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2006  
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Michael Winter

Aus- und Fortbildung im ZDF

 
Michael Winter
Michael Winter
 

Die Aus- und Fortbildung, und hier insbesondere die Ausbildung, ist im ZDF als eine übergeordnete Aufgabenstellung verankert. Die mit den Veränderungen der Personalstrukturen in den letzten Jahren einhergehenden wesentlichen Arbeitsverdichtungen bei zahlreichen Funktionen, die weitere Flexibilisierung des Arbeitszeitregelwerkes und gleichzeitig die Modernisierung und Erschließung neuer Aufgabenfelder (beispielsweise Online, Informationstechnologie (IT), Multimedia, Digitalisierung) führte zu dem Gebot eines ganz wesentlichen »Know-how-Transfers« und zu weit überdurchschnittlichen Leistungssteigerungen der Aus- und Fortbildung im ZDF und einer Steigerung des Aus- und Fortbildungsaufwands seit Ende der 80er Jahre mit rund sechs Millionen Euro auf heute rund zwölf Millionen.

Allein die Aufwandssteigerung von 1997 (rund 8,5 Millionen Euro) bis 2003 (rund 10 Millionen Euro) betrug dabei rund 20 Prozent. Dabei war es erforderlich, dem Gebot wirtschaftlichen Handelns zu genügen und alle Aufwandssegmente zu hinterfragen und zu priorisieren. Für die Aus- und Fortbildung galt und gilt dies mit der Maßgabe, dass

eine qualifizierte Aus- und Fortbildung wichtige Zukunftsvorsorge für das ZDF bedeutet, da nur mit gut aus- beziehungsweise weitergebildeten Mitarbeitern die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit des ZDF zu gewährleisten ist und
gleichzeitig neue Ausbildungsfelder beziehungsweise -schwerpunkte (zum Beispiel die Ausbildung Ost) erschlossen werden müssen und
die übergeordneten Aufgaben der Ausbildungsleistungen des ZDF im Gesamtvolumen nicht reduziert werden durften und dürfen beziehungsweise eine relevante und spürbare Steigerung erfahren mussten.

Die Ausgangssituation der Ausbildung 2007
Die Ausbildungsleistungen des ZDF weisen für das Haushaltsjahr 2007 rund 2 180 Ausbildungen unterschiedlichster Formen (Ausbildungsberufe, Volontäre, Praktikanten, Hospitanten, Schülerpraktikanten, Referendare) aus. Im Leistungsvolumen bedeutet dies allein seit 1997 nahezu eine Verdreifachung der Ausbildungsleistungen. Die Steigerung bei der herkömmlichen Berufsausbildung von 62 im Jahr 1997 auf 308 im Jahr 2007 entspricht sogar einer Erhöhung um 500 Prozent.

Mit Blick auf die Gesamtsituation der Ausbildungsplätze in Deutschland, die allein im Vergleich der Jahre 2001 zu 2005 um 7,78 Prozent (4,6 Prozent im öffentlichen Bereich) rückläufig waren und bei der alle Sparten einschließlich der IT- und der Medienbereiche betroffen waren, schien es geboten, dass das ZDF sein Ausbildungsangebot, und hier insbesondere seine Ausbildungsberufsangebote steigern musste. Gleichzeitig wurden die Angebote für junge Menschen aus den neuen Ländern sowie auch die Gewährleistung von Ausbildungsplätzen für benachteiligte beziehungsweise schwerer vermittelbare Auszubildende ergänzend gesichert und akzentuiert.

40 Prozent aller Unternehmen (71 Prozent im öffentlichen Bereich) haben keine Ausbildungsberechtigung. Insgesamt bilden nur 32 Prozent aller Betriebe (öffentlicher Bereich 22 Prozent) aus. In den alten Bundesländern beträgt die durchschnittliche Ausbildungsquote 4,5 Prozent, im öffentlichen Bereich 2,2 Prozent. Das ZDF weist eine Ausbildungsquote von über sieben Prozent aus. Das Ausbildungsplatzangebot sieht vor:

acht Volontäre im Redaktionsbereich
acht Volontär-Praktikanten
vier Studiovolontäre
308 Berufsausbildungen, und zwar: 196 Bürokaufleute, 25 Kaufleute für audiovisuelle Medien, 19 Kaufleute für Bürokommunikation, zwei Kaufleute für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen, zwei Kaufleute für Marketingkommunikation (= 244 Kaufleute im Bereich der Lehrbeauftragten Verwaltung), 26 Mediengestalter, 20 Fachinformatiker, 16 Teilnehmer der Berufsakademie Ravensburg, zwei Tischler (= 64 im Bereich des Lehrbeauftragten Produktion).
1 100 Hospitantenbeschäftigungen; hier erhalten vor allem Studenten die Möglichkeit, Berufsinhalte und Arbeitsabläufe in dem Bereich Redaktion kennenzulernen.
225 Praktikantenverträge; hier erhalten vor allem Studenten die Möglichkeit, Berufsinhalte und Arbeitsabläufe in den Bereichen Produktion, Technik und Verwaltung kennenzulernen.
500 Schülerpraktikanten, für die keine Personalkosten anfallen.
Weiter sind fünf Ausbildungs-/Nachwuchsplätze für Absolventen des Karl-Holzamer-Stipendiums sowie 20 Ausbildungs-/Nachwuchsplätze für die Bereiche Produktion, Technik und sonstige Bereiche veranschlagt.

Ausgewählte Akzente der Ausbildung
Das ZDF hat in den letzten Jahren neue Ausbildungen gemeinsam mit Bundes- und Landesinstitutionen entwickelt und angeboten, wie zum Beispiel Mediengestalter/in Bild- und Ton, Fachinformatiker/in, Kaufmann/-frau für audiovisuelle Medien.

Das ZDF gewährleistet ergänzend Volontariate für die Redakteursausbildung für Bewerber aus den neuen Ländern; dies in betriebsnaher Form, teils integriert in die Fachredaktionen beziehungsweise Studios.

Damit komplettiert das ZDF die in den letzten Jahren begonnenen Maßnahmen, Ausbildungsberufe und Volontariatsplätze und sonstige Ausbildungen, beispielsweise Hospitationen in den Studios der neuen Länder und in Berlin sowie in der Zentrale in Mainz für Bewerberinnen und Bewerber aus den neuen Ländern zu gewährleisten.

Der hiermit ergänzend erforderliche Aufwand muss im Rahmen der Personalaufwendungen zusätzlich erwirtschaftet werden, ohne das Budget der Aus- und Fortbildung nach auch dort gebotenen Effizienz- und Synergiemaßnahmen zu belasten.

Das ZDF wird weiterhin, wie bisher, benachtei­ligte, schwerer vermittelbare Auszubildende, zum Beispiel mit Migrationshintergrund, junge Frauen in frauenuntypischen Berufen, schwerbehinderte Auszubildende, Reintegrationsmaßnahmen (Praktika in Kooperation mit der Agentur für Arbeit) für Frauen, die aus der Familienpause in den Beruf zurückkehren, bei seinen Ausbildungen mitberücksichtigen.

Neben der Bereitstellung von Berufsausbildungen und Traineeplätzen werden vorlaufende Praktika zur Verbesserung der Ausbildungschancen und auch sogenannte Patenschaftsausbildungen sowie Ausbildungssicherungen bei Auszubildenden, deren Ausbildungsunternehmen den Ausbildungsplatz auflösen müssen, im Einzelfall angeboten.

Das ZDF wird, wie bisher, Ausbildungskooperationen mit anerkannten Bildungsinstitutionen gewährleisten, Ausbildungsmessen der Länder nutzen, Betriebsbesuchsaktionen im Rahmen der Fortbildung der staatlichen Berufsberatung und praxisorientierter Volontariate bei den Landesbehörden weiterhin ermöglichen, im Rahmen des jährlichen »Girls Day« künftigen Bewerberinnen ausgewählte Funktionsfelder präsentieren und mit dem jährlichen Azubi-Festival die duale Berufsausbildung auch im »Kontakt nach außen« unterstützen und hervorheben.

Bereits vor Beginn der Prüfungsphase bei Auszubildenden werden diese bei Stellen- beziehungsweise Funktionsvakanzen (zum Beispiel Erziehungsurlaubsvertretungen) bei den Abstimmungen mit den Fachbereichen in das engere Auswahlverfahren einbezogen.

Für den Fall der Entscheidung für einen Absolventen ist mit den Personalräten ein vereinfachtes Einstellungsverfahren mit antizipierter Zustimmung verabredet. Entsprechendes gilt für Volontäre. Das ZDF sichert zumindest für eine Übergangsphase eine Beschäftigung zu. Bislang ist es gelungen, die Integration der Ausbildungsabsolventen in das ZDF vorzusehen. Im Bereich der kaufmännischen Ausbildungen werden mit dem Fortgang des Berufsweges im ZDF berufsbegleitende Fortbildungen, beispielsweise zum Industrie- und Personalfachkaufmann, sowie zum Abschluss der Ausbilderprüfung in Kooperation mit der IHK sowie berufsbegleitende Fachhochschul- und Akademiestudiengänge unterstützt und gefördert.

Im Bereich der Volontariatsausbildungen findet das hohe Niveau der Ausbildung seinen Niederschlag in besonders erfolgreichen Funktionsbeauftragungen im journalistischen Bereich bis hin zu den höchsten Leitungsebenen.

Mit Blick auf die im Jahr 2004 festzustellende prekäre Situation auf dem Markt für Ausbildungsplätze war es auf Anregung und im Benehmen mit dem Verwaltungsrat geboten, eine nochmalige spürbare und relevante Steigerung der Ausbildungsbemühungen des ZDF vorzusehen. Das ZDF hatte dementsprechend seine Ausbildungen gemäß Berufsausbildungsgesetz nahezu verdoppelt. Auch in den Studios wurde entsprechend der derzeitigen Ausbildungen – soweit realisierbar – eine ergänzende Ausbildungsleistung angeboten. Die zusätzlichen Ausbildungsangebote richteten sich vor allem an Bewerber, die noch keine Ausbildungsstelle hatten.

Diese besondere Ausbildungsleistung des ZDF wurde 2004 mit der Verleihung des Ausbildungspreises der IHK Rheinhessen geehrt. Bereits im Vorjahr hatte das ZDF einen Sonderpreis für die Beschäftigung schwerbehinderter Mitarbeiter von der Landesregierung erhalten. Hierbei war auch relevant gewesen, dass das ZDF stets auch Ausbildungen für schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber bereithält und durchführt.

Die hohe Ausbildungsleistung erstreckte sich entsprechend den Berufsausbildungszeitspannen bis 2006 und teilweise bis in das Jahr 2007.

Damit war es von besonderer Bedeutung, dass das ZDF nicht nur die Ausbildungen bereithält, sondern auch in einem weiterführenden Netzwerk zur Verbesserung der Berufschancen gemeinsam mit IHK und der Landesregierung sowie der Arbeitsagentur für Arbeit tätig wird.

Für das Jahr 2007 ergab die allgemeine Ausbildungssituation und der Blick auf die Schulabgänge, zum Beispiel in Rheinland-Pfalz, dass gerade in den Jahren 2006/2007 mit 47 519 Schulabgängern der demografische Höhepunkt des Ausbildungsplatzbedarfs erreicht wird. Waren es in den Jahren 1994/1995 nur rund 37 416 und 2004/2005 46 195, so wird gerade in den Jahren 2006/2007 dieser demografische Höhepunkt erreicht. In den Folgejahren, zum Beispiel 2012/2013 (44 414 Ausbildungsplätze) entspannt sich, jedenfalls statistisch, das Ausbildungsplatzproblem.

Es ist daher geboten, dass das ZDF vorläufig sein hohes Ausbildungsplatzangebot weiter vorhält. Dies jedenfalls zumindest für die nächsten zwei bis drei Jahre. Das ZDF kann damit auch dazu beitragen, dass der für den Standort der Zentrale zuständige IHK-Bereich Rheinhessen in Deutschland an der Spitze der Ausbildungsplatzangebote liegt und hier ausbildungswillige junge Menschen stets einen Ausbildungsplatz finden. Auch die Bemühungen in den Studios wird das ZDF – wie bisher – fortsetzen.

 
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