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2003  
ZDF Jahrbuch
Aus der Programmarbeit
Thomas Bellut
Hans Janke
Hans Helmut Hillrichs
Peter Arens
Hiltrud Fischer-Taubert
Claus Beling
Marita Hübinger/Elke Heidenreich
Claus Kleber
Bettina Schausten
Norbert Lehmann
Matthias Fornoff
Eckart Gaddum

Hiltrud Fischer-Taubert

»Menschen - das Magazin«: Das Wir gewinnt

 
Hiltrud Fischer-Taubert
Hiltrud Fischer-Taubert


Das Magazin für Menschen
Das Magazin für Menschen


Das Magazin für Menschen
Das Magazin für Menschen
              
 

Was verbindet Jugendliche aus sozialen Brennpunkten oder Kinder aus schwierigen Familien mit anderen Gleichaltrigen? Was haben Menschen, die nicht der Norm von Attraktivität und Leistungsfähigkeit entsprechen, gemeinsam mit den Erfolgreichen? Jeder von ihnen hat Wünsche und Träume und wird versuchen, sie zu verwirklichen, gemeinsam mit anderen.

Dabei werden die Anforderungen an den Einzelnen in unserer komplexen Gesellschaft immer größer, und immer mehr Menschen können ihnen nicht standhalten. So erscheint es zum Beispiel auf den ersten Blick, dass für Kinder und Jugendliche kaum ein Wunsch offen bleibt. Tatsache jedoch ist, dass jedes sechste Kind in Deutschland in Armut lebt und die psychischen Erkrankungen von Jugendlichen ständig zunehmen.

»Menschen – das Magazin« gibt Einblicke in den Alltag von Kindern und Jugendlichen, jenseits von spektakulären Ereignissen. Mit neuem Titel und einem erweiterten Themenspektrum präsentiert sich die ZDF-Sendereihe in Verbindung mit Aktion Mensch seit Anfang 2003 und setzt damit eine fast vier Jahrzehnte dauernde Partnerschaft fort, bei der in eigenen Sendereihen der Wirkungskreis der Aktion Mensch (bis 2000 Aktion Sorgenkind) kommuniziert und bürgerschaftliches Engagement initiiert wird. Kinder- und Jugendhilfe ist seit Beginn dieses Jahres neben der Unterstützung von Maßnahmen und Einrichtungen für behinderte Menschen ein neues Aufgabengebiet der Aktion Mensch.

Die mediale Unterstützung des ZDF hat wesentlich dazu beigetragen, dass seit 1964 Benachteiligte in unserer Gesellschaft durch die Aktion Mensch mit über 1,9 Milliarden Euro gefördert werden konnten, rund 160 Projekte können in jedem Monat unterstützt werden. Eine immense Summe, die nicht nur half, Grundansprüche auch für Menschen mit Behinderungen zu verwirklichen, sondern auch sozialpolitische Impulse setzte und den Paradigmenwechsel in der Behindertenpolitik vorantrieb: von fürsorglicher Betreuung zum Recht auf Teilhabe und Selbstbestimmung – die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung als eine Frage des Menschenrechts. Vor diesem Hintergrund porträtiert »Menschen – das Magazin« unter anderem Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer, deren Lebenspläne durch unvorhergesehene Ereignisse wie Krankheit oder Unfall schlagartig zunichte gemacht wurden und die mit neuen Perspektiven ihr Leben gestalten. Mit im Blickfeld: die Familie, Freunde etc., ihre Rolle bei einer erfolgreichen Rehabilitation und mehr.

Dass anders sein normal ist und sich dies langsam, aber stetig in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen durchsetzt, zeigen positive Beispiele aus dem Kulturbetrieb wie die blinde portugiesische Sängerin Donna Rosa oder der Engländer Gareth Gates, Superstar mit Sprachbehinderung, aber beispielsweise auch Sportler mit Handicap, denen wegen ihrer sportlichen Leistungen, nicht aus Goodwill, Respekt entgegengebracht wird: Porträts, die deutlich machen, wie vielfältig und interessant die Normalität sein kann, und der Versuch, individuelle Lebensperspektiven zu entwickeln. Dabei werden Lebensgeschichten auch in ihrem gesellschaftlichen Kontext betrachtet. Welche Folgen haben zum Beispiel Kürzungen im Sozialbereich, wenn Jugendzentren geschlossen werden oder Streetworker in der Drogenhilfe ihre Arbeit nicht mehr fortsetzen können? Wie wirkt sich die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt auf jene aus, die partiell in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt sind?

Ganz neue Fragen werfen in diesem Zusammenhang die bioethischen Diskussionen auf, die Hoffnungen wecken, der perfekte Mensch sei machbar. Deshalb hat die Aktion Mensch mit dem 1 000-Fragen-Projekt den Versuch gestartet, Themen wie Pränataldiagnostik, Klonen, Gentests, Sterbehilfe und andere, die uns zunehmend betreffen, von der wissenschaftlichen und politischen auf eine breite Diskussionsebene zu bringen. Mit großem Erfolg. Mehr als eine halbe Million Menschen besuchten die Internetseite des Projekts, über 8 500 Fragen wurden gesammelt, die Ende September an Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und andere namhafte Vertreter von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft übergeben wurden. »Menschen – das Magazin« hat sich aus unterschiedlichen Perspektiven den Themen des Projekts genähert und mit zum Interesse daran beigetragen.

Aufklärung ist zu einer wichtigen Säule im Förderspektrum der Aktion Mensch geworden – aus der Erkenntnis, dass die Integration von behinderten oder sozial benachteiligten Menschen nicht allein mit finanzieller Förderung ermöglicht werden kann. Das 1 000-Fragen-Projekt, die Aktion Grundgesetz (die entscheidend zum Zustandekommen des Bundesgleichstellungsgesetzes 2002 beitrug) oder die Jugendkampagne »re:spect« mit zahlreichen Aktivitäten, die Respekt und Eigenverantwortung bei Jugendlichen stärken sollen, sind Beispiele für diese Öffentlichkeitsarbeit. Die Sendereihe »Menschen – das Magazin« bietet eine mediale Plattform der Beteiligung.

Grundlage dafür, dass die Aktion Mensch ihre Hilfen auf neue Personengruppen wie Kinder und Jugendliche oder für den Aufbau von Basisstrukturen in Osteuropa ausweiten konnte, ist der enorme Erfolg der Aktion-Mensch-Lotterie in den vergangenen Jahren seit Einführung des Superloses 1996, und mit dem Xtra-Los seit September 2003, das neue Gewinnchancen bietet. In jedem Monat können über zehn Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung gestellt werden.

»Das Wir gewinnt« ist der aktuelle Slogan der Lotteriewerbung, und die Sendereihe »Menschen – das Magazin« präsentiert wöchentlich die Gewinner: die des Traumhauses, die des monatlichen Xtra-Geldes und viele, viele andere.

 
 
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