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2004  
ZDF Jahrbuch
Programmbouquet und Beteiligungen
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Ernst Elitz

Ernst Elitz

Kultur + Information = DeutschlandRadio
Die Selbstverpflichtung des nationalen Hörfunks

 
Ernst Elitz
Ernst Elitz
              
 

Die Programme des DeutschlandRadios werden überall in Deutschland ausgestrahlt. Sie sind werbefrei. Mit 21 Stunden Nachrichten, Presseschauen und eigenständigen aktuellen Informationssendungen täglich nimmt DeutschlandRadio im Bereich der Information eine Spitzenstellung unter allen Rundfunkunternehmen ein. In der Selbstverpflichtungserklärung, die DeutschlandRadio wie ARD und ZDF den Länderparlamenten gegenüber abgegeben hat, wird das Profil des nationalen Hörfunks in 20 Einzelpunkten festgelegt.

Der Deutschlandfunk will als nationales Informationsprogramm mit einem dichten Angebot an Nachrichten und Informationssendungen, mit aktuellen Interviews, Reportagen, Kommentaren und Hintergrundberichten rund um die Uhr Maßstäbe für journalistische Qualitätsberichterstattung setzen. Für alle, die sich zuverlässig, kompetent und aus erster Hand über das aktuelle Geschehen in Deutschland und der Welt informieren wollen, ist er ein unverzichtbares Informationsangebot. Er genießt in der Öffentlichkeit eine hohe Glaubwürdigkeit und Akzeptanz als Informationsvermittler und Agendasetter und ist als meistzitierter Rundfunksender mit seinen Originalbeiträgen eine wichtige Quelle für andere Medien.

Deutschlandradio Kultur bietet als das nationale Kulturprogramm ein breites publizistisches und künstlerisches Panorama der kulturellen Leistungs- kraft aller Länder. Mit künstlerischen Produktionen von Hörspielen und Konzerten, als Kooperationspartner zahlreicher Kulturinstitutionen und Musikfestivals ist DeutschlandRadio selbst zu einem wichtigen Kulturfaktor geworden. Der nationale Hörfunk betrachtet die Rundfunkorchester und -chöre als Kreativpotential für die kulturelle Ausstrahlungskraft Deutschlands und würdigt in seiner Selbstverpflichtung ihre besondere Rolle für die Wiederentdeckung historischer Werke, für die Förderung zeitgenössischer Musik jenseits des Mainstreams und für die Musikerziehung.

Die Hörerakzeptanz der Programme des DeutschlandRadios hat sich in den zurückliegenden Jahren verdoppelt. Die Zahl der täglichen Hörer liegt bei 1,4 Millionen, die der regelmäßigen (weitester Hörerkreis) bei 8,1 Millionen. In den Zielgruppen, die von Berufs wegen mit Informationen umgehen (Politiker, Journalisten, Wirtschaftsmanager) und die auf hohe Professionalität und Glaubwürdigkeit besonderen Wert legen, hört mehr als jeder Dritte täglich ein oder beide DeutschlandRadio-Programme. Die Entwicklung der Hörerschaft steht in einem engen Zusammenhang mit der technischen Empfangbarkeit der Programme. Noch gibt es auf der Frequenzkarte viele weiße Flecken für die gängige UKW-Ausstrahlung. Die Medienforschung hat die Zahl der Hörer in technisch gut versorgten Gebieten auf das gesamte Bundesgebiet hochgerechnet. Im Ergebnis würden beide Programme des nationalen Hörfunks zusammen täglich etwa 2,6 Millionen Hörer und zirka 13,8 Millionen regelmäßige Hörer erreichen. Schon die bisherige Zunahme der Hörerschaft belegt, dass in der Bevölkerung ein erkennbarer Bedarf an diesen nationalen Informations- und Kulturprogrammen besteht. Es ist Aufgabe der Medienpolitik in den Ländern, den Wunsch der Bürger nach mehr Medienqualität nicht nur mit gut gemeinten Erklärungen, sondern auch mit klaren Vorgaben zur Verbreitung des Kultur- und des Informationsprogramms des nationalen Hörfunks zu erfüllen.

In der Europäischen Union verlieren nationale Grenzen an Bedeutung. Eingebunden in die aktuellen Informationssendungen ebenso wie auf speziellen Sendeplätzen (»Europa heute«, »Gesichter Europas«) wird in den Programmen des DeutschlandRadios täglich aktuell und umfassend über europapolitische Vorgänge und über relevante Entwicklungen in den Mitgliedsstaaten der EU berichtet. In Reportagen und Hörbildern wird das alltägliche Leben der Bürger in den europäischen Nachbarländern authentisch dargestellt. Künftig wird DeutschlandRadio – so seine Selbstverpflichtung – die Einbindung der neuen Mitgliedsstaaten in die Europäische Union in seinen Programmen intensiv begleiten und besonderes Augenmerk auf die an Deutschland angrenzenden Staaten und die Nachbarschaftsregionen lenken. Und es wird das Bild des föderalen Deutschlands, seine europäische Politik und die Vielfalt der kulturellen Leis- tungen über die deutschen Grenzen hinaus vermitteln.

Wer das aktuelle Geschehen, soziale und kulturelle Entwicklungen einordnen und bewerten will, muss historische Zusammenhänge kennen. Aus diesem Grunde legt DeutschlandRadio Wert auf eine intensive Darstellung historischer Ereignisse und ihrer Folgen. Dies geschieht sowohl in täglichen Sendereihen (»Wir erinnern«, »Kalenderblatt«), in Einzeldokumentationen und mit Programmschwerpunkten, etwa über das Mittelalter, über den Ersten Weltkrieg, die Schlacht um Stalingrad, Flucht und Vertreibung, den Mauerbau, den 17. Juni 1953 und durch die mehrjährige Reihe »Vor 50 Jahren«, die ein umfassendes historisches Zeitpanorama bietet. In seiner Selbstverpflichtungserklärung hebt DeutschlandRadio seinen Auftrag zur historischen Bildung hervor. Es wird seine Sendungen zur Zeitgeschichte in zunehmendem Maße auf CD-Produktionen veröffentlichen und sie Bildungsinstitutionen für deren pädagogische Arbeit zur Verfügung stellen. DeutschlandRadio ist der einzige Sender mit einem täglichen Halb-Stunden-Format zur religiösen und weltanschaulichen Orientierung (»Tag für Tag«). In diesen täglichen Sendungen wie in Dokumentationen und Features werden Religionen und Weltanschauungen dargestellt und der interkonfessionelle und interreligiöse Dialog gefördert. Aufgrund der aktuellen globalen Situation wird dabei künftig ein besonderes Augenmerk auf die Vermittlung von Kenntnissen über den Islam gelegt.

Eine entscheidende Grundlage für publizistische Qualität in allen Medien sind Eigenrecherche und Eigenproduktion. Die Programme des nationalen Hörfunks zeichnen sich durch ein hohes Maß an publizistischer Autonomie aus. Die Eigenproduktionsquote beträgt bei den Informationssendungen 81,5 Prozent, bei Wortsendungen aus Kultur und Bildung 69 Prozent. 60 Prozent der ausgestrahlten Sendungen sind Erstsendungen. Damit entsteht ein hoher inhaltlicher Nutzwert. Die Programminhalte werden im Onlineangebot des DeutschlandRadios www.dradio.de ausführlich dargestellt. So erhält der Hörer auch auf diesem Weg vielfältige Materialien für die vertiefende Information und zur eigenen Meinungsbildung. Einzelbeiträge werden verschriftet angeboten oder können über Audio-on-Demand nachgehört werden. Durch diese kommunikationstechnischen Innova- tionen können Sendungen individuell und im Rahmen des jeweils zur Verfügung stehenden persönlichen Zeitbudgets sendezeitunabhängig genutzt werden. Diese Serviceangebote werden in steigendem Maße angenommen. Die Möglichkeit des zeitunabhängigen Zugriffs erhöht die Nutzwerte des Mediums und führt gerade für Programme mit einem hohen Anteil an eigenproduziertem Content durch Doppel- und Vielfachnutzung zu einer höheren ökonomischen Rentabilität des Gebühreneinsatzes.

Als von ARD und ZDF getragene Körperschaft arbeitet DeutschlandRadio eng mit den Landesrundfunkanstalten der ARD und mit dem ZDF zusammen. Sendestrecken von Deutschlandradio Kultur wie die Kulturinformationssendung »Fazit« und die »OrtsZeit« werden von Kulturprogrammen der Landesrundfunkanstalten zeitgleich und kostenfrei übernommen. DeutschlandRadio weist in seinen Programmen kontinuierlich auf sehenswerte Fernsehproduktionen von ARD, ZDF, ARTE und 3sat hin und kooperiert bei politischen Diskussionssendungen mit PHOENIX. Um Vielfalt und Qualität der öffentlich-rechtlichen Angebote in Radio und Fernsehen zu dokumentieren und ein möglichst großes Publikum zu gewinnen, sind solche Kooperationen und ein gemeinsamer Auftritt in der Öffentlichkeit wichtige Beiträge zur Bestandssicherung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mit seinen drei Säulen ZDF, ARD und DeutschlandRadio und eine tägliche Rechtfertigung für die Gebühr.

 
 
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