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Norbert Himmler, Leiter der Hauptredaktion Spielfilm/ZDFneo

»Sieh’s mal neo!«

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Norbert Himmler
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Das ZDFneo-Logo
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»Der Extemtester« Tom wagt den Sprung ins kalte Wasser
»Der Extemtester« Tom wagt den Sprung ins kalte Wasser


Kampagnenmotiv für ZDFneo
Kampagnenmotiv für ZDFneo


Kampagnenmotiv für ZDFneo
Kampagnenmotiv für ZDFneo


Kampagnenmotiv für ZDFneo
Kampagnenmotiv für ZDFneo


Kampagnenmotiv für ZDFneo
Kampagnenmotiv für ZDFneo
 Es gibt einen sehr treffenden »Wochenshow«-Sketch zum Thema »Gründung von Sat.1«. Engelke, Lück, Pastewka und Profittlich sitzen als Senderverantwortliche um einen Konferenztisch und suchen den neuen Sendernamen. »Schüssel Eins« und viele andere werden verworfen. Auf die Zwischenfrage »Jemand Schnittchen?« sagen Engelke und Pastewka beinahe gleichzeitig »Satt« und »Eins«.

Bisweilen sind solche Sketche von der Wirklichkeit nicht weit entfernt. Die Namensfindung von ZDFneo hatte auch ihre eigene Geschichte, die hier zu weit führen würde. Der Name selbst erwies sich aber in allen Tests und Untersuchungen als sehr zutreffend für das, was wir uns mit dem neuen Sender vorgenommen hatten: ein junges, innovatives Angebot für eine Zielgruppe, die Interesse an intelligentem Fernsehen hat.

Warum muss sich das ZDF mit einem Zielgruppenkanal an jüngere Zuschauer wenden? Die Antwort ist so schlicht wie zwingend: Die Diversifizierung des Fernsehmarktes ist nicht mehr aufzuhalten. Nicht auf sie zu reagieren wäre sträflich. In den nächsten Jahren kommt es darauf an, dass die ZDF-Programmfamilie alle relevanten Teile der Gesellschaft erreicht. Für ein Haupt- und Vollprogramm alleine wird dies – angesichts des unübersichtlichen Fernsehmarktes und der sich stetig verändernden Nutzungsgewohnheiten der einzelnen Zielgruppen – immer schwerer. In den jüngeren Altersgruppen ist das ZDF deutlich unterdurchschnittlich vertreten. Es ist daher das Ziel der ZDF-Programmfamilie, diese Zuschauergruppen wieder zurückzugewinnen und dauerhaft zu binden. Dazu brauchen wir Programme, die sich an der Lebenssituation, den Bedürfnissen und der Sozialisation der jeweiligen Zielgruppen orientieren. Vor diesem Hintergrund wurde der ZDFdokukanal konsequent zu einem Programm weiterentwickelt, das sich in erster Linie an junge Familien und Zuschauer zwischen 25 und 49 Jahren richtet: ZDFneo.

Die Programme von ZDFneo sind intelligent und machen Spaß, sie sind innovativ, mutig und unverwechselbar, sind relevant für die Zielgruppe und: Sie sind hochwertig. ZDFneo setzt dabei auf die drei Programmgenres: Dokumentationen/Reportage, Fiktion (Fernsehfilm, Spielfilm, Serie) sowie auf Comedy und Musik. Nach wie vor sind über 50 Prozent der Programme Dokumentationen und Reportagen. Das Genre Dokumentation eignet sich hervorragend, die avisierte Zielgruppe zu erreichen. Um 20.15 Uhr ist mit »Terra X« das hochwertigste Dokumentationsprogramm des ZDF sehr auffällig platziert. Dazu kommen zahlreiche ZDFneo-eigene Dokumentationen und Reportagen, die für die 25 bis 49-Jährigen ansprechend gemacht sind. Um 19.30 Uhr arbeiten wir zudem die Themen der Zeit und der Zielgruppe in so genannten Factual-Entertainment-Formaten wie dem »Straßenchor«, »Da wird mir übel« und »Plan B« auf.

Zu den dokumentarischen Formen fügen sich hochwertige fiktionale Programme. »30 Rock« ist eine preisgekrönte amerikanische Kaufserie, eine so genannte Workplace-Comedy, die sich selbst-ironisch mit den Irrungen und Wirrungen im Mediengeschäft auseinandersetzt. Solche Serien nutzen wir, um ZDFneo bekannt zu machen, aber auch, um zu zeigen, dass man sich mit Kaufserien, die Emmy- und Golden-Globe-ausgezeichnet sind, vom üblichen Serienangebot der Privatsender unterscheiden kann. Zudem übernehmen wir die zielgruppenaffinen Programme aus dem ZDF-Hauptprogramm wie etwa das Montagskino im ZDF, den Fernsehfilm der Woche und die europäischen Krimis von Sonntag, 22 Uhr. Dazu kommen erstklassige BBC-Serien wie »Spooks«, »Hustle« und drei schräge Comedys namens »Free Agents«, »Taking the Flak« und »How not to live your life«.

Profil und Profile zeigen wir auch im Bereich Comedy und Musik. Von Montag bis Donnerstag experimentiert Knacki Deuser in seinem »Comedy Lab«: Er baut als Professor gemeinsam mit seinen Assistenten, jungen Comedians aus ganz Deutschland, ein Comedy-Laboratorium auf. Daneben gibt es den »Süper Tiger«, ein Kreuzberger Original, der Migrations-Comedy der besten Art zeigt. Ein weiterer programm- und profilprägender »Kopf« ist Marta Jandová, die Sängerin der Band »Die Happy«. Mit ihr haben wir etwas wiederbelebt, was es heute selbst bei MTV und VIVA kaum noch gibt, nämlich eine Chart-Show. Wöchentlich zeigen wir zudem auf dem gleichen Sendeplatz »in Concert«, also Rock und Pop-Konzerte, die von Marta in einem Plattenladen anmoderiert werden, mit Musikern und prominenten Gästen.

Diese Beispiele zeigen: Wir bedienen uns all der Themen und Genres, die für die Zielgruppe relevant und von Interesse sind. Dabei werden wir uns nicht in die Ecke drängen lassen, nur die Genres bedienen zu dürfen, die die Privatsender nicht haben wollen. Wir würden unseren Job falsch machen, wenn wir ausgerechnet auf die Sendungen und Genres verzichten würden, die für die Zielgruppe interessant sind. Wir haben als öffentlich-rechtliche Senderfamilie die Pflicht, für alle Zuschauergruppen etwas Adäquates zu bieten, und auch und gerade die mittlere Altersgruppe zahlt Gebühren.

ZDFneo ist gleichzeitig Innovationsmotor für das ZDF-Hauptprogramm. Neue Formate und Handschriften können hier ausprobiert, neue Protagonisten aufgebaut werden. Was davon dann geeignet ist, kann selbstverständlich auch im Hauptprogramm laufen und den Verjüngungsbemühungen zugute kommen. ZDFneo bietet so die Chance, dass wir strukturell und systematisch die Verjüngung der ganzen ZDF-Familie vorantreiben. In diesem Zusammenhang ist es von großem Vorteil, dass die einzelnen, kleinen Genreeinheiten der ZDFneo-Redaktion komplementär zu den Hauptredaktionen der Programmdirektion aufgestellt sind und mit diesen sehr eng zusammenarbeiten. Wir entwickeln zusammen mit den Fachredaktionen des Hauses, auch mit der Chefredaktion und den ZDF-Partnerkanälen, neue Formate und Programme. Ein Teil unseres Budgets wird synergetisch in beide Sender investiert. So ist ZDFneo kein neuer Sender auf der grünen Wiese, sondern inhaltlich, personell und organisatorisch Teil der ZDF-Familie. Bei der Positionierung von ZDFneo auf dem deutschen Fernsehmarkt haben wir die Schwierigkeit zu spüren bekommen, dass ZDFneo zurzeit eine technische Reichweite von nur etwa 40 Prozent hat. Einer raschen Steigerung der Marktanteile sind damit enge Grenzen gesetzt. Je mehr aber die Digitalisierung voranschreitet, umso mehr Chancen haben wir, alle Zuschauer zu erreichen. Auf dem digitalen Markt war schon der ZDFdokukanal einer der erfolgreichsten der sechs Digitalsender von ARD und ZDF. Mit dem neuen Programm werden wir unseren Anteil auf dem Digitalmarkt spürbar steigern können. ZDFneo hat den Vorteil, als kleiner Sender mit wenig Reichweite inhaltlich wie organisatorisch freier und ungezwungener agieren zu können. Uns fällt es leichter, sowohl bei der Schemagestaltung als auch in der Auswahl neuer und frischer Programme, gezielt auf neue Zuschauergruppen zuzugehen. Wir müssen uns erst einmal ganz auf unser Bauchgefühl als Programm-Macher verlassen und einen langen Atem haben. Wir werden ZDFneo in den nächsten drei bis fünf Jahren aufbauen, entwickeln, ihn bekannt machen, seine Reichweite steigern und auch das Publikum überzeugen müssen, dass wir für die Zielgruppe ein interessantes Programm bieten. Unser Ziel wird es sein, ein für ein jüngeres Publikum attraktives Programm zu machen, das eine echte und hochwertige Alternative zu den Zielgruppenangeboten der Privatsender wird.
 
 
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