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Achim Hammer

Achim Hammer, Hauptredaktion Sport, Redaktion »SPORTextra«

Die Leichtathletik-WM im ZDF – Mit Topsport und Spitzentechnik zum Erlebnisfernsehen

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Achim Hammer
Achim Hammer



Übertragung aus dem Olympiastadion in Berlin
Übertragung aus dem Olympiastadion in Berlin


Stadionatmosphäre live
Stadionatmosphäre live


Aufbau der Reporterplätze
Aufbau der Reporterplätze


Achim Hammer am Ort des Geschehens
Achim Hammer am Ort des Geschehens


Wohl dem, der den Überblick behält: Schaltraum
Wohl dem, der den Überblick behält: Schaltraum


Kabelbrücke im Olympiastadion
Kabelbrücke im Olympiastadion
 Die 12. Leichtathletikweltmeisterschaften in Berlin waren im Jahr 2009 das weltweit größte Sportereignis. Der Fokus der Weltöffentlichkeit lag für neun Tage auf diesem sportlichen Event.

Das Projekt BERTA 2009
Das ZDF war dabei als federführender Sender für die Erstellung des Internationalen Signals verantwortlich. BERTA 2009 (Berlin Radio Television Athletics) nannte sich die Gemeinschaftsproduktion von ARD und ZDF. Erstmals wurde von einer deutschen Fernsehanstalt ein Sportereignis dieser Größenordnung im hochauflösenden HDTV-Format erstellt und international angeboten.

Die Vielfalt der Leichtathletik und die Parallelität der Ereignisse erforderten naturgemäß eine aufwändige Aufnahme- und Wiedergabetechnik. BERTA hatte sich verpflichtet, diese Weltmeisterschaften auf höchstem fernsehtechnischem Niveau auszurichten. Zur Erstellung des Signals kam modernste und zugleich bewährte Technik zum Einsatz. Der immense produktionstechnische Aufwand bedeutete eine enorme Herausforderung an Material und Mitarbeiter. So konnten schließlich neben den eindrucksvollen sportlichen Leistungen vor allem auch die vielfältigen Emotionen anschaulich in Bild und Ton wiedergegeben werden – die WM wurde zum »Erlebnisfernsehen«.

Drei große Übertragungssysteme wurden in dreijähriger Vorarbeit schrittweise konzipiert. Die beiden größten TV Compounds (Übertragungszentren) wurden in direkter Nachbarschaft zum Olympiastadion errichtet. Das »International Broadcast Center« (IBC) beheimatete als Containerdorf und Ü-Wagenpark die internationalen TV-Stationen und diente als übergeordnetes Schalt- und Sendezentrum von BERTA. Dazu gesellte sich der Hostbroadcaster-Bereich für die Signalerstellung der Lauf- und Technikdisziplinen im Stadion. Ein drittes System wurde als so genannte Außenstelle für die Geh- und Marathonwettbewerbe am Brandenburger Tor errichtet.

Sechs Regien verarbeiteten insgesamt 72 Kameras aus dem Stadion, 24 von den Marathonrennen und 17 Kameras von der Gehstrecke. Neben dem endgemischten Weltbild »Integrated Feed« wurden von BERTA weitere acht Signale von den verschiedenen Disziplinen und zahlreiche einzeln anwählbare Kameras (Isolated Cameras) angeboten. Um den Zuschauern in aller Welt ein attraktives Fernsehbild zu liefern, kam neben der bewährten Technik auch innovatives Spezialequipment zur Geltung. Eine an Drahtseilen aufgehängte fliegende Kamera (Spidercam), eine mitfahrende Schienenkamera (Trackcam), mehrere hochauflösende Highspeed- und Superzeitlupenkameras, Kameras an Kränen sowie ferngesteuerte, um mehrere Achsen drehbare Remote-Systeme, lieferten eindrucksvolle und brillante Bilder aus dem Stadion.

Drahtlose Aufnahmetechnik am Hubschrauber und auf Motorrädern vermittelte eindrucksvolle Bilder von der kulturellen Vielfalt Berlins und hautnahe Einstellungen auf beziehungsweise neben der Marathon- und Gehstrecke.

Das Host-Signal wurde über neun Tage hinweg in 170 Länder ausgestrahlt. Das hochwertige Programmangebot umfasste dabei ein Volumen von insgesamt 68 Stunden. 138 Kommentarstellen wurden von den Radio- und TV-Anstalten am Ort genutzt. Insgesamt 25 Länder bedienten sich aus dem großen Angebot der Einzelsignale und mischten sich hieraus ihr eigenes unilaterales Endbild, so auch das ZDF.

Die Mitarbeiter von BERTA haben sich einer großen Herausforderung gestellt. Das professionelle Arbeiten, das Engagement und die Teamfähigkeit der Kolleginnen und Kollegen haben maßgeblich zum Erfolg der Unternehmung beigetragen.

Die Resonanz auf das Projekt »BERTA 2009« fiel insgesamt sehr positiv aus. So äußerten die Presse und die ausländischen Fernsehanstalten großes Lob und Anerkennung, sowohl für die professionelle Konzeption als auch die Umsetzung des Vorhabens. Die Übertragungen sind mehrfach für nationale und internationale Preise nominiert.

Der HD-Showcase
Die Übertragungen von den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 in Berlin waren deutschlandweit das erste Programmvorhaben und damit auch die erste sportliche Großveranstaltung, die in einem öffentlich-rechtlichen Hauptprogramm im HDTV-Format ausgestrahlt wurde. Es war zudem das erste von drei HD-Showcases, das dem Regelbetrieb, beginnend mit den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver, vorangestellt wurde. Der brandneue High-Definition-Übertragungswagen MP4 des ZDF war die Schaltzentrale der nationalen Berichterstattung von ZDF und ARD. Er bestand seine Feuertaufe mit Bravour, und das Arbeiten auf und mit dem Fahrzeug ließ keine Wünsche offen.

Die HDTV-Premiere in der Sportberichterstattung des ZDF darf als gelungen bezeichnet werden. Dank der hervorragenden technischen Vorbereitung und Umsetzung gelang die Umstellung auf das HD-Format problemlos, und es wurde ein Bildsignal erstellt, das es in den Sportübertragungen des ZDF in so hoher Qualität und Brillanz noch nie zuvor gegeben hatte.

Das Programmvolumen im ZDF betrug rund 26 Stunden, jeweils verteilt auf eine Vormittags- und auf eine Primetimesendung an insgesamt vier Sendetagen. Das Sendekonzept richtete sich dabei an den Livewettkämpfen aus. Erklärstücke, die Dank neu erstellter, dreidimensionaler Animationen faszinierende Einblicke in die unterschiedlichen Disziplinen boten, Hintergrundstorys, nationale und internationale Porträts und viele weitere Elemente ergänzten das Liveprogramm. Auch das Thema Doping wurde in der Berichterstattung des ZDF nicht ausgelassen, sowohl in aufklärenden, kritischen Beiträgen und Interviews als auch in den Livereportagen der Kommentatoren. Die Mischung aus Information und Emotion wurde als gelungen bewertet und schließlich mit dem Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste Sportsendung belohnt.

Die Leichtathletik-Sendungen waren sehr gut eingeschaltet und erreichten insgesamt durchschnittlich 3,20 Millionen Zuschauer und 22,1 Prozent Marktanteil. Damit lag das ZDF deutlich vor der ARD (2,97 Millionen, 20,7 Prozent Marktanteil). In der Primetime lag der Durchschnittswert bei 5,51 Millionen Zuschauern (23,2 Prozent Marktanteil).

Spitzenreiter war erwartungsgemäß das 100-Meter-Finale der Herren mit 8,91 Millionen Zuschauern (29,6 Prozent Marktanteil), aber auch technische Disziplinen, die in der Gunst des Publikums oft hinter den Laufdisziplinen zurücktreten, wurden dank der guten Leistungen deutscher Athletinnen und Athleten außerordentlich gut angenommen. So erreichte zum Beispiel der Hochsprung der Frauen 8,08 Millionen (29,9 Prozent Marktanteil) oder das Kugelstoßen der Frauen 7,45 Millionen Zuschauer (24,7 Prozent Marktanteil).

Fazit
Die Leichtathletik-Weltmeisterschaften waren für das ZDF als Produzent des internationalen Bild- und Tonsignals und auch im nationalen Programm ein großer Erfolg. Der Sender konnte seine produktionstechnische Kompetenz und die programmliche Qualität eindrucksvoll unter Beweis stellen. Bemerkenswert war auch die überdurchschnittlich hohe Akzeptanz bei den Fernsehzuschauern.
 
 
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