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2007  
ZDF Jahrbuch
Finanzen
I. Jahresabschluss
2006
II. Haushaltsplan
2008

Petra Birkenbeil, Leiterin der Hauptabteilung Finanzen

II. Haushaltsplan 2008

 
 

Die nachfolgenden Erläuterungen zum Wirtschaftsplan 2008 beziehen sich ausschließlich auf die EBS-Systematik.

Betriebshaushalt 2008
Der Betriebshaushalt 2008 schließt mit einem Defizit von ./.61,5 Mio Euro. Das Finanzierungsdefizit im Investitionshaushalt beläuft sich auf ./.18,4 Mio Euro. Daraus ergibt sich im letzten Jahr der Gebührenperiode insgesamt ein negatives Gesamtergebnis von rund ./.79,9 Mio Euro, in dessen Höhe eine Entnahme aus der Rücklage vorgesehen ist.

Erträge
Die Summe der Erträge im Geschäftsjahr 2008 beträgt 1 931,7 Mio Euro und liegt damit um 21,1 Mio Euro über dem Vorjahreswert.

Die Erträge aus Fernsehgebühren von 1 661,9 Mio Euro reduzieren sich um 1,9 Mio Euro. Dabei enthält der prognostizierte Zugang gebührenpflichtiger Geräte im Laufe des Jahres 2008 auch die »neuartigen« zum Fernsehempfang tauglichen Geräte wie Internet-PCs und Handys. Für diese Geräte wird vorübergehend eine verminderte Gebühr in Höhe der Grundgebühr von monatlich 5,52 Euro erhoben, an der das ZDF im Jahr 2008 mit zirka 25 Prozent partizipiert.

Die Gebührenausfälle durch sozialpolitisch motivierte Befreiungen liegen gemäß Planung mit 176,1 Mio Euro in etwa auf dem hohen Niveau des Vorjahres (+0,7 Mio Euro). Dadurch wird die Befreiungsquote vom Gebührenaufkommen bis Ende 2008 erneut leicht steigen auf voraussichtlich dann rund 9,3 Prozent.

Die Netto-Werbeerträge sind in Höhe von 120,0 Mio Euro vorgesehen. Mit Blick auf das Sportjahr 2008, allen voran die Sportgroßereignisse Olympische Sommerspiele und Fußball-Europameisterschaft, kann der Ansatz gegenüber dem Vorjahr um 10,0 Mio Euro erhöht werden. Der Anteil der Werbeerträge an den Gesamterträgen liegt mit 6,2 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres. Für das unmittelbar vom Sport profitierende Sponsoring erhöht sich der Ansatz gegenüber dem Vorjahr um rund 2,5 Mio Euro auf 23,0 Mio Euro.

Die Verwertungserlöse steigen im Vergleich zum Vorjahr um 21,3 Prozent auf 20,2 Mio Euro (+3,5 Mio Euro). Dieses Mehr resultiert größtenteils aus dem höheren Programmvertrieb durch ZDF Enterprises sowie den Erlösbeteiligungen aus der Sublizenzierung von Sportrechten.

Aufwendungen
Den Erträgen stehen im Jahr 2008 geplante Aufwendungen in Höhe von 1 993,3 Mio Euro gegenüber. Davon entfallen gemäß der EBS-Systematik 1 543,8 Mio Euro auf die Programmbereiche und rund 222,0 Mio Euro auf die Gemeinkostenbereiche. Für die Übrigen Gemeinkosten sind Aufwendungen in Höhe von 228,4 Mio Euro veranschlagt. Bei den Dienstleisterbereichen ist als Saldo von Erlösen und Kosten ein Verlust (= positiver Zusatzaufwand) von rund 1,0 Mio Euro kalkuliert. Zudem sind die zentral budgetierten Personalaufwendungen mit 15,9 Mio Euro vorgesehen. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Personalaufwendungen, die nicht den jeweiligen Geschäftsbereichen zugeordnet werden können beziehungsweise für die eine dezentrale Zuordnung nicht zweckmäßig wäre (kurzfristig Beschäftigte, Auszubildende).

Die Personalaufwendungen insgesamt, also unter Berücksichtigung der dezentral verursachungsgerecht veranschlagten Personalkosten, sind für 2008 mit 314,0 Mio Euro geplant. Damit liegen die geplanten Personalaufwendungen teilweise deutlich unter den tatsächlichen Aufwendungen der letzten Jahre, obwohl die Personalansätze ab dem Jahr 2008 Gehaltstarifsteigerungen von durchschnittlich 1,6 Prozent beinhalten. Dem ZDF ist es somit gelungen, die Personalaufwendungen trotz Vergütungstarifsteigerungen und Ausweitung des gesetzlichen Programmauftrags in den vergangenen Jahren konstant zu halten beziehungsweise sogar zu vermindern. Dieses Resultat wird durch die Entwicklung der Personalaufwandsquote dokumentiert: Ohne die Aufwendungen für Versorgung beläuft sich der Anteil der Personalaufwendungen an den Gesamtaufwendungen auf 13,2 Prozent, einschließlich der Versorgung ergibt sich eine Quote von 15,8 Prozent. Ursächlich für diese Entwicklung sind die besonderen Sparanstrengungen, zu denen das Haus sich gegenüber den Ländern verpflichtet hat. Ziel dabei ist, zwischen dem Jahr 2005 und dem Jahr 2008 insgesamt zusätzlich 300 Funktionen einzusparen, was sich im Haushaltsplan 2008 in einer Kürzung von 143 Funktionen niederschlägt, nachdem seit 1993 bereits mehr als 1 000 Stellen/Funktionen erwirtschaftet wurden.

Die Aufwendungen der Programmbereiche steigen gegenüber dem Vorjahr um 10,4 Prozent auf rund 1 543,8 Mio Euro (+145,0 Mio Euro). Der darin enthaltene Sendeaufwand beträgt 1 216,3 Mio Euro und liegt um 132,6 Mio Euro (+12,2 Prozent) über dem Vorjahreswert. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist dabei zum Großteil auf den Mehraufwand von 96,7 Mio Euro für die im Jahr 2008 stattfindenden Sportgroßereignisse zurückzuführen. Dem steht im Vergleich zum Vorjahr ein Minderaufwand aus dem für die Sportevents entfallenden Regelprogramm von 15,0 Mio Euro gegenüber.

Vordringlichste Daueraufgabe des ZDF in den nächsten Jahren ist die Umsetzung seiner Digitalstrategie. Dabei fallen im Rahmen der Anpassung und Weiterentwicklung der digitalen Ergänzungsprogramme Mehraufwendungen an, welche sich aus der schrittweisen Abkehr von den bisherigen Schleifenprogrammen des Digitalbouquets ergeben. Das ZDF nutzt die Digitalstrategie, um auf neuen und frei zugänglichen Plattformen Zuschauer jeden Alters zu erreichen und dadurch die Qualität des gesamten Programmangebots im digitalen Fernsehen zu steigern. Aufgrund der begrenzten Ressourcen werden dabei klare Prioritäten gesetzt, die sich an der Entwicklung der technischen Reichweite und den Anforderungen der Zuschauer beziehungsweise Nutzer orientieren. So ergänzt die Mediathek als Public Service für die digitale Gesellschaft das an feste Sendezeiten gebundene Echtzeitfernsehen des ZDF durch die Möglichkeiten eines zeitsouveränen Fernsehens auf Abruf sowohl für den PC-Bildschirm als auch für den Fernsehbildschirm im Wohnzimmer sowie für mobile Kleingeräte wie iPods oder Handys.

Entscheidend für den Zuschauererfolg ist und bleibt der Inhalt eines Programms. Dabei wird das Fernsehen der kommenden Jahre immer stärker von Programm-Marken geprägt sein. Neben der Publikumsattraktivität ist es ebenso wichtig, Profil zu zeigen und die publizistischen Kernkompetenzen unverwechselbar und in der Wahrnehmung der Zuschauer unverzichtbar zu verankern. Mit einem Anteil von rund 50 Prozent des Hauptprogramms wird das ZDF über Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Wissenschaft und Kultur informieren. Vielfalt und Qualität – das sind auch 2008 Leitorientierungen für die ZDF-Programmarbeit.

Im Rahmen der Sportereignis-Berichterstattung wird es im Jahr 2008 zwei herausragende Programmhighlights geben, die Fußball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz sowie die Olympischen Sommerspiele in Peking. Weitere Höhepunkte werden die Übertragungen der Wintersport-Wochenenden sowie der Paralympics in Peking sein, jeweils im Wechsel mit der ARD. Fußball wird neben den Spielen der Europameisterschaft auch in Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft sowie im Rahmen des DFB-Pokals (Finale im ZDF) und des UEFA-Cups zu sehen sein.

Aus der Fülle der täglichen Informationen diejenigen auszuwählen, die für die Lebensumwelt der Zuschauer sinnvoll und nützlich sind, den Meinungsbildungsprozess zu fördern und so der gesamten demokratischen Gesellschaft zu dienen – dies sieht das ZDF als eine seiner wichtigsten Aufgaben an. Verständlichkeit und erklärende Einordnung sind dabei die Leitbegriffe für ein zukunftsfähiges, zuschauerorientiertes Informationsangebot im ZDF. Dabei bleiben die Nachrichtensendungen der »heute«-Familie das Rückgrat der aktuellen Information im Programm des ZDF.

Über die aktuelle Berichterstattung hinaus hat das ZDF intensive Anstrengungen unternommen, seine Kompetenz im Aufzeigen und Erklären von Zusammenhängen zu stärken. Gesellschaftliche Hintergründe, demokratische Prozesse, politische und wirtschaftliche Positionen werden beispielsweise in der Wahlberichterstattung und in programmübergreifenden Schwerpunktwochen zu herausragenden gesellschaftlichen und politischen Themen dargestellt und diskutiert.

Auch im Jahr 2008 wird das ZDF seine Informationskompetenz wieder unter Beweis stellen, unter anderem im Vorfeld der Landtagswahlen in Hessen, Niedersachsen und Bayern sowie der Bürgerschaftswahlen in Hamburg. Außenpolitisch stehen im Jahr 2008 zwei wichtige Wahlen an: Russland wählt den neuen Präsidenten. Eine weitere Wahl von weltpolitischer Relevanz ist die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten von Amerika, bei der gleichzeitig auch das gesamte Repräsentantenhaus und 33 Mitglieder des Senats gewählt werden.

Je rascher sich Wirtschaft und Gesellschaft wandeln, desto größer wird der Bedarf nach einem fundierten Basiswissen.

Das ZDF will mit der Vermittlung von Wissen Zusammenhänge aufzeigen und nicht nur Wissenspartikel anbieten. Es setzt dabei auf Vermittlungsformen, die verständlich bleiben und die Themen einem breiten Nutzerkreis erschließen.

Fiktionale Programme und unterhaltende Shows erreichen regelmäßig ein Millionenpublikum und bleiben die großen Attraktionen des Fernsehens. Das ZDF wird mit seinen Fernsehfilmen und Serien immer wieder neu Kreativität und Zuschauernähe zusammenbringen. Internationale Spielfilme zielen dabei auf ein junges Publikum. Das ZDF positioniert sich mit vielen Eigenproduktionen als Anbieter moderner Unterhaltung zwischen Komödie und Thriller, Melodram und Action.

Im Genre der Dokumentation hat das ZDF ein hohes Renommee. Eine große Aufmerksamkeit wird daher im Jahr 2008 das einzigartige Dokumentations-Großprojekt »Die Deutschen« auf sich ziehen. Erstmals im deutschen Fernsehen soll in großen Dokumentationen die Geschichte Deutschlands erzählt werden. Diese zehnteilige Reihe stellt Wendepunkte deutscher Geschichte dar und spannt den historischen Bogen von den Anfängen unter Otto dem Großen bis zur Ausrufung der ersten deutschen Republik durch Philipp Scheidemann im November 1918. Sie zeigt mehr als ein Jahrtausend deutscher Geschichte – Aufstieg und Niedergang von Dynastien, Grenzverschiebungen größten Ausmaßes und immer wieder die Fragen: Was macht die deutsche Vergangenheit aus? Was unterscheidet die Deutschen von den anderen Nationen? Daneben nimmt das ZDF die Olympischen Sommerspiele in Peking zum Anlass, einen weiteren Programmschwerpunkt dem »Reich der Mitte« zu widmen, welches in einer ungeheueren Geschwindigkeit seiner wirtschaftlichen Entwicklung zu einem neuen Gravitationszentrum der Weltpolitik geworden ist.

Der Fernsehfilm der Woche erzählt variantenreich spannend-emotionale Geschichten von heute. Er handelt von zwischenmenschlichen Beziehungen und ist figurenstark. Nach dem großen Erfolg des Dreiteilers zum Jahresanfang 2007, »Afrika, mon amour«, sind für 2008 weitere Mehrteiler geplant, wie beispielsweise ein großes Drama über den Untergang der Wilhelm Gustloff, dem größten Unglück in der Geschichte der Seefahrt, bei dem mehr als 9 000 Menschen, meist Kinder und Flüchtlinge, starben. Mit dem Zweiteiler »Das Echo der Schuld« wird die bislang erfolgreiche Reihe der Verfilmungen nach den Romanen der Bestsellerautorin Charlotte Link fortgesetzt. Auch die große Fangemeinde von Ken Follett darf sich freuen: Das ZDF wird die erfolgreichen Romane des britischen Bestsellerautors verfilmen.

Hochwertige Produktionen werden den Großen ZDF-Sonntagsfilm ausmachen. Gekonnt inszeniert und hochkarätig besetzt, werden die emotionalen Verfilmungen von romantischen Stoffen wiederum erfolgreich gestaltet. Dies gilt vor allem für weitere Folgen der sehr erfolgreichen Reihen »Rosamunde Pilcher« und »Inga Lindström«, »Im Tal der wilden Rosen« und neu seit 2007: »Kreuzfahrt ins Glück«, die mit über sieben Millionen Zuschauern sehr erfolgreich gestartete Reihe. Außerdem wird das ZDF für 2008 internationale Robin-Pilcher-Verfilmungen erwerben.

Im Bereich Spielfilm ist das ZDF im Jahr 2008 besonders stark aufgestellt. Als Anbieter von hochwertiger und moderner Kinounterhaltung setzt es auf den Sendeplätzen im Montagskino und unter dem Label KinoMagie mit Erstsendungen in der Primetime, an Feiertagen und an Sonntagnachmittagen wieder starke Akzente. Im Portfolio sind dabei die stärksten Kinotitel der letzten Jahre: Die komplette »Herr der Ringe«-Trilogie sowie die Fortsetzung der Harry-Potter-Verfilmungen mit der Erstausstrahlung des vierten Teils im deutschen Free-TV.

Die Sendeleistung des Gemeinschaftsprogramms 3sat liegt mit 527 040 Minuten leicht über dem Ansatz des Vorjahres. Allerdings erhöht sich der Sendeaufwand durch verschiedene Projekte – etwa im Zusammenhang mit der Teilfinanzierung eines Puccini-Opernfilms –, vor allem aber auch durch Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Redesign von 3sat um 3,5 Mio Euro auf 50,2 Mio Euro.

Der Sendeaufwand für ARTE beträgt 33,4 Mio Euro und ist gegenüber dem Vorjahr mit einem Anstieg von 0,9 Mio Euro verbunden. Dabei stimmt die Sendeleistung von 63 000 Minuten mit dem Vorjahresansatz überein. Dem Sendeaufwand stehen entsprechende ARTE-Erträge gegenüber, die dem ZDF von ARTE Deutschland zufließen. Für PHOENIX ist 2008 ein Betrag von 19,6 Mio Euro (+0,2 Mio Euro) vorgesehen.

Der Ansatz für den Kinderkanal beim ZDF beträgt 41,0 Mio Euro. Er beinhaltet auch den Aufwand, der sich aufgrund der von der KEF anerkannten Projekte zum Ausbau des Kinderkanals ergibt.

Die Aufwendungen für den ZDFtheaterkanal liegen mit 7,4 Mio Euro um 1,2 Mio Euro über dem Ansatz des Vorjahres. Hier schlägt wie schon bei 3sat die Teilfinanzierung des Pucchini-Opernfilms sowie die Verstärkung der Marke »Theaterfilm« zu Buche.

Neben den programminhaltlichen Entwicklungen wird im Jahr 2008 auch die Weiterentwicklung der Programmverbreitung im Fokus stehen. Inzwischen können über 75 Prozent der Bevölkerung das digitale terrestrische Fernsehen empfangen. Die Task Force DVB-T Deutschland von ARD und ZDF schätzt, dass mittlerweile mehr als sieben Millionen Empfänger in Deutschland verkauft wurden. Deutschlandweit schreitet der Flächenausbau von ARD und ZDF weiter voran. Bis Ende 2008 soll der Umstieg abgeschlossen und für rund 90 Prozent der Haushalte ein kostengünstiger digitaler Fernsehempfang über Dachantenne möglich sein. Diese Aufwendungen für die Programmverteilung sind der überwiegende Teil der nicht zuordenbaren Programmgemeinkosten, die sich auf insgesamt 129,9 Mio Euro belaufen und auch die Aufwendungen für Sendepauschalverträge, Funkausstellung und die Sicherung der Programmbestände enthalten.

Die Aufwendungen der Gemeinkostenbereiche, die für die Gesamtheit des ZDF tätig sind und folglich nicht unmittelbar Produktionen oder dem Programm zugeordnet werden können, sind im Haushalt 2008 um rund 11,3 Mio Euro höher angesetzt als noch im Vorjahr und betragen nunmehr 222,0 Mio Euro. Ursächlich für diesen Anstieg sind unter anderem Maßnahmen im Bereich Marketing zur strategischen Medienausrichtung oder Sondereffekte, zum Beispiel im Rahmen der Werbung und Öffentlichkeitsarbeit bei der Fußball-Europameisterschaft, den Olympischen Sommerspielen sowie Länder- und Musikpräsentationen. Daneben fallen vor allem Mehraufwendungen durch gestiegene Ansätze von dringend anstehenden Instandhaltungsmaßnahmen in den Studios Paris und Washington an. Entlastet werden die Gemeinkostenbereiche durch eine Umlage an die Dienstleister in Höhe von ./.17,8 Mio Euro. Die Übrigen Gemeinkosten belaufen sich auf 228,4 Mio Euro. In dieser Position sind nicht unmittelbar beeinflussbare Kostenkomponenten wie der betriebliche Steueraufwand, der Gebühreneinzug und die Zinsaufwendungen zentral unter einer Haushaltsstellenuntergruppe veranschlagt.

Die Dienstleisterbereiche sind mit dem Saldo aus Erlösen und Kosten in Höhe von rund 1,0 Mio Euro budgetiert, was einem positiven Zusatzaufwand in dieser Höhe entspricht. Damit verbessert sich das Ergebnis der Dienstleister gegenüber dem Vorjahr um 4,2 Mio Euro. Insgesamt stehen dem von den Dienstleistern abgegebenen Leistungsvolumen – also den Erlösen – in Höhe von 387,7 Mio Euro Kosten von 388,7 Mio Euro gegenüber.

Investitionshaushalt 2008
Der Investitionshaushalt weist Einnahmen in Höhe von 71,4 Mio Euro und Ausgaben in Höhe von 89,8 Mio Euro auf. Daraus ergibt sich gegenüber dem Vorjahr ein um 29,5 Mio Euro ver-bessertes negatives Finanzierungsergebnis von ./.18,4 Mio Euro, was aus geringeren Ausgaben und höheren Einnahmen gleichermaßen resultiert.

Auf der Einnahmenseite sind hauptsächlich Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 50,9 Mio Euro, Versorgungsrückstellungen von 9,9 Mio Euro, eine Verminderung des Programmvermögens von 8,6 Mio Euro und andere langfristige Rückstellungen in Höhe von 1,4 Mio Euro eingestellt.

Von den Ausgaben entfallen 75,7 Mio Euro auf die Sachinvestitionen. Der Anteil der Sachinvestitionen an den Gesamtausgaben liegt damit bei rund 84 Prozent. Damit werden höhere Sachinvestitionen geplant, als sie in den zurückliegenden Jahren realisiert worden sind. Die reduzierte und verzögerte Erhöhung der Rundfunkgebühr im Vergleich zur Empfehlung der KEF hat das ZDF seit 2004 zu einer restriktiven Vorgehensweise bei den Sachinvestitionen gezwungen, sodass Maßnahmen, wo immer möglich, auf Folgejahre verschoben wurden. Hierdurch hat sich ein Investitionsstau gebildet, der in Folgejahren einen entsprechenden Nachholbedarf auslöst. Dies wirkt sich schon in der Planung 2008 aus und wird sich in den Folgejahren fortsetzen.

Wie bereits im Vorjahr entfällt der größte Anteil der Sachinvestitionen auf die Geschäftsbereiche Produktions- und Sendebetrieb (26,7 Mio Euro) und Informations- und Systemtechnologie (19,7 Mio Euro). Erneuerungsinvestitionen fallen im Geschäftsbereich Produktions- und Sendebetrieb im Wesentlichen für das Übertragungszentrum und für den Ersatz der Kommandoanlage an. Darüber hinaus sind Ersatz- und Ergänzungsmaßnahmen für Video-, Licht- und Tontechnik eingeplant. Beim Geschäftsbereich Gebäudemanagement wird der Ersatzbau des Nachrichtenstudios fortgesetzt. Das größte Vorhaben im Rahmen der Erstinvestitionen stellt der weitere Ausbau der fernsehtechnischen Anlagen im Ersatzbau des Nachrichtenstudios beim Geschäftsbereich Produktions- und Sendebetrieb dar. Zudem sind beim Geschäftsbereich Informations- und Systemtechnologie die Einführung serviceorientierter Architektur, Anpassungs- und Erweiterungsbeschaffungen bei der Mediathek sowie für Hard- und Software vorgesehen. In den Ansätzen für die Anderen Investitionen von rund 14,0 Mio Euro sind vor allem Mittel für den Forderungsaufbau gegen die Rückdeckungsversicherung und den Aufbau des Versorgungsstocks enthalten.

Haushaltsplan 2008 und 2007

Betriebshaushalt
 

20081
Mio €

20072
Mio €

Erträge

Anteil an den Fernsehgebühren

1 661,9

1 663,8

Erträge aus dem Werbefernsehen

120,0

110,0

Zinserträge

13,7

13,5

Übrige Erträge

136,2

123,3

Summe Erträge

1 931,7

1 910,6

 

Aufwendungen

Personalaufwand/Zentralbudget

15,9

22,3

Programmbereiche

1 543,8

1 398,8

Gemeinkostenbereiche

222,0

210,6

Umlageentlastung Gemeinkostenbereiche

–17,8

–20,3

Übrige Gemeinkosten

228,4

221,2

Dienstleisterbereiche3

1,0

5,2

Summe Aufwendungen

1 993,3

1 837,7

Jahresergebnis

–61,5

72,9

 

Investitionshaushalt
 

20081
Mio €

20072
Mio €

Einnahmen

Abschreibungen und Anlageabgänge

50,9

50,3

Verminderung Programmvermögen

8,6

Langfristige Rückstellungen

11,3

9,3

Sonstige Einnahmen

0,5

0,8

Summe Einnahmen

71,4

60,4

 

Ausgaben

Sachinvestitionen

75,7

65,2

Programminvestitionen

31,2

Forderung Rückdeckungsversicherung

10,9

9,1

Zuführung Versorgungsstock

3,0

2,5

Finanzinvestitionen

0,2

0,3

Summe Ausgaben

89,8

108,3

Finanzierungsergebnis

–18,4

–47,8

Zuführung zur Rücklage

25,0

Entnahme aus der Rücklage

79,9

(Ergebnis Betriebshaushalt)

(–61,5)

(72,9)

(Ergebnis Investitionshaushalt)

(–18,4)

(–47,8)

Zuführung zum Anstaltskapital

18,4

47,8


1 Der Haushaltsplan für das Geschäftsjahr 2008 ist am 9. November 2007 vom Verwaltungsrat beschlossen und am 7. Dezember 2007 vom Fernsehrat in öffentlicher Sitzung beraten und genehmigt worden

2 Der Haushaltsplan für das Geschäftsjahr 2007 ist am 10. November 2006 vom Verwaltungsrat beschlossen und am 8. Dezember 2006 vom Fernsehrat in öffentlicher Sitzung beraten und genehmigt worden

3 Ein negativer (positiver) Zusatzaufwand entspricht einem Überschuss (Defizit) des jeweiligen Dienstleisters

 
 
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