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2008  
ZDF Jahrbuch
Finanzen
I. Jahresabschluss
2007
II. Haushaltsplan
2009

Petra Birkenbeil, Leiterin der Hauptabteilung Finanzen

II. Haushaltsplan 2009

 
 

Die nachfolgenden Erläuterungen zum Wirtschaftsplan 2009 beziehen sich ausschließlich auf die EBS-Systematik.

Betriebshaushalt 2009
Der Betriebshaushalt 2009 schließt mit einem Ergebnis von 103,2 Mio Euro. Das Finanzierungsdefizit im Investitionshaushalt beläuft sich auf ./.87,1 Mio Euro. Daraus ergibt sich für das erste Jahr der neuen Gebührenperiode insgesamt ein Überschuss von rund 16,1 Mio Euro, welcher der Rücklage zugeführt werden soll.

Erträge
Die Summe der Erträge im Geschäftsjahr 2009 beträgt 2 048,6 Mio Euro und liegt damit um 116,9 Mio Euro über dem Vorjahreswert.

Der Ansatz für Erträge aus Fernsehgebühren von 1 773,5 Mio Euro basiert auf der durch den 11. Rundfunkänderungsstaatsvertrag festgesetzten Gebührenerhöhung zum 1. Januar 2009 um 0,95 Euro auf eine monatliche Gebühr von 17,98 Euro. Das ZDF partizipiert einschließlich der Gebührenanteile von ARTE, Kinderkanal und PHOENIX per Teilnehmer und Monat daran mit einem Anteil von 4,735 Euro. Dabei enthält die Planung gemäß der Übereinkunft mit der ARD seit 2009 keinen Anteil mehr an den Gebühren für die neuartigen Empfangsgeräte, solange für diese weiterhin nur eine Gebühr in Höhe der Grundgebühr erhoben wird. Im Haushaltsplan 2008 war für 160 000 gebührenpflichtige neuartige Empfangsgeräte noch ein Ansatz von 2,7 Mio Euro veranschlagt. Die Gebührenausfälle durch sozialpolitisch motivierte Befreiungen betragen gemäß Planung 197,7 Mio Euro. Die sich daraus ergebende Befreiungsquote vom Gebührenaufkommen wird bis Ende 2009 erneut steigen auf voraussichtlich dann 9,7 Prozent (+0,4 Prozentpunkte).

Bei den Netto-Werbeerträgen ist gegenüber dem Vorjahr ein um 8,0 Mio Euro auf 112,0 Mio Euro reduzierter Ansatz eingeplant. Der Rückgang begründet sich einerseits aus der Tatsache, dass im Jahr 2009 keine so hochkarätigen Sportgroßereignisse wie die Fußball-Europameisterschaft oder Olympischen Spiele stattfinden und andererseits mit der aufgrund des wegfallenden Schalttages geringeren Werbezeit. Der Anteil der Werbeerträge an den Gesamterträgen liegt mit 5,5 Prozent um 0,7 Prozentpunkte unter dem Niveau des Vorjahres. Für das Sponsoring verringert sich der Ansatz in einem Jahr ohne Sportgroßereignisse gegenüber dem Vorjahr um rund 1,0 Mio Euro auf 22,0 Mio Euro.

Die Verwertungserlöse erhöhen sich im Vergleich zum Vorjahr um 10,7 Mio Euro auf 30,9 Mio Euro. Diese Mehrerträge resultieren in erster Linie aus den mit der Ertragsplanung 2009 erstmalig ausgewiesenen entgeltlichen und unentgeltlichen Kooperationen, die in den bisherigen Haushaltsplanungen aufwandsmindernd in den Programmbereichen erfasst wurden. Dabei führt der in der Planung 2009 realisierte Bruttoausweis auf der Ertragsseite zu höheren Erträgen, was allerdings auf der Aufwandsseite mit einem entsprechenden Anstieg bei den Programmaufwendungen einhergeht.

Aufwendungen
Den Erträgen stehen im Jahr 2009 geplante Aufwendungen in Höhe von 1 945,4 Mio Euro gegenüber. Davon entfallen gemäß der EBS-Systematik 1 489,8 Mio Euro auf die Programmbereiche und rund 217,5 Mio Euro auf die Gemeinkostenbereiche. Für die Übrigen Gemeinkosten fallen Aufwendungen in Höhe von 228,8 Mio Euro an. Bei den Dienstleisterbereichen ist als Saldo von Erlösen und Kosten ein Verlust (=positiver Zusatzaufwand) von rund 4,6 Mio Euro kalkuliert. Zudem sind die zentral budgetierten Personalaufwendungen mit 20,5 Mio Euro vorgesehen. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Personalaufwendungen, die nicht den jeweiligen Geschäftsbereichen zugeordnet werden können beziehungsweise für die eine dezentrale Zuordnung nicht zweckmäßig wäre (kurzfristig Beschäftigte, Auszubildende).

Die Personalaufwendungen insgesamt, also unter Berücksichtigung der dezentral verursachungsgerecht veranschlagten Personalkosten, sind mit 315,5 Mio Euro geplant und beinhalten eine prog­nostizierte durchschnittliche Tarifsteigerung von 2,0 Prozent für das Jahr 2009. Die geplanten Personalaufwendungen liegen insgesamt auf dem Niveau des Vorjahres (+0,5 Prozent) und damit deutlich unter den tatsächlichen Aufwendungen der letzten Jahre. Dem ZDF ist es somit gelungen, die Personalaufwendungen trotz Vergütungstarifsteigerungen und Ausweitung des gesetzlichen Programmauftrags in den vergangenen Jahren konstant zu halten beziehungsweise sogar zu vermindern. Dieses Resultat wird durch die Entwicklung der Personalaufwandsquote dokumentiert: Ohne die Aufwendungen für Versorgung beläuft sich der Anteil der Personalaufwendungen an den Gesamtaufwendungen auf 13,7 Prozent, einschließlich der Versorgung ergibt sich eine Quote von 16,2 Prozent. Ursächlich für diese Entwicklung sind die besonderen Sparanstrengungen, zu denen das Haus sich gegenüber den Ländern verpflichtet hat. So wurden in der Gebührenperiode 2005 bis 2008 gemäß Selbstverpflichtung insgesamt zusätzlich über 300 Funktionen eingespart. Im Haushaltsplan 2009 ist eine Kürzung von 15 Funktionen vorgesehen, nachdem seit 1993 bereits mehr als 1 000 Stellen/Funktionen erwirtschaftet wurden.

Die Aufwendungen der Programmbereiche sinken gegenüber dem Vorjahr um rund 54,0 Mio Euro (./.3,5 Prozent) auf 1 489,8 Mio Euro. Der darin enthaltene Sendeaufwand beträgt 1 161,7 Mio Euro und liegt um 54,6 Mio Euro (./.4,5 Prozent) unter dem Vorjahreswert. Dieser Rückgang ist fast ausschließlich auf den Minderaufwand von 96,5 Mio Euro für die im Jahr 2009 entfallenden Sportgroßereignisse zurückzuführen. Dem steht im Vergleich zum Vorjahr ein Mehraufwand aus dem für die Sport-Events wieder eingesetzten Regelprogramm von 16,5 Mio Euro gegenüber. Abgesehen von dem Sondereffekt der Sportgroßereignisse bleibt festzuhalten, dass das ZDF seine Bemühungen um eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit bei der Programmerstellung konsequent und erfolgreich fortsetzt.

Durch die Digitalisierung wird sich der deutsche Fernsehmarkt in naher Zukunft grundlegender verändern als in den letzten 50 Jahren, indem es zu einer Konvergenz ursprünglich getrennter medialer Nutzungsformen wie Internet und Fernsehen kommt. Dadurch werden sich auch die Ansprüche der Zuschauer an die Fernsehnutzung erhöhen. Der Wunsch nach zeitlich (Persönlicher Videorekorder, Abrufdienste) und räumlich (mobiles Fernsehen) unabhängiger Medienverfügbarkeit wird deutlich anwachsen. Diese dynamische Entwicklung des digitalen Fernsehmarktes stellt das ZDF somit permanent vor strategisch neue Herausforderungen. Hierbei ist die Botschaft des Marktes ebenso eindeutig wie eindringlich: Wer künftig nicht im Netz ist und sich und sein Angebot dort entwickelt, wird mittelfristig keine gewichtige Rolle mehr spielen können. Das ZDF will mit seinen Inhalten die Zuschauer weiterhin dort erreichen, wo sie sind: Auf sämtlichen relevanten Plattformen, Endgeräten, über alle relevanten Verbreitungswege. Dabei reicht es nicht aus, das Hauptprogramm unverändert über alle Plattformen, auf denen Broadcasting stattfindet, zugänglich zu machen. Neue Verbreitungswege erfordern vielfach entsprechend passgenau weiterentwickelte Programmangebote, die den veränderten Wünschen und Sehgewohnheiten der Zuschauer Rechnung tragen. Gleichzeitig wird es in den nächsten Jahren darum gehen, die bestehende Angebotspalette schrittweise auf die digitale Welt auszurichten. Dabei gehört der weitere Ausbau der drei Digitalkanäle ZDFinfokanal, ZDFdokukanal und ZDFtheaterkanal ebenso in dieses Konzept wie die Online- und Abrufangebote.

Eine spezifische Stärke des ZDF ist nach wie vor der Bereich der Information. Bezogen auf die Gesamtsendedauer erreicht das ZDF-Spartenprofil im Jahr 2007 einen Informationsanteil von nahezu 50 Prozent und ist damit Marktführer bei den Informationssendungen. Aus der Fülle der täglichen Informationen diejenigen auszuwählen, die für die Lebensumwelt der Zuschauer sinnvoll und nützlich sind, den Meinungsbildungsprozess zu fördern und so der gesamten demokratischen Gesellschaft zu dienen – dies sieht das ZDF als eine seiner wichtigsten Aufgaben an. Die tagesaktuelle Information bleibt daher eine zentrale Stütze des ZDF-Programms. Mit den »heute«-Nachrichten sowie den vielfältigen Magazinsendungen findet der Zuschauer im ZDF täglich ein kontinuierliches Raster von Informationssendungen, die aktuelle Berichterstattung mit umfassenden Hintergrundberichten verknüpfen. In den kommenden Jahren soll diese Erklärkompetenz des ZDF weiter gestärkt werden. Ein ganz entscheidender Schritt für das ZDF als führender Informationssender ist das neue Nachrichtenstudio, aus dem zukünftig sämtliche »heute«-Sendungen produziert werden. Mit dem neuen Studio wird es gelingen, die große Nachrichtenfamilie des ZDF zukunftssicher aufzustellen.

2009 werden sich die Informationsprogramme des ZDF ausführlich mit den Europa-, Bundestags- und Landtagswahlen sowie der Wahl des Bundespräsidenten beschäftigen. Die zentralen Themen des Wahlkampfes werden in den aktuellen Nachrichten- und Magazinsendungen, in Dokumentationen und Sonderformaten behandelt. TV-Duelle, Wahlforen zu den Themen des Wahlkampfes sowie Diskussions- und Talksendungen mit den Vertretern der Parteien (so die »Berliner Runde« mit den Parteivorsitzenden und Spitzenpolitikern der in Fraktionsstärke im Bundestag vertretenen Parteien) werden den Austausch der politischen Argumente inklusive der Perspektiven und Positionen der gesellschaftlichen Organisationen und Verbände auf den Bildschirm bringen. Im Wahljahr wird das ZDF versuchen, gerade auch junge Menschen für Politik zu interessieren. Dazu wird ein Konzept des kanadischen Fernsehens an die politische Wirklichkeit in Deutschland angepasst. Im Zentrum stehen junge, engagierte Persönlichkeiten, die ihre Vorstellungen überzeugend darstellen, das politische Geschehen beurteilen und in Diskussionen bestehen sollen.

Das Sportjahr 2009 wird nicht, wie im Vorjahr, von Großereignissen wie der Fußball-Europameisterschaft oder den Olympischen Sommerspielen geprägt sein. Die Sportereignis-Berichterstattung konzentriert sich auf die Wintersport-Wochenenden im Wechsel mit der ARD. Außerdem wird es etwa zwölf Mal hochkarätige Boxkämpfe am späten Samstagabend geben. Fußball wird neben Freundschaftsspielen der deutschen Nationalmannschaft und Spielen zur WM-Qualifikation von Deutschland auch im Rahmen des DFB-Pokals und des UEFA-Cups zu sehen sein.

Die Lebenswelt der Menschen wird insgesamt immer komplexer. Das ZDF will für unterschiedliche Lebenssituationen Orientierung bieten und dabei nah an den Menschen sein. Zusammenhänge werden aufgezeigt, Hintergründe werden erhellt, Geschehnisse werden emotional nacherlebbar und der kritische Blick der Zuschauer geschärft. Auch im Jahr 2009 wird das ZDF seine führende Kompetenz im Bereich der Dokumentationen unter Beweis stellen. Dabei bereiten die kulturwissenschaftlichen Dokumentationen Themen über Länder, Menschen, Geschichte und Kultur so auf, dass sie auf unterhaltende und spannende Weise einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Der fortwährende Zuschauer- und Kritikererfolg ist Ausweis für die Reputation, die historische, kultur- und zeitgeschichtliche sowie Naturdokumentationen des ZDF im Fernsehen genießen. So wird das ZDF im Jahr 2009 den 20. Jahrestag des Mauerfalls unter anderem mit der dreiteiligen Dokumentation »Die verdammte Mauer« über Menschen, die versucht haben, Mauer und Stacheldraht zu überwinden, sowie dem dreiteiligen Dokudrama »Die Wölfe« über das Schicksal einer Berliner Familie im Angesicht dreier Wendejahre der Weltgeschichte – die Berlin-Blockade 1948, den Mauerbau 1961 und den Fall der Mauer 1989 – besonders ins Bewusstsein heben. Die dreiteilige Reihe »Machtergreifung« über Hitlers Weg ins Amt des Reichskanzlers erinnert an den Ausgangspunkt des dunkelsten Kapitels der deutschen Geschichte.

Programmhighlights zu setzen, neben einer breiten Publikumsansprache eine weitere Basis zur Verjüngung zu schaffen und Events anzubieten – dies sind die Herausforderungen, denen sich das ZDF im Bereich Show zu stellen hat. Unterhaltungssendungen präsentieren spannende Wettbewerbe und Spiele. Sie eröffnen überraschende Begegnungen mit Prominenten und Mitbürgern. Sie ermöglichen die spielerische Auseinandersetzung mit Themen aus dem Alltag, dem Wissensfundus der Gesellschaft und der Kultur. Sie bieten professionelle Showartistik und Musik.

Der renommierte Fernsehfilm der Woche wird 2009 seine abwechslungsreiche Mischung aus Komödien, Krimis, melodramatischen und sozialen Filmstoffen fortführen. Hier haben vor allem zeitgenössische gesellschaftliche Themen einen regelmäßigen Platz in den fiktionalen Produktionen des ZDF. Die ZDF-Fernsehfilme leisten mit ihrem Facettenreichtum der Inhalte, Genres und Handschriften einen Beitrag zur Kulturproduktion und Filmkultur der Bundesrepublik.

Hochwertige Produktionen werden den Großen ZDF-Sonntagsfilm ausmachen. Gekonnt inszeniert und hochkarätig besetzt, werden die emotionalen Verfilmungen von romantischen Stoffen den Sendeplatz wiederum erfolgreich gestalten. Dies gilt vor allem für weitere Folgen der Reihen »Rosamunde Pilcher«, »Inga Lindström« und »Im Tal der wilden Rosen«.

Das ZDF wird als Anbieter hochwertiger und moderner Kinounterhaltung auf den Sendeplätzen im Montagskino (montags 22.15 Uhr) und unter dem Label KinoMagie mit Erstsendungen in der Primetime, an Feiertagen und an Sonntagnachmittagen wieder starke Akzente setzen.

Die Sendeleistung des Gemeinschaftsprogramms 3sat liegt mit 525 600 Minuten leicht unter dem Ansatz des Vorjahres und geht mit einem um 3,4 Mio Euro geringeren Sendeaufwand von 46,8 Mio 

Euro einher. Dabei resultierte der Mehraufwand im Jahr 2008 in erster Linie aus einmaligen Zusatzanmeldungen unter anderem im Zusammenhang mit dem Redesign von 3sat.

Der Sendeaufwand für ARTE ist mit 35,7 Mio Euro um 2,4 Mio Euro höher ausgewiesen. Dabei entspricht die Sendeleistung mit 63 000 Minuten dem Vorjahresansatz. Dem Sendeaufwand stehen entsprechende ARTE-Erträge gegenüber, die dem ZDF von ARTE Deutschland zufließen. Für PHOENIX ist 2009 ein Betrag von 20,7 Mio Euro (+1,1 Mio Euro) vorgesehen.

Der Ansatz für den Kinderkanal beim ZDF beträgt 42,3 Mio Euro. Er beinhaltet sowohl den Aufwand für vom ZDF zugelieferte Programme als auch die Kostenbeteiligung des ZDF an den in der Zentrale in Erfurt erstellten Programmbeiträgen.

Die Kürzung einer einmaligen Zusatzanmeldung für Opernverfilmungen führt zu um 0,3 Mio Euro geringeren Aufwendungen beim ZDFtheaterkanal von 7,0 Mio Euro.

Für ZDFinfokanal, ZDFdokukanal und die Neuen Medien ist eine Budgeterhöhung von insgesamt 9,4 Mio Euro vorgesehen. So soll der ZDFdokukanal schrittweise, aber konsequent zu einem Programm weiterentwickelt werden, das sich insbesondere an junge Familien richtet. Die Mehraufwendungen innerhalb der Planung 2009 ergeben sich daher in erster Linie aus einer Anschubfinanzierung in Höhe von 6,0 Mio Euro für dieses Vorhaben.

Neben den programminhaltlichen Entwicklungen wird im Jahr 2009 auch die Weiterentwicklung der Programmverbreitung eine zentrale Rolle spielen. Mittlerweile ist die Digitalisierung der Terrestrik auf der Zielgeraden. Deutschlandweit erfreut sich das digitale Antennenfernsehen großer Beliebtheit.

Diese Akzeptanz hat alle Erwartungen übertroffen. Dabei werden die Möglichkeiten des Empfangs immer vielfältiger durch Flachbildschirme mit integrierten DVB-T-Empfängern, USB-Sticks, Navigationsgeräte und Mobiltelefone. Seit Beginn der Umstellung wurden in Deutschland bereits rund elf Mio DVB-T-Empfangsgeräte verkauft.

Die Aufwendungen der Gemeinkostenbereiche, die für die Gesamtheit des ZDF tätig sind und folglich nicht unmittelbar Produktionen oder dem Programm zugeordnet werden können, sind im Haushalt 2009 um rund 4,4 Mio Euro niedriger angesetzt als noch im Vorjahr und betragen nunmehr 217,5 Mio Euro. Ursächlich für den Rückgang der Aufwendungen ist in erster Linie die geringe­re Anzahl von herausragenden Sportgroßereignissen, welche mit niedrigeren Aufwendungen bei den Programm-, Produktions- und Sendehilfen im Rahmen der produktionstechnischen Zusammen­arbeit mit der ARD einhergehen. Entlastet werden die Gemeinkosten­bereiche durch eine Umlage an die Dienstleister in Höhe von ./.15,7 Mio Euro. Die Übrigen Gemeinkosten belaufen sich auf 228,8 Mio Euro. In dieser Position sind nicht unmittelbar beeinflussbare Kostenkomponenten wie der betriebliche Steueraufwand, der Gebühreneinzug und die Zinsaufwendungen zentral unter einer Haushaltsstellenuntergruppe veranschlagt.

Die Dienstleisterbereiche sind mit dem Saldo aus Erlösen und Kosten in Höhe von rund 4,6 Mio Euro budgetiert, was einem positiven Zusatzaufwand in dieser Höhe entspricht. Damit verschlechtert sich das Ergebnis der Dienstleister gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Mio Euro. Insgesamt stehen dem von den Dienstleistern abgegebenen Leistungsvolumen – also den Erlösen – in Höhe von 396,6 Mio Euro Kosten von 401,2 Mio Euro gegenüber.

Investitionshaushalt 2009
Der Investitionshaushalt weist Einnahmen in Höhe von 64,8 Mio Euro und Ausgaben in Höhe von 151,9 Mio Euro auf. Daraus ergibt sich ein negatives Finanzierungsergebnis von ./.87,1 Mio Euro, das ist ein um 68,7 Mio Euro geringeres Ergebnis als im Vorjahr, bedingt im Wesentlichen durch höhere Sach- und Programminvestitionen.

Auf der Einnahmenseite sind hauptsächlich Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 57,2 Mio Euro, Versorgungsrückstellungen von 5,3 Mio Euro und andere langfristige Rückstellungen in Höhe von 1,7 Mio Euro geplant.

Von den Ausgaben entfallen 83,6 Mio Euro auf die Sachinvestitionen. Der Anteil der Sachinvestitionen an den Gesamtausgaben liegt damit bei rund 55 Prozent.

Wie bereits im Vorjahr entfällt der größte Anteil der Sachinvestitionen auf die Geschäftsbereiche Produktions- und Sendebetrieb (25,9 Mio Euro) und Informations- und Systemtechnologie (19,7 Mio Euro). Dabei handelt es sich wie schon in den vergangenen Jahren hauptsächlich um Erneuerungs- und Ersatzinvestitionen und nur in geringem Umfang um Erstinvestitionen. Verantwortlich für die gegenüber dem Vorjahresansatz um 7,9 Mio Euro höheren Sachinvestitionen ist der im Rahmen des Reinvesti­tionskonzeptes aufzulösende Investitionsstau bei den Sachinvestitionen, welcher aus den niedrigen Investitionsbudgets der vergangenen Jahre resultiert, in denen vorrangig die Konsolidierung des Gesamthaushalts im Vordergrund stand. Dabei beinhalten die nicht länger aufschiebbaren notwendigen Reinvestitionsmaßnahmen des Jahres 2009 überwiegend technische Erneuerungsmaßnahmen in der Produktions- und IT-Infrastruktur, den Studiobereichen sowie bei den Übertragungswagen. Anders als im Vorjahr ist bei den Programminvestitionen ein Zuführungssaldo in Höhe von 58,3 Mio Euro im Wesentlichen aus der Anzahlung für Sportrechte vorgesehen. In den Ansätzen für die Anderen Investitionen von rund 10,0 Mio Euro sind vor allem Mittel für den Forderungsaufbau gegen die Rückdeckungsversicherung und den Aufbau des Versorgungsstocks enthalten.

Haushaltsplan 2009 und 2008

Betriebshaushalt
 

20091
Mio €

20082
Mio €

Erträge

Anteil an den Fernsehgebühren

1 773,5

1 661,9

Erträge aus dem Werbefernsehen

112,0

120,0

Zinserträge

15,7

13,7

Übrige Erträge

147,4

136,2

Summe Erträge

2 048,6

1 931,7

 

Aufwendungen

Personalaufwand/Zentralbudget

20,5

15,9

Programmbereiche

1 489,8

1 543,8

Gemeinkostenbereiche

217,5

222,0

Umlageentlastung Gemeinkostenbereiche

–15,7

–17,8

Übrige Gemeinkosten

228,8

228,4

Dienstleisterbereiche3

4,6

1,0

Summe Aufwendungen

1 945,4

1 993,3

Jahresergebnis

103,2

–61,5

 

Investitionshaushalt
 

20091
Mio €

20082
Mio €

Einnahmen

Abschreibungen und Anlageabgänge

57,2

50,9

Verminderung Programmvermögen

8,6

Langfristige Rückstellungen

6,9

11,3

Sonstige Einnahmen

0,6

0,5

Summe Einnahmen

64,8

71,4

 

Ausgaben

Sachinvestitionen

83,6

75,7

Programminvestitionen

58,3

Forderung Rückdeckungsversicherung

12,2

10,9

Zuführung Versorgungsstock

–2,3

3,0

Finanzinvestitionen

0,1

0,2

Summe Ausgaben

151,9

89,8

Finanzierungsergebnis

–87,1

–18,4

Zuführung zur Rücklage

16,1

Entnahme aus der Rücklage

79,9

(Ergebnis Betriebshaushalt)

(103,2)

(–61,5)

(Ergebnis Investitionshaushalt)

(–87,1)

(–18,4)

Zuführung zum Anstaltskapital

87,1

18,4


1 Der Haushaltsplan für das Geschäftsjahr 2009 ist am 14. November 2008 vom Verwaltungsrat beschlossen und am 12. Dezember 2008 vom Fernsehrat in öffentlicher Sitzung beraten und genehmigt worden

2 Der Haushaltsplan für das Geschäftsjahr 2008 ist am 9. November 2007 vom Verwaltungsrat beschlossen und am 7. Dezember 2007 vom Fernsehrat in öffentlicher Sitzung beraten und genehmigt worden

3 Ein negativer (positiver) Zusatzaufwand entspricht einem Überschuss (Defizit) des jeweiligen Dienstleisters

 
 
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