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2006  
ZDF Jahrbuch
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Thomas Langhauser/
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Gunnar Darge/Markus Hermanns/Thomas Langhauser/Jürgen Stern

Technische Herausforderung Fußball-WM in Deutschland

 
Gunnar Darge
Gunnar Darge


Das »Analyse-Kino«
Das »Analyse-Kino«


Regie
Regie



















Markus Hermanns
Markus Hermanns


ZDFarena
ZDFarena


Unity ISIS
Unity ISIS








































Thomas Langhauser
Thomas Langhauser



























































Jürgen Stern
Jürgen Stern
 

»Das Runde muss in das Eckige« und das Fernsehsignal auf die Bildschirme. Die Fußball-WM in Deutschland war eine große technische He­rausforderung. Mittelpunkt der WM-Präsentation war das Sony Center in Berlin mit der ZDFarena, Technik- und Büroräumen.

Das Weltbild kam aus den zwölf WM-Stadien Berlin, Dortmund, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Hannover, Kaiserslautern, Köln, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart. Zehn Ü-Fahrzeuge und diverse Schnittmobile ergänzten dieses noch mit bis zu zwölf zusätzlichen eigenen Kameras. Auch die dortigen Presenter- und Interview-Studios waren mit unilateraler Technik ausgestattet.

Das internationale Fernsehzentrum (IBC) in München, mit Büros, Technik und Schnittplätzen, war der Signalübergabepunkt vom Hostbroadcaster (HBS) und unser wichtigster Stützpunkt für ein Back-up im Falle einer Havarie.

Das Sony Center war die Bühne und Kulisse für verschiedene Sendeformate. Sie »verschlang« 50 Kilometer Kabel, 43 Tonnen Spezialkonstruktion für Beleuchtung und Beschallung, sechs zwölf Quadratmeter große LED-Großbildschirme, elf Kameras und eine Flycam. Ein Set und eine Produktionsform mit besonderen Herausforderungen. Allein für die Beschallung gab es eine nicht einfache Auflage, die besagte, wir dürften 80 Dezibel Lautstärke im Forum nicht überschreiten. Technisch machbar – aber bei einem Spiel und dann noch mit deutscher Beteiligung und 3 000 begeisterten Fans erreichte die Lautstärke auch schon mal 109 Dezibel!!! Aber auch bei anderen Spielen wurde die Grenze stets überschritten.

Zum ersten Mal bei einem Ereignis dieser Größenordnung wurde in Dolby Digital 5.1 und im Bildformat 16:9 gesendet, und die dafür notwendige Technik erstreckte sich auf 550 Quadratmetern im Keller des Sony Centers mit sieben Avid-Schnittplätzen, EVS-Highlight- und Analyseplätzen, einer Regie für das Forum und einer für die Sendeabwicklung und Havarie, einer Ton- und der nachgeschalteten Dolby-Digitalregie, Schaltraum und ganz neu mit der AVID-ISIS-Technik für eine bandlose servergestützte Arbeitsumgebung.

Damit die ZDF-Experten Jürgen Klopp und Urs Meier schon während des laufenden Spiels die entscheidenden Szenen festlegen und bearbeiten konnten, wurde speziell dafür ein »Analyse-Kino« eingerichtet. Hier bestand nicht nur die Möglichkeit, sich das Spiel ungestört auf zwei Großbildschirmen anzuschauen, die Experten waren zudem über Headsets mit den Operatern in den Technikräumen quasi online verbunden. Dort wurden die Szenen dann direkt für die Analysen vorbereitet. Auf neun weiteren Monitoren standen ihnen, für den Zuschauer nicht sichtbar, zusätzliche Stadionbilder mit speziellen Kameraeinstellungen zur Spielbeobachtung zur Verfügung. Eine Spielbetrachtung, wie sie im Stadion kaum besser hätte sein können.

G. D.

Vernetzte mobile Fernsehproduktion – Was ist ISIS?
In der heutigen Fernsehwelt ist es wichtig, dem Zuschauer möglichst viele Informationen zur Verfügung zu stellen – und das schnell, kompetent und ansprechend aufbereitet. Das bedeutet, es müssen sehr viele Bilder aufgezeichnet und bearbeitet werden, damit sie in Livesendungen eingespielt und dem Zuschauer präsentiert werden können.

Bei der Fußball-WM in Berlin haben wir uns deshalb erstmalig (bei sportlichen Großveranstaltungen) für ein serverbasiertes Bearbeitungskonzept entschieden. Die Wahl fiel auf ein AVID Unity der neuesten Generation: AVID Unity ISIS (Infinitely Scalable Intelligent Storage). Das Herzstück von ISIS ist der Videospeicher. In Berlin hatten wir zwei Gehäuse mit jeweils 16 Festplatten à 500 GB im Einsatz. Gesamtspeicherplatz also 16 TB. Bei einer festgelegten Datenrate von 25Mbit/s entspricht dies einer Aufzeichnungskapazität von etwa 500 Stunden. Aus Sicherheitsgründen haben wir uns dazu entschlossen, das Material zwei Mal zu speichern, also zu spiegeln. Bei einem Verzicht auf die Spiegelung hätten wir zwar wesentlich mehr aufzeichnen können, hätten aber auch das Risiko des Datenverlustes in Kauf nehmen müssen. Um es vorwegzunehmen: Die Umsicht hat sich ausgezahlt. Aber wie findet man sich auf einem so großen Videospeicher zurecht? Wie findet man das Material, das man braucht?

Dazu gibt es den Media Manager. Das ist eine Datenbank, in der jede Aufzeichnung protokolliert wird. Eine Datenbank ist aber nur dann hilfreich, wenn die in ihr erfassten Daten auch für alle verständlich beschriftet sind. Für die WM haben wir also eine Bezeichnungskonvention erarbeitet, an die sich jeder halten musste. Das erforderte von allen Kollegen ein Höchstmaß an Disziplin. Dass diese im täglichen, von Stress und Hektik geprägten Betrieb der Fußball-WM, aufgebracht werden konnte, trug zum Erfolg des Projekts bei.

Die Verwaltung der Daten war besonders wichtig. So mussten zum Beispiel die Aufzeichnungen katalogisiert werden. Nicht mehr benötigtes Material mussten wir löschen, damit wieder freie Aufzeichnungskapazitäten auf dem Videospeicher entstehen. All das geschah ebenfalls über den Media Manager.

Jeder Arbeitsplatz in unserem Unity hatte diese Datenbank zur Verfügung. Man konnte darin nach Material suchen und es sich anschauen. Inte­ressant war dies vor allem für die Redaktion. In den Redaktionsbüros gab es neun Laptops, die Zugriff auf den Videospeicher hatten. So konnten die Redakteure bereits vor dem Schnitttermin Material sichten und eine Vorauswahl treffen. Doch all dies Material musste erst einmal aufgezeichnet werden:

In Berlin konnten wir bis zu sechs Videoquellen parallel aufzeichnen. Ein ankommendes Video­signal lief zunächst auf einen der sechs Ingest-Airspeeds, eine Art »Bildwandler«. Diese Airspeeds wandelten das ankommende Video­signal in ein Datenformat, welches dann auf den Videospeicher geschickt wurde. Auch hier gingen wir neue Wege. Wir benutzten ein neues, schnelleres Dateiformat, das MXF-Datenfile. Für die Schnittbearbeitung waren sieben Media Composer Adrenaline und ein News Cutter Adrenaline im Einsatz. An den Media Composern wurden alle Beiträge für die Liveberichterstattung, aber auch für die aktuellen Nachrichtensendungen geschnitten. Am News Cutter fanden die Sprachmischungen statt. Jeder Arbeitsplatz konnte gleichzeitig auf den Videospeicher zugreifen. Selbst wenn alle Arbeitsplätze das gleiche Material zur gleichen Zeit benutzen wollten, war das kein Problem und jederzeit möglich.

Die fertig geschnittenen Beiträge befanden sich physikalisch immer im Videospeicher und konnten zu jeder Zeit von jedem Platz aus wieder aktualisiert werden. Sollte ein Beitrag gesendet werden, so wurde er auf den Sendeserver »gepostet«. Bei dem Sendeserver handelte es sich um zwei Playout-Airspeeds, die das Datenfile wieder in ein Sendesignal verwandelten. Der Begriff posten bedeutet in diesem Zusammenhang, dass eine Kopie des fertigen Beitrags gleichzeitig auf beide Playout-Airspeeds transferiert wurde.

Auch hier spielte der Sicherheitsaspekt eine große Rolle: Da wir 90 Prozent aller Sendebeiträge über die Playout-Airspeeds senden wollten, war ein Airspeed immer die Havarie des anderen. Und das war gut so, denn genau der Fall ist eingetreten: Kurz vor einer Livesendung ist der gerade aktive Airspeed ausgefallen, und wir mussten in sehr kurzer Zeit auf den Havarie-Airspeed umsteigen.

Abschließend lässt sich wohl sagen, dass der Einsatz von ISIS ein großer Erfolg war und fast ohne Probleme verlaufen ist. Damit haben wir einen großen Schritt in die vernetzte Zukunft der mobilen Fernsehproduktion getan.

M. H.

Übertragungskonzept
Die FIFA-WM 2006 stellte eine logistische Herausforderung zur Übertragung von Fernsehsignalen für Livesendungen dar. Es musste eine Struktur geschaffen werden, die es ermöglichte, das richtige Fernsehsignal zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zur Verfügung zu haben. Es wurden für die WM-Berichterstattung aus weltweit zirka 200 verschiedenen Orten etwa 2 000 Übertragungen für das ZDF realisiert.

Diese Aufgabe konnte nur bewältigt werden mit einer Infrastruktur, bei der zum ersten Mal verteilte Strukturen und vernetzte Ressourcen eingesetzt wurden. Die angewandte Struktur bestand aus Hauptsendestandorten und sogenannten Sub-Zentren. Die Hauptsendestandorte für das ZDF waren für diese Zeit das Sony Center in Berlin (Sportberichterstattung) und das Sendezentrum in Mainz (Nachrichtenberichterstattung). Die Sub-Zentren (IBC München, WDR Köln, ICC Berlin) und auch die Hauptsendestandorte hatten die Aufgabe, alle ankommenden Signale der verschiedenen Berichtsstandorte in zugeordneten Schalträumen zu bündeln.

Die technische Infrastruktur bestand aus einem Glasfaser-Ring mit einer Bandbreite von 2,5 Gbit/s, an dem Hauptsendestandorte und Sub-Zentren angebunden waren. Die Übertragungssicherheit dieses Rings wurde durch den Aufbau einer zusätzlichen Glasfaser-Verbindung zwischen Sony Center Berlin und WDR Köln erhöht sowie satellitengestützten Verbindungen zwischen allen Sub-Zentren und Hauptsendestandorten. Das Sendezentrum Mainz stellte nahezu alle weltweit ankommenden Satellitenverbindungen sowie die Signale aus dem Mannschaftsquartier der deutschen Nationalmannschaft aus dem ICC in Berlin zur Verfügung. Wegen der Vielzahl der Signale wurde im Sendezentrum Mainz neben den zwei regulären (national und international) Schalträumen ein weiterer Schaltraum (WM-Schaltraum) aufgebaut. Das internationale Fernsehzentrum (IBC) in München lieferte die Signale aus allen WM-Stadien. Diese Gesamtstruktur ermöglichte es, bis zu 100 Fernsehsignale zeitgleich zu übertragen.

Aufgrund des Programmschemas wechselten die Hauptsendestandorte je nach Sendetag (ARD oder ZDF) und nach Genre (Sport oder Nachrichten) beziehungsweise wurden parallel betrieben. So war zum Beispiel während der Sportberichterstattung des ZDF das Sony Center in Berlin der Hauptsendestandort und die Signale wurden über die Sub-Zentren IBC München und Sendezentrum Mainz zugeliefert. Die Sendungen der Aktualität vom Hauptsendestandort Mainz wurden dann von den Sub-Zentren Sony Center Berlin, IBC München beliefert. Beim Übergang der Nachrichten- zur Sportberichterstattung des ZDF waren zum Teil sechs Schalträume in drei Städten parallel in Betrieb, um die Signale bereitzustellen. Nur aufgrund der Teamleistung, der hohen Professionalität und des Engagements der beteiligten Mitarbeiter ist es gelungen, zum großen Erfolg der WM-Berichterstattung beizutragen.

T. L.

IT-Unterstützung Historie
Beginnend mit der Winterolympiade in Albertville 1992, nahm die Informationstechnik (IT) bei Großveranstaltungen zur Unterstützung von Produktion und Redaktion ihren Anfang. Schon damals war es ein Ziel, die gewohnte Arbeitsumgebung eines Fernsehschaffenden zum Veranstaltungsort in das IBC oder an den jeweiligen Veranstaltungsort (Venue) zu portieren. Was heute für uns wie selbstverständlich klingt, nämlich über eine Datenverbindung zu telefonieren, war damals eine große technische Herausforderung. Das Konzept, die Dienste wie Computerdaten, Telefonie, Fax und insbesondere die Kommandoleitungen über digitale Verbindungen zu schalten, ging schnell auf. Die Kostenersparnis war durch die Digitalisierung so immens, dass das Konzept bei den kostenverantwortlichen Produktionsleitern sofort auf Zustimmung stieß.

Dieses wurde dann 1994 zu den Olympischen Winterspielen in Lillehammer in vollem Umfang eingesetzt und fand bei vielen Sportgroßveranstaltungen wie der Winterolympiade in Salt Lake City 2002 und der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan seinen weiteren Einsatz. Bedingt durch den technologischen Wandel, stieg in den Folgejahren die Bandbreite bei den Datenverbindungen kontinuierlich an, und das bei vergleichsweise günstigeren Preisen.

Dieses Verfahren ermöglichte den Kollegen der Netzwerktechnik und Zentraltechnik, das Übertragungskonzept weiter zu entwickeln. Heute stellt dieses mit Videoübertragungen, schnellen Internetanbindungen, preiswerter IP-Telefonie, schnelleren Datenzugriffen und umfangreicher Vernetzung zusätzliche und verbesserte Leistungsmerkmale für die Kolleginnen und Kollegen vor Ort zur Verfügung.

IT-Unterstützung WM 2006
Die Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land war in jeglicher Hinsicht ein Event der Superlative. Angefangen beim Slogan »Die Welt zu Gast bei Freunden« über das begeisterte Publikum und nicht zuletzt die Vielzahl an tollen Fußballspielen bis hin zu den technischen Notwendigkeiten und Aufwänden, über die es im kleinen Rahmen in diesem Artikel zu berichten gilt.

Aus technischer Sicht kann hier getrost von einer Materialschlacht gesprochen werden, um das anspruchsvolle redaktionelle Konzept technisch zu unterstützen und zu begleiten. Das Team Benutzerservice und Sonderveranstaltungen präsentierte dem Redaktions- und Produktionspersonal weitgehend ein gewohntes IT-Umfeld wie in der Zentrale oder den angeschlossenen Außenstellen.

Im Rahmen solcher Großprojekte üblich und unerlässlich ist aus IT-Sicht eine enge Zusammenarbeit mit der Produktion und Redaktion, in diesem Falle mit der EPL (Erste Produktionsleitung) Sport und der Hauptredaktion Sport sowie den Kollegen der Netzwerktechnik. Angefangen von den ersten Vorgesprächen im November vergangenen Jahres, bestand in einem engen Zeitrahmen die Aufgabe, ein lauffähiges Büronetzwerk an verschiedenen Standorten zur Verfügung zu stellen. Büronetzwerk heißt an dieser Stelle nicht nur Telefon, Fax, Computer, Drucker, sondern mittlerweile auch die Verbindung und Unterstützung in Bereichen der Fernsehtechnik. So wurden verschiedene Netzsegmente nach Einsatzzweck aufgebaut, unter anderem für IP-Telefonie, Datenanbindung, Videoschnitt oder Grafikeinspielungen.

Das ZDF-Programmvorhaben sah vor, als Herzstück der Berichterstattung ein zentrales Studio, die ZDFarena, im Sony Center Berlin am Potsdamer Platz einzurichten. Dies bedeutete, dass sich dort die WM-Zentrale für Redaktion, Produktion und Technik befand. Die Mehrzahl der IT-unterstützten Arbeitsplätze musste an dieser Stelle aufgebaut werden. So kamen von zirka 185 WM-weit eingesetzten Notebooks etwa 130 alleine im Sony Center zum Einsatz. Als weitere Standorte mit IT-Unterstützung sind hier das Quartier der deutschen Nationalmannschaft im Internationalen Kongresszentrum Berlin, das IBC in München und natürlich die zwölf WM-Stadien zu nennen.

Die IT-technische Unterstützung der Produktion beginnt bei solchen Großveranstaltungen schon weit vor dem eigentlichen Start des Events. So werden die Kollegen der Produktion während des Aufbaus mit vorkonfiguriertem Netzwerk-Equipment versorgt. Dies beinhaltet Komponenten zur datentechnischen Anbindung an die Zentrale in Mainz beispielsweise über ISDN- oder DSL-Verbindungen sowie Anschlussmöglichkeiten für Drucker und mehrere Notebooks an das System. Dieses vorkonfigurierte und vom Veranstaltungsort unabhängige System hat sich in der Vergangenheit bei kleineren Veranstaltungen bewährt und kommt insbesondere bei der EPL Sport intensiv zum Einsatz.

Einer erfolgreichen Umsetzung geht eine ausführliche Planung und Bedarfsermittlung voraus. So war es erforderlich, an den Standorten ZDFarena, Quartier der deutschen Nationalmannschaft und IBC in München separate Netzwerk-Infrastrukturen aufzubauen. Die beiden Hauptstandorte ZDFarena im Sony Center und IBC München wurden zusätzlich mit Servern ausgestattet, um eine höhere Verfügbarkeit zu erzielen. Um die Berichterstattung aus den einzelnen Stadien zu unterstützen, kamen die schon vorher genannten vorkonfigurierten Systeme zum Einsatz, die aus Gründen der Verfügbarkeit mit Anschlussmöglichkeiten über ISDN und DSL im Parallelbetrieb ausgestattet waren. Reporter und Redakteure aus den WM-Stadien konnten sich zusätzlich über die in ihren Notebooks installierten UMTS- und DVB-T-Karten mit den neuesten Informationen versorgen. UMTS ermöglicht eine schnelle kabellose Datenverbindung ins Internet über Mobilfunk. DVB-T macht kabelloses Fernsehen möglich.

Spürbar wurde das zunehmende Zusammenwachsen der Fernsehtechnik mit der Datentechnik. So wurden Dienste der Fernsehtechnik etwa beim Videoschnitt oder dem Einbinden von Grafiken über datentechnische Anbindungen realisiert, welche vor Ort eine zentrale Datenhaltung und den daraus resultierenden schnellen Datenaustausch und Datenzugriff ermöglicht.

Erklärtes Ziel aller Bemühungen war es, in erster Linie ein performantes und sicheres Arbeiten an den Geräten zu ermöglichen, so wie es der Anwender von seinem normalem Arbeitsumfeld her gewohnt ist. So konnten daher aus der bestehenden Anbindung des Landesstudios Berlin an den Ringverbund Mainz-Berlin-München-Mainz eine Kapazität von 100 Mbit ausgekoppelt und zur exklusiven Nutzung zur Verfügung gestellt werden. Zum Vergleich standen vor zwei Jahren in Athen für die gleichen Dienste für die Daten und Telefon lediglich zwei Mbit zur Verfügung. Diese Bandbreite wurde zwischen den Standorten aufgeteilt. 60 Mbit standen für die Strecke Mainz-Sony Center Berlin bereit, 30 Mbit zwischen Mainz und dem IBC in München und zehn Mbit zwischen Mainz und dem Quartier der deutschen Nationalmannschaft in Berlin. Über diese Strecken wurden 185 Notebooks, 55 Drucker, 140 IP-Telefone, 15 Faxe und zwei Domänen-Server über etwa 240 Netzwerkanschlüsse betrieben. Fernsehproduktionstechnik und Informationstechnik wachsen zusammen, und sie sind heute nicht mehr voneinander zu trennen.

J. S.

 
 
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