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Ralph Schumacher, Leiter und Moderator des »Länderspiegels«

Das ist ja der Hammer!
40 Jahre »Länderspiegel« – Ein Klassiker mit starker Zuschauerbindung

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Ralph Schumacher
Ralph Schumacher



Ralph Schumacher vor der Frauenkirche in Dresden
Ralph Schumacher vor der Frauenkirche in Dresden


Der »Länderspiegel« mit mobiler Produktionseinheit live in einer Berghütte
Der »Länderspiegel« mit mobiler Produktionseinheit live in einer Berghütte


Immer on top: Dreh auf der Kneifelspitze im Berchtesgadener Land
Immer on top: Dreh auf der Kneifelspitze im Berchtesgadener Land
 Es sind die kleinen Geschichten, die den »Länderspiegel« groß gemacht haben. Sie schaffen es meist nicht in die Nachrichtensendungen oder auf die Titelseiten der Zeitungen. Und doch sind sie für die Betroffenen oft von existenzieller Bedeutung. Wenn Familien erfahren müssen, dass sie ihr Haus unwissend auf verseuchtem Boden gebaut haben, obwohl der Baubehörde das Problem lange vorher bekannt war. Wenn ein Rentner, der ehrenamtlich Wanderwege pflegt, von einer Prozesslawine erdrückt wird, weil in seinem Revier übermütige Touristen zu Schaden gekommen sind. Und wenn eine Frau dem Entschädigungsantrag ihres verstorbenen Vaters nachgeht und vom zuständigen Amt für offene Vermögensfragen mit der Antwort abgespeist wird, dass der Fall aus dem Jahre 1990 voraussichtlich 2014 zur Bearbeitung ansteht.

All das sind Stoffe für den »Hammer der Woche«, erwiesenermaßen das Markenzeichen des Magazins. Der »Länderspiegel« als Anwalt genervter und enttäuschter Bürger, die in den Mühlen der Bürokratie zerrieben wurden oder am Behörden­irrsinn verzweifelt sind. Einige Tausend Anfragen bekommt die Redaktion pro Jahr auf den Tisch – per Post oder per Mail an hammer@zdf.de. Sorgen und Nöte aus ganz Deutschland, und in vielen Fällen kann die Redaktion tatsächlich etwas bewegen. Der »Hammer der Woche« ist laut Sendungstests eine zentrale, für viele »Länderspiegel«-Zuschauer sogar die wichtigste Sehmotivation überhaupt am Samstagnachmittag. Die Rubrik schafft große Identifikationspotenziale und sorgt für eine starke Zuschauerbindung.

Der »Länderspiegel« ist der Klassiker der Länderberichterstattung im deutschen Fernsehen. Seit 40 Jahren ist das Magazin auf Sendung – stets aktuell und zeitgemäß, ohne dabei dem Zeitgeist zu erliegen. Und immer gilt – damals wie heute: Themen, die der »Länderspiegel« anpackt, müssen so interessant, so spannend und so aktuell sein, dass sie in Bayern genauso gut ankommen wie in Brandenburg, in Hessen oder in Baden-Württemberg. Die neue Stadtbahn zwischen den wichtigsten Ruhrmetropolen, der geplante Saar-Pfalz-Kanal und die heftig umstrittenen Gebiets- und Verwaltungsreformen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein – das waren die Themen der ersten »Länderspiegel«-Sendung am 4. Januar 1969. Für unseren heutigen TV-Geschmack optisch und dramaturgisch fraglos zu wenig opulent und damals ja auch noch in schwarzweiß, journalistisch aber genauso klar und zupackend wie heute und nah an den Sorgen und Wünschen der Menschen in Deutschland. Diesem Credo fühlt sich das Redaktionsteam bis heute verpflichtet. Und das erwarten die Zuschauer auch von »ihrem« »Länderspiegel« und halten dem Magazin dafür die Treue.

Die Sicherung der Länderkompetenz des ZDF ist seit Sendestart Kernaufgabe für den »Länderspiegel«. Wer regiert mit wem? Wo zerbrechen Koalitionen, wo werden neue politische Bündnisse geschmiedet? Aber auch: Welches Land geht neue Wege – in der Bildungspolitik zum Beispiel oder bei der immer wichtiger werdenden Frage der Förderung generationenübergreifender Betreuungsangebote. Dabei bietet die Redaktion im Programmumfeld des späten Samstagnachmittags jeweils eine attraktive Magazinmischung, die die Information in den Mittelpunkt stellt, die aber ganz bewusst auch auf unterhaltsame Elemente und Farben setzt.

Ob Landtagswahlen oder Koalitionsverhandlungen, Regierungskrisen oder Reformvorhaben, der »Länderspiegel« ist immer dabei. Die Redaktion schaut dabei nicht nur auf die politische Ebene, sondern analysiert auch, wie schwierige wirtschaftliche und soziale Verhältnisse die Stimmung in Deutschland beeinflussen.

Bürgernah und alltagsrelevant ist die Grundausrichtung des gesamten Magazins. Nehmen wir den Gesundheitsfonds – ein abstraktes Monstrum, das kaum einer versteht. Aber auf die Frage, ob Wettbewerb unter den Krankenkassen nötig und damit unterschiedliche Beitragssätze sinnvoll sind, haben die meisten Patienten – also die Kunden – sehr konkrete Antworten. Oder nehmen wir die Arbeit der Föderalismuskommission, die für Otto-Normalverbraucher schwer zu ergründen war. Dass aber Landesgrenzen in heutigen Zeiten noch Nachteile bei der Schulwahl und jede Menge Probleme bei der Erstattung von Schülerbeförderungskosten bedeuten können, lässt viele Zuschauer aufhorchen und macht die große Politik erklärbar. Und so spielt die konkrete Lebenswirklichkeit der Zuschauerinnen und Zuschauer bei der Auswahl und der Umsetzung der Beitragsthemen eine zentrale Rolle. Berichte über den Atomausstieg, über Ärztemangel oder Altersarmut gibt es viele auf den diversen Kanälen. Entscheidend aber sind emotionalisierende Geschichten und glaubwürdige Protagonisten. Und die Redaktion bemüht sich stets um ein differenziertes Bild, zeigt die Ängste der Menschen in Gorleben vor den Risiken eines Atommüll-Endlagers ebenso wie die Sorgen der Beschäftigten am Kraftwerk-Standort Biblis.

Die vertiefende, hintergründige Berichterstattung zur Landespolitik ist seit eh und je integraler Bestandteil des Magazins. Der »Länderspiegel« sieht die Bundesländer aber nicht nur als politische Gebilde. Das Magazin begreift sich ebenso als der Sendeplatz im ZDF-Programm, der den Reichtum und die Vielfalt der unterschiedlichen Regionen und ihrer Menschen spiegelt. Reportagen aus deutschen Ferienregionen und Porträts über Städte mit besonderen Ideen und Projekten finden sich daher in nahezu jeder Sendung.

Und daher verlässt der »Länderspiegel« auch regelmäßig sein Studio auf dem Mainzer Lerchenberg und sendet das Magazin live vor Ort. Fünf bis sechs Mal pro Jahr, in der sommerlichen Urlaubszeit, aber auch aus Anlass zentraler innenpolitischer Ereignisse, sucht sich die Redaktion optisch attraktive Standorte in den Bundesländern. Ziel ist, politische Stimmungen und gesellschaftliche Befindlichkeiten bei Land und Leuten herauszuarbeiten und gleichzeitig auch die Vor-Ort-Präsenz des ZDF zu stärken. Der »Länderspiegel« als Live-Event – Public Viewing und Mainzelmännchen-T-Shirts inklusive. 2009 wurden unter anderem mit Erfurt, Potsdam und Dresden drei ostdeutsche Metropolen ausgewählt, die im Vorfeld der jeweiligen Landtagswahlen im Fokus standen und außerdem im Jahr 20 nach dem Mauerfall viel Stoff für intensive Aufbau-Ost-Bilanzen boten. Außenübertragungen sind auch in der Zuschauerakzeptanz besonders erfolgreich und tragen fraglos zum Renommee der Sendung bei.
 
 
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