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2002  
ZDF Jahrbuch
Finanzen
I. Finanzielle Lage
II. Jahresabschluss 2001
III. Haushaltsplan 2003

Petra Birkenbeil

II. Jahresabschluss 2001

 
Petra Birkenbeil
Petra Birkenbeil
 

Der Jahresabschluss 2001 wurde noch in DM aufgestellt, daher sind die folgenden Ausführungen hierzu auch in DM abgefasst. Die Umstellung auf den Euro erfolgte im ZDF zum 1. Januar 2002. Somit lauten die Darstellungen zum Haushaltsplan 2003 entsprechend auf Euro.

Umfang und Inhalt des Jahresabschlusses

Der Jahresabschluss des ZDF umfasst wie in den Vorjahren drei Einzelrechnungen:

  • Betriebsrechnung (Abrechnung des Betriebshaushalts)
  • Investitionsrechnung (Abrechnung des Investitionshaushalts)
  • Vermögensrechnung (Bilanz)

Diese drei Bestandteile des Jahresabschlusses sind systematisch miteinander verknüpft (integriertes Verbundsystem).

Jahresergebnis und Ergebnisverwendung

Vorbemerkung

Die Darstellungen beziehen sich auf die neue Haushaltssystematik (Ein-Budget-System), die 1998 eingeführt wurde. Die neue Haushaltssystematik ist entsprechend der Aufbauorganisation des ZDF gegliedert und klassifiziert die Bereiche des ZDF nach den Kategorien Programm-, Gemeinkosten- und Dienstleisterbereiche.

Betriebsrechnung

Das Geschäftsjahr 2001 schließt in der Betriebsrechnung mit einem Jahresüberschuss von 136,3 Mio DM. Unter Berücksichtigung der Veränderungen der zweckgebundenen Rücklage des Gesonderten Programmprojekts PHOENIX ergibt sich ein Bilanzgewinn (operatives Jahresergebnis) von 137,3 Mio DM.

Für das Jahresergebnis bedeutsame Entwicklungen während des Berichtsjahres 2001 sind im Folgenden kurzgefasst dargestellt. Dabei wird auf die entsprechenden Ergebnisse des Vorjahres Bezug genommen (Ist-Ist-Vergleich).

Auf der Ertragseite zeigt sich bei den Fernsehgebühren eine Erhöhung um 463,2 Mio DM, die zum einen auf der Anhebung der Gebühren zum Beginn des Berichtsjahres auf Grundlage des geänderten Rundfunkstaatsvertrages und zum anderen auf der Zunahme der angemeldeten gebührenpflichtigen Empfangsgeräte beruht. Die Werbeerträge verminderten sich gegenüber dem Vorjahr um 62,8 Mio, die Übrigen Erträge um 29,1 Mio DM.

Bis 1999 wurden die Programmprojekte PHOENIX und Der Kinderkanal aufgrund ihrer Neuartigkeit separat betrachtet. Dies schlug sich in der Darstellung so nieder, dass die für die Partnerprogramme vorgesehenen Gebührenerträge gesondert ausgewiesen wurden. Seit 2000 gehören die Programme Der Kinderkanal und PHOENIX dem Regelprogramm an. Die entsprechenden Gebührenerträge sind nunmehr in den allgemeinen Fernsehgebühren enthalten.

Auf der Aufwandseite sind unter den Personalaufwendungen/Zentralbudget im Wesentlichen die Aufwendungen für kurzfristig Beschäftigte, Auszubildende sowie die Versorgungsaufwendungen, die nach Abzug von durchschnittlichen bei den einzelnen Bereichen ausgewiesenen Versorgungsaufwendungen verbleiben, nachgewiesen. Sie sind gegenüber dem Vorjahr um 27,4 Mio DM gesunken. Dies ist im Wesentlichen auf niedrigere Versorgungsaufwendungen zurückzuführen.

Der Rückgang der Programmaufwendungen um 27,2 Mio DM ist im Wesentlichen dadurch bedingt, dass im Jahr 2001 im Vergleich zum Vorjahr weniger kostenintensive Sportgroßereignisse (zum Beispiel Olympische Sommerspiele/Fußball-Europameisterschaft) stattfanden.

Die Aufwendungen der Gemeinkostenbereiche liegen um 27,1 Mio DM über dem Vorjahreswert, was unter anderem auf die neue Marketingkampagne zurückzuführen ist.

Bei den Dienstleistern wird als Zusatzaufwand (= Ergebnis) die Differenz zwischen den Aufwendungen und den Erträgen aus internen Leistungen (»Dienstleisterprodukte«) ausgewiesen. Ein negativer Zusatzaufwand entspricht demnach einem Überschuss. 2001 ist bei den Dienstleistern im Vergleich zum Vorjahr eine Verschlechterung des Ergebnisses um 6,8 Mio DM zu konstatieren.

Betriebsrechnung

2001

2000

Veränderungen

Mio DM

Mio DM

Mio DM

Prozent

Erträge

Fernsehgebühren

2 906,6

2 443,4

463,2

19,0

Erträge aus dem Werbefernsehen

283,2

346,0

–62,8

–18,2

Übrige Erträge

270,8

299,9

–29,1

–9,7

Summe Erträge

3 460,6

3 089,3

371,3

12,0

Aufwendungen

Personalaufwendungen/Zentralbudget

99,4

126,8

–27,4

–21,6

Programmbereiche

2 428,7

2 455,9

–27,2

–1,1

Gemeinkostenbereiche

819,5

792,4

27,1

3,4

Dienstleisterbereiche1

–23,3

–30,1

6,8

–22,6

Summe Aufwendungen

3 324,3

3 345,0

–20,7

–0,6

Jahresergebnis

136,3

–255,7

392,0

abzüglich: Veränderung Rücklagen
(Der Kinderkanal, PHOENIX)

–1,0

–18,7

17,7

Operatives Jahresergebnis

137,3

–237,0

374,3

Investitionsrechnung

Der Investitionshaushalt schließt mit einem Finanzierungsergebnis von –19,0 Mio DM; das heißt, bis auf diese Lücke wurden die Investitionen des Berichtsjahres aus dem Aufkommen aus langfristigen Mitteln finanziert. Zur Finanzierung der Ausgaben von 412,8 Mio DM (einschließlich nach 2002 vorgetragener Ausgaben- und Beschaffungsreste) standen Einnahmen (inklusive übertragener Ausgaben- und Beschaffungsreste) von 393,8 Mio DM zur Verfügung.

In der Investitionsrechnung werden seit 2000 analog zu den Ausgaberesten bei den Sachinvestitionen Beschaffungsreste bei den Programminvestitionen berücksichtigt. Beschaffungsreste stellen dabei die Differenz zwischen Mittelverfügungen und tatsächlich angefallenen Ist-Kosten dar.

Investitionsrechnung

2001

2000

Veränderungen

Mio DM

Mio DM

Mio DM

Prozent

Mittelbeschaffung

Ausgabenreste aus dem Vorjahr

63,1

58,7

4,4

7,5

Beschaffungsreste aus dem Vorjahr

141,9

220,2

–78,3

–35,6

Abschreibungen und Abgänge
bei Sachanlagen

127,8

119,0

8,8

7,4

Darlehensrückflüsse und Abzinsung

0,7

0,7

0,0

0,0

Zuführung zu langfristigen Rückstellungen

38,8

47,9

–9,1

–19,0

Sonstige Einnahmen

21,5

0,9

20,6

Einnahmen

393,8

447,4

–53,6

–12,0

Mittelverwendung

Sachinvestitionen

101,1

109,9

–8,8

–8,0

Programminvestitionen

57,2

75,9

–18,7

–24,6

Zuführung zum Versorgungsstock

21,9

35,4

–13,5

–38,1

Andere Finanzinvestitionen

7,2

5,8

1,4

24,1

In das Folgejahr zu übertragende
Ausgabenreste

57,2

63,1

–5,9

–9,4

In das Folgejahr zu übertragende
Beschaffungsreste

166,1

141,9

24,2

17,1

Darlehensgewährung

0,5

0,4

0,1

25,0

Beteiligung ZEMB

1,6

3,1

–1,5

–48,4

Ausgaben

412,8

435,5

–22,7

–5,2

Operatives Finanzierungsergebnis

–19,0

11,9

–30,9

 

Haushaltsausgleich

2001
Mio DM

2000
Mio DM

Darlehensaufnahme (+) / -tilgung (–)

–118,3

225,1

(Operatives Jahresergebnis)

(137,3)

(–237,0)

(Operatives Finanzierungsergebnis)

(–19,0)

(11,9)

Eigenkapital-Zuführung (+) / -Entnahme (–)

137,3

–237,0

(Operatives Jahresergebnis)

(137,3)

(–237,0)

Vermögensrechnung

Gegenüber dem Vorjahr verringerte sich die Bilanzsumme um 15,6 Mio DM (das sind –0,6 Prozent) auf 2 585,0 Mio DM. Innerhalb der Kapitalstruktur erhöhten sich die eigenen Mittel ergebnisbedingt um 136,4 Mio DM. Der Anteil der eigenen Mittel (ohne Rücklage) am Gesamtkapital stieg damit von 34,6 auf 40,1 Prozent. Der Anteil der langfristigen Rückstellungen ist leicht auf 17,6 Prozent (Vorjahr 16,0 Prozent) angestiegen. Die kurzfristigen Fremdmittel haben sich anteilmäßig von 49,2 Prozent auf 42,1 Prozent vermindert.

Die Vermögensstruktur hat sich nicht wesentlich geändert, da die Anteile der langfristigen und kurzfristigen Vermögenswerte nahezu unverändert blieben. Während das relative Gewicht des Anlagevermögens mit 43,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr (43,8 Prozent) nahezu konstant geblieben ist, erhöhte sich der Anteil des Programmvermögens um 2,5 Prozentpunkte auf 39,5 Prozent. Der Anteil des Umlaufvermögens hat demgegenüber von 19,2 Prozent auf 17,1 Prozent abgenommen.

Das Eigenkapital (ohne die zweckgebundenen Rücklagen) deckt das langfristige Vermögen (Anlagevermögen und Programmvermögen) zu 48,5 Prozent (Vorjahr: 42,8 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresstichtag hat sich im kurzfristigen Bereich das Verhältnis der Vermögenswerte zu den entsprechenden Fremdmitteln erhöht (2001: 40,7 Prozent; 2000: 38,9 Prozent).

Vermögensrechnung

31.12.2001

31.12.2000

Veränderung

Mio DM

Prozent

Mio DM

Prozent

Mio DM

Aktiva

Sachanlagen und Immaterielle Vermögensgegenstände

748,7

29,0

775,4

29,8

–26,7

Finanzanlagen

373,3

14,4

364,2

14,0

9,1

Summe Anlagevermögen

1 122,0

43,4

1 139,6

43,8

–17,6

Programmvermögen

1 020,1

39,5

962,9

37,0

57,2

Summe langfristig
gebundenes Vermögen

2 142,1

82,9

2 102,5

80,8

39,6

Flüssige Mittel

111,3

4,3

117,9

4,5

–6,6

Übrige Aktiva

331,6

12,8

380,2

14,6

–48,6

Summe kurzfristig
gebundenes Vermögen

442,9

17,1

498,1

19,2

–55,2

Summe Aktiva

2 585,0

100,0

2 600,6

100,0

–15,6

Passiva

Eigene Mittel

Langfristig

Eigenkapital

1 037,8

40,1

900,4

34,6

137,4

Kurzfristig

Zweckgebundene Rücklagen

3,1

0,1

4,1

0,2

–1,0

Summe Eigene Mittel

1 040,9

40,3

904,5

34,8

136,4

Fremde Mittel

Langfristig

Versorgungs- und andere langfristige Rückstellungen

455,9

17,6

417,0

16,0

38,9

Kurzfristig

Andere Rückstellungen2

471,6

18,2

464,0

17,8

7,6

Verbindlichkeiten2
(einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten)

616,6

23,9

815,1

31,4

–198,5

Summe kurzfristige Fremdmittel

1 088,2

42,1

1 279,1

49,2

–190,9

Summe Fremde Mittel

1 544,1

59,7

1 696,1

65,2

–152,0

Summe Passiva

2 585,0

100,0

2 600,6

100,0

–15,6

 

Vermögensrechnung
Aktiva

Stand 31.12.2001
DM

Stand 31.12.2000
DM

Anlagevermögen

Sachanlagen und Immaterielles Vermögen

Software

6 642 833

4 254 375

Bebaute eigene Grundstücke

534 569 907

562 604 696

Unbebaute Grundstücke

11 929 500

11 335 929

Bauten auf fremden Grundstücken

979 854

220 900

Fernsehtechnische Einrichtungen und sonstige technische Anlagen

175 415 864

159 581 077

Betriebs- und Geschäftsausstattung

5 904 283

7 177 348

Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

13 244 487

30 261 173

Summe Sachanlagen und Immaterielles Vermögen

748 686 728

775 435 498

Finanzanlagen

Beteiligungen

34 193 691

54 105 581

Ausleihungen (Laufzeit mindestens 4 Jahre)

3 018 259

3 079 052

Versorgungsstock

320 914 274

298 996 362

Rückdeckungsansprüche

15 158 580

8 001 339

Summe Finanzanlagen

373 284 804

364 182 334

Gesamtsumme Anlagevermögen

1 121 971 531

1 139 617 832

Programmvermögen

Geleistete Anzahlungen und Programmvermögen in Arbeit

458 678 309

423 579 966

Sendefähige Produktionen

451 675 762

431 932 279

Wiederholungsrechte

109 700 000

107 400 000

Gesamtsumme Programmvermögen

1 020 054 071

962 912 245

Umlaufvermögen

Vorräte

Material- und Ersatzteilvorräte

4 500 958

4 319 585

Archivmaterial

834 503

800 820

Rechte

0

10 519 333

Summe Vorräte

5 335 461

15 639 738

Andere Gegenstände des Umlaufvermögens

Geleistete Anzahlungen

4 079 451

14 974 803

Forderungen aufgrund Fernsehgebührenanteilen

77 633 334

66 235 876

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

83 590 140

129 735 195

Forderungen gegen verbundene Unternehmen

44 758 509

31 468 042

Forderungen gegen Beteiligungen

18 351 761

25 489 473

Kassenbestand und Postbankguthaben

487 811

506 027

Guthaben bei anderen Kreditinstituten

13 331 705

8 951 918

Wertpapiere

97 466 405

108 377 227

Sonstige Vermögensgegenstände

65 010 926

62 556 165

Summe Andere Gegenstände des Umlaufvermögens

404 710 043

448 294 728

Gesamtsumme Umlaufvermögen

410 045 504

463 934 466

Rechnungsabgrenzungsposten

32 921 846

34 134 694

Summe Aktiva

2 584 992 952

2 600 599 237

 

Vermögensrechnung
Passiva

31.12 2001
DM

31.12.2000
DM

Eigenkapital

1 037 758 527

900 417 602

Rücklagen

1. Freie Rücklagen

0

0

2. Zweckgebundene Rücklage
    – PHOENIX

3 073 442

4 098 292

Summe Rücklagen

3 073 442

4 098 292

Rückstellungen

Langfristige Rückstellungen

455 895 076

417 043 895

Kurzfristige Rückstellungen3

471 580 246

463 979 862

Summe Rückstellungen

927 475 322

881 023 757

Andere Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten

275 939 735

422 260 211

Erhaltene Anzahlungen

48 032 603

30 963 045

Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen

175 180 808

203 900 357

Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen

42 157 513

49 126 382

Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungen

4 788 217

2 617 727

Sonstige Verbindlichkeiten

70 586 786

106 047 617

Summe Andere Verbindlichkeiten

616 685 662

814 915 339

Rechnungsabgrenzungsposten

0

144 247

Summe Passiva

2 584 992 953

2 600 599 237

 

Haushaltsrechnung
Betriebsrechnung

2001
Ist DM

2000
Ist DM

Erträge

Fernsehgebühren4

2 906 547 496

2 443 393 637

Erträge aus dem Werbefernsehen

283 195 270

345 985 491

Kostenerstattungen

11 506 226

12 226 743

Sponsoring

37 042 214

40 853 454

Verwertungserlöse

35 130 880

68 885 320

Mieten und Pachten

8 811 407

8 073 847

Zinserträge

37 641 205

26 918 766

Erträge Online-Dienste

3 503 703

3 439 717

Andere Erträge

137 265 176

139 504 962

Summe Erträge

3 460 643 577

3 089 281 938

Aufwendungen

Personalaufwendungen/Zentralbudget

99 394 234

126 813 462

Programmbereiche

2 428 751 889

2 455 864 933

Gemeinkostenbereiche

819 484 351

792 459 694

Dienstleisterbereiche1

–23 302 972

–30 134 015

Summe Aufwendungen

3 324 327 502

3 345 004 074

Jahresergebnis

136 316 075

–255 722 137

Abzüglich Veränderung Rücklagen:

Der Kinderkanal

–11 460 433

PHOENIX

–1 024 849

–7 275 107

Operatives Jahresergebnis

137 340 924

–236 986 597

 

Investitionsrechnung

2001
Ist DM

2000
Ist DM

Einnahmen

Vorgetragene Ausgabenreste

63 100 091

58 690 163

Vorgetragene Beschaffungsreste

141 910 285

220 228 058

Abschreibungen/Abgänge

127 759 855

119 045 419

Mittel aus Rückstellungen

38 862 548

47 883 298

Übrige Einnahmen

22 162 362

1 583 795

Summe Einnahmen

393 795 141

447 430 732

Ausgaben

Sachinvestitionen

158 281 206

173 031 614

Programminvestitionen

223 286 022

217 837 053

Darlehensgewährung

520 115

444 995

Zuweisung zum Versorgungsstock

21 917 912

35 354 253

Beteiligung ZEMB

1 597 982

3 087 494

Andere Finanzinvestitionen

7 240 190

5 822 134

Summe Ausgaben

412 843 427

435 577 543

Operatives Finanzierungsergebnis

–19 048 286

11 853 190

Detailerläuterung der Betriebsrechnung 2001

Erträge

Die Fernsehgebühren sind 2001 um 463,2 Mio DM auf 2 906,6 Mio DM angestiegen. Das höhere Gebührenaufkommen ist vor allem auf die Erhöhung der Gebühren zum 1. Januar 2001 mit In-Kraft-Treten des neuen Rundfunkstaatsvertrages zurückzuführen. Zudem ergab sich eine Zunahme der angemeldeten gebührenpflichtigen Empfangsgeräte. Der Anteil des ZDF an den Fernsehgebühren belief sich – nach Abzug des Anteils der Landesmedienanstalten – je Monat und Teilnehmer auf 7,8382 DM (Vorjahr: 6,6349 DM) einschließlich der Anteile, die auf ARTE (insgesamt anteilig 119 Mio DM pro Jahr/Vorjahr: 105 Mio DM pro Jahr), Der Kinderkanal und PHOENIX entfallen.

Wie in den vergangenen Jahren arbeiteten die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und die GEZ weiter daran, die Teilnehmer möglichst weitgehend zu erfassen; darüber hinaus wird vor allem das Gebührenmarketing intensiviert. Am Jahresende 2001 waren 32 784 709 Teilnehmer gebührenpflichtig. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der angemeldeten gebührenpflichtigen Fernsehgeräte um 338 869 gestiegen. Die Gebührenbefreiungsquote betrug zum Jahresende 8,6 Prozent (Vorjahr: 7,6 Prozent). Insgesamt entstanden dem ZDF befreiungsbedingte Gebührenausfälle von etwa 289 Mio DM.

Die gesetzlichen Begrenzungen, denen das ZDF im Bereich der Werbung dadurch unterliegt, dass Werbesendungen nur 20 Minuten pro Tag bis 20 Uhr und nicht an Sonn- und Feiertagen ausgestrahlt werden dürfen, sind ebenso wie die daraus im Wettbewerb um Werbekunden entstehenden Nachteile hinlänglich bekannt.

Infolge dieser Restriktionen und der starken Konkurrenz kommerzieller Sender kam es seit 1992 zu einem drastischen Rückgang der Werbeeinnahmen des ZDF. Ab 1994 stiegen sie auf deutlich niedrigerem Niveau wieder an. In 2001 war ein erneuter deutlicher Einbruch auf dem Werbemarkt zu verzeichnen, resultierend aus einer allgemeinen Rezession sowie den Ereignissen des 11. September 2001 und deren Folgen. Konkret sanken die Werbeerträge des ZDF gegenüber dem Vorjahr um 62,8 Mio DM (das sind rund 18 Prozent) auf 283,2 Mio DM. Das Verhältnis der beiden Ertragskomponenten Werbung und Fernsehgebühr hat sich im Vergleich zum Vorjahr mit 8,9 : 91,1 zu Lasten der Werbeerträge verschoben (2000: 12,4 : 87,6).

Bei den Übrigen Erträgen haben die Erträge aus Sponsoring um 3,9 Mio DM auf 37,0 Mio DM abgenommen. Die Sponsoringerträge im Zusammenhang mit Sportveranstaltungen sanken dabei um 8,7 Mio DM, da keine Sportgroßereignisse wie im Vorjahr (Olympische Sommerspiele, Fußball-Europameisterschaft) stattfanden. Die Sponsoringerträge im Umfeld übriger Sendungen wurden demgegenüber um 4,8 Mio DM gesteigert.

Übrige Erträge

2001

2000

Veränderungen

Mio DM

Mio DM

Mio DM

Prozent

Kostenerstattungen

11,5

12,2

–0,7

–5,7

Sponsoring

37,0

40,9

–3,9

–9,5

Verwertungserlöse

35,1

68,9

–33,8

–49,1

Mieten und Pachten

8,8

8,1

0,7

8,6

Zinserträge

37,6

26,9

10,7

39,8

Andere Erträge

137,3

139,5

–2,2

–1,6

Erträge Online-Dienste

3,5

3,4

0,1

2,9

Summe Übrige Erträge

270,8

299,9

–29,1

–9,7

Von den Verwertungserlösen entfallen gut ein Drittel auf den Programmvertrieb, der durch ZDF Enterprises GmbH in Geschäftsbesorgung für das ZDF wahrgenommen wird. Zu den umsatzstärksten Verkäufen zählten 2001 Serien wie »Siska«, »Freunde fürs Leben«, »Der Alte«, »Die Rettungsflieger« und »Küstenwache«. Sowohl das erweiterte internationale Angebot an Programmen als auch die deutliche Kaufzurückhaltung der ausländischen Partner haben die Erträge im Zusammenhang mit dem Programmvertrieb deutlich zurückgehen lassen. Ferner spielten im Vorjahr Sublizenzierungen durch die SportA eine erhebliche Rolle, was mangels entsprechender Sportgroßveranstaltungen im Berichtsjahr zum Ertragsrückgang beitrug.

Der Anstieg bei den Zinserträgen ist im Wesentlichen auf die Sonderausschüttung eines Fonds zurückzuführen.

Von den Anderen Erträgen entfällt rund die Hälfte auf Erstattungen von ARTE als Vergütungen für Programmzulieferungen seitens des ZDF.

Seit Juli 1996 bietet das ZDF einen Online-Dienst an, der den Nutzern ergänzende Informationen vor allem zu den Servicesendungen, den Magazinen, den Sportsendungen und zu den Unterhaltungssendungen bietet. Dieses Angebot erfolgte zunächst in Zusammenarbeit mit MSNBC. Seit Mitte 2001 ist T-Online neuer Kooperationspartner. Die Erträge betreffen Kostenerstattungen aus den Kooperationen.

Aufwendungen

Die Personalaufwendungen/Zentralbudget sind 2001 um 27,4 Mio DM auf 99,4 Mio DM gesunken.

Der Anstieg der Vergütungen (+5,3 Mio DM) ist vor allem auf die wegen einer geänderten Erfassungssystematik erforderliche Rückstellung für Urlaubsansprüche zurückzuführen.

Die niedrigeren Versorgungsaufwendungen (–32,6 Mio DM) beruhen auf im Vergleich zum Vorjahr deutlich niedrigeren Zuführungen zu Rückstellungen im Zusammenhang mit der Altersversorgung.

Die gesamten Personalaufwendungen einschließlich der dezentral abgerechneten belaufen sich (wie im Vorjahr bereinigt um die gesonderten Programmprojekte) auf 584,2 Mio DM. Der Anteil am Gesamtaufwand beträgt damit noch 17,6 Prozent.

Personalaufwendungen
Zentralbudget

2001

2000

Veränderungen

Mio DM

Mio DM

Mio DM

Prozent

Vergütungen

35,1

29,8

5,3

17,8

Zuschläge/Zulagen

3,7

3,3

0,4

12,1

Gesetzliche Sozialabgaben

6,5

6,6

–0,1

–1,5

Versorgung

51,9

84,5

–32,6

–38,6

Personalnebenkosten

2,9

3,1

–0,2

–6,5

Personalgestellung

–0,7

–0,5

–0,2

40,0

Summe Personalaufwendungen Zentralbudget

99,4

126,8

–27,4

–21,6

Die Programmaufwendungen haben sich 2001 um 27,2 Mio DM auf 2 428,7 Mio DM (–1,1 Prozent) vermindert.

Die Sendezeit ist im Vergleich zum Vorjahr um 227 555 Minuten angestiegen und beläuft sich auf ein Sendevolumen von 1 236 108 Minuten (2000: 1 008 553 Minuten). Dies ist im Wesentlichen auf die Zuordnung des digitalen Theaterkanals zum Sendeaufwand und damit seine minutenmäßige Erfassung zurückzuführen; bislang wurde der digitale ZDF Theaterkanal unter den Gesonderten Programmprojekten geführt und nur aufwandsseitig betrachtet. Innerhalb des ZDF-Hauptprogramms steht der Anstieg der Sendeleistung der Programmdirektion in direktem Zusammenhang mit dem Rückgang der Sendeleistung der Chefredaktion aufgrund der Wiedereinsetzung des Regelprogramms bei geringeren Übertragungen von Sportgroßereignissen. Aufgrund dieser strukturellen Veränderung blieb der Sendeaufwand insgesamt trotz der höheren Sendeleistung im Vergleich zum Vorjahr mit 1 852,4 Mio DM (2000: 1 855,0 Mio DM) nahezu konstant.

In den einzelnen Programmbereichen ergibt sich folgende Entwicklung:

Der Anstieg der Aufwendungen der Programmdirektion (+51,5 Mio DM) ist wesentlich durch die Erhöhung der Sendeleistung begründet.

Die niedrigeren Aufwendungen der Chefredaktion (–74,9 Mio DM) beruhen vor allem auf der gegenüber dem Vorjahr geringeren Sendeleistung (–5,6 Prozent) infolge weniger kostenintensiver Sportgroßereignisse.

Der Anstieg der Aufwendungen für 3sat (+5,9 Mio DM) resultiert neben den normalen Kostensteigerungen aus zusätzlichen Rechtekosten für eigene Spielfilmausstrahlungen.

Die Aufwendungen für ARTE haben sich im Wesentlichen aufgrund der Ausweitung des Programms um den »digitalen Nachmittag« im Zuge der Einführung eines neuen Programmschemas um 7,7 Mio DM erhöht.

Der Rückgang der Programmaufwendungen für den Kinderkanal (–13,4 Mio DM) basiert auf der im Vorjahr seitens des ZDF erfolgten Lieferung von zahlreicheren und insbesondere teureren Neuproduktionen.

Programmbereiche

2001

2000

Verände-rungen

2001

2000

Verände-rungen
Prozent

Mio DM

Mio DM

Mio DM

Pro-zent

Sendeminuten

Programmdirektion

1 183,3

1 131,8

51,5

4,6

davon Sendeaufwand

1 099,6

 1 043,9

55,7

5,3

311 598

302 040

3,2

Chefredaktion

688,5

763,4

–74,9

–9,8

davon Sendeaufwand

607,3

684,0

–76,7

–11,2

173 527

183 873

–5,6

3sat

94,1

88,2

5,9

6,7

davon Sendeaufwand

80,9

76,6

4,3

5,6

472 780

474 342

–0,3

ARTE

63,4

55,7

7,7

13,8

davon Sendeaufwand

57,2

50,5

6,7

13,3

53 157

48 298

10,1

digitaler ZDF Theaterkanal

7,9

3,0

4,9

163,3

davon Sendeaufwand

7,4

7,4

225 046

ZDFtext

3,8

3,8

PHOENIX

34,0

32,4

1,6

4,9

Der Kinderkanal

52,5

65,9

–13,4

–20,3

Online-Dienste

13,3

10,7

2,6

24,3

sonstige Informationsdienste

6,5

4,5

2,0

44,4

nicht zuordenbare
Programmgemeinkosten

281,4

296,5

–15,1

–5,1

Summe Programmbereiche

2 428,7

2 455,9

–27,2

–1,1

davon Sendeaufwand

1 852,4

1 855,0

–2,6

–0,1

1 236 108

1 008 553

22,6

Die nicht zuordenbaren Programmgemeinkosten betreffen die Aufwendungen für die Programmverteilung, Sendepauschalverträge, Funkausstellung und Sicherung der Programmbestände. Die Verringerung des Postens um 15,1 Mio DM auf 281,4 Mio DM betrifft vor allem die Ausstrahlungskosten im Bereich der analogen terrestrischen Verbreitung aufgrund gesunkener Nutzungsentgelte.

Die Aufwendungen der Gemeinkostenbereiche betragen 819,5 Mio DM und liegen damit 27,1 Mio DM höher als der Vorjahreswert.

Der Anstieg der Aufwendungen für die Intendanz (+9,8 Mio DM) betrifft im Wesentlichen höhere Aufwendungen bei der HA Kommunikation aufgrund von Maßnahmen im Rahmen der strategischen Marketingkampagne »Mit dem Zweiten sieht man besser«.

Der Anstieg bei den übrigen Gemeinkosten um 9,4 Mio DM ist unter anderem auf den positiven Unterschiedsbetrag zwischen den tatsächlich handelsrechtlich angefallenen Abschreibungen und den auf den Haushaltsstellen gebuchten kalkulatorischen Abschreibungen zurückzuführen. Dies bedeutet, dass die Anlagen im ZDF länger als die bilanziell unterstellte Nutzungsdauer genutzt werden. Im Gesamthaushalt wirkt dieser Effekt ergebnisneutral.

Ferner musste das ZDF infolge der Insolvenz der KirchMedia eine Bewertungskorrektur vornehmen. Deutlich geringer als im Vorjahr fiel hingegen die nicht abzugsfähige Vorsteuer aus.

Gemeinkostenbereiche

2001

2000

Veränderungen

Mio DM

Mio DM

Mio DM

Prozent

Verwaltungsdirektion

292,7

290,8

1,9

0,7

Intendanz

105,5

95,7

9,8

10,2

Chefredaktion

63,6

63,7

–0,1

–0,2

Produktionsdirektion

52,2

50,5

1,7

3,4

Zentrale Aufgaben Programm

24,2

21,6

2,6

12,0

Direktion ESP

4,1

3,6

0,5

13,9

Gremien

3,4

3,0

0,4

13,3

Programmdirektion/Leitung

3,9

3,5

0,4

11,4

übrige Gemeinkosten

326,7

317,3

9,4

3,0

Gemeinkostenumlage zu Lasten
der Dienstleister

–56,8

–57,3

0,5

–0,9

Summe Gemeinkostenbereiche

819,5

792,4

27,1

3,4

Bei den Dienstleisterbereichen ist ein auf 23,3 Mio DM gesunkenes Ergebnis festzustellen. Maßgeblich hierfür ist die Ergebnisverschlechterung von 15,5 Mio DM bei den Dienstleistern der Produktionsdirektion. Neben Erlöseinbußen aufgrund eines Rückgangs eigenproduzierter Sendungen wirken sich insbesondere medienspezifische Kostensteigerungen aus, die durch Produktivitätssteigerungen nur bedingt ausgeglichen werden konnten.

Die Dienstleister der Verwaltungsdirektion verbuchten 2001 eine Ergebnisverbesserung von zusammen 8,7 Mio DM. Hier wirken sich insbesondere Kostenreduktionen im Geschäftsfeld Kfz-Betrieb als Ergebnis der ergriffenen Reorganisationsmaßnahmen aus.

Dienstleisterbereiche

2001

2000

Veränderungen

Mio DM

Mio DM

Mio DM

Prozent

Zusatzaufwand Produktionsdirektion

Technische Zentralaufgaben

1,0

0,7

0,3

42,9

Studioproduktion und Sendebetrieb

–6,9

–9,0

2,1

–23,3

Mobile Produktion

3,8

–6,7

10,5

Design & Postproduktion

–12,7

–15,5

2,8

–18,1

Außenstudios

0,5

0,9

–0,4

–44,4

Sonderprojekte

–0,1

–0,3

0,2

–66,7

Zwischensumme

–14,4

–29,9

15,5

–51,8

Zusatzaufwand Verwaltungsdirektion

Kfz-Betrieb

1,5

2,7

–1,2

–44,4

HA Archiv-Bild-Dokumentation

–3,8

–3,1

–0,7

22,6

DV-Betrieb/-Entwicklung

–5,2

–0,3

–4,9

GF Reisen und Logistik

–1,4

0,5

–1,9

Zwischensumme

–8,9

–0,2

–8,7

Summe Dienstleisterbereiche1

–23,3

–30,1

6,8

–22,6

Detailerläuterung der Investitionsrechnung 2001

Die Investitionen des Jahres 2001 wurden bis auf den Betrag von 19,0 Mio DM aus dem Aufkommen an langfristigen Mitteln finanziert, in dieser Höhe verbleibt letztlich ein negatives Finanzierungsergebnis. Zur Deckung der Investitionsausgaben von 412,8 Mio DM einschließlich der nach 2002 zu übertragenden Ausgaben- und Beschaffungsreste standen 393,8 Mio DM an Einnahmen zur Verfügung. Nicht einbezogen in das Finanzierungsergebnis ist die Kreditaufnahme, die in die Darstellung zum Haushaltsausgleich integriert wird.

Die Einnahmen verminderten sich gegenüber dem Vorjahr um 53,6 Mio DM. Dies ist bei höheren sonstigen Einnahmen aus der Korrektur von Beteiligungswerten (+20,6 Mio DM) vor allem durch im Vergleich zum Vorjahr niedrigere aus dem Vorjahr übertragene Beschaffungsreste (–78,3 Mio DM) begründet. Die Abschreibungen und Abgänge bei Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen belaufen sich auf 127,8 Mio DM (+8,8 Mio DM). Auf der Ausgabenseite stiegen die ins Folgejahr zu übertragenden Beschaffungsreste (+24,2 Mio DM). Ausgabenreduktionen ergaben sich demgegenüber insbesondere bei den Programminvestitionen (–18,7 Mio DM) und der Zuführung zum Versorgungsstock (–13,5 Mio DM).

Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen belaufen sich 2001 auf 101,1 Mio DM (ohne Ausgabenreste). Sie betreffen mit 8 Mio DM Grundstücke und Gebäude, mit zirka 76 Mio DM technische Einrichtungen, mit 10 Mio DM DV-Anlagen sowie mit 7 Mio DM Software und Lizenzen.


1 Ein negativer Zusatzaufwand entspricht einem Überschuss des Dienstleisterbereichs; ein positiver Zusatzaufwand kommt einem Defizit gleich

2 Abweichend vom Jahresabschluss 2000 sind »Steuern aus Kooperationen mit Dritten« bei den kurzfristigen Rückstellungen und nicht mehr bei den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend korrigiert

3 Abweichend vom Jahresabschluss 2000 sind »Steuern aus Kooperationen mit Dritten« bei den kurzfristigen Rückstellungen und nicht mehr bei den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend korrigiert

4 Seit 2000 inklusive Gebührenerträge PHOENIX und Der Kinderkanal

 
 
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