Petra Birkenbeil, Leiterin der Hauptabteilung Finanzen
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Finanzen

Der Beitrag bietet neben einem Überblick über die wesentlichen Zahlen des Jahresabschlusses 2011 und des Haushaltsplans 2013 auch detaillierte Erläuterungen, wie die finanziellen Mittel des ZDF eingesetzt werden, um den Zuschauern ein attraktives Programm anzubieten.

I. Jahresabschluss 2011
Vorbemerkungen
Der Jahresabschluss des ZDF umfasst wie in den Vorjahren die drei systematisch miteinander verknüpften Einzelrechnungen Betriebsrechnung (Abrechnung des Betriebshaushalts), Investitionsrechnung (Abrechnung des Investitionshaushalts) und Bilanz (Vermögensrechnung). Seit 2004 wird zudem eine handelsrechtliche Gewinn- und Verlustrechnung erstellt.

Nach § 30a des ZDF-Staatsvertrags ist das ZDF verpflichtet, einen Jahresabschluss nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden HGB-Vorschriften sowie einen Lagebericht aufzustellen und nach § 316 ff HGB prüfen zu lassen. Die Prüfung der Jahresabrechnung 2011 durch die beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat keine Beanstandungen ergeben.

Die folgenden Darstellungen zum Jahresabschluss 2011 sind entsprechend der Aufbauorganisation des ZDF gegliedert und klassifizieren die Bereiche des ZDF nach den Kategorien Programm-, Gemeinkosten- und Dienstleisterbereiche.

Jahresergebnis und Ergebnisverwendung
Im Betriebshaushalt ergibt sich ein Ergebnis von + 72,1 Mio. Euro, im Investitionshaushalt ein Ergebnis von ./. 50,8 Mio. Euro. Das Gesamtergebnis aus Betriebsrechnung und Investitionsrechnung von + 21,3 Mio. Euro (Vorjahr: + 52,9 Mio. Euro) wird der Gesamtergebnisrücklage zugeführt. In Höhe des Ergebnisses der Investitionsrechnung erfolgt eine Zuführung zum Anstaltskapital.

Für das Jahresergebnis bedeutsame Veränderungen während des Berichtsjahres 2011 sind im Folgenden dargestellt. Die Erläuterungen beziehen sich auf die Referenzgröße Vorjahres-Ist.

Betriebsrechnung
Das Geschäftsjahr 2011 schließt in der Betriebsrechnung mit einem Ergebnis von + 72,1 Mio. Euro.

Auf der Ertragsseite liegen die Fernsehgebühren mit 1 741,8 Mio. Euro etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die Werbeerträge sind insbesondere aufgrund der verbesserten konjunkturellen Entwicklung um 2,6 Mio. Euro auf 125,8 Mio. Euro gestiegen. Die Übrigen Erträge lagen mit 189,5 Mio. Euro um 2,7 Mio. Euro unter dem Vorjahresniveau (192,2 Mio. Euro), unter anderem fielen die Erträge aus Sponsoring und Kostenerstattungen niedriger aus als 2010, die Verwertungserlöse und die Anderen Erträge lagen dagegen über den Vorjahreswerten.

Auf der Aufwandsseite umfassen die Personalaufwendungen/ Zentralbudget die Personalaufwendungen, die nicht den jeweiligen Geschäftsbereichen zugeordnet werden können beziehungsweise für die eine dezentrale Zuordnung nicht zweckmäßig wäre, zum Beispiel kurzfristig Beschäftigte und Auszubildende sowie die Aufwendungen für die Altersversorgung. Diese Aufwendungen liegen 2011 mit 69,1 Mio. Euro um 11,1 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert, was vor allem aus niedrigeren Versorgungsaufwendungen resultiert.

Betriebsrechnung 2011 2010 Veränderungen
Mio. € Mio. € Mio. € Prozent
Erträge
Fernsehgebühren 1 741,8 1 742,9 –1,1 –0,1
Erträge aus dem Werbefernsehen 125,8 123,2 2,6 2,1
Übrige Erträge 189,5 192,2 –2,7 –1,4
Summe Erträge 2 057,1 2 058,3 –1,3 –0,1

Aufwendungen
Personalaufwendungen/
Zentralbudget
69,1 80,2 –11,1 –13,8
Programmbereiche 1 432,4 1 518,2 –85,7 –5,6
Gemeinkostenbereiche 228,4 222,6 5,8 2,6
Umlageentlastung Gemeinkostenbereiche –15,4 –14,9 –0,5 –3,4
Übrige Gemeinkosten 258,9 256,0 2,9 1,1
Dienstleisterbereiche1 11,6 19,8 –8,2 –41,4
Summe Aufwendungen 1 984,9 2 081,8 –96,9 –4,7
 
Jahresergebnis2 72,1 –23,5 95,6

Die Programmaufwendungen liegen mit 1 432,4 Mio. Euro um 85,7 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert von 1 518,2 Mio. Euro, vor allem weil 2011 keine Sportgroßveranstaltungen anstanden.

Die Aufwendungen der Gemeinkostenbereiche betrugen 228,4 Mio. Euro und lagen damit um 5,8 Mio. Euro über dem Niveau des vergangenen Jahres von 222,6 Mio. Euro. Die Übrigen Gemeinkosten übersteigen mit 258,9 Mio. Euro das Volumen des Vorjahres (256,0 Mio. Euro) um 2,9 Mio. Euro

Bei den Dienstleistern wird als Zusatzaufwand (= Ergebnis) die Differenz zwischen den Aufwendungen und den Erlösen aus internen Leistungen (»Dienstleisterprodukte«) ausgewiesen. Ein positiver Zusatzaufwand entspricht demnach einem Überschuss der Kosten über die Erlöse. Der Zusatzaufwand hat 2011 rund 11,6 Mio. Euro (Vorjahr: 19,8 Mio. Euro) betragen.

Gewinn- und Verlustrechnung
Die Gewinn- und Verlustrechnung, die inhaltlich der Betriebsrechnung entspricht, weist 2011 betriebliche Erträge in Höhe von 2 109,5 Mio. Euro aus, die um 143,5 Mio. Euro über den Erträgen des Vorjahres von 1 965,9 Mio. Euro liegen. Der Beschaffungs-/ Programmaufwand beläuft sich auf 1 193,8 Mio. Euro, der Personalaufwand auf 343,1 Mio. Euro. Nach Berücksichtigung des Finanzergebnisses beträgt 2011 das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 130,1 Mio. Euro. Bereinigt um Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie um sonstige Steuern verbleibt ein Jahresüberschuss in Höhe von + 72,1 Mio. Euro. Im Vorjahr ergab sich ein Jahresfehlbetrag von ./. 23,5 Mio. Euro.

Investitionsrechnung
Der Investitionshaushalt schließt bei einem Gesamteinnahmevolumen in Höhe von 243,0 Mio. Euro und einem Gesamtausgabevolumen in Höhe von 293,8 Mio. Euro mit einem Finanzierungsergebnis von ./. 50,8 Mio. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr sind Mindereinnahmen von 43,6 Mio. Euro und Mehrausgaben in Höhe von 83,6 Mio. Euro zu verzeichnen, sodass sich das Finanzierungsergebnis um 127,2 Mio. Euro verschlechtert hat. Auf der Einnahmeseite fällt bei den langfristigen Rückstellungen die Zuführung zur Versorgungsrückstellung um 20,2 Mio. Euro geringer aus als im Vorjahr. Auf der Ausgabeseite hat sich das Programmvermögen im Jahr 2011 um 72,3 Mio. Euro erhöht, während im Vorjahr eine Entnahme aus dem Programmvermögen in Höhe von 68,4 Mio. Euro getätigt wurde. Die Sachinvestitionen sind um 19,2 Mio. Euro höher als im Vorjahr.

Gewinn- und Verlustrechnung 2011 2010 Veränderungen
Mio. € Mio. € Mio. € Prozent
Summe betriebliche Erträge 2 109,5 1 965,9 143,5 7,3
Summe Beschaffungsaufwand/
Programmaufwand
1 193,8 1 149,5 44,2 3,8
Summe Personalaufwand 343,1 354,6 –11,4 –3,2
Saldo weitere GuV-Positionen 442,5 443,8 –1,3 –0,3
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 130,1 18,1 112,0 618,8
Außerordentlicher Aufwand 33,3 26,4 6,9 26,1
Summe Steuern 24,7 15,1 9,5 62,9
Jahresüberschuss (im Vorjahr: Jahresfehlbetrag) 72,1 –23,5 95,6
Zuführung Rücklage Gesamtergebnis –21,3 –52,9 31,6
Zuführung Anstaltskapital (im Vorjahr: Entnahme) –50,8 76,4 –127,2
Bilanzgewinn 0,0 0,0 0,0

Bilanz (Vermögensrechnung)
Die Bilanzsumme ist gegenüber dem Vorjahr um 109,5 Mio. Euro auf 1 880,2 Mio. Euro gestiegen (Vorjahr: 1 770,7 Mio. Euro). Dies entspricht einer Zunahme um 6,2 Prozent.

Auf der Aktivseite ist das Anlagevermögen mit 760,1 Mio. Euro gegenüber 721,2 Mio. Euro im Vorjahr um 38,9 Mio. Euro gestiegen. Das entspricht einer Zunahme um 5,4 Prozent. Diese Erhöhung ergibt sich aus der Zunahme der Finanzanlagen um 30,5 Mio. Euro auf 422,2 Mio. Euro und der Sachanlagen einschließlich immaterieller Vermögensgegenstände um 8,4 Mio. Euro auf 337,9 Mio. Euro. Die Veränderung der Finanzanlagen ist hauptsächlich beeinflusst durch die Erhöhung des Versorgungsstocks und der Rückdeckungsansprüche aus den relevanten Versorgungstarifverträgen. Die wesentlichen Zugänge bei den Sachanlagen betreffen wie im Vorjahr die Erneuerung der Produktions- und Sendetechnik sowie der IT-Infrastruktur. Hervorzuhebende Investitionen sind unter anderem die Harmonisierung der Sendestraßen, der Aufbau des digitalen Archivsystems, Investitionen für das integrierte nationale Leitungsnetz, der Ersatz des Übetragungszentrums, die Weiterentwicklung der Portale, Reinvestitionen im Studiobereich in Berlin, die Beschaffung von Content-Management-Lizenzen, der Relaunch von heute.de, die Erweiterungen der Streamingproduktion, Anpassungen bei der Mediathek sowie Maßnahmen in Bezug auf die IT Havarie. Bei den bebauten und unbebauten Grundstücken ist die Veräußerung eines Grundstücks in Unterföhring zu verzeichnen. Die Anlagenintensität (Anlagevermögen zu Bilanzsumme) liegt mit 40,4 Prozent etwa auf dem Vorjahresniveau (Vorjahr: 40,7 Prozent). Das Programmvermögen (einschließlich der Wiederholungsrechte) hat sich wertmäßig um 72,3 Mio. Euro erhöht und beträgt 778,0 Mio. Euro zum 31. Dezember 2011 (705,7 Mio. Euro zum 31. Dezember 2010). Der Anteil des Programmvermögens am Gesamtvermögen hat sich mit 41,4 Prozent gegenüber 39,9 Prozent im vergangenen Jahr erhöht. Der Anteil des Umlaufvermögens (einschließlich aktivem Rechnungsabgrenzungsposten) liegt dagegen mit 18,2 Prozent unter dem Vorjahresanteil von 19,4 Prozent.

Investitionsrechnung 2011 2010 Veränderungen
Mio. € Mio. € Mio. € Prozent
Mittelbeschaffung
Ausgabenreste aus dem Vorjahr 51,1 35,5 15,6 43,9
Beschaffungsreste aus dem Vorjahr 69,0 43,3 25,7 59,4
Abschreibungen und Abgänge bei Sachanlagen 67,8 59,4 8,4 14,1
Darlehensrückzahlung 0,2 0,2 0,0 0,0
Zuführung zu langfristigen Rückstellungen 53,3 78,8 –25,5 –32,4
Verminderung des Programm­vermögens 0,0 68,4 –68,4 –100,0
Sonstige Einnahmen 1,5 0,8 0,7 –87,5
Einnahmen 243,0 286,5 –43,6 –15,2

Mittelverwendung
Sachinvestitionen 76,2 57,0 19,2 33,7
Programminvestitionen 72,3 0,0 72,3
Zuweisung zum Versorgungsstock 14,1 12,3 1,8 14,6
Andere Finanzinvestitionen 0,0 0,6 –0,6 –100,0
In das Folgejahr zu übertragende Ausgabenreste 52,6 51,1 1,4 2,7
In das Folgejahr zu übertragende Beschaffungsreste 59,4 69,0 –9,6 –13,9
Darlehensgewährung 0,1 0,4 –0,3 –75,0
Sonstige Ausgaben 0,9 0,8 0,1 12,5
Verbrauch und andere langfristige Rückstellungen 0,7 0,1 0,6 600,0
Forderung gegen Rückdeckungsversicherung 17,5 18,8 –1,3 –6,9
Ausgaben 293,8 210,1 83,6 39,8
Finanzierungsergebnis –50,8 76,4 –127,2


Haushaltsausgleich 2011 2010
Mio. € Mio. €
Rücklage Gesamtergebnis 21,3 52,9
(Jahresergebnis) (72,1) (–23,5)
(Finanzierungsergebnis) (–50,8) (76,4)
Veränderung Anstaltskapital 50,8 –76,4

Auf der Passivseite beträgt das Eigenkapital 911,7 Mio. Euro (Vorjahr: 839,6 Mio. Euro). Es deckt das langfristige Vermögen (Anlage- und Programmvermögen) zu 59,3 Prozent (Vorjahr: 58,8 Prozent). Die Eigenkapitalquote beläuft sich auf 48,5 Prozent (2010: 47,4 Prozent). Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 52,4 Mio. Euro auf 563,7 Mio. Euro (Vorjahr: 511,3 Mio. Euro) erhöht. Unter dieser Position werden die Altersversorgungsrückstellungen für die Mitarbeiter des ZDF, die vergleichbaren Rückstellungen für Verpflichtungen des ZDF gegenüber den selbstständigen und nichtselbstständigen Gemeinschaftseinrichtungen und die Rückstellungen für Beihilfeansprüche ausgewiesen. Die Altersversorgungsrückstellung für die Mitarbeiter des ZDF ist nach versicherungsmathematischen Grundsätzen errechnet und wird seit dem 1. Januar 2010 gemäß den Vorgaben des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes ermittelt. Der aus den geänderten Vorgaben gemäß Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz resultierende gesamte zusätzliche Rückstellungsbetrag wird dabei unter Nutzung des Wahlrechts seit 2010 auf 15 Jahre verteilt zugeführt, das sind 23,4 Mio. Euro jährlich.

Bilanz Stand 31.12.2011 Stand 31.12.2010 Verän-
derung
Mio. € Prozent Mio. € Prozent Mio. €
AKTIVA
Sachanlagen und Immaterielle Vermögensgegenstände 337,9 18,0 329,5 18,6 8,4
Finanzanlagen 422,2 22,5 391,8 22,1 30,5
Summe Anlagevermögen 760,1 40,4 721,2 40,7 38,9
Programmvermögen 778,0 41,4 705,7 39,9 72,3
Summe langfristig gebundenes Vermögen 1 538,2 81,8 1 427,0 80,6 111,2
Flüssige Mittel 147,5 7,8 136,0 7,7 11,5
Übrige Aktiva (einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten) 194,5 10,3 207,7 11,7 –13,2
Summe kurzfristig gebundenes Vermögen 342,0 18,2 343,7 19,4 –1,7
 
Gesamtsumme Aktiva 1 880,2 100,0 1 770,7 100,0 109,5
 
PASSIVA
Eigenkapital
Langfristig
Anstaltskapital
712,9 37,9 662,1 37,4 50,8
Kurzfristig
Rücklage Gesamtergebnis
198,9 10,6 177,5 10,0 21,3
Summe Eigenkapital 911,7 48,5 839,6 47,4 72,1
Fremde Mittel
Langfristig
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 563,7 30,0 511,3 28,9 52,4
Kurzfristig
Steuer- und sonstige Rückstellungen 152,5 8,1 159,8 9,0 –7,3
Verbindlichkeiten (einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten) 252,2 13,4 260,0 14,7 –7,8
Summe kurzfristige Fremdmittel 404,7 21,5 419,8 23,7 –15,1
 
Summe Fremde Mittel 968,4 51,5 931,1 52,6 37,3
 
Gesamtsumme Passiva 1 880,2 100,0 1 770,7 100,0 109,5


Bilanz Stand 31.12.2011 Stand 31.12.2010
AKTIVA
Anlagevermögen
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 22 238 620 13 289 409
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 167 999 944 183 966 670
Fernsehtechnische Einrichtungen 80 678 035 83 521 122
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 25 314 767 19 885 402
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 41 690 075 28 828 897
Summe Sachanlagen 315 682 821 316 202 090
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 11 312 757 11 312 757
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 1 003 099 1 152 389
Anteile an assoziierten Unternehmen 1 353 071 1 353 071
Beteiligungen 9 524 722 10 436 611
Versorgungsstock 275 220 162 261 165 205
Sonstige Ausleihungen 123 790 410 106 333 587
Summe Finanzanlagen 422 204 222 391 753 620
Gesamtsumme Anlagevermögen 760 125 663 721 245 120
Programmvermögen
Programmvermögen in Arbeit 505 005 321 428 292 031
Sendefähige Produktionen 213 329 202 219 110 149
Wiederholungsrechte 59 695 000 58 336 000
Gesamtsumme Programmvermögen 778 029 524 705 738 181
Umlaufvermögen
Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1 637 987 1 449 808
Summe Vorräte 1 637 987 1 449 808
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen aus Fernsehgebühren 77 432 783 76 644 067
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 36 426 825 49 416 085
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 31 175 501 12 621 228
Forderungen gegen assoziierte Unternehmen 3 957 960 5 751 909
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1 714 731 1 698 016
Sonstige Vermögensgegenstände 25 435 203 29 594 407
Summe Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 176 143 003 175 725 711
Wertpapiere 1 286 690 6 828 332
Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten 146 164 592 129 171 892
Gesamtsumme Umlaufvermögen 325 232 271 313 175 743
Rechnungsabgrenzungsposten 16 768 234 30 537 468
Gesamtsumme Aktiva 1 880 155 692 1 770 696 511


Bilanz Stand 31.12.2011 Stand 31.12.2010
Passiva
Eigenkapital
Anstaltskapital 712 871 499 662 074 610
Rücklage Gesamtergebnis 198 854 241 177 529 372
Gesamtsumme Eigenkapital 911 725 741 839 603 981
Rückstellungen
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 563 697 066 511 276 676
Steuerrückstellungen 12 185 459 29 145 097
Sonstige Rückstellungen 140 317 935 130 676 606
Gesamtsumme Rückstellungen 716 200 460 671 098 379
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 195 326 108
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 212 596 004 205 400 928
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1 795 608 12 324 181
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen 8 982 428 11 387 797
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 6 533 317 5 953 724
Sonstige Verbindlichkeiten 19 420 454 21 892 371
Gesamtsumme Verbindlichkeiten 249 523 136 256 959 110
Rechnungsabgrenzungsposten 2 706 354 3 035 041
Gesamtsumme Passiva 1 880 155 692 1 770 696 511

Die Steuerrückstellungen sind von 29,1 Mio. Euro im vergangenen Jahr auf 12,2 Mio. Euro zurückgegangen. Dem Verbrauch der Rückstellung für Risiken aus Umsatzsteuer steht dabei eine Rückstellungszuführung bei den Ertragsteuern für den Holdingbereich gegenüber. Die sonstigen Rückstellungen betragen zum Bilanzstichtag 140,3 Mio. Euro nach 130,7 Mio. Euro im vergangenen Jahr.

Die Summe der Verbindlichkeiten ist zum Ende des Jahres 2011 mit 249,5 Mio. Euro um 7,4 Mio. Euro niedriger als der Vorjahresbetrag von 257,0 Mio. Euro. Der passive Rechnungsabgrenzungsposten hat sich um 0,3 Mio. Euro verringert.

Detailerläuterung der Betriebsrechnung 2011
Erträge
Bei den Fernsehgebühren zeigt sich 2011 mit 1 741,8 Mio. Euro ein Aufkommen etwa auf Vorjahresniveau. Der Anteil des ZDF an den monatlichen Fernsehgebühren je Teilnehmer (seit dem 1. Januar 2009: 17,98 Euro) beläuft sich – nach Abzug des Anteils der Landesmedienanstalten – je Monat und Teilnehmer auf 4,735 Euro einschließlich der Anteile, die auf ARTE (insgesamt anteilig 81,9 Mio. Euro p.a.), KiKA und PHOENIX entfallen. Seit 2009 erhält das ZDF keinen Anteil mehr an den Gebühren für neuartige Empfangsgeräte, solange für diese weiterhin nur eine Gebühr in Höhe der Grundgebühr erhoben wird.

Gewinn- und Verlustrechnung 2011 2010
Erträge aus Rundfunkgebühren 1 741 751 274 1 742 875 394
Erträge aus Werbung und Sponsoring 145 365 170 148 325 824
Erhöhung/Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Produktionen 72 291 343 –68 447 725
Andere aktivierte Eigenleistungen 4 440 349 4 014 656
Sonstige betriebliche Erträge 145 634 173 139 166 824
Summe betriebliche Erträge 2 109 482 309 1 965 934 972
Beschaffungsaufwand/Programmaufwand
Urheber-, Leistungs- und Herstellervergütungen 1 042 767 810 989 928 942
Produktionsbezogene Fremdleistungen 69 628 572 73 961 757
Ausstrahlungskosten 69 256 466 72 729 122
Aufwendungen für bezogene Leistungen 12 101 081 12 894 021
Summe Beschaffungsaufwand/Programmaufwand 1 193 753 928 1 149 513 842
Personalaufwand
Löhne und Gehälter 256 921 957 251 143 514
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung (davon für Altersversorgung € 42 907 418; 2010: € 62 360 816) 86 187 946 103 414 872
Summe Personalaufwand 343 109 902 354 558 385
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 63 435 820 59 247 136
Sonstige betriebliche Aufwendungen 358 972 018 369 225 308
Erträge aus Beteiligungen (davon aus verbundenen Unternehmen € 8 890 865; 2010: € 10 705 727) 8 915 917 10 976 149
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 9 484 099 12 629 741
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (davon aus verbundenen Unternehmen € 131 783;
2010: € 34 413)
3 546 228 2 083 404
Zinsen und ähnliche Aufwendungen (davon an verbundene Unternehmen € 13 958; 2010: € 7 244) (davon aus Aufzinsung von Rückstellungen € 40 313 274; 2010: € 39 269 484) 42 038 369 40 985 856
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 130 118 515 18 093 740
Außerordentlicher Aufwand 33 324 504 26 416 845
Außerordentliches Ergebnis –33 324 504 –26 416 845
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 24 193 293 14 605 833
Sonstige Steuern 478 958 541 343
Jahresüberschuss (im Vorjahr: Jahresfehlbetrag) 72 121 759 –23 470 281
Zuführung Rücklage Gesamtergebnis –21 324 870 –52 913 496
Zuführung Anstaltskapital (im Vorjahr: Entnahme) –50 796 890 76 383 777
Bilanzgewinn 0 0


Haushaltsrechnung 2011 2010
Betriebsrechnung
Erträge
Fernsehgebühren 1 741 751 274 1 742 875 394
Erträge aus dem Werbefernsehen 125 810 436 123 242 915
Kostenerstattungen 7 576 684 9 468 448
Sponsoring 19 554 734 25 082 909
Verwertungserlöse 41 485 518 36 260 272
Mieten und Pachten 2 720 058 3 820 421
Zinserträge 13 082 927 14 713 145
Andere Erträge 105 082 155 102 864 601
Summe Erträge 2 057 063 785 2 058 328 105
Aufwendungen
Personalaufwendungen/
Zentralbudget
69 054 563 80 188 918
Programmbereiche 1 432 434 519 1 518 151 944
Gemeinkostenbereiche 228 371 277 222 573 397
Umlageentlastung Gemeinkostenbereiche –15 381 720 –14 884 615
Übrige Gemeinkosten 258 862 167 255 966 192
Dienstleisterbereiche1 11 601 220 19 802 551
Summe Aufwendungen 1 984 942 026 2 081 798 386
Jahresergebnis 72 121 759 –23 470 281

Am Jahresende 2011 betrug die Anzahl gebührenpflichtiger Fernsehgeräte 32 752 856. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der angemeldeten gebühren­pflichtigen Fernsehgeräte um 121 819 gesunken. Die Gebühren­befreiungsquote betrug zum Jahresende 10,1 Prozent (Vorjahr: 10,0 Prozent). Insgesamt entstanden dem ZDF befreiungsbedingte Gebührenausfälle von etwa 208,6 Mio. Euro (Vorjahr: 211,2 Mio. Euro).

Im Bereich der Werbung unterliegt das ZDF den bekannten gesetzlichen Beschränkungen, wonach Werbesendungen nur 20 Minuten pro Tag bis 20 Uhr und nicht an Sonn- und Feiertagen ausgestrahlt werden dürfen. Obwohl 2011 keine Sportgroßereignisse stattfanden, konnten aufgrund der positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung die Werbeerträge gegenüber dem Vorjahr leicht gesteigert werden: Die Erträge des Werbefernsehens beliefen sich im Jahr 2011 auf 125,8 Mio. Euro gegenüber 123,2 Mio. Euro im Vorjahr.

Der Rückgang der Erträge aus Sponsoring um 5,5 Mio. Euro auf 19,6 Mio. Euro steht im Wesentlichen im Zusammenhang mit den entfallenden Sportgroßereignissen im Berichtsjahr.

Im gleichen Zusammenhang steht der Rückgang der Erträge aus Kostenerstattungen um 1,9 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr, da diese Erträge zum größten Teil auf Erstattungen im Zusammenhang mit produktionstechnischen Kooperationen bei Sportgroßereignissen basieren.

Investitionsrechnung 2011 2010
Einnahmen
Vorgetragene Ausgabenreste 51 122 112 35 530 587
Vorgetragene Beschaffungsreste 69 044 209 43 299 044
Abschreibungen/Abgänge 67 812 601 59 422 624
Darlehensrückzahlung 226 288 232 678
Versorgungsrückstellungen 48 866 127 69 047 042
Andere langfristige Rückstellungen 4 416 710 9 742 436
Verminderung Programmvermögen 68 447 725
Sonstige Einnahmen 1 472 392 809 803
Summe Einnahmen 242 960 439 286 531 938
Ausgaben
Sachinvestitionen3 128 812 578 108 145 113
Programminvestitionen4 131 721 676 69 044 209
Darlehensgewährung 76 973 389 794
Verbrauch andere langfristige Rückstellungen 745 107 121 155
Zuweisung zum Versorgungsstock 14 054 957 12 259 457
Forderung gegen Rückdeckungsversicherung 17 456 849 18 798 963
Sonstige Ausgaben 889 189 813 900
Andere Finanzinvestitionen 575 570
Summe Ausgaben 293 757 329 210 148 161
Finanzierungsergebnis –50 796 890 76 383 777

Der Anstieg der Verwertungserlöse um 5,2 Mio. Euro auf 41,5 Mio. Euro (Vorjahr: 36,3 Mio. Euro) resultiert vor allem aus einem Anstieg der Erträge im Zusammenhang mit dem Programmvertrieb durch ZDF Enterprises und aus höheren Erträgen bei der Geräte- und Leerkassettenabgabe sowie den Erträgen für Kabelverwertungen.

Die Anderen Erträge liegen mit 105,1 Mio. Euro um 2,2 Mio. Euro über dem Vorjahr (102,9 Mio. Euro). Es entfielen 39,7 Prozent der Anderen Erträge auf Erstattungen von ARTE als Vergütung für Programmzulieferungen seitens des ZDF. Darüber hinaus wird unter dieser Position eine Vielzahl unterschiedlicher Ertragskomponenten zusammengefasst.

Übrige Erträge 2011 2010 Veränderungen
Mio. € Mio. € Mio. € Prozent
Kostenerstattungen 7,6 9,5 –1,9 –20,0
Sponsoring 19,6 25,1 –5,5 –21,9
Verwertungserlöse 41,5 36,3 5,2 14,3
Mieten und Pachten 2,7 3,8 –1,1 –28,9
Zinserträge 13,1 14,7 –1,6 –10,9
Andere Erträge 105,1 102,9 2,2 2,1
Summe Übrige Erträge 189,5 192,2 –2,7 –1,4


Personalaufwendungen 2011 2010 Veränderungen
Zentralbudget Mio. € Mio. € Mio. € Prozent
Vergütungen 8,6 8,9 –0,3 –3,4
Zulagen 0,8 0,3 0,4 133,3
Gesetzliche Sozialabgaben 3,5 4,1 –0,6 –14,6
Versorgung 55,7 66,3 –10,7 –16,1
Personalnebenkosten 0,5 0,4 0,0 0,0
Summe Personalaufwendungen/
Zentralbudget
69,1 80,2 –11,1 –13,8

Aufwendungen
Die folgenden Darstellungen beziehen sich auf die EBS-Systematik.

Die Personalaufwendungen/Zentralbudget haben sich 2011 im Vergleich zum Vorjahr (80,2 Mio. Euro) um 11,1 Mio. Euro auf 69,1 Mio. Euro verringert, was in erster Linie auf geringere Aufwendungen im Bereich der Versorgung zurückzuführen ist. Die niedrigeren Versorgungsaufwendungen sind vor allem auf eine geringere Regelzuführung zur Versorgungsrückstellung aufgrund einer geringeren unterjährigen Zinssatzänderung im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen.

Die gesamten Personalaufwendungen einschließlich der dezentral abgerechneten betrugen laut Betriebsrechnung 375,7 Mio. Euro (Vorjahr: 379,3 Mio. Euro). Die Personalaufwendungen ohne die Versorgungsaufwendungen haben sich mit 298,5 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahreswert von 292,0 Mio. Euro um 6,5 Mio. Euro erhöht, was vor allem auf die tarifliche Entgeltsteigerung zurückzuführen ist. Der Anteil der Personalaufwendungen ohne Versorgungsaufwendungen am Gesamtaufwand liegt mit 15,0 Prozent über dem Wert der Vorperiode von 14,0 Prozent.

Die Programmaufwendungen beliefen sich 2011 auf 1 432,4 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahr (1 518,2 Mio. Euro) verringerten sich die Programmaufwendungen um 85,7 Mio. Euro beziehungsweise 5,6 Prozent. Der Sendeaufwand betrug 1 129,4 Mio. Euro nach 1 212,6 Mio. Euro im Jahr 2010. Dies entspricht einem Rückgang um 6,9 Prozent.

Die Sendezeit aller Programmbereiche lag mit 2 762 371 Sendeminuten über dem Vorjahresniveau (+ 3,4 Prozent). Die Zunahme liegt im Wesentlichen in einer höheren Sendeleistung bei ZDFkultur aufgrund der ganztägigen Ausstrahlung ab Mai 2011 begründet.

Bezogen auf die Aufwendungen ergaben sich in den einzelnen Programmbereichen gegenüber dem Vorjahr folgende Entwicklungen:

Der Sendeaufwand der Programmdirektion lag mit 662,3 Mio. Euro um 27,2 Mio. Euro über dem Vorjahreswert (635,1 Mio. Euro). Die höheren Aufwendungen ergeben sich insbesondere aus der Wiedereinsetzung von Regelprogramm im Jahr 2011 anstelle der Sportgroßereignisse im Jahr 2010 (Fußball-Weltmeisterschaft, Olympische Winterspiele).

Beim Sendeaufwand der Chefredaktion zeigte sich vor allem infolge einer geringeren Anzahl von Übertragungen kostenintensiver Sportgroßereignisse und dem Wegfall von Boxen gegenüber 2010 ein Rückgang der Aufwendungen in Höhe von 120,8 Mio. Euro auf 319,0 Mio. Euro.

Aufwen-
dungen der
Programm-
bereiche
2011
Mio. €
2010
Mio. €
Veränderungen 2011 2010 Verände-
rung in Prozent
Mio. € Prozent Sendeminuten
Programm-
direktion
724,2 695,6 28,6 4,1
davon Sende-
aufwand
662,3 635,1 27,2 4,3 311 885 304 449 2,4
Chef-
redaktion
380,6 493,7 –113,0 –22,9
davon Sende-
aufwand
319,0 439,8 –120,8 –27,5 208 707 216 949 –3,8
3sat 55,1 56,3 –1,2 –2,1
davon Sende-
aufwand
40,8 42,8 –2,0 –4,7 525 617 525 560 0,0
ARTE 40,6 40,4 0,2 0,5
davon Sende-
aufwand
35,9 35,8 0,1 0,3 86 313 87 624 –1,5
PHOENIX 16,5 16,0 0,5 3,1
Der Kinderkanal 39,5 44,3 –4,7 –10,6
davon Sende-
aufwand
20,6 24,2 –3,6 –14,9 103 992 107 691 –3,4
ZDFkultur 13,4 7,9 5,5 69,6
davon Sende-
aufwand
12,5 7,2 5,3 73,6 474 739 378 455 25,4
ZDFinfo 13,9 9,1 4,7 51,6
davon Sende-
aufwand
12,3 7,8 4,5 57,7 525 518 525 597 0,0
ZDFneo 28,2 21,9 6,4 29,2
davon Sende-
aufwand
26,0 19,9 6,1 30,7 525 600 525 600 0,0
Neue Medien 24,9 23,8 1,1 4,6
Nicht zuordenbare Programm-
gemein-
kosten
95,4 109,2 –13,8 –12,6
Summe Aufwen-
dungen Programm-
bereiche
1 432,4 1 518,2 –85,7 –5,6
davon Sende-
aufwand
1 129,4 1 212,6 –83,2 –6,9 2 762 371 2 671 925 3,4

Im Rahmen des Ausbaus der Digitalkanäle (ZDFkultur, ZDFinfo, ZDFneo) ergibt sich dafür ein um 15,9 Mio. Euro höherer Sendeaufwand.

Die nicht zuordenbaren Programmgemeinkosten betreffen die Aufwendungen für die Programmverteilung, Sendepauschalverträge und Sicherung der Programmbestände. Sie betrugen 95,4 Mio. Euro und lagen damit um 13,8 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert.

Die Aufwendungen der Gemeinkostenbereiche lagen mit 228,3 Mio. Euro um 5,8 Mio. Euro über dem Vorjahreswert (222,6 Mio. Euro). Der Anstieg beruht unter anderem auf höheren Aufwendungen der Intendanz, der Verwaltungsdirektion und der Produktionsdirektion.

Die Intendanz lag mit 77,7 Mio. Euro um 1,0 Mio. Euro über den Vorjahresaufwendungen (76,8 Mio. Euro). Höhere Aufwendungen ergaben sich unter anderem im Bereich der Hauptabteilung Kommunikation für Pressearbeit. Die Aufwendungen der Verwaltungsdirektion betrugen 60,1 Mio. Euro (Vorjahr: 57,2 Mio. Euro). Höhere Aufwendungen sind unter anderem bei der Hauptabteilung Personal für Aus- und Fortbildung zu verzeichnen.

Bei der Produktionsdirektion (+ 1,7 Mio. Euro) zeigen sich unter anderem höhere Beiträge an Rundfunkorganisationen und -einrichtungen sowie eine höhere Leistungsabgabe an Dritte im Zusammenhang mit politischen Ereignissen und Sportveranstaltungen.

Aufwendungen der Gemeinkostenbereiche 2011 2010 Veränderungen
Mio. € Mio. € Mio. € Prozent
Intendanz 77,7 76,8 1,0 1,3
Verwaltungsdirektion 60,1 57,2 2,9 5,1
Chefredaktion 45,3 44,3 1,0 2,3
Produktionsdirektion 20,0 18,3 1,7 9,3
Zentrale Aufgaben Programm 15,6 15,9 –0,4 –2,5
Programmdirektion/Leitung 4,6 4,2 0,4 9,5
Direktion ESP 2,8 3,2 –0,3 –9,4
Gremien 2,2 2,2 0,0 0,0
Drei-Stufen-Test des Fernsehrates 0,0 0,4 –0,4 –100,0
Summe Aufwendungen Gemeinkostenbereiche 228,4 222,6 5,8 2,6
Umlageentlastung Gemeinkostenbereiche –15,4 –14,9 –0,5 –3,4
Übrige Gemeinkosten 258,9 256,0 2,9 1,1

Die Umlageentlastung betrug ./. 15,4 Mio. Euro (Vorjahr: ./. 14,9 Mio. Euro). Die Übrigen Gemeinkosten beinhalten die nicht absetzbare Vorsteuer, die Ertragsteuern, die Kosten des Gebühreneinzugs, die Zinsaufwendungen und die sonstigen Gemeinkosten. Sie liegen mit 258,9 Mio. Euro um 2,9 Mio. Euro über dem Vorjahresniveau (256,0 Mio. Euro).

Bei den Dienstleisterbereichen zeigt sich 2011 ein Verlust in Höhe von 11,6 Mio. Euro (Vorjahr: Verlust von 19,8 Mio. Euro). Die Dienstleister der Produktionsdirektion weisen dabei einen Verlust von 10,5 Mio. Euro bei einer Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr von 7,1 Mio. Euro aus, und bei den Dienstleistern der Verwaltungsdirektion ergibt sich ein Verlust von 1,1 Mio. Euro bei einer Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Mio. Euro.

Die Ergebnisverbesserung bei den Dienstleistern der Produktionsdirektion gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf höhere Erlöse mit dem Programm (unter anderem Sendeaufwand der Chefredaktion, Neue Medien) sowie aufgrund gestiegener Binnenerlöse zurückzuführen. Bei den Dienstleistern der Verwaltungsdirektion steht die Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr unter anderem im Zusammenhang mit einer höheren Nachfrage des Programms nach Leistungen des Bereichs Archiv, Bibliothek und Dokumentation, wie beispielsweise Programm- und Bildrecherche, Datenbanknutzung.

Detailerläuterung der Investitionsrechnung 2011
Der Investitionshaushalt schließt mit einem Finanzierungsergebnis von ./. 50,8 Mio. Euro (Vorjahr: 76,4 Mio. Euro), das sich aus Einnahmen in Höhe von 243,0 Mio. Euro (Vorjahr: 286,5 Mio. Euro) und Ausgaben in Höhe von 293,8 Mio. Euro (Vorjahr: 210,1 Mio. Euro) zusammensetzt.

Auf der Einnahmenseite zeigt sich bei den langfristigen Rückstellungen eine um 20,2 Mio. Euro niedrigere Zuführung zu den Versorgungsrückstellungen, was vor allem durch eine niedrigere Regelzuführung inklusive Zinsänderung bedingt ist. Die Zuführung zur Versorgungsrückstellung betrug im Berichtsjahr 48,9 Mio. Euro (Vorjahr: 69,0 Mio. Euro). Die Abschreibungen und Abgänge bei Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen beliefen sich auf 67,8 Mio. Euro (Vorjahr: 59,4 Mio. Euro). Im Vorjahr wurde das Programmvermögen um 68,4 Mio. Euro vermindert, während 2011 Programminvestitionen getätigt wurden.

Zusatzaufwand der Dienstleisterbereiche 2011 2010 Veränderungen
Mio. € Mio. € Mio. € Prozent
Zusatzaufwand Produktionsdirektion1
Produktions- und Sendebetrieb 10,7 15,6 –4,9 –31,4
Bildgestaltung & Design -2,2 –2,2 0,0 0,0
Außenstudios 1,7 2,8 –1,1 –39,3
Informations- und Systemtechnologie 0,3 1,3 –1,0 –76,9
Zwischensumme 10,5 17,6 –7,1 –40,3
Zusatzaufwand Verwaltungsdirektion1
Archiv-Bibliothek-Dokumentation –1,2 2,5 –3,7 –148,0
Gebäudemanagement 2,3 –0,2 2,6 1 300,0
Zwischensumme 1,1 2,2 –1,1 –50,0
Summe Zusatzaufwand Dienstleisterbereiche 11,6 19,8 –8,2 –41,4

Auf der Ausgabenseite beliefen sich die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 2011 auf 76,2 Mio. Euro nach 57,0 Mio. Euro im Vorjahr (jeweils ohne Ausgabenreste). Davon betrafen 44,1 Mio. Euro fernsehtechnische und sonstige technische Einrichtungen und 17,4 Mio. Euro die Informationstechnologie.

Der verbleibende Betrag entfiel auf Betriebs- und Geschäftsausstattungen, Kfz sowie auf Anlagen im Bau und Anzahlungen auf Anlagen sowie auf bebaute eigene Grundstücke. Die Investitionen in das Programmvermögen betragen (ohne Beschaffungsreste) 72,3 Mio. Euro.

Im Programmvermögen enthalten ist neben sendefähigen Produktionen, in Arbeit befindlichen Produktionen und Wiederholungsrechten auch die darauf entfallende nicht abzugsfähige Vorsteuer. Die Beschaffungsreste von 59,4 Mio. Euro sind um 9,6 Mio. Euro niedriger als im vorangegangenen Jahr.

  1. Ein negativer Zusatzaufwand entspricht einem Überschuss des Dienstleisterbereichs; ein positiver Zusatzaufwand kommt einem Defizit gleich
  2. Abweichungen in den Summen ergeben sich aus Rundungsdifferenzen. Dasselbe gilt für die folgenden Tabellen
  3. Inklusive der vorzutragenden Ausgabenreste
  4. Inklusive der vorzutragenden Beschaffungsreste