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Christoph Minhoff, Geschäftsführer PHOENIX

Schneller, flexibler, moderner
PHOENIX 2010

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Christoph Minhoff
Christoph Minhoff



Größerer Wiedererkennungswert: PHOENIX hat das Durchschnittsalter und die Zahl der Moderatoren reduziert: Michael Kolz ...
Größerer Wiedererkennungswert: PHOENIX hat das Durchschnittsalter und die Zahl der Moderatoren reduziert: Michael Kolz ...


... und Julia Schöning
... und Julia Schöning


Christina v. Ungern-Sternberg
Christina v. Ungern-Sternberg


Tobias Ufer
Tobias Ufer


Stephan Kulle
Stephan Kulle


Elif Senel
Elif Senel
 

Der Ereignis- und Dokumentationskanal hat sich in den vergangenen drei Jahren erkennbar gewandelt: Schneller, moderner und flexibler in der Programmgestaltung ist der Bonner Sender geworden – und damit gut gerüstet für den wachsenden Wettbewerb im digitalen Fernsehmarkt.

Es gibt Ereignisse, die scheinen wie geschaffen für das PHOENIX-Programm. Als der Sender am Morgen des 30. Juni 2010 um neun Uhr als Erster mit der Liveberichterstattung zur Wahl des Bundespräsidenten begann, ahnten weder Zuschauer noch die beiden Reporter vor Ort, dass der endgültige Wahlakt erst dreizehneinhalb Stunden später entschieden sein würde.

Für Liveberichterstattung in rekordverdächtiger Länge ist PHOENIX ja inzwischen bekannt – und beim Publikum geschätzt. Die 16-stündige Übertragung der Vernehmung von Joschka Fischer vor dem Visa-Untersuchungsausschuss im Jahr 2005 war ein solches Ereignis. Und auch der hoch spannende Wahlmarathon bei der Bundespräsidentenwahl im Juni 2010 war ein politisches Großereignis, das nur von PHOENIX in seiner Gesamtheit für die Fernsehzuschauer abgebildet werden konnte. Mehr als 13 Stunden waren die beiden PHOENIX-Moderatoren – überwiegend live – vor Ort im Einsatz. Rund zwei Dutzend Politiker und zahlreiche Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben hatten sie zum Interview am Set im Reichstag. Ergänzt wurde die ausführliche Liveberichterstattung mit Reportagen über die deutschen Bundespräsidenten sowie mit Experteninterviews, die die Marathonveranstaltung zu einem kurzweiligen Sehvergnügen machten – und das nicht nur für Polit-Junkies.

Kein anderes Programmangebot in Deutschland dokumentiert so lückenlos und umfassend das politische und gesellschaftliche Geschehen wie PHOENIX. Markenkern und Alleinstellungsmerkmal des Ereignis- und Dokumentationskanals ist und bleibt die Übertragung der Parlamentsdebatten aus dem Deutschen Bundestag. Seit Sendestart berichtet PHOENIX an allen Sitzungstagen live aus dem Hohen Haus, zeigt die Arbeit der Ausschüsse und dokumentiert bedeutende historische Reden. Der Sender bietet ganz allgemein Raum und Zeit für den politischen Diskurs. Das zeigt sich in den zahlreichen Gesprächssendungen, die ganz bewusst der unvoreingenommenen Diskussion den Vorrang vor effekthascherischen Elementen geben und in denen es sachlich und dennoch kontrovers, rational und emotional zugeht.

PHOENIX hat im Laufe der Jahre sein Gesicht verändert. Anfänglich war für uns ein Ereignis dann gegeben, wenn man ungeschnitten über Stunden eine Kamera aufstellen und deren Bild senden konnte. Dieses Echtzeitfernsehen war zu diesem Zeitpunkt einmalig im deutschen Fernsehmarkt und half dabei, PHOENIX als Marke zu etablieren. Die Chance, »von außen« einem Ereignis beizuwohnen, war neu und bot völlig neue Einblicke. Man konnte sich plötzlich »ein eigenes Bild« machen. Das Angebot an den Zuschauer wurde zum Wahlspruch: »PHOENIX – Machen Sie sich das ganze Bild«: Parteitage, Pressekonferenzen, Gewerkschaftstage und BDI-Jahrestreffen, Staatsbesuche und Gipfeltreffen, bei uns war man live dabei.

Lange Sendestrecken bedingen allerdings oft auch Eintönigkeit und sorgen für Ermüdung beim Zuschauer. Deshalb entwickelte sich PHOENIX weiter zu einem Schwerpunktthemen-Angebot. Neben dem Live-Ereignis wurde verstärkt weiter-gehende Information angeboten, inhaltliche Einordnung durch Experten oder Reporter vor Ort vorgenommen und zusätzlich die passende Dokumentation gezeigt. Dabei greift PHOENIX national auf Kollegen der ARD und der jeweiligen Landesstudios des ZDF zurück oder international auf das hervorragende weltweite Netz von Auslandskorrespondenten. Erfahrung und Kompetenz dieser Kollegen aus den Mutterhäusern führt zu einem unschätzbaren Wettbewerbsvorteil gegenüber den kommerziellen Mitbewerbern im Fernsehmarkt.

Beispielhaft für dieses Fernsehangebot war die Art, wie PHOENIX mit dem gesellschaftlichen Diskussionsprozess um das Thema Migration umgegangen ist. Wir zeigten die Pressekonferenz der Buchvorstellung von Thilo Sarrazin inklusive der kritischen Reporterfragen. Im Anschluss daran wurde der Bürgermeister aus Berlin-Neukölln zu seinen Erfahrungen befragt. Es folgte im Studio eine Einordnung durch einen renommierten Soziologen und Migrationsforscher, ferner beurteilte ein Politikwissenschaftler die Auswirkungen von Sarrazins Thesen auf den politischen Prozess. Im Anschluss bot PHOENIX aktuelle Reportagen über Migration und Integrationspolitik im Programm an.

Und wenn – wie im Fall Sarrazin – das Thema in der öffentlichen Diskussion hohe Wellen schlägt, wird noch am selben Abend dazu eine Diskussionssendung gestaltet. In den abendlichen Talk-Formaten »Unter den Linden« und »PHOENIX-Runde« präsentieren sich dann jene wissenschaftlichen, politischen oder journalistischen Fachleute, die meist Weiterführendes zum Thema beitragen können. Wer sich als Zuschauer auf dieses Gesamtangebot einlässt, wer sich »das ganze Bild« zeigen lässt, der ist tatsächlich umfassend informiert. Lange Verweildauern der PHOENIX-Zuschauer belegen, dass dieses Angebot auch umfassend genutzt wird. Die Flexibilität, mit der PHOENIX Programmschemata durchbrechen und Schwerpunkte im Programm auch kurzfristig bilden kann, ist wohl einmalig im Fernsehmarkt und nur so bei uns zu finden. PHOENIX ist kein Nachrichtenkanal, PHOENIX macht die Nachricht!

Veränderungen des Programmschemas in der Nacht, im Hauptabendprogramm und auf den Ereignisflächen hin zu umfassenden Themen-strecken haben sich in den vergangenen Jahren deutlich in der Zuschauerakzeptanz bemerkbar gemacht. Von 2005 bis 2010 hat PHOENIX seine Marktanteile verdoppelt – und das bei zunehmender Konkurrenz im Segment der Informationskanäle. Zunehmend versuchen Mitbewerber, die bei PHOENIX neu eingeführte Programmierung zu kopieren. Wir begreifen das als großes Kompliment. Der Zuschauer ist PHOENIX dennoch treu geblieben.

Den veränderten Sehgewohnheiten der Zuschauer entsprechend hat PHOENIX außerdem die Dokumentationsflächen am Abend gestärkt. Auch hier kann der Sender in seiner Programmplanung schnell und flexibel auf aktuelle Ereignisse reagieren und diese mit erläuternden Reportagen und Dokumentationen ergänzen. Dabei greift PHOENIX auf einen großen Pool von ARD- und ZDF-Produktionen zu und zeigt die Filme zur besten Sendezeit. Oft aufwändig produzierte und – im wörtlichen Sinne – ausgezeichnete Reportagen und Dokumentationen stehen hier um 20.15 Uhr im Programm. Als neues Angebot begann PHOENIX damit, Mehrteiler nicht an verschiedenen Tagen, sondern direkt – quasi vertikal – zu programmieren. Zuschauer können so einer mehrteiligen Dokumentation am Stück folgen.

PHOENIX nutzt konsequent die Möglichkeit, jenseits fester Programmschemata und Redaktionsressorts Programminnovationen zu versuchen, neue Formate auszuprobieren. Nach dem im Vorjahr erfolgreich eingeführten »Forum Wirtschaft« hat PHOENIX im Jahr 2010 auch das »Forum Manager« aus der Taufe gehoben, in dem Spitzenkräfte deutscher Konzerne Rede und Antwort stehen. Im viel beachteten Format »Politiker-Speed-Dating«, bei dem Wähler den Volksvertretern unmittelbar auf den Zahn fühlen können, gab es 2010 eine erfolgreiche Fortsetzung. Und gleich zwei Mal war PHOENIX im Jahr 2010 mit einer Themenwoche »Unter den Linden spezial« unterwegs: ein Mal, um den deutschen Sozialstaat kritisch zu hinterfragen und beim zweiten Mal, um der Frage »Quo vadis, Europa?« nachzugehen.

Nicht nur so außergewöhnliche Programmhighlights in der Ereignisberichterstattung wie die rund 80-stündige Liveübertragung der »Stuttgart 21«-Schlichtungen, die Bundespräsidentenwahl oder die NRW-Landtagswahl, sondern auch die ausführliche Berichterstattung über den Klimagipfel in Kopenhagen, die Folgen der Weltwirtschaftskrise, die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung in Afrika jenseits der Fußball-WM oder die aktuelle Integrationsdebatte und die Themenschwerpunkte zu 20 Jahren Deutsche Einheit haben das positive Image von PHOE­NIX weiter verstärkt. Und genau hier liegen auch die Stärken und die Zukunfts­fähigkeit des Senders. PHOENIX ist die Alternative zum Häppchen-Journalismus und zu der auf Schlagzeilen reduzierten Nachricht. PHOENIX setzt nicht Information und Gerücht gleich wie etwa das Internet. PHOENIX setzt auf Wissensvermittlung durch Kompetenz. Wir sehen unsere Aufgabe und Chance darin, das Publikum mit nachhaltigen Informationen und ausführlicher Berichterstattung zu binden und dauerhaft unseren Platz zu behaupten. Mit der konsequenten Fokussierung auf eine ausführliche Berichterstattung, mit einem Schwerpunkt auf differenzierten Analysen und Hintergründen wurde PHOENIX zur Marke. Als Spartenkanal wird er auch künftig das Informationsprofil der öffentlich-rechtlichen Sender stärken und zugleich ein Komplementärprogramm zu den Mutterhäusern bieten.
 
 
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