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2007  
ZDF Jahrbuch
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Werner von Bergen, Redakteur Zentralredaktion/Literatur und Kunst

Die Insel der Schätze
Das ZDF und die Berliner Museumsinsel

 
Werner von Bergen
Werner von Bergen


Virtuelle Ansicht der Berliner Museumsinsel
Virtuelle Ansicht der Berliner Museumsinsel


Virtuelle Ansicht der Berliner Museumsinsel
Virtuelle Ansicht der Berliner Museumsinsel


Das neue Eingangsgebäude für das Neue Museum, von der Schlossbrücke aus gesehen
Das neue Eingangsgebäude für das Neue Museum, von der Schlossbrücke aus gesehen
 

Klare Ansage des Intendanten im Frühjahr 2006: Das ZDF wird die Museumsinsel in Berlin, nach dem erfolgreichen Wiederaufbau der Dresdener Frauenkirche, als wichtigstes Projekt seines denkmalpflegerischen und kulturellen Engagements verstärkt mit der vollen Breite seines Programms unterstützen.

6000 Jahre Menschheitsgeschichte auf einer Insel – mitten in Berlin versammelt sich auf der Museumsinsel das Erbe unserer Zivilisation. Die Museumsinsel in Berlin ist eine weltweite Attraktion und spielt in der Weltliga der Museen eine herausragende Rolle. Bereits seit 2001 unterstützt das ZDF, zusammen mit seinem Partnersender 3sat, ein gewaltiges Vorhaben: das spektakulärste Aufbauprojekt, das nach der deutschen Einheit in Angriff genommen wurde. Auf der größten Kulturbaustelle im Herzen Europas werden fünf Kunsttempel Zug um Zug saniert oder wieder aufgebaut. 1830 wurde auf der Insel in der Spree als erstes Museumsgebäude das heutige Alte Museum eröffnet, 1856 das Neue Museum, 1876 die Alte Nationalgalerie, 1904 das heutige Bodemuseum und 1930 das Pergamonmuseum.

Die Museumsinsel, ein preußisches Traumgebilde. An diesem Ort sind erstmals ganz praktisch die besten Traditionen der deutschen Bildungsgeschichte Wirklichkeit geworden, nämlich die Künste und Kulturen der Welt für möglichst viele Besucher zu erhalten, zu erforschen und zugänglich zu machen. Die Gründer der Museumsinsel wünschten sich einen Ort, an dem Bildung, Wissenschaft und Kunst zum Motor der Gesellschaft werden sollte. Das ZDF als öffentlich-rechtliches Medienunternehmen fühlt sich einem solchermaßen verstandenen Bildungsauftrag geradezu im Kern verpflichtet. Im Sinne der Selbstverpflichtung ist das Museumsinsel-Engagement des ZDF deshalb integraler Bestandteil seiner Bemühungen zur Kulturförderung. Die »Insel der Schätze« ist zudem auch noch ein herausragendes Symbol für das wiedervereinigte Deutschland. Das Mega-Projekt führte Kuratoren und Handwerker aus Ost und West zusammen, seit 1945 verstreute Kunstsammlungen sind heute wieder in den Museen der Insel vereinigt. Das ZDF setzt sich dafür ein, dass die Museumsinsel wieder zu einem kulturellen Kraftzentrum unseres Landes wird und begleitet die Sanierungsarbeiten bis mindestens 2010 in einer exklusiven Medienpartnerschaft mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

Intendant Markus Schächter über die Ziele des ZDF-Engagements: »Wir wollen erstens die Museumsinsel noch breiter bekannt machen, auch mit populären Formaten. Zweitens möchten wir die Zuschauer einladen, mit Spenden beizutragen, dass einmalige Kunstwerke gerettet werden können. Nicht alles kann mit öffentlichen Geldern saniert werden. Drittens möchten wir über die Zukunft der Museumsinsel diskutieren. Wie kann ein Ensemble der Weltliga Besucher anlocken und auch noch optimal versorgen? Wie wird es auf dem angrenzenden Schlossplatz aussehen? Wird hier die Vision verwirklicht, ein Museum und eine Begegnungsstätte für die außereuropäischen Kulturen einzurichten?«.

ZDF und 3sat dokumentieren seit 2001 die Sanierung und den Wiederaufbau des UNESCO-Weltkulturerbes jährlich in Form eines 45-Minuten-Features der ZDF-Redakteurin Carola Wedel, die zugleich das Insel-Engagement für die Chefredaktion koordiniert und den überwiegenden Teil der aktuellen Beiträge gestaltet. Im September 2007 stand ein brisantes Thema an. Unter dem Titel »Die verlorenen Schätze der Museumsinsel« machte sich Carola Wedel auf die Spur der sogenannten »Beutekunst« in Russland. Noch immer befinden sich Tausende von Kunstwerken der Museumsinsel in russischen Museen und Geheimdepots, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus den Flakbunkern Berlins entwendet wurden. Wem gehört die Beutekunst? Eine Frage, über die sich die Diplomaten in Russland und Deutschland bis heute streiten. Und doch: Es gibt erste Ansätze einer guten Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Museen. Besonders hohe Verluste hatte das Neue Museum zu beklagen, an Beutekunstwerken, aber auch an Bombenschäden. Am 21. September 2007 wurde Richtfest gefeiert. Ein wichtiger Etappensieg beim Wiederaufbau der Insel. 2009 wird das Museum endlich wiedereröffnet.

Dem besonderen Interesse der Öffentlichkeit an den Fortschritten auf der Museumsinsel gerecht zu werden, ist wesentlicher Bestandteil der Medienpartnerschaft. Und wie sieht er ganz praktisch aus, der multimediale Einsatz des ZDF? Zuerst einmal wurde das große Marketingpaket geschnürt. »Retten Sie mit Ihrem Besuch die Insel der Schätze!«. Mit diesem Slogan gehen wir regelmäßig ins Programm. Und prominente Unterstützer haben uns geholfen. Der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker, Supermodel Nadja Auermann und der Schauspieler Oliver Korittke nahmen sich die Zeit, um mit dem ZDF einen wahrhaft verführerischen Trailer zu produzieren. Schließlich wurde auch noch ein Logo kreiert, das bei unserer Partnerin, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Begeisterung auslöste. Die anfangs zögerlichen Museumsfachleute fanden die optischen Ergebnisse letztlich auch so »sexy« und zeitgemäß wie wir im ZDF. Ein Aufsteller mit Informationstafeln und eingebautem Monitor ist entworfen worden und schmückt Ausstellungen und besondere Events. Zum Beispiel beim ZDF-Sommerfest in Berlin im Juli 2007. Bundeskanzlerin Angela Merkel kam vorbei und nahm Platz in der Nofretete-Lounge, dem Promi-Treffpunkt des Abends. Das Sommerfest stand wieder einmal ganz im Zeichen der Museumsinsel, mit einer Tombola, die die Staatlichen Museen zu Berlin, zu der die Insel gehört, tatkräftig unterstützt hat.

Viele Sendungen im ZDF haben sich der Insel inzwischen verschrieben. Das »Morgenmagazin« macht sich besonders verdient und hat zum Beispiel eine Reihe aufgelegt, die sich mit einzelnen Schätzen der Insel beschäftigt. Über 20 Beiträge sind bis heute entstanden. Ob »aspekte«, »Mittagsmagazin« oder »Volle Kanne – Service täglich«, die Denkmalschutzsendung »Bürger, rettet Eure Städte«, die aus dem Neuen Museum moderiert wird, oder 3sat-»Kulturzeit«, ob »heute«, »heute-journal« oder »ZDF Expedition« in der prominenten Primetime: Die Museumsinsel ist kontinuierlich im Programm präsent und hat die Chance, von Tag zu Tag in der breiten Öffentlichkeit bekannter zu werden. Klar, dass die Insel auch im Internet vielfältig präsentiert wird. Besonders beliebt bei unseren Online-Usern: das aufwändige interaktive Modul, mit dem man, charmant geführt von »aspekte«-Moderatorin Luzia Braun, die Museen der Insel ganz bequem am heimischen PC besuchen kann.

Das Echo unseres Einsatzes kommt auch bei unseren Partnern positiv an. Klaus-Dieter Lehmann, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, lobte das ZDF zum Beispiel für die umfangreiche Berichterstattung anlässlich der Wiederöffnung des Bodemuseums im Oktober 2006: »Das mediale Ereignis wurde ganz wesentlich durch das ZDF gestaltet. Alle (Sendungen) haben sich in großartiger Weise in den Dienst der Sache gestellt. So viel Insel war nie, so viele Aspekte und Bezüge. Eine große Begeisterung hat Deutschland erfasst. Sie zeigt, welche Chancen Kunst und Kultur haben, wenn man qualitätsbewusst, unterhaltsam und informativ vermittelt.«

Das ZDF-Insel-Engagement wird nicht nur bei der Stiftung als deutlich sichtbarer Public Value-Akzent erkannt. Dies mag als ein besonders positiver Aspekt unserer Aktivitäten gelten. Einen weiteren Effekt hatte die ZDF-Berichterstattung auch: Unsere nachhaltige publizistische Mithilfe hat einen Teil dazu beigetragen, dass der Bundestag im Jahr 2006 die dringend benötigten Gelder für ein neues Eingangsgebäude beschlossen hat, die James-Simon-Galerie, die jetzt endlich gebaut werden kann. Millionenschwere Zukunftsträume, die nun wahr werden. Stück für Stück kommen die Arbeiten voran. Und immer dabei: das ZDF.
 
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