ZDF.de
                Kontakt    
Suche
Erweiterte Suche
 
2008  
ZDF Jahrbuch
Schwerpunkte des Jahres
Markus Schächter
Ruprecht Polenz
Kurt Beck
Carl-Eugen Eberle
Alexander Hesse/
Christian Deick
Daniel Fiedler
Dieter Gruschwitz
Walter Kehr/
Thomas Grimm/
Isa Kristina Willmann
Florian Rathgeber

Walter Kehr, Leiter der ZDF-Pressestelle
Thomas Grimm, Leiter des ZDF-Marketings
Isa Kristina Willmann, ZDF-Marketing

»Ein Spiel dauert länger als 90 Minten«

 
Walter Kehr
Walter Kehr


Thomas Grimm
Thomas Grimm


Isa Katarina Willmann
Isa Katarina Willmann


Die »Dreierkette« mit Urs Meier, Jürgen Klopp und Johannes B. Kerner
Die »Dreierkette« mit Urs Meier, Jürgen Klopp und Johannes B. Kerner


Bildausfall in Bregenz: Béla Réthy improvisiert als Radiomoderator
Bildausfall in Bregenz: Béla Réthy improvisiert als Radiomoderator


Die Klettertorwand in der ZDFarena
Die Klettertorwand in der ZDFarena


Deutsche Fans jubeln über das 1:0 gegen Polen
Deutsche Fans jubeln über das 1:0 gegen Polen


Schlangestehen am Tourwandparcours
Schlangestehen am Tourwandparcours


Luftaufnahme der Seebühne
Luftaufnahme der Seebühne


Zu Gast bei Freunden: Deutsche Fans feiern in der ZDFarena
Zu Gast bei Freunden: Deutsche Fans feiern in der ZDFarena
  Der Ball ist rund, ein Spiel dauert 90 Minuten und eine Pause 15 Minuten. So weit die Fakten frei nach Sepp Herberger. Tatsächlich jedoch – so haben es etliche Studien nachgewiesen – beträgt die Bruttospielzeit deutlich mehr. Ein Spiel kommt im Durchschnitt auf 92 bis 98 Minuten. Verletzungsbehandlungen, Torjubel und Spielunterbrechungen führen regelmäßig zu Spielverlängerungen.

Analog dazu verhält sich die Brutto-/Netto-Spielzeitrechnung des ZDF-Teams zur UEFA Fußball EURO 2008™. Den offiziellen Startschuss gab die ZDF-Pressestelle am 25. April 2008 mit einer Pressekonferenz im Frankfurter Sheraton Hotel. Dort stellte der ZDF-Sport sein EM-Team vor, präsentierte das Programmkonzept und formulierte Ziele und Erwartungen. Dem Beispiel des ZDF-Auftritts zur Fußball-WM im Berliner Sony Center folgend, sollte das kommende Public Viewing sogar noch eins draufsetzen. Eine entsprechende Kulisse wurde gefunden: am Bodensee in Vorarl­berg/Österreich. Das idyllisch im Dreiländereck gelegene Kulturstädtchen Bregenz wurde zum idealen Standort für ein außergewöhnliches Public Viewing. Dort, auf der weltgrößten Freilichtbühne, richtete das ZDF seine Sendezentrale ein. Dazu wurde das Festspielhaus Bregenz von Redaktion, Produktion, Technik, Regie, Pressestelle und Marketing in Anspruch genommen. Schließlich galt es, für knapp 200 Mitarbeiter an der Seebühne optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen, um das Fußball-Fernsehereignis des Jahres zu inszenieren und reibungslose Abläufe zu garantieren. Dazu gehörte natürlich auch die enge Verzahnung mit den Stadien in Österreich und in der Schweiz und mit dem ZDF Sendezentrum in Mainz. Dieses integrierte Projektmanagement zahlte sich aus, als ein Kollege in Mainz den Bildausfall während des Halbfinalspiels Türkei gegen Deutschland in professioneller Zusammenarbeit mit den Kollegen vor Ort in Minutenschnelle mit der Übernahme des Sendesignals des Schweizer Fernsehens überbrückte.

Die UEFA Fußball EURO 2008™ vom 7. bis zum 29. Juni zählte 19 Spieltage und 31 Spielbegegnungen. Im Wechsel mit der ARD übertragen, wurden die Spiele live in der ZDFarena am Bodensee gezeigt. Unermüdlich haben Bühnenarbeiter und Techniker dieses Herzstück der ZDF-Berichterstattung geschaffen. Knapp 1 000 Quadratmeter Kunstrasen, 200 Extrascheinwerfer und an die 34 Kilometer Kabel bereiteten den Rahmen für eine stimmungsvolle Kulisse. Fast 6 000 Fans konnten pro Spiel das Spektakel in Bregenz auf zwei 50 Quadratmeter großen Videowänden verfolgen. Zentrales Key-Visual des Bühnenbilds war das überdimensional große Auge aus der Kulisse der Puccini-Oper »Tosca« (dort Sinnbild für den Überwachungsstaat). Das nach den Vorgaben der ZDF-Designer in Orange umgefärbte Auge wurde zum prägenden Symbol der Europameisterschaft im Fernsehen, in Dutzenden Zeitungen millionenfach nachgedruckt. Im vergangenen Herbst schließlich wurde das Bregenzer Setting zum »Bühnenbild des Jahres« gekürt.

Im Juni 2008 jedoch sollte kein Operndrama, sondern ein Fußballkrimi gezeigt werden. Nach einem holprigen Start, verursacht durch kühle Temperaturen und Regen im schlechtesten Bregenzer Sommeranfang seit Jahrzehnten, sowie zwei verpatzten Auftaktmatches der Gastgeber Schweiz und Österreich ist spätestens am zweiten Spieltag mit der Begegnung Deutschland gegen Polen Stadionatmosphäre pur in die ZDFarena eingezogen. Fangruppen auf den Rängen skandierten Fußballsongs und Jubelgesänge. Gemeinsam feierten sie ein großes Fußballfest der Nationen. Ein besonderer Service komplettierte dieses außergewöhnliche Fußballerlebnis: Ein Schiffsanleger der Seebühne machte es möglich, Zuschauer von Friedrichshafen aus direkt in die ZDFarena zu transportieren.

Im Mittelpunkt des Programms an 14 Sendetagen stand die Dreierkette mit Johannes B. Kerner, Jürgen Klopp und Urs Meier, die vor atemberaubender Kulisse moderierte. Der Sonnenuntergang am Bodensee, häufig von den Kameras eingefangen, gehörte zu den spektakulärsten Bildern aus Bregenz.

Netto wurde die ZDFarena für die Fußballberichterstattung genutzt. Brutto wurden auch andere Sendungen, wie beispielsweise »Lafer!Lichter!Lecker!«, »ML Mona Lisa«, »Kulturzeit« (3sat) und etliche Schaltungen – übrigens auch vom ORF – von der Seebühne gefahren. Im Internet wurden die vom ZDF live übertragenen Spiele als Livestream bereitgestellt. Fanden zwei Spiele parallel statt, wurde eine Partie im Hauptprogramm und die andere im ZDFdokukanal gesendet. Neben der tagesaktuellen Berichterstattung bot das ZDF seinen Zuschauern einen umfassenden Service mit Zusatz- und Hintergrundinformationen: ZDFonline, ZDFtext und die ZDFmediathek. Tausende von Zuschauern meldeten sich an jedem Spieltag über die eigens eingerichtete Hotline mit Fragen und Programmkritik bei der Zuschauerredaktion in Mainz. Die interessantesten Anregungen wurden direkt nach Bregenz durchgegeben und dort häufig vom Moderatorentrio Kerner, Klopp und Meier in der Sendung aufgegriffen. Livechats und Foren mit den beliebten ZDF-Experten rundeten das Angebotsportfolio ab.

Doch nicht nur in der ZDFarena erlebten insgesamt 125 000 Zuschauer ein märchenhaftes Spektakel – die Fankurve Bodensee komplettierte das Unterhaltungsprogramm für 160 000 Gäste rund um die Seebühne. Zusammen mit den Partnern Bregenzer Festspiele, dem Festspielhaus Bregenz sowie den Ländern Baden-Württemberg und Vorarlberg gestaltete das ZDF-Marketing rund um das Festspielhaus ein attraktives Rahmenprogramm, das von regionalen kulinarischen Spezialitäten über Spielmöglichkeiten bis hin zu einer Fußballausstellung alles bot. Kein Wunder, dass viele Besucher von weither angereist waren. Zu den Highlights gehörte der vom ZDF gestaltete Torwandparcours. Die eigene starke Fußballmarke, die Torwand, wurde – wie schon zur Fußball-WM – spielerisch animierend auf einer Fläche von 1 200 Quadratmetern inszeniert. Von morgens bis abends traten Jung und Alt an, ihr Können und ihre Geschicklichkeit mit dem runden Leder unter Beweis zu stellen. Die Gipfel der Schweiz und Österreichs warteten an der Klettertorwand auf Wagemutige. Auf einem Kleinfeld bolzten die Unermüdlichen selbst bei sengender Hitze. An Schminkstationen ließen sich die Besucher die Nationalfarben ihrer Mannschaften auftragen. Infotorwände klärten die Besucher über Turnierverlauf, Spielpaarungen und Ergebnisse auf. Die so genannte Wasserschusstorwand hatte in Bregenz Premiere. Wie beim Biathlon mussten hier fünf Zielscheiben mit der Tankfüllung einer Wasserpistole getroffen und »umgelegt« werden. Bereits von der Weltmeisterschaft bekannt waren die klassische Torwand, der Lupfer und die Hochschuss-torwand. Kinder tobten in ihrem Spiele- und Bälleparadies und hatten ihre eigene XS-Torwand mit Softbällen.

Wie sehr das Fußballfieber um sich gegriffen hatte, spiegelte sich eindrucksvoll und kreativ in der ZDF-Marketingkampagne wider. Besungen von Christina Stürmer, wurde das »Fieber« durch die emotionalen und länderübergreifenden Themen Hoffnung, Leidenschaft, Stolz und Treue auf Plakaten und in Anzeigen umgesetzt. Der vom ZDF gewählte Slogan »Wahre Liebe – wahre Fans« brachte die Botschaft auf den Punkt. Entsprechende Großflächen wurden bestens im Dreiländereck und in Baden-Württemberg platziert. In den von Regisseur Sönke Wortmann produzierten EM-Spots standen die Hoffnungen und Erwartungen der Fans aus den verschiedenen Teilnehmerländern, deren jeweilige Eigenheiten und Rivalitäten, im Mittelpunkt.

Keine Frage, zur Europameisterschaft wurde die Erinnerung an das Sommermärchen von 2006 wach. Die Bilanz fällt – wie auch vor zwei Jahren – sehr positiv aus: Mit einer Zuschauerauslastung von 91 Prozent in der ZDFarena während des Public Viewings und einem neuen EM-Rekord bei den Zuschauerquoten auf dem Bildschirm sprechen die Zahlen für sich. Das Halbfinale Deutschland gegen die Türkei haben durchschnittlich 29,34 Millionen Fans eingeschaltet. Doch nicht nur für die Menschen vor dem Fernsehschirm ist diese Europameisterschaft zu einem besonderen Erlebnis geworden, sondern vor allem für die, die das Fußballmärchen am Bodensee live miterlebt haben – von und mit dem ZDF. Ein Spiel, das länger gedauert hat als 90 Minuten: mit Verlängerung, Elfmeterschießen und vielen Toren.




































 
 
zum Seitenanfang   
 
Das Unternehmen Impressum Kontakt   Erweiterte Suche © ZDF 2009
zdf.de ZDFinfokanal ZDFdokukanal ZDFtheaterkanal arte 3sat phoenix kika