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2008  
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Jutta Lieck-Klenke, Geschäftsführerin Network Movie

Täuschend echt

 
Jutta Lieck-Klenke
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Nadia Trenkler und Susanne Lasko (beide gespielt von Natalia Wörner) begegnen sich zum ersten Mal
Nadia Trenkler und Susanne Lasko (beide gespielt von Natalia Wörner) begegnen sich zum ersten Mal


Susanne Lasko und Nadia Trenklers Ehemann (Mark Waschke) kommen sich näher
Susanne Lasko und Nadia Trenklers Ehemann (Mark Waschke) kommen sich näher


Die optische Verwandlung von Susanne Lasko macht Fortschritte
Die optische Verwandlung von Susanne Lasko macht Fortschritte


Die optische Verwandlung von Susanne Lasko macht Fortschritte
Die optische Verwandlung von Susanne Lasko macht Fortschritte
  Die Idee fasziniert uns alle: Einmal die Identität wechseln können. Seit Jahrhunderten findet sich das Motiv in Literatur und Kunst. Bisher ist es für den Menschen nicht möglich, ein anderer als eben er selbst zu sein. Unser Traum muss also vorerst Illusion bleiben und scheint damit wie geschaffen für ein ganz besonderes Medium: den Film.

So verwundert es auch nicht, dass die Doppelgängerthematik hier mittlerweile einen ganz eigenständigen Topos quer durch alle Genres darstellt: vom spannenden Hitchcock-Thriller über Verwechslungkomödien wie »Das doppelte Lottchen« bis zum Actionfilm »Die Insel«.

Wie lässt sich das, was im Kino funktioniert, aufs Fernsehen übertragen? Als wir von Network Movie auf den Roman Die Lüge der Bestsellerautorin Petra Hammesfahr gestoßen sind, haben wir das Szenario gleich bildlich vor uns gesehen und uns gesagt: »Für ›Die Lüge‹ lügen wir gern«. Was für Dokumentationen oder Nachrichtensendungen natürlich nicht gilt, im Fiktionalen ist es ein besonderer Auftrag des Zuschauers: Illusionen schaffen, die das Publikum auf hohem Niveau zu unterhalten vermögen – die berühmte »Was wäre, wenn ...?«-Frage stellen.

Unter der Redaktion von Pit Rampelt wurde unser Fernsehfilm der Woche, in dem das Doppelgängermotiv zentraler Dreh- und Angelpunkt des Plots ist, mit aufwändiger Technik gedreht. Natalia Wörner verkörpert zwei Frauen, die gleich aussehen, aber vom Wesen her unterschiedlicher nicht sein könnten. Nadia Trenkler und Susanne Lasko – für eine der beiden endet der Rollentausch tödlich. Als Zuschauer erstaunt es heute nicht mehr, wenn eine Schauspielerin zwei Rollen in einem Film spielt und diese auch in Interaktion miteinander auf dem Bildschirm zu sehen sind.

Selbst wenn sich die Figuren voreinander bewegen oder die eine Figur die andere berührt – wir haben uns an die perfekten Bilder gewöhnt, die die Technik heute ermöglicht, nichts anderes erwarten wir. Idealerweise sieht man im Endergebnis den Szenen nicht an, wie viel Arbeit und technische Raffinesse von allen Beteiligten in solchen Sequenzen steckt. Der Aufwand, den wir als Produktionsfirma betrieben haben – er wird am Ende unsichtbar sein. Entscheidend ist dann nur, ob der Zuschauer von der Handlung gepackt wurde, die Täuschung geglaubt hat und ihr gefolgt ist. Dann hat es funktioniert – aber was genau hat eigentlich funktioniert?

Grundsätzlich unterscheiden die Spezialisten zwischen optischen Effekten in Szenen mit bewegter Kamera oder stehenden Bildern. Bei Szenen mit bewegter Kamera ist eine so genannte »­Motion-Control-Anlage«, eine computerkontrollierte, motorgesteuerte Kamera, Voraussetzung, um mehrere Drehdurchgänge deckungsgleich durchführen zu können. Das bedeutet, dass die Kamera millimetergenau dieselbe Fahrt wiederholen kann, die mit Handbedienung so nicht möglich wäre.

Grundsätzlich gibt es bei Doppelrollen zwei Möglichkeiten, einen Darsteller zwei Mal im Bild zu zeigen: per Splitscreen oder per Greenscreen. Ein Beispiel für eine mit Splitscreen gedrehte Szene ist die Begegnung von Nadia Trenkler und Susanne Lasko in einem Fahrstuhl. Greenscreen kam bei »Die Lüge« beispielsweise in einer Szene zur Verwendung, in der sich Susanne in Nadia verwandelt hat und beide Frauen einander im Spiegel des Hotelzimmers betrachten. Die Figuren stehen dabei nicht nur nebeneinander, sondern überschneiden sich in ihren Bewegungen. Und nicht nur das – Nadia kann Susanne sogar über den Rücken streichen.

Der hohe produktionelle Aufwand hat sich gelohnt: »Die Lüge« wurde am 15. September 2008 ausgestrahlt und hatte 5,64 Millionen Zuschauer, 18,6 Prozent Marktanteil und mit 10,9 Prozent eine der besten Quoten bei der jungen Zielgruppe des Fernsehfilms der Woche.














 
 
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