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2003  
ZDF Jahrbuch
Grundlagen der Programmarbeit
Carl-Eugen Eberle
Hans Joachim Suchan
Alexander Stock
Thomas Grimm
Norbert Himmler
Frank-Dieter Freiling
Susanne Kayser/Mignon Walter
Heinz Gerhard
Hans-Joachim Strauch
Alex Hefter
Heinz Braun

Heinz Gerhard

Das ZDF bleibt wettbewerbsstark
ZDF Dritter auf dem deutschen Fernsehmarkt

 
Heinz Gerhard
Heinz Gerhard
              
 

Der Fernsehmarkt in Deutschland zeigt sich auch im Jahr 2003 unverändert wettbewerbsstark. Ein Haushalt in Deutschland empfängt im Jahr 2003 durchschnittlich 42 Programme – von den inzwischen zirka 430 potentiell frei empfangbaren Sendern (nationale und internationale, lokale und regionale Programme – über terrestrische Frequenzen, Kabel, Satellit – analog und digital). Die durchschnittliche tägliche Sehdauer beträgt 203 Minuten, das sind zwei Minuten mehr als im Jahr 2002.

Auf diesem hoch kompetitiven Fernsehmarkt belegt das ZDF im Jahr 2003 mit einem Marktanteil von 13,4 Prozent beim deutschen Fernsehpublikum wie im Vorjahr den dritten Rang. Die ARD wird mit 14,1 Prozent Zweiter. RTL kann mit 14,9 Prozent wieder Marktführer werden. SAT.1 belegt mit einem Marktanteil von 10,2 Prozent mit etwas Abstand den vierten Platz. Mit nochmals etwas Abstand folgt ProSieben mit einem Marktanteil von 7,0 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahr hat das ZDF einen Verlust von minus 0,5 Prozentpunkten. Die ARD verliert gegenüber dem Vorjahr minus 0,2 Prozentpunkte. RTL hat einen leichten Zuwachs von 0,3 Prozentpunkten. Auch SAT.1 kann 0,3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr hinzugewinnen, ohne wirklich zu den »drei Großen« aufzuschließen. ProSieben erreicht unverändert seinen Vorjahreswert.

Mit Ausnahme der beiden Sportjahre 1998 mit 13,6 Prozent und 2002 mit 13,9 Prozent erreicht das ZDF mit seinem Wert von 13,4 Prozent im Jahr 2003 allerdings seinen höchsten Marktanteilswert seit 1997 (ebenfalls 13,4 Prozent). Dieser Vergleich mit den Vorjahren weist auf eine der Ursachen für Marktanteilszu- und -abnahmen auf dem hart umkämpften deutschen Fernsehmarkt hin: die Übertragung von großen Sportevents. Die Verluste des ZDF stammen aus den Zeitschienen am Vormittag und am Nachmittag. Hier machen sich 2003 die fehlenden hohen Marktanteile der Übertragungen der Olympischen Winterspiele und der Fußball-WM aus dem Sportjahr 2002 in der Marktanteilsbilanz bemerkbar.

Im vorherigen Sportjahr 2002 machten sie 0,5 Prozentpunkte des gesamten ZDF-Marktanteils von 13,9 Prozent aus. Hinzu kommt, dass das ZDF am Vormittag und am Nachmittag gerade in den Zeitschienen des Tages, an denen sich im Vorjahr die Übertragungen der Olympischen Winterspiele und der Fußball-WM akzeptanzsteigernd auswirkten, im Jahr 2003 mit seinen Regelsendungen nur eine unterdurchschnittliche Zuschauerakzeptanz hat.

Dagegen bleiben die Marktanteile des ZDF in der Primetime von 19 bis 23 Uhr und am Vorabend von 17 bis 19 Uhr stabil und erreichen 2003 punktgenau die Werte aus dem vergangenen Jahr. Das ZDF schafft es damit, durch Programmverstärkungen, vor allem in der Primetime zwischen 19 und 23 Uhr, seinen Marktanteil auf hohem Niveau – nämlich als Zweiter mit 15,2 Prozent hinter der ARD – stabil zu halten und die im Jahr 2002 positiv zu Buche schlagenden hohen Marktanteile aus den Übertragungen der Olympischen Winterspiele wettzumachen.

3sat, KI.KA und PHOENIX mit leichten Zuwächsen

Bei den Spartenprogrammen von ZDF und ARD können sich 3sat, KI.KA und PHOENIX jeweils leicht verbessern. 3sat verbessert sich 2003 auf 1,0 Prozent (+0,1), KI.KA (alle Zuschauer, rund um die Uhr gerechnet) auf 1,2 Prozent (+0,1) und während seiner Kern-Sendezeit (sechs bis 19 Uhr) bei den Kindern auf 17,6 Prozent (+0,9), PHOENIX verbessert sich auf 0,6 Prozent (+0,1) und zieht damit mit n-tv (ebenfalls 0,6 Prozent) gleich. ARTE kommt (rund um die Uhr gerechnet) auf unveränderte 0,3 Prozent, während seiner Kern-Sendezeit (19 bis drei Uhr) erreicht ARTE 0,5 Prozent (–0,1). BR-ALPHA kommt unverändert auf 0,1 Prozent.

Die Dritten Programme der ARD erreichen bundesweit zwischen 0,4 Prozent (RBB Berlin) und 2,9 Prozent Marktanteil (NDR). Von den Dritten Programmen können 2003 im Vergleich zum Vorjahr NDR, SWR und BR jeweils um 0,1 Prozentpunkte hinzugewinnen. In einzelnen Ländern ihres Sendegebiets erreichen die Dritten Programme teilweise Marktanteile über der Zehn-Prozent-Marke, wie beispielsweise NDR in Schleswig-Holstein mit 10,3 Prozent oder MDR in Sachsen mit 10,1 Prozent.

RTL2 überholt KABEL 1

Unter den kleinen kommerziellen Sendern kann RTL2 im Jahr 2003 durch einen kräftigen Zuwachs auf 4,6 Prozent (+0,6) KABEL 1 überholen und ist damit der erfolgreichste kleine kommerzielle Anbieter. KABEL 1 verliert etwas und fällt auf 4,2 Prozent (–0,3). VOX legt nochmals leicht zu und kommt auf 3,4 Prozent (+0,1). Super RTL verbessert sich auf 2,7 Prozent (+0,3).

n-tv erreicht 2003 unverändert 0,6 Prozent Marktanteil. Dagegen kann sich N 24 von 0,1 Prozent auf 0,4 Prozent verbessern. Der europäische Nachrichtensender EuroNews erreicht unverändert schwache 0,1 Prozent. EUROSPORT und DSF können jeweils ein wenig zulegen und 0,9 Prozent (+0,1) und 1,0 Prozent erreichen. Neun Live fällt auf 0,3 Prozent (–0,1) zurück. TELE 5 erreicht unverändert 0,2 Prozent Marktanteil. Die Musiksender erreichen Marktanteilswerte zwischen 0,3 Prozent und 0,5 Prozent, am erfolgreichsten ist mit 0,5 Prozent MTV.

ZDF im Westen Zweiter, im Osten Dritter

Auch im Jahr 2003 zeigt sich unverändert ein Unterschied im Fernsehnutzungsverhalten zwischen West- und Ostdeutschen. Die Westdeutschen sehen pro Tag im Schnitt 197 Minuten fern, die Ostdeutschen dagegen 229 Minuten. Nach wie vor ist es auch so, dass die öffentlich-rechtlichen Sender bei den westdeutschen Zuschauern höhere Marktanteile haben als bei den ostdeutschen. Und umgekehrt: dass die kommerziellen Sender bei den westdeutschen Zuschauern einen niedrigeren Marktanteil haben als bei den ostdeutschen.

Marktanteile 2003 West/Ost

Marktanteile Zuschauer ab 3 Jahre

Programm
 

West
(in Prozent)

Ost
(in Prozent)

ZDF

14,2

10,5

ARD

15,0

11,2

RTL

14,2

17,3

SAT.1

10,1

10,3

PRO 7

6,9

7,3

3sat

1,0

0,9

ARTE

0,3

0,3

KI.KA

1,3

1,0

PHOENIX

0,6

0,5

NDR

3,0

2,8

WDR

3,0

1,2

HR

0,9

0,4

SWR

2,1

0,7

BR

2,4

1,0

RBB Berlin

0,3

0,7

MDR

1,1

6,9

RBB Brandenburg

0,3

2,0

BR-ALPHA

0,1

0,1

RTL2

4,5

5,0

Super RTL

2,7

2,6

VOX

3,4

3,6

KABEL 1

4,0

4,9

EUROSPORT

0,8

1,0

DSF

1,1

1,0

n-tv

0,7

0,5

N24

0,4

0,4

Neun Live

0,3

0,4

EuroNews

0,1

0,0

TELE 5

0,1

0,2

MTV

0,5

0,5

MTV2 POP

0,3

0,4

VIVA

0,4

0,5

VIVA PLUS

0,3

0,5

Betrachtet man allerdings die absolute Sehdauer, dann zeigt sich, dass die Ostdeutschen mit 93 Minuten sogar etwas länger öffentlich-rechtliche Programme verfolgen als die Westdeutschen mit 89 Minuten. Allerdings verwenden die ostdeutschen Fernsehzuschauer dann 129 Minuten ihrer insgesamt höheren Sehdauer für die kommerziellen Sender, bei den westdeutschen Zuschauern sind es dagegen nur 100 Minuten.

Das ZDF belegt 2003 im Westen mit 14,2 Prozent gleichauf mit RTL den zweiten Platz. Das ZDF hat gegenüber dem Vorjahr dabei einen Verlust von minus 0,5 Prozentpunkten, RTL ist gegenüber dem Vorjahr unverändert. Die ARD verliert nur ganz leicht und kann mit 15,0 Prozent (–0,1) die Marktführerschaft im Westen behaupten. SAT.1 verbessert sich auf 10,1 Prozent (+0,3). ProSieben erreicht marginal bessere 6,9 Prozent (+0,1).

Im Osten wird das ZDF mit 10,5 Prozent Dritter. Gegenüber dem Vorjahr erreicht das ZDF 0,8 Prozentpunkte weniger. Die ARD bleibt mit 11,2 Prozent (–0,4) Zweiter. RTL baut seine Marktführerschaft auf 17,3 Prozent (+1,1) aus. SAT.1 als Vierter gewinnt mit 10,3 Prozent (+0,1) marginal dazu. ProSieben fällt auf 7,3 Prozent (–0,2) zurück.

Auch in einzelnen Ländern und Regionen in Deutschland ist das Fernsehverhalten unterschiedlich. So ist die Sehdauer in Bayern mit 178 Minuten und in Baden-Württemberg mit 187 Minuten am geringsten. Am höchsten ist die Sehdauer in Sachsen-Anhalt mit 248 Minuten und in Mecklenburg-Vorpommern mit 237 Minuten. Das ZDF ist am erfolgreichsten in den Flächenländern im Süden und im Südwesten. Außer in Hessen, in Nordrhein-Westfalen und im Saarland ist die ARD in allen westdeutschen Ländern Marktführer, in Hessen ist das ZDF vorne, in Nordrhein-Westfalen und im Saarland RTL. Das ZDF ist in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Bayern Zweiter, in Baden-Württemberg Dritter. In den norddeutschen Ländern Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie in Hamburg, in Bremen und in Berlin ist das ZDF Dritter. In allen ostdeutschen Ländern ist RTL deutlich Marktführer. Das ZDF ist in Thüringen (gleichauf mit der ARD) Zweiter, in Sachsen und Sachsen-Anhalt Dritter, in Brandenburg und in Mecklenburg-Vorpommern Vierter.

ZDF in der Primetime Zweiter

Die wichtigste Zeit beim Fernsehen ist die Primetime zwischen 19 und 23 Uhr. Auf diese Zeit entfallen mit 89 Minuten durchschnittlicher Sehdauer 44 Prozent des gesamten Fernsehkonsums der Zuschauer.

In der Primetime erreicht das ZDF 2003 unverändert zum Vorjahr einen Marktanteil von 15,2 Prozent (siehe Tabelle). Das ZDF belegt damit ebenfalls unverändert Rang zwei (im Vorjahr gleichauf mit der ARD). Die ARD kann 2003 zulegen und mit 15,6 Prozent (+0,4) die Marktführerschaft von RTL erobern. RTL verliert in der Primetime beträchtlich Marktanteile und wird mit 15,0 Prozent (–0,8) Dritter. SAT.1 bleibt unter der Zehn-Prozent-Marke und belegt mit großem Abstand und unveränderten 9,7 Prozent auch im Jahr 2003 den vierten Platz. ProSieben hat nochmals einen leichten Verlust und bleibt mit 6,8 Prozent (–0,1) unter der Sieben-Prozent-Marke.

Marktanteile 2003
Primetime

Marktanteile Zuschauer ab 3 Jahre,
Bundesrepublik Deutschland gesamt

Programm
 

Marktanteil
(in Prozent)

Primetime
(in Prozent)

ZDF

13,4

15,2

ARD

14,1

15,6

RTL

14,9

15,0

SAT.1

10,2

9,7

PRO 7

7,0

6,8

3sat

1,0

0,9

ARTE

0,3

0,5

KI.KA

1,2

0,3

PHOENIX

0,6

0,4

NDR

2,9

3,6

WDR

2,6

3,0

HR

0,8

0,9

SWR

1,8

2,1

BR

2,1

2,3

RBB Berlin

0,4

0,5

MDR

2,4

2,6

RBB Brandenburg

0,7

0,7

BR-ALPHA

0,1

0,1

RTL2

4,6

4,2

Super RTL

2,7

2,3

VOX

3,4

3,2

KABEL 1

4,2

3,6

EUROSPORT

0,9

0,6

DSF

1,0

1,0

n-tv

0,6

0,4

N24

0,4

0,3

Neun Live

0,3

0,2

EuroNews

0,1

0,0

TELE 5

0,2

0,1

MTV

0,5

0,3

MTV2 POP

0,3

0,2

VIVA

0,4

0,3

VIVA PLUS

0,3

0,2

TOP 20

Die Liste der meist gesehenen Sendungen dominiert in Jahren ohne Fußballwelt- oder -europameisterschaften »Wetten, dass …?«. Auch im Jahr 2003 platzieren sich alle sechs Ausgaben der Unterhaltungsshow unter den Top Ten der Einschaltquotenhitliste. Angeführt wird die Liste mit der »Wetten, dass …?«-Ausgabe vom 25. Januar 2003 mit 16,19 Millionen Zuschauern, es folgen die weiteren fünf »Wetten, dass …?«-Sendungen, lediglich durchbrochen vom Europameisterschaftsqualifikationsspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Schottland mit 15,18 Millionen Zuschauern.

Insgesamt dominieren ausnahmslos große Show- und Sportevents die Topliste: nach »Wetten, dass …?« mit Thomas Gottschalk noch »Deutschland sucht den Superstar« mit Andrea Kiewel und Kai Böcking und »Wer wird Millionär?« mit Günther Jauch, beim Sport ist es neben Fußball – unter anderem auch das WM-Endspiel der Frauenfußball-Nationalmannschaft gegen Schweden mit 10,36 Millionen Zuschauern – die Formel 1 und ein Skispringen der Vierschanzentournee.

 
 
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