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2008  
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Prorammperspektiven des ZDF
2009 bis 2010

               
 Als Anbieter und Produzent audiovisueller Medien­inhalte will das Zweite Deutsche Fernsehen sowohl im analogen als auch im digitalen Fernsehen sowie im Internet seine publizistischen Qualitätsangebote stärken.

Fernsehen ist auch im Jahr 2008 mit täglich nahezu vier Stunden das meistgenutzte Medium. Auf die Frage nach dem unverzichtbaren Medium präferiert die große Mehrheit der Zuschauerinnen und Zuschauer das Fernsehen. Fernsehen bleibt 2008 Leitmedium. Diese Position des Fernsehens resultiert aus dem Nutzen seiner Angebote für die Zuschauerinnen und Zuschauer.

Auf dem Laufenden bleiben, an Ereignissen teilhaben, Zusammenhänge erkennen, Hintergründe aufnehmen, kleine Fluchten ausleben, große und kleine Geschichten des Alltags durchleben, interessante Menschen erleben, Könnerschaft bewundern, Anregungen erhalten – all dies ermöglicht in großer Bandbreite von Themen und Gestaltungsformen das Fernsehen mit der Suggestivkraft und Breitenwirkung seiner Bilder.

Bewegtbilder erhalten mit der Digitalisierung neue Bedeutung im gesamten Medienangebot. Digitalfernsehen macht zu vertretbaren Kosten mehr Programmangebote für kleinere Zielgruppen und spezielle Interessen möglich. Bewegtbilder werden auch im Internet zum unverzichtbaren und prägenden Angebotselement: Aktuelle Ereignisse werden online zeitnah wie auf klassischen Fernsehnachrichtenkanälen sichtbar, Betrachtungen des Zeitgeschehens, Alltags- und Serviceangebote werden mit Videos anschaulicher und leichter nachvollziehbar dargestellt, Interneterzählungen entstehen. Sie werden jederzeit und überall nutzbar.

Darüber hinaus wird das Internet zur technischen Verbreitungsplattform klassischen zeitstrukturierten Programmfernsehens ebenso wie zum Archiv für zeit- und ortsunabhängigen Abruf von audiovisuellen Produktionen.

Die Digitalisierung erweitert somit die Angebots-, Gestaltungs- und Nutzungsformen des klassischen analogen Fernsehens und ergänzt sie um Interaktivität. Den Charakter massenhaft verbreiteter Bewegtbildproduktionen als gesellschaftliche Kommunikationsmittel verändert sie dabei nicht. Sie informieren, unterhalten, orientieren und bilden große Nutzergruppen mit audiovisuellen Ausdrucksmitteln.

Die Belange der Gesellschaft und ihrer Bürgerinnen und Bürger zu thematisieren und die Kommunikation darüber herzustellen, erfordert für das Fernsehen wie für das Internet professionelle Selektion, Aufbereitung und Gestaltung nach den Kriterien der Wahrhaftigkeit, Objektivität, Vielfalt, Unabhängigkeit und Transparenz.

Diesen Grundstandards der Qualitätspublizistik als Produzent und Anbieter von audiovisuellen Inhalten erkennbares Gewicht im vielfältigen Medienangebot zu verschaffen, gehört zum gesellschaftlichen Nutzen des ZDF. Ihn verlässlich auf alten und neuen technischen Verbreitungsplattformen zu erbringen und auszubauen, macht sich das ZDF zur Aufgabe seiner Programmarbeit in den kommenden Jahren. Es wird seine Programme und seine programmbegleitenden Onlinedienste als Qualitätsangebote weiterführen und entwickeln. Wie im analogen Fernsehen will es damit zur Qualität und Kultur des entstehenden digitalen audiovisuellen Medienangebots in der Bundesrepublik Deutschland beitragen.

Die Angelegenheiten des ­Gemeinwesens haben ihren Platz im Zentrum des Programms
In seinen aktuellen Nachrichten- und Magazinsendungen, in Dokumentationen und Reportagen, in Fernsehfilmen und Fernsehspielen spiegelt das ZDF die Wirklichkeit in Deutschland und der Welt. Mit Themen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur stellen die ZDF-Programme die Angelegenheiten des Gemeinwesens in den Mittelpunkt des Programms.

Das ZDF wird in den kommenden Jahren die Besonderheiten seiner Programm-Mischung beibehalten: Information wird insgesamt rund 50 Prozent des Hauptprogramms und rund 40 Prozent in der Hauptsendezeit von 19 bis 23 Uhr ausmachen; auch in seinen digitalen Spartenkanälen stehen Kultur, Service und aktuelle Information im Zentrum. Politikberichterstattung behält die zentrale Rolle in den Hauptnachrichten »heute« und »heute-journal« und wird auch in den kommenden Jahren Anteile in der Größenordnung von 38 beziehungsweise 44 Prozent ihrer Sendezeit wie im Jahr 2007 erreichen.
Die ZDF-Programme werden den grundlegenden, für die gesamte Gesellschaft bedeutsamen Entwicklungen und Anlässen ebenso wie Jahres- und Feiertagen besondere Programmanstrengungen widmen. Programmakzente zum Klimawandel, zum 60. Jahrestag der Bundesrepublik und des Grundgesetzes sowie zum 20. Jahrestag der friedlichen Revolution in der DDR und des Mauerfalls werden hierzu ebenso produziert wie besondere Beiträge zu religiösen Feiertagen und eine ausführliche Begleitung von Großereignissen wie den Kirchentagen.
2009 werden sich die Informationsprogramme des ZDF ausführlich mit den Europa-, Bundestags- und Landtagswahlen sowie der Wahl des Bundespräsidenten beschäftigen. Die zentralen Themen des Wahlkampfs werden in den aktuellen Nachrichten- und Magazinsendungen, in Dokumentationen und Sonderformaten behandelt. Ein TV-Duell (oder zwei TV-Duelle), Wahlforen zu den Themen des Wahlkampfs sowie Diskussions- und Talksendungen mit den Vertretern der Parteien (so die »Berliner Runde« mit den Parteivorsitzenden und Spitzenpolitikern der in Fraktionsstärke im Bundestag vertretenen Parteien) werden den Austausch der politischen Argumente inklusive der Perspektiven und Positionen der gesellschaftlichen Organisationen und Verbände auf den Bildschirm bringen. Im Wahljahr wird das ZDF versuchen, gerade auch junge Menschen für Politik zu interessieren. Dazu wird ein Konzept des kanadischen Fernsehens an die politische Wirklichkeit in Deutschland angepasst. Im Zentrum stehen junge, engagierte Persönlichkeiten, die ihre Vorstellungen überzeugend darstellen, das politische Geschehen beurteilen und in Diskussionen bestehen sollen.
Das ZDF wird wichtige Bundestagsdebatten im Wechsel mit der ARD live übertragen und dadurch die zentrale Rolle des Parlaments für die Demokratie öffentlich unterstreichen.
Dokumentationen werden gesellschaftspolitische Grundsatzthemen eingehend darstellen, wie beispielsweise die dreiteilige Dokumentation »Mythos Familie – Eine Institution im Wandel«, die das veränderte Familienbild seit dem Zweiten Weltkrieg in beiden Teilen Deutschlands und die Anforderungen an die Familienpolitik thematisiert. Mit dem Thema Demografie und Überalterung der Gesellschaft beschäftigt sich das »Projekt 2030 – Ausbeutung der Enkel«. Mit dem innovativen Format der Doku-Fiction will das ZDF ein breites Publikum für dieses vielschichtige Thema interessieren und an die Erfolge des Projekts »Aufstand der Alten« anknüpfen. Ein Programmakzent zu Kindheit und Jugend, im Rahmen dessen in der Erlebnis- und Langzeitdokumentation »Greif nach den Sternen« vier Schüler durch ihr letztes Schuljahr begleitet werden, wird im Spätsommer 2009 unter anderem Bildungsfragen in den Blickpunkt rücken.
Die wöchentliche Dokumentationsreihe »37°« thematisiert wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen aus der Perspektive subjektiven Erlebens und präsentiert Erfahrungen und Haltungen im Umgang damit – 2009 unter anderem mit Ausgaben zum Thema Pflege, zu Kindesmisshandlungen und zum Tierschutz. Die 3sat-Reihe »Aus anderer Sicht« konzentriert in ihren monatlichen Ausgaben die Schilderung persönlicher Schicksale auf Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderungen.
Die in den vergangenen Jahren verstärkte Thematisierung von Fragen der Integration und Migration mithilfe der ganzen Bandbreite der Fernsehgenres und Sendeplätze wird das ZDF kontinuierlich fortführen und das »Forum am Freitag« als Dialogplattform zu muslimischen Fragen fortsetzen.
Fernsehfilme und Serien nehmen ihren Stoff aus dem wirklichen Leben und dessen Problemen, Konflikten, Entwicklungen. Spielerisch bieten sie Aufschluss über gesellschaftliche Angelegenheiten. Thematisch zugespitzte Geschichten handeln im aufklärerischen Interesse und mit humaner Botschaft historisch wie aktuell von allem, womit die Gesellschaft zu tun hat: Erziehung, Arbeit, Zusammenleben, Politik, Medien, Moral, Geschlechterbeziehungen, Krankheit, Tod.
ZDF-Programme erklären Zusammenhänge und blicken hinter die Fassaden
In einer immer komplexeren, globalisierten Welt will das ZDF-Programm ein Wegweiser für den Zuschauer sein. Hinter die Kulissen zu schauen, Zusammenhänge zu erklären und Aussagen zu hinterfragen, sind zentrale Aufgaben des Informationsangebots des ZDF. In den kommenden Jahren soll diese Erklärkompetenz des ZDF weiter gestärkt werden.

Die Hauptnachrichtensendungen »heute« und »heute-journal« werden modernisiert und ihr Erklärprofil geschärft. Durch eine engere Verzahnung von Redaktion und Grafik und längere Vorlaufzeiten in der Planung sollen größere Eingängigkeit und Genauigkeit der grafischen Informationen erreicht werden. In virtuellen Erklärräumen des neuen, 2009 fertiggestellten Nachrichtenstudios werden Moderatoren den Zuschauern durch animierte Grafikelemente komplizierte Abläufe darlegen und schwierige Zusammenhänge aufzeigen und damit Tiefe und Hintergründigkeit der Information verbessern.
»Frontal 21« wird weiterhin den politischen und gesellschaftlichen Prozess in der Bundesrepublik Deutschland auf allen Ebenen analytisch und investigativ aufarbeiten sowie nach dem Konzept der »News Analysis«, ergänzt durch eine bewusst zurückgenommene und distanzierende Haltung des Moderators, kritisch begleiten.
Dokumentationen werden gesellschaftliche Entwicklungen, ihre Hintergründe und Zusammenhänge darstellen. In dem Projekt »DIE BOMBE 2.0 – Rückkehr der Höllenwaffe« beispielsweise wird Claus Kleber dem Zuschauer die bisher nicht breit diskutierte, strategisch-abstrakte Gefahr der Atombombe begreiflich machen. Die internationale Koproduktion »Changing Climates« beschreibt die Hintergründe des Klimawandels und zeigt mögliche Zukunftsszenarien auf.
Auf die Darstellung und Erörterung wichtiger gesellschaftlicher und kultureller Fragen im Zusammenhang zielt der interdisziplinäre Ansatz des »nachtstudios« und der Sendung »scobel« auf 3sat. Sie bieten ein Forum für Zukunftsfragen, für Kreuz- und Quergedanken zu aktuellen und überraschenden Fragen wie »Haben wir einen freien Willen?« oder »Was will der Wind?«.
ZDF-Programme setzen sich für Zuschauer ein
Die gesellschaftlichen Lebensverhältnisse sind in den vergangenen Jahren immer komplexer geworden. Zugleich ist ihre juristische Regelungsdichte angestiegen. Infolge der Reformen der vergangenen Jahre stellt die zunehmend geforderte Eigenbeteiligung die Bürgerinnen und Bürger immer wieder vor schwerwiegende Entscheidungen der Lebensbewältigung. Die Serviceprogramme des ZDF als eine der klassischen Säulen seines Informationsprogramms reflektieren diese Situation. Mit umfangreicher, kontinuierlicher und erklärender Begleitung geben sie Orientierung wie beispielsweise zu den Stichworten Praxisgebühr, Hartz IV, Riester-Rente. Weiter ausgebaut werden die Elemente, die sich direkt für Zuschauer einsetzen und auf diese Weise das Verhalten in konkreten Situationen unterstützen.

Das Wirtschafts- und Verbrauchermagazin »WISO« wird als »Anwalt der Verbraucher« weiterhin wirtschafts-, sozial- und verbraucherpolitische Sachverhalte und Zusammenhänge erläutern und Handlungsoptionen aufzeigen. Das werktägliche Vormittagsmagazin »Volle Kanne – Service täglich« wird mit Informationen zum Arbeits-, Verbraucher- und Naturschutz sowie zu Erziehungs- und Beziehungsfragen gleichfalls fortgeführt.
Magazinrubriken, die sich vor dem Hintergrund umstrittener Firmen-, Behörden- oder Ämterentscheidungen für die Belange der Bürgerinnen und Bürger anhand konkreter Fälle einsetzen, wird das ZDF weiterführen und ausbauen. Neben dem »Hammer der Woche« im »Länderspiegel« und dem »Aufreger« in »blickpunkt« bereitet »Frontal 21« das neue Angebot »Um Antwort wird gebeten« vor, das die Auseinandersetzung und Kommunikation zwischen Betroffenen und Verwaltung beziehungsweise Unternehmen transparenter macht und Verbraucher- und Bürgeranliegen eine Stimme in den Medien gibt. Formen der Onlinekommunikation intensivieren dabei den Kontakt zu den Zuschauerinnen und Zuschauern.
Kontinuierliche Auslandsberichterstattung und internationale Programmproduktionen eröffnen den Blick in die Welt und tragen zur Verständigung bei
In einer globalisierten Welt ist die Auslandsberichterstattung wichtiger als je zuvor. Das eigene Netz von Auslandsstudios und -korrespondenten, regelmäßige Auslandssendungen, ein hoher Anteil von Auslandsthemen in Magazinen und Nachrichten bringen die Bedeutung der Auslandsberichterstattung für das öffentlich-rechtliche Fernsehen zum Ausdruck. Ziel des ZDF-Programms ist es, auf unterschiedlichste Weise das Interesse des Zuschauers für das Ausland zu wecken und in einer immer komplizierteren Wirklichkeit Überblick und Orientierung zu schaffen.

Das »auslandsjournal« als wöchentliches Fenster zur Welt informiert weiterhin über die Gesellschaft, Politik und Kultur anderer Länder und eröffnet mit möglichst alltagsnahen Geschichten über die Bewohner fremder Länder dem Publikum die Möglichkeit, in Unterschieden das Gemeinsame zu finden, aber auch das Fremde zu akzeptieren.
Dokumentationen im ZDF eröffnen den Blick für andere Länder und Kulturen. 2009 wird das ZDF Dokumentationsreihen über Afrika und Indien ausstrahlen und damit den Blick sowohl auf eine bedeutsamer werdende Schwellenmacht als auch auf den so genannten »vergessenen Kontinent« richten.
Thementage bei 3sat und Themenabende auf ARTE ergänzen und vertiefen die Sendungen des Hauptprogramms – in den Jahren 2008/2009 unter anderem am 1. November 2008 mit »Echt türkisch – gerçek türk« und einer im Zweikanalton auch auf türkisch ausgestrahlten »Kulturzeit« live aus Istanbul in Kooperation mit dem türkischen Sender TRT sowie mit zwei Themenabenden unter dem Arbeitstitel »Mischpoke« über die Bedeutung der Familien in der jüdischen Kultur.
Neben den Eigenleistungen bieten internationale Produktionen, vor allem Spielfilme, Einblick in andere Lebensformen und Kulturen. Auf ARTE kommen koproduzierte Arbeiten des europäischen Filmnachwuchses 2009 zur Sendung – neben dem Gewinner des Goldenen Bären 2007 »Esmas Geheimnis – Grbavica« auch der Gewinner der Goldenen Palme von Cannes 2007, »4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage«.
Sein Engagement bei ARTE und 3sat, die Themen und Programmen aus dem deutschsprachigen und europäischen Kulturraum eine Plattform in der deutschen Fernsehlandschaft geben und darüber hinaus ZDF-Dokumentationen, Fernsehfilme und Musikproduktionen im europäischen Ausland sichtbar machen, wird das ZDF weiterführen und ausbauen.
ZDF-Programme vermitteln die grundlegende Bedeutung von Wissen, Wissenschaft und Technik für die Gesellschaft
Die ZDF-Programme tragen zur Vermittlung und Aneignung von Wissen und Bildung bei. Sie vermitteln Kenntnisse über Wissenschaft, Technik und Natur. Dabei setzen sie auf anschauliche optische und grafische Darstellung von Zusammenhängen und bemühen sich besonders, allen Zuschauern komplexe Sachverhalte nachvollziehbar darzustellen. Onlineangebote ergänzen und vertiefen das TV-Angebot. Schlüsselfelder der Wissenschaft und Technologie werden neben alltags- und gesellschaftsrelevanten Themenfeldern wie Umwelt, Klimawandel, Energie und Energieeffizienz, Gentechnik, Globalisierung, Ernährung und Gesundheit im Mittelpunkt der ZDF-Wissensprogramme stehen und dabei auch wissenschaftspolitische Fragen aufgreifen.

Neben aufwändigen Dokumentationsreihen bilden die regelmäßigen Magazine das Rückgrat der ZDF-Wissensprogramme. »Abenteuer Wissen« setzt bei Wissensfragen an, die mitten aus der Alltagswelt gegriffen sind und als Brücke zwischen der Wissenschaft und dem eigenen Leben geschlagen werden. Für das Jahr 2009 sind unter dem Titel »Abenteuer Wissen spezial« zwei bis drei Wissenschafts­events zu aktuellen Themenkomplexen geplant. Als zweites neues Wissensmagazin wird ab Herbst 2008 »Abenteuer Forschung« mit dem neuen Moderator Harald Lesch auf dem Sendetermin Mittwoch um 22.15 Uhr etabliert. Es konzentriert sich auf aktuelle Entwicklungen aus den Naturwissenschaften und beleuchtet Forschungsthemen, die in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Auf 3sat stellen das Zukunftsmagazin »nano« und die Dokumentationsreihe »hitec« wöchentlich aktuelle Entwicklungen aus Wissenschaft und Technik dar. »Wissen aktuell« widmet sich unter anderem den Themen Ernährung und Bewegung. Ende 2008 und 2009 widmet sich 3sat in drei Schwerpunkten dem Thema Sprache sowie der Evolutionstheorie Darwins und Galileo Galilei.
ARTE wird 2009 in der Dokumentationsreihe »Steffens entdeckt« den Stand der Dinge in Sachen Klimawandel, Naturschutz, Mensch und Kultur, Vermittlung von Werten bilanzieren und Perspektiven aufzeigen. Der ARTE-Dokumentarfilm »Seed Warriors« wird die Auswirkungen des Klimawandels auf Pflanzenwelt und die Grundlagen der Ernährung darstellen.
ZDF-Programme tragen zur historischen, kulturellen und religiösen Bildung und Orientierung bei
Historische und kulturelle Themen sind auf die vorderen Plätze der politischen Agenda gerückt. Debatten um Migration und Integration, um Glaube und Religion – stärker als früher bestimmen historisch bedingte und kulturelle Themen unseren Alltag und das gesellschaftliche Zusammenleben: Wie werden wir in Zukunft leben und die Gesellschaft organisieren? Die ZDF-Programme greifen die Anlässe und Themen dieser Debatten auf und geben Anstöße zur Selbstvergewisserung und Orientierung für die Zuschauer.

Den 20. Jahrestag des Mauerfalls wird das ZDF unter anderem mit der dreiteiligen Dokumentation »Die verdammte Mauer« über Menschen, die versucht haben, Mauer und Stacheldraht zu überwinden, sowie dem dreiteiligen Dokudrama »Die Wölfe« über das Schicksal einer Berliner Familie während dreier Wendejahre der Weltgeschichte, der Berlin-Blockade 1948, des Mauerbaus 1961 und des Falls der Mauer 1989, besonders ins Bewusstsein heben.
Die dreiteilige Reihe »Machtergreifung« über Hitlers Weg ins Amt des Reichskanzlers erinnert an den Ausgangspunkt des dunkelsten Kapitels der deutschen Geschichte.
Fernsehfilme werden 2009/2010 besondere Akzente bei der anschaulichen Vergegenwärtigung historischer Konstellationen, Leistungen und Persönlichkeiten setzen – unter anderem mit dem Dreiteiler »Krupp – Eine Familie zwischen Krieg und Frieden« sowie Produktionen über Franz Josef Strauß und Rudi Dutschke.
Dem latent aktuellen Thema Krieg wird sich 2009 in historischer und zugleich zukunftsorientierter Perspektive neben einer zweiteiligen Dokumentation die 3sat-Themenwoche »Nie wieder Krieg?« mit Dokumentationen, Reportagen, Filmen und den aktuellen Magazinen widmen und unter anderem die Aspekte »Der Krieg und die modernen Medien«, »Der Krieg in Literatur und Kunst«, »Der Krieg und Theater« besonders beleuchten.
Die dreiteilige Dokumentationsreihe »Morgenland« wird 2009 dem Verhältnis zwischen Christentum und Islam nachgehen und damit einen Beitrag zum historischen Verständnis der Konflikte zwischen Abendland und Morgenland leisten. Damit will das ZDF zugleich an der Versachlichung der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion um Migration und Integration mitwirken.
Schlüsseldaten älterer Geschichte thematisieren zwei aufwändige Dokumentationsprojekte. »1491« erzählt die Geschichte von Amerika, von der Ankunft der Europäer in der »Neuen Welt« und den Veränderungen, die sich daraus auf dem »alten« und dem »neuen« Kontinent ergeben haben. Die zweite Produktion greift den Jahrestag der Varus-Schlacht auf.
ZDF-Programme leisten einen Beitrag zur Kulturvermittlung und zur Kultur der Bundesrepublik
Das ZDF produziert Programme von eigenem, bleibendem kulturellen Wert. Es versteht sich als Teil der Kulturproduktion der Bundesrepublik und bleibt ein Kulturfaktor. In seinen regelmäßigen Magazinen spiegelt das ZDF aktuelle Themen, in Übertragungen bringt es Kulturevents einem breiten Publikum näher, und mit seinen Fernsehfilmen leistet es einen eigenen Beitrag zur deutschen Filmkultur.

Im Kulturverbund mit seinen Partnerkanälen 3sat und ARTE und dem digitalen ZDFtheaterkanal entstehen neben abbildenden Kulturprogrammen, die über das kulturelle Leben in Deutschland, im deutschsprachigen Raum und in Europa berichten, vor allem selbstgestaltete Kulturprogramme. Dieser Verbund soll auch in Zukunft durch den digitalen Kulturkanal verstärkt werden.

Mit den Sendungen »aspekte«, »nachtstudio«, »Lesen!«, dem werktäglichen Kulturmagazin »Kulturzeit« auf 3sat und dem einzigen Theatermagazin im deutschsprachigen Fernsehen, »FOYER« auf 3sat/ZDFtheaterkanal, bietet das ZDF weiterhin regelmäßig umfassende aktuelle Berichte über das Kulturgeschehen in Deutschland und der Welt.
Die ZDF-Fernsehfilme leisten mit ihrem Facettenreichtum der Inhalte, Genres und Handschriften einen Beitrag zur Kulturproduktion und Filmkultur der Bundesrepublik – 2009 beispielsweise in »Durch diese Nacht«, »Das Beste kommt erst« und »Ein starker Abgang«. Systematische Nachwuchsförderung einerseits sowie die Arbeit mit renommierten Regisseuren wie Dominik Graf oder Matti Geschonneck und herausragenden Schauspielern andererseits unterstreichen den Beitrag zur Kulturproduktion.
2009 wird das ZDF im Sommer die neue Sendereihe »Filmfestival« starten, im Rahmen derer vier hochwertige und kulturvermittelnde Kinofilme wie »The good German« ausgestrahlt werden.
Besondere Akzente wird das ZDF 2009/2010 wieder im Bereich der musikalischen Hochkultur setzen. Die Verfilmung der Oper »La Bohème« mit Anna Netrebko und Rolando Villazón und die jährlich übertragenen Ereignisse »Echo Klassik« und »Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker« werden im Hauptprogramm ausgestrahlt. Von Anfang Juni bis Ende September steht der 3sat-Festspielsommer mit Konzerten und Opern von den bedeutendsten und interessantesten Festivals, Bühnen und Konzerthäusern in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf dem Programm.
Auch in den kommenden Jahren bilden ZDF-Programme die wichtigen nationalen Kulturereignisse ab. Das ZDF bleibt Medienpartner der Berliner Filmfestspiele und berichtet ausführlich im Hauptprogramm und auf 3sat von den internationalen Filmfestspielen. Im Mai 2009 werden 3sat und der ZDFtheaterkanal ihr Engagement beim Berliner Theatertreffen fortsetzen und ausgewählte Inszenierungen zum Teil live ins Programm nehmen. Darüber hinaus setzen Hauptprogramm und 3sat ihr Engagement bei den Buchmessen Frankfurt und Leipzig fort. Der ZDFtheaterkanal wird die Verleihung des Theaterpreises »DER FAUST« übertragen.
Jahrestage der Literaturgeschichte werden in 3sat aufscheinen, unter anderem mit einem Porträt von Lion Feuchtwanger und im April 2009 im literarischen Schwerpunkt über Joseph Roth.
Klassiker der Musikgeschichte wird 3sat anlässlich des 200. Todestags Joseph Haydns, des 250. Todestags Georg Friedrich Händels am 14. April 2009 sowie des 150. Geburtstags Giacomo Puccinis am 22. Dezember 2008 ins Bewusstsein rücken.
Ihre filmkulturelle Arbeit werden 3sat und ARTE 2009/2010 fortführen. Der Dokumentarfilm bleibt fester Bestandteil des 3sat-Programms am Sonntagabend und wird viele neue Produktionen bieten. Die Rekonstruktion von Stummfilmklassikern durch ZDF/ARTE wird in den nächsten Jahren mit der Ausstrahlung der Stummfilme »Nathan der Weise« und »Die Nibelungen« aus den Jahren 1922 bis 1924 dokumentiert.
Das ZDF lässt die Zuschauer an den großen nationalen und internationalen Sportereignissen teilhaben und berichtet kontinuierlich über den Breitensport
Nationale und internationale Sportereignisse gehören ebenso wie der Breitensport zu den Ereignissen und Aktivitäten, die weiterhin gesellschaftlichen Zusammenhalt über Altersgruppen, Schichten und Milieus hinweg schaffen. Zugleich unterliegt der Sport im Zeitalter der Globalisierung zunehmend externen, kommerziellen wie politischen Einflüssen, die seine integrative Bedeutung relativieren können. Die Abbildung und Darstellung von großen, sportlichen Ereignissen bleiben ebenso wie analytische Hintergrundberichte die Grundelemente der ZDF-Sportberichterstattung.

Das ZDF wird 2009/2010 von der Leichtathletik-Weltmeisterschaft, den Olympischen Winterspielen sowie der Fußball-Weltmeisterschaft ausführlich live berichten. Dokumentationen und Begleitsendungen werden den Rahmen dieser Ereignisse beleuchten. Die Fußball-WM wird Anlass für ausführliche Berichte über Afrika sein.
In seinen Regelsendungen »heute – Sport«, »ZDF SPORTstudio« und »ZDF SPORTreportage« wird das ZDF die darstellende und analysierende Berichterstattung über das Sportgeschehen und den Breitensport fortführen.
Das Thema Doping wird vom ZDF weiterhin kontinuierlich aufgegriffen.
ZDF-Programme bieten zur Entspannung kleine Fluchten und Räume zum Träumen
Zu den zentralen Zuschauerbedürfnissen beim Fernsehen gehört es, sich zu entspannen und bei guter Unterhaltung dem Alltag mit all seinen Anforderungen zeitweise zu entfliehen. ZDF-Programme verbinden die Bedürfnisse nach Entspannung und Abwechslung mit Anregungen zur Reflexion der Themen unserer Zeit.

Sein bewährtes Serienangebot wird das ZDF weiterentwickeln und um neue Formate wie »SOKO Stuttgart« oder die komödiantische Miniserie »Klimawechsel«, die aus der Feder von Doris Dörrie entsteht, erweitern.
Die Programmmarke KinoMagie wird mit großen Familienfilmen wie »Harry Potter und der Feuerkelch«, »Inside Man«, »Harry Potter und der Gefangene von Askaban«, »Abbitte – Die Schwester der Königin«, »Liebe braucht keine Ferien« oder »Troja« im Zentrum des Programms ausgebaut.
Der große ZDF-Sonntagsfilm mit bekannten Marken wie »Das Traumschiff«, »Kreuzfahrt ins Glück« oder »Rosamunde Pilcher«, der Samstagskrimi und die tägliche Telenovela werden fortentwickelt und durch neue Angebote ergänzt, wie beispielsweise eine Reihe von Joanna-Trollope-Verfilmungen für den Sonntag, 20.15 Uhr.
ZDF-Programme lassen staunen und überraschen
ZDF-Sendungen verbinden Entspannung mit dem gewachsenen Bedürfnis nach Abwechslung und Anregung. Unterhaltungssendungen präsentieren spannende Wettbewerbe und Spiele. Sie eröffnen überraschende Begegnungen mit Prominenten und Mitbürgern. Sie ermöglichen die spielerische Auseinandersetzung mit Themen aus dem Alltag, dem Wissensfundus der Gesellschaft und der Kultur. Sie bieten professionelle Showartistik und Musik.

Ende 2008 erweitert das ZDF die Angebots­palette seiner Wissensshows und präsentiert ein neues Format, in dem Markus Lanz unterhaltsam »50 Dinge, die man wissen muss«, vermittelt.
»Wetten, dass ..?« wird in den Jahren 2009 und 2010 weiterentwickelt und bildet den Kern der ZDF-Ereignisshows am Samstag um 20.15 Uhr.
»Willkommen bei Carmen Nebel«, der »ZDF-Fernsehgarten«, »Johannes B. Kerner«, »Menschen 2009«, »Neues aus der Anstalt«, »Die Küchenschlacht« und »Lafer!Lichter!Lecker!« bilden, ergänzt um jahreszeitlich angelegte Sendungen, das Kernangebot der ZDF-Show.
Einen ungewöhnlichen Zugang zur aktuellen Klima- und Umweltdebatte versucht das ZDF mit einem internationalen Aktionstag, dem ZDF GreenDay. Gemeinsam mit seinen Partnersendern TV Globo (Brasilien) und der Shanghai Media Group (China) soll das Thema Umwelt für einen Tag in den Mittelpunkt des Programms gestellt werden. Neben hintergründigen Dokumentationen und Magazinsendungen soll im Vorfeld ein kontinentübergreifendes, gemeinsames deutsch-chinesisch-brasilianisches Programmevent den Zuschauer überraschen und für die Thematik interessieren.
ZDF-Programme entwickeln die Themen und Ausdrucksformen des Mediums weiter
Die ZDF-Programme geben neuen Ideen und Talenten Raum im Programm. Neben Neuem und bisher nicht Gesehenem gibt die Kombination von Formattypen sowie die Arbeit mit neuen Gestaltungselementen dem Programm Impulse.

Die Arbeit des Kleinen Fernsehspiels, das jungen Talenten Produktionsmöglichkeiten gibt, Themen und Themenzugänge dauernd erweitert und erneuert sowie neue Genremuster in den fiktionalen Erzählformen erprobt, wird das ZDF fortführen. 2009/2010 wird sich das Kleine Fernsehspiel in seinen fiktionalen Produktionen weiter an der Schnittstelle zwischen Fernsehen und Kino bewegen und verstärkt mit klassischen Genres wie Komödie, Krimi, Melodram, Historienfilm oder Science Fiction experimentieren. Darüber hinaus ist eine weitere Ausschreibung eines Ideenwettbewerbs für ein dokumentarisch darzustellendes Themenfeld geplant. Onlinebegleitung macht ihn für Interessierte transparent.
Der Einsatz von Videojournalisten (VJs) hat die journalistischen Möglichkeiten im Programm um ein Vielfaches erweitert. Durch einen dichteren Blick, durch die besondere Nähe zu den Protagonisten und eine jüngere Bildsprache lassen sich Themen neu und anders darstellen. Diesen bereits eingeschlagenen Weg will das ZDF künftig fortschreiten und verstärkt anwenden.
Die Darstellungsformen von Dokumentationen wird das ZDF verstärkt durch neue Elemente wie beispielsweise das Time-Tracking-Verfahren, mit dem ein Moderator in eine »eingefrorene« Szene eingefügt werden kann, erweitern.
Auf allen ZDF-Plattformen werden die ZDF-Zuschauer künftig mehr denn je die Möglichkeit haben, aktiv am Programm teilzunehmen. Geplant ist unter anderem, in Kooperation mit der Internetplattform YouTube, Zuschauern in der Diskussionssendung »Maybrit Illner« Meinungskommentare per Internetvideo zu ermöglichen sowie Zuschauer nach ausgewählten ZDF-Sendungen an thematischen Diskussionen (»Chats«) mit Experten zu beteiligen.
2009/2010 wird das ZDF schrittweise in die HDTV-Ausstrahlung seiner Programme einsteigen.
ZDF-Programme leisten einen Beitrag zur Vielfalt und Substanz digitaler Medienangebote
Die eingangs genannten neuen Angebotsmöglichkeiten digitaler Medien kommen den Nutzungsbedürfnissen einer sich immer stärker fragmentierenden Zuschauerschaft entgegen. Angebotsdiversifikation, zeitlich und räumlich ungebundene Zugangsmöglichkeiten beginnen erkennbar und nicht nur auf jüngere Menschen beschränkt, das Mediennutzungsverhalten zu verändern: Bei 14- bis 19-Jährigen wird das Internet 2008 erstmals länger genutzt als das Fernsehen, die Nutzung von Videos im Internet nimmt zu, Spartenkanäle gehören zu den Gewinnern am Fernsehmarkt. Auch in öffentlich-rechtlichen Kerngenres der aktuellen und der Hintergrundinformation nimmt die Nutzung von Abrufangeboten zu. Die ZDF-Angebote werden sich dieser Entwicklung stellen und mit eigenen Angeboten zugleich einen Beitrag zur Qualität und Substanz des digitalen Medienangebots machen, in dessen Entwicklung derzeit Aufbruch und Ausprobieren Qualitätsprinzipien häufig noch überlagern.

Zur Verstärkung der Informationskompetenz des ZDF insbesondere im Hinblick auf die Ansprache der internetaffinen jüngeren und mittleren Zuschauergruppen soll der ZDFinfokanal durch ein ZDFinfoportal ergänzt werden. Das Infoportal ist eine an Standards und Nutzererwartungen angepasste Weiterentwicklung von heute.de. Das Vorhaben wird dem Fernsehrat des ZDF zur Genehmigung vorgelegt und gegebenenfalls dem Drei-Stufen-Test unterzogen werden.
Die digitalen Fernsehkanäle sollen ab 2008/2009 programmauftrags- und nutzerorientiert fortentwickelt werden. Neben der Weiterentwicklung des ZDFdokukanals zu einem Programm für junge Familien soll aus dem ZDFtheaterkanal ein digitaler ZDFkulturkanal entstehen, der sich an Zuschauer aller Altersgruppen richtet, die sich im weitesten Sinn für Kultur interessieren. Er soll das kulturelle Leben in großer Breite und Ausführlichkeit darstellen und dabei Angebote entwickeln, die ein jüngeres Publikum für Kulturberichte und Kulturproduktion interessieren. Die Vorlagen werden dem Fernsehrat des ZDF mit der Vorlage FR 14/08 in der Sitzung am 10. Oktober 2008 zur Zustimmung vorgelegt.
Das ZDF wird mit den Angeboten auch seine Organisations- und Arbeitsstrukturen den Erfordernissen der digitalen Medienwelt anpassen müssen. Hierzu wird es 2009/2010 Konzepte und Modelle entwickeln und umsetzen.
Das ZDF wird verstärkt jüngere Zuschauer ansprechen
Die Gesamtheit der ZDF-Sendungen von Nachrichten, Dokumentationen über Krimireihen, Familienserien, Volksmusikshows bis zum Kinderprogramm richtet sich an Zuschauer jeden Alters. Tatsächlich werden sie derzeit vor allem von älteren Zuschauern gesehen, die Altersstruktur des ZDF-Publikums ist nicht bevölkerungsrepräsentativ. Um von bleibendem Wert für die gesamte Gesellschaft zu sein, muss das ZDF jüngere Zuschauer besser erreichen und die Altersstruktur seines Publikums dem gesellschaftlichen Durchschnitt annähern. Öffentlich-rechtliches Fernsehen steht dabei, ähnlich wie Kirchen, Parteien und klassische Printmedien, vor einer besonderen Herausforderung. Es muss im jüngeren Publikum den Widerspruch zwischen seiner Wahrnehmung als Institution, die mit ihrem Bezug auf die gesellschaftliche Wirklichkeit die Notwendigkeiten, Pflichten und Mühen des Lebens an das Publikum heranträgt, und dessen Erwartungen an das Fernsehen als Spaß- und Erlebnismedium überwinden. Hierzu gilt es, verstärkt Programme zu entwickeln, die Lebenssituation und Lebensgefühl jüngerer Zuschauer ansprechen. Neben den in anderen Abschnitten genannten Programmen sind unter anderem folgende Projekte vorgesehen:

Die Entwicklung des Fernsehmarkts sowie die veränderten Sehgewohnheiten haben passgenaue Programme und Kanäle für bestimmte Altersgruppen hervorgebracht. Der Ein-Kanal-Anbieter ZDF kann erst mit den digitalen Zusatzkanälen diesen Angebotsstandard nutzen und wird den ZDFdokukanal zu einem Programm weiterentwickeln, das sich insbesondere an junge Familien richtet. Es wird für die Zielgruppe der 25- bis 50-Jährigen und junge Familien vielfältige Inhalte aus den Bereichen Bildung, Kultur, Wissenschaft, Beratung, Information und Unterhaltung bieten. Das Vorhaben wird dem Fernsehrat des ZDF mit der Vorlage FR 13/08 in der Sitzung am 10. Oktober 2008 zur Zustimmung vorgelegt.
Die weitere Modernisierung des Hauptprogramms folgt in den kommenden Jahren dem übergeordneten Ziel, mehr Zuschauer zwischen 30 und 50 Jahren zu erreichen. Kernelemente werden sein: neue Erklärdramaturgien in den Hauptnachrichten »heute« und »heute-journal«; neue Serien wie der Krimi »Die Trickser« und eine neue Telenovela; die verstärkte ­Platzierung von Stoffen für jüngere Zuschauer auf dem neuen Termin für unterhaltende Fernsehfilme wie zum Beispiel die Romantic Comedys »Wo die Liebe hinfällt« und die Verfilmung des Bestsellers »Und morgen bringe ich ihn um«; vom jüngeren Publikum nachgefragte Eventfilme aus eigener Produktion wie der aktuelle Naturschutzthemen aufgreifende Abenteuerfilm »Der Gesang der Wale« sowie der Dreiteiler »Die Rebellin« um die Lebensgeschichte einer jungen, technikbegeisterten Frau in der Nachkriegszeit; die starke Akzentuierung beim jüngeren Publikum nachgefragter Dokumentationen und Fernsehfilme zur Zeitgeschichte; neue Themenshows; die Produktion von 20.15-Uhr-Ausgaben der bei Jüngeren erfolgreichen, am späten Sonntagabend ausgestrahlten Sendereihe »History«; die Erprobung neuer Service- und Reportagesendungen wie beispielsweise der Videoblog-Reportagen unter Bezug auf das Internet in den Digitalkanälen sowie auf 3sat.
Zur Verjüngung des Programms wird die Entwicklung von Formaten aus den Programmgenres, die im Zentrum des Fernsehmenüs jüngerer Zuschauer stehen, vorangetrieben. Vorbereitet werden so genannte Factual-Entertainment-Formate, die auf unterhaltsame Weise alltagsorientierte Geschichten und Serviceinformationen bieten wie zum Beispiel »Wo die Liebe hinfährt« über ostdeutsche Männer, die westdeutsche Frauen suchen. Gearbeitet wird darüber hinaus an einem Comedyformat.
Seine Angebote mit der jüngsten Seherschaft, die Kinderprogramme, wird das ZDF im Hauptprogramm und im KI.KA pflegen und weiterentwickeln – unter anderem mit dem Format »Von 5 auf 2«, in dem Schülerinnen und Schüler mit Hilfe eines Coachings ihre Schulnoten verbessern.
Die sich verändernden Mediennutzungsgewohnheiten jüngerer Zuschauer wird das ZDF in seiner Angebotspolitik durch die dauernde Weiterentwicklung seiner programmbegleitenden Onlineangebote aufgreifen.
Nachhaltige Qualitätssicherung bestimmt die ZDF-Programmarbeit
Leitlinien der ZDF-Programmarbeit sind die Verpflichtung zur Objektivität und Unabhängigkeit durch die Einhaltung journalistischer Grundsätze, Ausgewogenheit und Glaubwürdigkeit, Sorgfalt und Verständlichkeit in seinen Programmen. Auf Basis dieser Leitlinien wollen ZDF-Programme zeitgemäß informieren, unterhalten, bilden und orientieren. Das ZDF will Qualität in jeder einzelnen Sendung, in der Abfolge der Programme, im Programmschema und im Internet anbieten und überprüft dies in einem kontinuierlichen Qualitätsprozess.

Einen 2007 entwickelten und 2008 eingeführten Katalog gemeinsamer Programmqualitätskriterien wird das ZDF der Entwicklung, Umsetzung und Auswertung der Programme zugrundelegen. Das von der Medienforschung entwickelte Instrument »PAP« (Programm Appreciation Panel) zur zeitnahen Erfassung des Sendungsgefallens und inhaltlicher Bewertungen durch die Zuschauer liefert wichtige Hinweise auf die wahrgenommene Qualität des ZDF-Programms und wird 2009 weiter ausgebaut und verfeinert.
Entlang der Qualitätskriterien und der abgefragten Programmbewertungen durch die Zuschauer wird der erreichte Qualitätsstand der ZDF-Programmangebote in den internen Programm- und Redaktionskonferenzen regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Das ZDF wird sich sowohl in eigenen Beiträgen als auch in der öffentlichen Diskussion weiterhin für eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Belange des Jugendschutzes einsetzen und insbesondere der Ausarbeitung und Evaluation von Jugendschutz-Instrumentarien in digitalen Medien weitere Impulse verleihen.
Das ZDF setzt sich für soziale, gesellschaftliche und kulturelle Belange ein
Das ZDF wird sich über das Programm hinaus in Fragen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung weiter sozial- und kulturpolitisch engagieren und dabei mit Organisationen und Verbänden ko­operieren. Für die Behindertenarbeit arbeitet das ZDF weiter mit der Aktion Mensch zusammen, für den Erhalt von Baudenkmälern mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Die Medienpartnerschaft zur Unterstützung der Wiederherstellung der Museumsinsel werden ZDF/3sat in Kooperation mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz fortführen. Bei herausragenden Wissensprogrammen sucht das ZDF Bildungs-Kooperation wie zum Beispiel im Herbst 2008 im Zusammenhang mit der Dokumentationsreihe über herausragende Persönlichkeiten der deutschen Geschichte mit dem Verband Deutscher Geschichtslehrer. Mit Spendengalas wird das ZDF weiterhin karitative Organisationen unterstützen.

Prof. Markus Schächter

 
 
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