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2010  
ZDF Jahrbuch
Finanzen
I. Jahresabschluss
2009
II. Haushaltsplan
2011

Petra Birkenbeil, Leiterin der Hauptabteilung Finanzen

II. Haushaltsplan 2011

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Die nachfolgenden Erläuterungen zum Wirtschaftsplan 2011 beziehen sich aus­schließlich auf die EBS-Systematik.

Betriebshaushalt 2011
Der Betriebshaushalt 2011 schließt mit einem Überschuss von 27,7 Mio. Euro.

Erträge
Die Summe der Erträge im Geschäftsjahr 2011 beträgt 1 993,4 Mio. Euro und liegt damit um 52,3 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert.

Der Ansatz für die Erträge aus Fernsehgebühren reduziert sich im Vergleich zum Planwert des Vorjahres um 33,9 Mio. Euro auf 1 718,6 Mio. Euro. Damit geht die aktuelle Gebührenplanung der GEZ, die Grundlage für die Planung ist, weiterhin von Gebührenrückgängen aus. Dieser negative Trend ergibt sich zum einen aus der demografischen Entwicklung und zum anderen aus der sinkenden Gebührenakzeptanz. Die Gebührenausfälle aufgrund der sozialpolitisch veranlassten Befreiungen betragen gemäß Planung 215,4 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahr erhöhen sich die entgehenden Forderungen aufgrund von Befreiungen im Jahr 2011 um rund 8,5 Mio. Euro. Dadurch wird die Befreiungsquote vom Gebührenaufkommen bis Ende 2011 erneut steigen auf voraussichtlich dann 10,4 Prozent (+0,5 Prozentpunkte).

Bei den Netto-Werbeerträgen ist gegenüber dem Vorjahr ein um 14,0 Mio. Euro reduzierter Ansatz von 111,0 Mio. Euro eingeplant. Der Rückgang begründet sich aus der Tatsache, dass im Jahr 2011 keine so hochkarätigen Sportgroßereignisse wie die Fußball-Weltmeisterschaft und die Olympischen Winterspiele anstehen. Damit liegt der Anteil der Werbeerträge an den Gesamterträgen mit 5,6 Prozent um 0,5 Prozentpunkte unter dem Niveau des Vorjahres. Für das stärker unmittelbar vom Sport abhängige Sponsoring verringert sich der Ansatz gegenüber dem Vorjahr um 6,0 Mio. Euro auf 20,0 Mio. Euro.

Die Verwertungserlöse liegen mit 31,6 Mio. Euro etwa auf dem Niveau des Vorjahres (+0,5 Mio. Euro).

Aufwendungen
Den Erträgen stehen im Jahr 2011 geplante Aufwendungen in Höhe von 1 965,7 Mio. Euro gegenüber. Davon entfallen gemäß der EBS-Systematik 1 486,2 Mio. Euro auf die Programmbereiche und rund 226,5 Mio. Euro auf die Gemeinkostenbereiche. Für die Übrigen Gemeinkosten sind Aufwendungen in Höhe von 233,3 Mio. Euro veranschlagt. Bei den Dienstleisterbereichen ist als Saldo von Erlösen und Kosten ein Verlust (= positiver Zusatzaufwand) von rund 10,5 Mio. Euro kalkuliert. Zudem sind die zentral budgetierten Personalaufwendungen mit 26,7 Mio. Euro vorgesehen. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Personalaufwendungen, die nicht den jeweiligen Geschäftsbereichen zugeordnet werden können beziehungsweise für die eine dezentrale Zuord­nung nicht zweckmäßig wäre (kurzfristig Beschäftigte, Auszubildende).

Die Personalaufwendungen insgesamt, also unter Berücksichtigung der dezentral verursachungsgerecht veranschlagten Personalkosten, sind mit 340,4 Mio. Euro geplant und beinhalten eine prognostizierte durchschnittliche Tarifsteigerung von 2,0 Prozent für das Jahr 2011. Ohne die Aufwendungen für Versorgung beläuft sich der Anteil der Personalaufwendungen an den Gesamtaufwendungen im Jahr 2011 auf 14,2 Prozent, einschließlich der Versorgung ergibt sich eine Quote von 17,3 Prozent. Ursächlich für diese Entwicklung sind die besonderen Sparanstrengungen, zu denen das Haus sich gegenüber den Ländern verpflichtet hat. So wurden in der Gebührenperiode 2005 bis 2008 insgesamt zusätzlich über 300 Funktionen eingespart. Im Haushaltsplan 2011 ist eine Kürzung von 15 Funktionen vorgesehen. Darüber hinaus erforderte die von der KEF vorgegebe­ne weitere Einsparauflage von rund 100 zusätzlichen Funktionen beziehungsweise 18 Mio. Euro innerhalb der Gebührenperiode 2009 bis 2012 eine weitere anteilige pauschale Reduktion der Personalaufwendungen um 4,5 Mio. Euro. Insgesamt wurden seit 1993 mehr als 1 000 Stellen/Funktionen erwirtschaftet.

Die Aufwendungen der Programmbereiche sinken gegenüber dem Vorjahr um rund 75,8 Mio. Euro (./.4,9 Prozent) auf 1 486,2 Mio. Euro. Der darin enthaltene Sendeaufwand beträgt 1 155,2 Mio. Euro und liegt um 84,0 Mio. Euro (./.6,8 Prozent) unter dem Vorjahreswert. Dieser Rückgang ist fast ausschließlich auf den Minderaufwand von 110,5 Mio. Euro für die im Jahr 2011 entfallenden Sportgroßereignisse zurückzuführen. Dem steht im Vergleich zum Vorjahr ein Mehraufwand aus dem für die Sport-Events wieder eingesetzten Regelprogramm von 14,9 Mio. Euro gegenüber. Abgesehen von dem Sondereffekt der Sportgroßereignisse bleibt festzuhalten, dass das ZDF seine Bemühungen um eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit bei der Programmerstellung konsequent und erfolgreich fortsetzt.

Im Zuge der dynamisch fortschreitenden Digitalisierung verschmilzt das klassische Fernsehen weiter mit dem Metamedium Internet. Dabei wird das bisherige programmstrukturierte Fernsehen mit vorgegebenem linearem Zeitablauf durch die technische Konvergenz mehr und mehr zu einem Teil des multimedialen Netzes. Allerdings verdrängt das World Wide Web das klassische Fernsehen keineswegs vollständig, sondern ergänzt es um weitere Funktionsmerkmale. Beschleunigt wird die Entwicklung durch den sukzessiven Einzug von Internet-Features auf dem Bildschirm moderner Hybrid-Fernsehgeräte. Parallel zur kompetitiven Koexistenz unterschiedlicher Mediengattungen intensiviert sich der Wunsch der Menschen nach permanenter Erreichbarkeit von Medienangeboten zu jeder Zeit und an möglichst jedem Ort. Leistungsfähigere Übertragungsnetze und mobile Endgeräte stützen diesen Trend, lösen dabei entsprechende neue Bedürfnisse gerade bei jungen Menschen überhaupt erst aus und tragen im umfassenden Wettbewerb der elektronischen Medien folglich selbst zu einer steigenden Markt- und Publikumsfragmentierung bei. Trotz wachsender Konkurrenz erfährt das Fernsehen aber auch eine neue Aufwertung durch einen der wichtigsten technologischen Trends im deutschsprachigen Broadcast-Markt, den Übergang zum hochauflösenden Fernsehen (HDTV).

Im digitalen Zeitalter ist es für das ZDF-Hauptprogramm mit einem Informationsanteil von rund 50 Prozent eine große Herausforderung, sich erfolgreich auf einem der wettbewerbsintensivsten TV-Märkte der Welt zu positionieren. Das ZDF bleibt weiterhin der Sender mit dem höchsten Informationsanteil aller deutschen Vollprogramme und mit einem entsprechend herausragenden Programmprofil. In der Informationsflut der digitalen Welt kommt ihm als öffentlich-rechtlichem Medienunternehmen durch seinen publizistischen Auftrag im Sinne eines qualitativ zuverlässigen und professionellen Journalismus ein unverzichtbarer Stellenwert zu, indem es eine publizistische Öffentlichkeit frei von Wirtschaftsinteressen herzustellen hat. So übernimmt es in einer immer komplexeren globalisierten Welt intensive Anstrengungen, über die aktuelle Berichterstattung hinaus seine Kompetenz im Aufzeigen und Erklären von Hintergründen und Zusammenhängen unter Beweis zu stellen: Gesellschaftliche Kernprobleme, demokratische Prozesse, politische und wirtschaftliche Positionen werden etwa in der Wahlberichterstattung und an aktuellen Schwerpunkttagen dargestellt und diskutiert.

Auch im Jahr 2011 wird das ZDF erneut mitdefinieren, was im deutschen Fernsehen interessant, gut und erfolgreich ist. Die ZDF-Programme zeigen, wie Fernsehen zeitgemäß informieren, unterhalten, bilden und insgesamt orientieren kann. Dabei gilt es für das ZDF als öffentlich-rechtlicher Sender, auf Programmqualität zu bauen und deren Kern eines vielfältigen, journalistisch unabhängigen, der gesellschaftlichen Integration verpflichteten und auf die Grundwerte unserer Gesellschaft bauenden Kanal-, Portal- und Sendungs­angebots wettbewerbsorientiert und zeitgemäß fortzuentwickeln.

Das Fernsehen ist Umfragen zufolge für die Bundesbürger nach wie vor die wichtigste Informationsquelle in Wahlkampfzeiten. Für das ZDF ist dies Auftrag und Ansporn zugleich, die im Jahr 2011 anstehenden Wahlgänge in seinen Sendungen publizistisch zu spiegeln und einzuordnen sowie darüber hinaus Bürgern vielfältige Möglichkeiten zu bieten, sich aktiv an den Debatten zu beteiligen. Die Wahlberichterstattung des Jahres 2011 umfasst die Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern, die Bürgerschaftswahl in Bremen sowie die Abgeordnetenhauswahl in Berlin.

Das Sportjahr 2011 wird nicht wie das Jahr 2010 von herausragenden Großereignissen wie der Fußball-Weltmeisterschaft der Männer und den Olympischen Winterspielen geprägt. Besondere Ereignisse werden die Alpine Ski-Weltmeisterschaft sowie die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland sein, die ge­meinsam mit der ARD übertragen werden. Des Weiteren wird sich die Sportberichterstattung auf die Win­tersport-Wochenenden im Wechsel mit der ARD konzentrieren, einschließlich der Übertragung der Vierschanzentournee im Skispringen. Livefußball wird, außer bei den Spielen der Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft, auch bei Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft (Männer und Frauen) sowie im Rahmen des DFB-Pokals zu sehen sein.

Die Lebenswelt der Menschen wird insgesamt immer komplexer. Das ZDF will für die unterschiedlichen, zum Teil neuartigen Lebenssituationen Orientierung bieten und dabei nahe an den Menschen sein. Zusammenhänge werden aufgezeigt, Hintergründe werden erhellt, Geschehnisse werden emotional nacherlebbar, aber gleichzeitig wird auch der kritische Blick der Zuschauer geschärft. Auch die Vermittlung von Wissen und die Darstellung der Vielfältigkeit von Kultur und Natur ist eine der Domänen des ZDF. Historische und zeitgeschichtliche Dokumentationen, Wissenschafts- und Kulturmagazine, Natur- und Tiersendungen ordnen die verschiedenartigsten Phänomene sinnvoll in einen Gesamtzusammenhang ein mit dem Anspruch, komplexe Sachverhalte möglichst vielen Zuschauern nachvollziehbar darzustellen. Auch im Jahr 2011 wird das ZDF seine Kompetenz in Highend-Dokumentationen ausbauen und setzt dabei verstärkt auf die Erfahrungen und Erfolge der letzten Jahre. Größere Zusammenhänge werden hergestellt und übergreifende Fragestellungen angegangen, die die essentiellen Herausforderungen unserer Gesellschaft, aber auch der gesamten Menschheit betreffen. Die kulturwissenschaftlichen Dokumentationen bereiten Themen über Länder, Menschen, Geschichte und Kultur so auf, dass sie auf unterhaltende und spannende Weise einem breiten Publikum leichter zugänglich werden.

Der andauernde Erfolg bei Zuschauerschaft und Fernsehkritik ist Ausweis für die Reputation, mit der die historischen, kultur- und zeitgeschichtlichen Dokumentationen, aber auch die Naturdokumentationen des ZDF bedacht werden.

Programmhighlights zu setzen, Events mit Wiedererkennbarkeit anzubieten sowie eine Verbindung aus Erlebnis, unterhaltendem Zeitgeschehen und Alltagskultur herzustellen, sind die Herausforderungen, denen sich das ZDF im Bereich der Show nach wie vor zu stellen hat. Im Blick auf die Erreichbarkeit der jüngeren Zielgruppe ist die konsequente Modernisierung und Weiterentwicklung der Wissensshows ein besonderer Schwerpunkt.

Zeitgemäß, lebendig und nah am öffentlichen Diskurs: Nach diesen Kriterien wählt das ZDF bei Fernsehfilmen und Mehrteilern seine Geschichten, Themenfelder und Lebenswirklichkeiten, seine Sujets und Milieus aus. Die fiktionalen Programme sollen dabei nicht nur unterhalten, sondern auch die Reflexion individueller wie gesellschaftlicher Verhaltensweisen und Prozesse anregen. Im Jahr 2011 soll die gewohnt abwechslungsreiche Mischung aus Komödien, Krimis, melodramatischen und sozialen Filmstoffen fortgeführt werden.

Gekonnt inszeniert und hochkarätig besetzt, werden weiterhin die emotionalen Verfilmungen von melodramatischen Stoffen das erfolgreiche Format des ZDF-Sonntagsfilms repräsentieren. Anrührende Romantik in faszinierender Landschaft bleibt das bestimmende Element auf dem sonntäglichen Sendeplatz.

Das ZDF wird als Anbieter hochwertiger, moderner Kinounterhaltung auf den Sendeplätzen im Montagskino sowie unter dem Label KinoMagie mit Erstsendungen in der Primetime, an Feiertagen und an Sonntagnachmittagen wieder starke Akzente setzen.

Die Sendeleistung des Gemeinschaftsprogramms 3sat entspricht mit 525 600 Minuten dem Ansatz des Vorjahres und geht mit einem um 2,8 Mio. Euro geringeren Sendeaufwand von 40,8 Mio. Euro einher. Die Kürzung resultiert in erster Linie aus der internen Umschichtung von Finanzmitteln insbesondere für die Weiterentwicklung des ZDFkulturkanals.

Der Sendeaufwand für ARTE beträgt 37,7 Mio. Euro und ist gegenüber dem Vorjahr mit einem Anstieg von 0,7 Mio. Euro verbunden. Dabei erhöht sich die Sendeleistung gegenüber dem Vorjahresansatz um 10 000 Minuten auf nunmehr 80 000 Minuten. Dem Sendeaufwand stehen entsprechende ARTE-Erträge gegenüber, die dem ZDF von ARTE Deutschland zufließen. Für PHOENIX ist 2011 ein Betrag von 18,6 Mio. Euro (./.0,3 Mio. Euro) vorgesehen.

Der Ansatz für den Kinderkanal beim ZDF beträgt 41,4 Mio. Euro. Er beinhaltet sowohl den Aufwand für vom ZDF zugelieferte Programme als auch die Kostenbeteiligung des ZDF an den in der Zentrale in Erfurt erstellten Programmbeiträgen.

Die Aufwendungen für ZDFneo liegen mit 30,2 Mio. Euro um 5,1 Mio. Euro unter dem Ansatz des Vorjahres. Diese Reduzierung im Vergleich zum Vorjahr resultiert in erster Linie aus der Kostenumgliederung der Digitalen Sendeleitung und stellt somit keine Schwächung von ZDFneo dar.

Der Haushaltsplan 2011 sieht für den weiteren Ausbau des ZDFinfokanals, der zukünftig die Informations-Kernkompetenz des ZDF in die multimediale Welt verlängern soll, um 3,6 Mio. Euro höhere Aufwendungen von 17,9 Mio. Euro vor.

Für den am 1. April 2011 auf Sendung gehenden ZDFkulturkanal ist eine Aufstockung des Ansatzes um 4,6 Mio. Euro auf 13,4 Mio. Euro vorgesehen. Mit der Weiterentwicklung des 1999 gegründeten ZDFtheaterkanals zum ZDFkulturkanal wird das ZDF neue Akzente unter den kulturellen audiovisuellen Medien setzen. Damit sollen die Zugangsbarrieren zu kulturellen Inhalten gesenkt, jüngere Zuschauer verstärkt an kulturelle Inhalte herangeführt und gleichzeitig an die Marke ZDF gebunden werden.

Neben den programminhaltlichen Entwicklungen ist das hochauflösende Fernsehen ein unverwechselbares Positionierungsmerkmal im Medienwett­bewerb. Mit dem Start der HDTV-Regelausstrahlung für die Hauptprogramme von ZDF und ARD gingen die Olympischen Winterspiele 2010 mit ihren rasanten Sportarten vor spektakulärer Kulisse als die bislang »schärfsten Spiele aller Zeiten« in die Geschichte des Mediums Fernsehen ein. Hochauflösende Bilder von herausragender Brillanz und Schärfe und mit digitalem Surround-Ton lassen die Vorzüge moderner großflächiger Flachbildschirme für die Zuschauerinnen und Zuschauer erst richtig erfahrbar werden. Exzellente Qualität in Bild und Ton verleihen, gerade bei hochklassigen Liveübertragungen, gemeinsamen Fernseherlebnissen in der Familie oder im Freundeskreis eine schon verloren geglaubte Attraktivität.

Die Aufwendungen der Gemeinkostenbereiche, die für die Gesamtheit des ZDF tätig sind und folglich nicht unmittelbar Produktionen oder dem Programm zugeordnet werden können, sind im Haushalt 2011 um rund 2,8 Mio. Euro beziehungsweise rund 1,3 Prozent höher angesetzt als noch im Vorjahr und betragen nunmehr 226,5 Mio. Euro. Ursächlich für den Anstieg der Aufwendungen ist zunächst die Erhöhung der Personalaufwendungen innerhalb der Programmdirektion/Leitung insbesondere aufgrund der Zuordnung des Produktionsmanagements von ZDFneo direkt zum Bereich Produktionsmanagement Programmdirektion sowie durch notwendige personelle Ergänzungen. Dazu kommen innerhalb der Chefredaktion/Außenstudios neben vielen kleinen Änderungen und Anpassungen bei einzelnen Außenstudios insbesondere höhere Ansätze bei den DLP-Kosten des Studios London und des Hauptstadt-/Landesstudios Berlin. Darüber hinaus fallen Mehraufwendungen innerhalb der Verwaltungsdirektion/Leitung/Zentrale Bereiche bei der Hauptabteilung Personal hauptsächlich aufgrund der gestiegenen Verrechnung von Leistungen der Dienstleisterbereiche Informations- und Systemtechnologie und Gebäudemanagement an. Entlastet werden die Gemeinkostenbereiche durch eine Umlage an die Dienstleister in Höhe von ./.17,5 Mio. Euro. Die Übrigen Gemeinkosten belaufen sich auf 233,3 Mio. Euro. In dieser Position sind nicht unmittelbar beeinflussbare Kostenkomponenten wie der betriebliche Steueraufwand, der Gebühreneinzug und die Zinsaufwendungen zentral unter einer Haushaltsstellenuntergruppe veranschlagt.

Die Dienstleisterbereiche sind mit dem Saldo aus Erlösen und Kosten in Höhe von rund 10,5 Mio. Euro budgetiert, was einem positiven Zusatzaufwand in dieser Höhe entspricht. Damit verschlechtert sich das Ergebnis der Dienstleister gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Mio. Euro. Insgesamt stehen dem von den Dienstleistern abgegebenen Leistungsvolumen − also den Erlösen − in Höhe von 393,3 Mio. Euro Kosten von 403,8 Mio. Euro gegenüber.

Investitionshaushalt 2011
Der Investitionshaushalt weist Einnahmen in Höhe von 97,0 Mio. Euro und Ausgaben in Höhe von 158,4 Mio. Euro auf. Daraus ergibt sich ein negatives Finanzierungsergebnis von ./.61,5 Mio. Euro, das ist ein um 94,3 Mio. Euro geringeres Ergebnis als im Vorjahr, bedingt im Wesentlichen durch höhere Sach- und Programminvestitionen.

Auf der Einnahmenseite sind hauptsächlich Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 68,1 Mio. Euro, Versorgungsrückstellungen von 26,8 Mio. Euro und andere langfristige Rückstellungen in Höhe von 1,5 Mio. Euro eingestellt.

Von den Ausgaben entfallen 82,7 Mio. Euro auf die Sachinvestitionen. Der Anteil der Sachinvesti­tionen an den Gesamtausgaben liegt damit bei rund 52 Prozent.

Der größte Anteil der Sachinvestitionen entfällt auf die Geschäftsbereiche Informations- und Systemtechnologie (26,8 Mio. Euro) und Produktions- und Sendebetrieb (24,0 Mio. Euro) der Produk­tionsdirektion. Dabei handelt es sich um umfassende Reinvestitionen bei den produktionstechnischen Einrichtungen und der IT-Infrastruktur, um beispielsweise veraltete Systeme auszutauschen oder die sukzessive Einführung der HDTV-Technologie im Produktions- und Sendeumfeld fortzusetzen. Die größte Erneuerungsinvestition innerhalb der Verwaltungsdirektion stellt die weitere Umsetzung des Sicherheitskonzeptes im Sendezentrum Mainz durch den Geschäftsbereich Gebäudemanagement dar. Die beschriebenen Maßnahmen werden grundsätzlich eng nach den gesetzlichen, programmlichen und medienpolitischen Vorgaben beziehungsweise auf die Rahmenbedingungen und strategischen Ziele des ZDF hin ausgerichtet. Anders als im Vorjahr ist bei den Programminvestitionen ein Zu­führungssaldo in Höhe von 43,8 Mio. Euro im Wesentlichen aus der Anzahlung für Sportrechte vorgesehen. In den Ansätzen für die Anderen Investitionen von rund 31,9 Mio. Euro sind vor allem Mittel für den Aufbau des Versorgungsstocks und den Forderungsaufbau gegen die Rückdeckungsversicherung enthalten.

Haushaltsplan 2011 und 2010

Betriebshaushalt
 

20111
Mio €

20102
Mio €

Erträge

Anteil an den Fernsehgebühren

1 718,6

1 752,5

Erträge aus dem Werbefernsehen

111,0

125,0

Zinserträge

15,6

15,6

Übrige Erträge

148,3

152,7

Summe Erträge

1 993,4

2 045,8

 

Aufwendungen

Personalaufwand/Zentralbudget

26,7

20,5

Programmbereiche

1 486,2

1 562,0

Gemeinkostenbereiche

226,5

223,7

Umlageentlastung Gemeinkostenbereiche

–17,5

–15,6

Übrige Gemeinkosten

233,3

249,4

Dienstleisterbereiche3

10,5

0,8

Summe Aufwendungen

1 965,7

2 040,8

Jahresergebnis

27,7

5,0

 

Investitionshaushalt
 

20111
Mio €

20102
Mio €

Einnahmen

Abschreibungen und Anlageabgänge

68,1

68,8

Verminderung Programmvermögen

45,9

Langfristige Rückstellungen

28,3

13,6

Sonstige Einnahmen

0,6

0,2

Summe Einnahmen

97,0

128,5

 

Ausgaben

Sachinvestitionen

82,7

77,3

Programminvestitionen

43,8

Forderung Rückdeckungsversicherung

14,8

14,7

Zuweisung Versorgungsstock

16,2

3,2

Finanzinvestitionen

0,9

0,4

Summe Ausgaben

158,4

95,7

Finanzierungsergebnis

–61,5

32,8

Zuführung zur Rücklage

37,8

Entnahme aus der Rücklage

33,7

(Ergebnis Betriebshaushalt)

(27,7)

(5,0)

(Ergebnis Investitionshaushalt)

(–61,5)

(32,8)

Zuführung zum Anstaltskapital

61,5

Entnahme aus dem Anstaltskapital

32,8


1 Der Haushaltsplan für das Geschäftsjahr 2011 ist am 26. November 2010 vom Verwaltungsrat beschlossen und am 10. Dezember 2010 vom Fernsehrat in öffentlicher Sitzung beraten und genehmigt worden

2 Der Haushaltsplan für das Geschäftsjahr 2010 ist am 27. November 2009 vom Verwaltungsrat beschlossen und am 11. Dezember 2009 vom Fernsehrat in öffentlicher Sitzung beraten und genehmigt worden

3 Ein negativer (positiver) Zusatzaufwand entspricht einem Überschuss (Defizit) des jeweiligen Dienstleisters

 
 
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