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Bodo H. Hauser

Der Zuschauer ist Zeuge - PHOENIX im Wahljahr

 
Bodo H. Hauser
Bodo H. Hauser


Hinter den Kulissen des TV-Duells
Hinter den Kulissen des TV-Duells


Wahlplakate von CDU/CSU und SPD
Wahlplakate von CDU/CSU und SPD


Sabine Christiansen und Maybrit Illner
Sabine Christiansen und Maybrit Illner
              
 

»Seien Sie dabei und machen sich das ganze Bild beim wichtigsten Ereignis des Jahres« – so oder so ähnlich hätte man den PHOENIX-Slogan für das Jahr 2002 formulieren können. PHOENIX im Zeichen des Bundestagswahlkampfs. Auf allen Kanälen Wahlkampf, Wahlduelle, Wahlprognosen. Für den Zuschauer mag gelten: Wer die Wahl hat, wird wählerisch. Das braucht PHOENIX nicht zu fürchten, ganz im Gegenteil, ist dies doch eine der Kernkompetenzen des Senders.

Nur hier konnte der Zuschauer den Wahlkampf so umfassend verfolgen. Er war in der Lage, Stimmen und Stimmungen auf den Wahlkampfveranstaltungen live mitzuerleben – und dabei genau zu beobachten, wer was wann versprochen hat. Wie auch bei allen Landtagswahlen wurde nach einem genauen Konzept festgelegt, wie viele Wahlkampfveranstaltungen der »großen« und der »kleinen« Parteien übertragen werden. Das ergab für SPD und CDU/CSU je vier und für FDP, Grüne und PDS jeweils zwei Veranstaltungen. Zusätzlich, für den Zuschauer besonders spannend, die Liveübertragung der Abschlusskundgebungen von SPD und CDU/CSU und in Ausschnitten die der »kleinen« Parteien. Der Moment, in dem die Kandidaten noch einmal versuchen, alle Kräfte zu mobilisieren und vor Tausenden von Zuschauern ihre Politik dem Wähler zu verkaufen – wohl wissend, dass PHOENIX sie auf Schritt und Tritt begleitet.

Live-Pressekonferenzen gehören ebenfalls zum PHOENIX-Repertoire. Noch nie war ein Wahlkampf so von den Medien geprägt, auf beiden Seiten. Die Parteien und Kandidaten waren stets bemüht, ihre politische Message zu verkaufen. Stoiber stellte jedes Mitglied seines Kompetenzteams höchst medienwirksam einzeln vor, und der Bundeskanzler ließ nichts unversucht, die Ergebnisse des Hartz-Konzepts in Szene zu setzen. Westerwelle machte sich gar selbst zum Kanzlerkandidaten und tourte mit dem »GuidoMobil« durch Deutschland, die Medien im Schlepptau. Denn auch auf der Seite der Medien gab es noch nie so viel Wahlkampfberichterstattung.

Gewinner war der Wähler, er konnte sich umfassend über Programme und Personen informieren. Höhepunkt der Medienschlacht waren ohne Frage die heiß diskutierten TV-Duelle und deren Analyse. War die Übertragung ARD/ZDF und RTL/SAT.1 vorbehalten, lieferte PHOENIX unmittelbar danach in seiner Journalistenrunde differenzierte und pointierte Analysen. Dann der Wahlabend. Erstmals berichten die Fernsehsender von einer Wahl live aus dem Bundestag: Das Reichstagsgebäude wird Deutschlands größtes Wahlstudio. Der technische Aufwand – so groß wie noch nie. Mittendrin: PHOENIX. Den Zuschauer freut es: Gegen die Verwirrungen des Wahlabends helfen die Einblendungen beider Hochrechnungen von ARD und ZDF. Und: PHOENIX bleibt vor Ort, den ganzen Abend – und auch den nächsten Tag. Gleiches galt natürlich auch für die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern.

Die drei Säulen des PHOENIX-Konzepts – Ereignisse, Dokumentationen, Diskussionen – bewährten sich aufs Beste. PHOENIX-Reporter und Moderatoren waren vor Ort, arbeiteten Ereignisse fundiert auf, ordneten sie ein. Dokumentationen lieferten die notwendigen Hintergründe, und in den Diskussionsrunden erörterten Experten und Politiker die entscheidenden Fragen. Unter dem Titel »Wahl 2002« standen jeden Mittwoch – über ein halbes Jahr – in der PHOENIX-Runde die wichtigsten Wahlkampfthemen zur Diskussion.

Das Wahljahr 2002 lieferte den Beweis, die PHOENIX-typische Berichterstattung findet immer mehr Anhänger, die die gründliche, umfassende Information suchen – und nicht den kurzen Info-Happen. Die Philosophie von PHOENIX wird honoriert. »Medienwirkungen sind schwer belegbar, aber eines hat PHOENIX sicher geschafft: Die politische Debatte ist transparenter geworden«, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Das erscheint besonders wichtig in Krisenzeiten wie diesen, wo den Menschen Politik abgehoben erscheint; dagegen kann PHOENIX Nähe, Verständnis und Transparenz schaffen. Vielleicht ein gutes Mittel auch gegen die immer wieder diagnostizierte Politikverdrossenheit. Denn der Zuschauer ist Zeuge, sieht, wie Themen hin und her gewälzt werden, Entscheidungen mühsam zu Stande kommen und dass Politiker auch menschliche Schwächen zeigen. Nicht nur durch die Übertragungen aus Bundestag, Bundesrat und von Parteitagen nehmen die Zuschauer teil am politischen Alltag, erleben und verstehen Demokratie. PHOENIX ist »politisches Reality-TV«, vermittelt stets ein authentisches Bild. Und das gilt auch mehr und mehr für Europa. Eine weitere Medienkooperation mit dem französischen Parlamentarischen Fernsehkanal LCP-AN wird umso mehr helfen, eine europäische Identität zu schaffen.

Die Einschaltquoten zeigen es: Immer mehr Zuschauer sind bei PHOENIX dabei. Täglich schalteten sich über drei Millionen Seher ins Programm ein, das sind über 220 000 mehr pro Tag als im Vorjahr. PHOENIX erreichte damit gute 0,6 Prozent Marktanteil, eine Steigerung gegenüber 2001; und gegen Jahresende 2002 waren es noch mehr. PHOENIX ist damit unter den wenigen Spartenprogrammen, die im Jahre 2002 deutliche Marktanteilsgewinne verbuchen konnten. Besonders erfolgreich waren die »Vor Ort«-Übertragungen, die Dokumentationen und die Berliner/Bonner-PHOENIX-Runde, die auf dem neuen Sendeplatz um 21 Uhr (Montag bis Donnerstag) ihren Marktanteil und ihre Zuschauerzahlen gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppeln konnte. Top Act aber bleiben die Bundestagsübertragungen mit bis zu neun Prozent Marktanteil.

Der Quotenerfolg ist nicht zuletzt auf die Programmreform vom Januar 2002 zurückzuführen. Zeitgeschichte am Samstagabend, Auslandsberichterstattung am Sonntagabend, eine erste Zusammenfassung der politischen Ereignisse um 19.15 Uhr in »Der Tag« und die Berliner/Bonner PHOENIX-Runde um 21 Uhr. Und, als weitere erfolgreiche Innovation, seit Februar der neue Polit-Talk »Unter den Linden«. Auch hier verfolgt PHOENIX das Motto: mehr Transparenz und Gründlichkeit.

WDR-Auslandschefin Tina Hassel und ich begrüßen im Wechsel alle vierzehn Tage prominente Gäste zum Wettbewerb politischer Argumente. Produktionsort ist das gläserne Studio 52 am Berliner Boulevard Unter den Linden. Die offene und transparente Gestaltung des Sendeorts ermöglicht vorbeischlendernden Passanten einen Blick auf das Geschehen. Sie haben so die Chance, spontan das Studio aufzusuchen und als Zuschauer die Livesendung zu verfolgen. Die Gäste sind hautnah dabei und können gleichzeitig ein Bierchen kippen. Über einen Studioreporter können Fragen an die Diskussionsteilnehmer gestellt werden. Experten im Publikum geben interessante Anregungen und Informationen für die Runde.

Gestritten wird über aktuelle politische, wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Themen. Die Konzentration auf zwei bis maximal drei Studiogäste ermöglicht ein besonders intensives Gespräch und gibt den Diskutanten ausreichend Gelegenheit, ihre Standpunkte zu vertreten. Damit grenzt sich »Unter den Linden« bewusst von anderen, mit Gästen überfrachteten Talk-Konzepten ab und schärft damit das Informationsprofil des Ereignis- und Dokumentationskanals von ARD und ZDF.

Fünf Jahre alt wurde PHOENIX im Jahr 2002 – ein Grund zur Freude. In Anwesenheit des Bundestagspräsidenten und etlicher Politiker wurden in einer Feierstunde der Sender und seine Mitarbeiter gewürdigt. Bei den Geburtstagsgrüßen herrschte Einigkeit: PHOENIX ist eine wertvolle Bereicherung des Fernsehangebots. Auch Bundestagspräsident Wolfgang Thierse nannte PHOENIX eine »Alternative zum gefälligen Häppchen-Journalismus. Mit den Liveübertragungen aus dem Parlament könnten die Bürger den Politikern auf die Finger schauen.«

PHOENIX wird dafür sorgen, dass solche Liveübertragungen auch in Zukunft möglich sind – und auch weiterhin dem Zuschauer besondere Einblicke gewähren.

 
 
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