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Programmperspektiven des ZDF
2007 bis 2008

               
 
Präambel

Die Gesellschaft der Bundesrepublik steht vor tief greifenden Herausforderungen. Diese erfordern die Anpassung bisheriger gesellschaftlicher Einrichtungen und Systeme und bedürfen neuer Einstellungen und Handlungsorientierungen bei Bürgern und Entscheidungsträgern in Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Politik. Die Programme des ZDF wollen einen Beitrag zur Diskussion der Herausforderungen leisten. Sie bilden die Lebenswirklichkeit umfassend ab, bieten ein Forum für die Darstellung und Diskussion von Positionen, liefern aktuelles und Hintergrundwissen und helfen den Zuschauerinnen und Zuschauern, ihren Lebensalltag kenntnisreich, reflektiert und entspannt zu meistern.

Die Programme des ZDF fördern Menschenwürde, Achtung gegenüber Mitbürgern, Fairness und Toleranz als Grundlagen des gesellschaftlichen Miteinanders. Dies dient auch der Integration. Die Programme wollen Interesse und Reflexion, Selbstbestimmung und soziale Verantwortung, Kreativität und Ausdrucksfähigkeit unterstützen. Ihr Leitbild ist der mündige Bürger, der sein Leben aktiv in die Hand nimmt und sich in die gesellschaftlichen Prozesse einbringt.

Das ZDF wird 2007 und 2008 diese Funktionen facettenreich wahrnehmen und hierzu die ganze Bandbreite der Ausdrucksformen des Fernsehens nutzen. Rund 50 Prozent des Hauptprogramms werden über Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Wissenschaft, Natur und Kultur informieren. Fiktionale Programme, Show-Unterhaltung, Sport und Kindersendungen bilden die weiteren Grundelemente der Programm-Mischung.

Objektivität und Unabhängigkeit, Ausgewogenheit und Glaubwürdigkeit, Sorgfalt und Verständlichkeit bilden die journalistischen Leitlinien der Programmarbeit des ZDF. Das ZDF stellt diese Grundsätze durch geeignete organisatorische Vorkehrungen, einschließlich der Gestaltung der Konditionen mit Rechteinhabern, Mitarbeitern und Produzenten, sicher. Publizistische und handwerkliche Qualität werden durch ausgewiesene Autorenhandschriften, Produktionen von bleibendem Repertoire-Wert, Kulturproduktionen und Ereignisprogramme unterstrichen.

Die Digitalisierung verändert derzeit in hohem Tempo die Produktions-, Verbreitungs- und Angebotsformen des Fernsehens. Neue Angebote und Produkte, neue Nutzungsformen und bessere Bildqualität eröffnen neue Zugänge zum Publikum. Das ZDF will diese nutzen, um die Zuschauer zu erreichen und zu berühren. Es wird seine Anstrengungen fortsetzen, Qualitätsprogramme auf neuen Plattformen für die Zuschauer frei zugänglich anzubieten.

Das ZDF spricht mit seinen Programmen Zuschauer jeden Alters an. Durch neue Informations- und Unterhaltungsformate bleibt das ZDF bestrebt, jüngere und Zuschauer mittleren Alters verstärkt zu erreichen.

Die im Folgenden dargestellten Programmperspektiven 2007 bis 2008 bauen auf den ZDF-Programmperspektiven 2004 bis 2006 vom 10. September 2004 sowie der Bilanz der ZDF-Programmperspektiven 2004 bis 2006 vom 15. Mai 2006 auf und schreiben sie fort.

1. Aktualität und Zeitgeschehen – zuverlässig und schnell, umfassend und hintergründig
In seinen Informationsprogrammen setzt sich das ZDF zum Ziel, umfassend, schnell, zuverlässig und profund über zentrale gesellschaftliche und weltpolitische Entwicklungen zu berichten. Verständlichkeit und erklärende Einordnung sind die Leitbegriffe für ein zukunftsfähiges, zuschauerorientiertes Informationsangebot im ZDF.
Die Nachrichtensendungen der »heute«-Familie bleiben das Rückgrat der aktuellen Information im ZDF-Programm. Systematisch ist das Nachrichtengerüst in den letzten Jahren ausgebaut worden – mit zusätzlichen Sendungen, beispielsweise in der Nacht und an Wochenenden. Dieser Weg wird konsequent fortgesetzt, um der öffentlichen Erwartung gerecht zu werden, jederzeit schnell und professionell reaktionsfähig zu sein. Hierzu gilt es, Nachrichtenlücken im Programm, wie etwa am Samstagvormittag und an Feiertagen, zu schließen. Die aktuellen Sendungen arbeiten an einer weiteren Perfektionierung der »Breaking News«-Abläufe einschließlich der Crawls im laufenden Programm. Ständig aktualisierte und jederzeit zugängliche Nachrichten wird darüber hinaus ZDFonline rund um die Uhr bereitstellen. Umfassende Liveberichterstattung von wichtigen Ereignissen wird das ZDF in PHOENIX sicherstellen.
Auf der Grundlage einer verlässlichen und verständlichen Nachrichtengebung wird es Aufgabe der Magazine sein, die Fakten einzuordnen, zu erklären, sie dem Zuschauer nahe zu bringen über Personen, Schicksale, Fakten und Hintergründe, die der jeweiligen Nachricht zugrundeliegen. Dem ZDF wird in Marktuntersuchungen eine hohe Erklärkompetenz zugewiesen – auch als Unterscheidungsmerkmal zu konkurrierenden Sendern. Diese Kompetenz gilt es auszubauen, unter anderem in den Magazinsendungen.
Im Genre der Dokumentation hat das ZDF ein hohes Renommee. Das Genre wird gepflegt und ausgebaut. Vertiefender Hintergrund, wie nur Reportagen und Dokumentationen ihn liefern können, wird, anders als bei sämtlichen Konkurrenten, zur zuschauerintensivsten Zeit angeboten. Historische Ereignisse wie die Machtübernahme Hitlers im Jahr 1933 oder der Jahrestag der Geiselbefreiung von Mogadischu werden ebenso aufgegriffen wie aktuelle Herausforderungen des globalen Klimawandels, der demografischen Entwicklung der Gesellschaft oder der zunehmenden internationalen Bedeutung Asiens.
Sondersendungen aus aktuellem Anlass sind im Anschluss an die 19-Uhr-»heute«-Sendung in Form von »ZDF spezials« ein erfolgreiches und von den Zuschauern nachgefragtes Instrument zur unmittelbaren Vertiefung großer Nachrichtenereignisse. Dies wird beibehalten und gegebenenfalls ausgebaut.
Verstärkt werden sollen auffällige Schwerpunktsetzungen im Programm zu den großen nationalen und internationalen Themen der Zeit. Dies wird in Form von Thementagen und Schwerpunktwochen geschehen. Geplant sind unter anderem Programmschwerpunkte zu Migration und Integration sowie zur Globalisierung. In der formalen Umsetzung sollen klassische Formate wie etwa Hearings weiter überarbeitet und modernisiert werden. Innovative Inhaltsvermittlung wird gefördert und umgesetzt werden. Ziel wird es dabei sein, breiten Zuschauergruppen komplexe Themen verständlich zu erklären und ihr Interesse daran zu steigern.
Die Auswirkungen der großen Politik im Regionalen und Beispielhaftes aus den Ländern bundesweit zu zeigen, bleibt eine zentrale Herausforderung für das ZDF und seine Landesstudios. In Magazinen, Nachrichtensendungen, Talksendungen, Reportagen und Dokumentationen soll sich die Vielfalt Deutschlands im Programm spiegeln. Dabei gilt es, den erfolgreich begonnenen Aufholprozess der Akzeptanz des ZDF-Programms in Ostdeutschland zu verstärken. Präsenz vor Ort, Themensetzung und Auswahl von Protagonisten müssen gewährleisten, dass der Osten Deutschlands sich noch stärker als bisher im Programm des ZDF wiederfindet.
In dem Maße, in dem die Welt enger zusammenrückt, die Auswirkungen der Globalisierung in Privat- und Berufsleben für die Menschen spürbarer werden, ist es von größter Bedeutung für ein Medienunternehmen wie das ZDF, diese Entwicklungen analytisch und emotional, beschreibend und wertend zu begleiten. Das Informationsprogramm des ZDF muss gerade in diesem Bereich Orientierung und Erklärung bieten. Dazu wird das »auslandsjournal« häufiger ausgestrahlt als 2005 (24 Mal). Journalistisch begründete Schwerpunktsetzungen wie zur »Globalisierung«, zum G8-Gipfel, zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft und zu »50 Jahre Römische Verträge« Anfang 2007 werden das Themenfeld vertiefen und hervorheben.
Die Berichterstattung über herausragende Sportereignisse, wie zum Beispiel die Olympischen Sommerspiele in Peking 2008, bleibt Kernbestand des ZDF-Informationsprogramms. Im Jahr 2007 werden unter anderem die in Deutschland stattfindenden Weltmeisterschaften im Handball, Turnen und im Radsport zu Schwerpunkten der Sportberichterstattung im ZDF werden. Spitzensport mit Massenwirkung, wie etwa die Fußball-Bundesliga, gehört ins Angebot eines konkurrenzstarken Vollprogramms ebenso wie die Berücksichtigung von Breitensport und die Berichterstattung über Behindertensport, beispielsweise von den Paralympics. In großen Livesendeflächen sowie in den Regelsendungen »das aktuelle sportstudio« und »ZDF SPORT­reportage« wird der Sport aktuell und hintergründig präsentiert. ZDFonline gibt darüber hinaus einen vertiefenden, zum Teil live präsentierten Gesamtüberblick über Verlauf und Stand von Sportwettbewerben, zum Beispiel bei der Tour de France. Bei der Sommer-Olympiade 2008 in Peking wird ZDFonline die gesamte Bandbreite der Sportarten und Wettbewerbe in Berichterstattung und Ergebnisdienst präsentieren und dadurch den Zuschauern das Gesamtereignis strukturiert nahe bringen. Seine Digitalkanäle wird das ZDF anlässlich der Sommer-Olympiade 2008 wie auch bei früheren Olympiaden für ergänzende Übertragungen nutzen, um die Wettbewerbe in höherer Bandbreite interessierten Zuschauern live präsentieren zu können.
2. Kultur – programmliches Leitprinzip des ZDF
Die ZDF-Programme vermitteln und fördern Kultur. Sie geben Anstöße zur Selbstvergewisserung und Orientierung der Zuschauer. Die Vermittlung von Kunst, Kultur, Religion und Philosophie bleibt ein Grundelement des ZDF-Hauptprogramms und seiner Partnerprogramme. Das ZDF setzt dabei auf Vermittlungsformen, die verständlich bleiben und Kultur einem breiten Nutzerkreis erschließen. Der Pflege klassischer Kulturtechniken und der Vermittlung des klassischen Kulturkanons unserer Gesellschaft widmet das ZDF ebenso wie der Entwicklung neuer kultureller Ausdrucksformen besonderes Augenmerk. Das ZDF produziert Programme von eigenem, bleibendem kulturellen Wert. Der Sender versteht sich als Teil der Kulturproduktion der Bundesrepublik Deutschland und bleibt ein Kulturfaktor.
Das ZDF wird über die relevanten kulturellen Ereignisse und Diskussionen der Gegenwart kontinuierlich berichten und sie abbilden. Im Hauptprogramm wird aktuelle Kulturberichterstattung im Kulturmagazin »aspekte« und in den Nachrichten um gezielte Angebote aus Anlass kulturell bedeutsamer Jahrestage oder besonderer Ereignisse ergänzt. In den Digital- und Spartenkanälen prägen Kulturprogramme das Angebotsprofil: Kultur bleibt die tragende Säule im programmlichen Selbstverständnis des Partnerkanals 3sat, etwa mit seinem werktäglichen Magazin »Kulturzeit« zur Primetime, dem Denkmagazin »delta« und dem für Bühnenprogramme reservierten Samstagabend. Im Mittelpunkt des ZDFtheaterkanals stehen Bühnen- und »Performing Arts«-Programme.
Im Rahmen der aktuellen Berichterstattung wird das wöchentliche Kulturmagazin »aspekte« über die wichtigen Kulturtermine wie Filmfestspiele, Buchmessen und Musik-/Theaterevents regelmäßig berichten. Unter anderem stand im Herbst 2006 Indien als Gastland der Frankfurter Buchmesse im Mittelpunkt des Interesses.
Das »nachtstudio« wird im Zeitraum 2006 bis 2008 auf aktuelle kulturelle Ereignisse eingehen und sich kurzfristig in gesellschaftliche Debatten einschalten.
Leseprogrammen wird das ZDF weiterhin besonderes Augenmerk widmen: im Hauptprogramm mit dem zweimonatlichen Talkmagazin »Lesen!« und in 3sat mit dem Sachbuchprogramm »bookmark«. Besondere Ausgaben zu herausragenden Größen der deutschen Literaturgeschichte werden die Förderung von Buch und Literatur unterstreichen. Literaturveranstaltungen wie die beiden Buchmessen in Frankfurt und Leipzig und die Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt prägen das Literaturengagement von 3sat.
Besondere Programme und Programmschwerpunkte werden kulturelle Werke und Kulturschaffende, die zum kulturellen Kanon unserer Gesellschaft gehören, im Bewusstsein halten, so der Fernsehfilm »Ohne einander« und die Kinokoproduktion »Ein fliehendes Pferd« aus Anlass des 80. Geburtstags Martin Walsers und die Verfilmung von Martina Borgers »Im Gehege«. 3sat wird mit Dokumentationen und Spielfilmen 2007 einen Schwerpunkt über Thomas und Heinrich Mann gestalten.
Fernsehfilme und Kinokoproduktionen des ZDF werden den Beitrag des ZDF zur Kulturproduktion unseres Landes unterstreichen – so die Ausstrahlung der Kinokoproduktion »Was nützt die Liebe in Gedanken« von Achim von Borries und Hendrik Handloegten nach Motiven des Romans Der Selbstmörderclub von Arno Meyer zu Küingdorf; so die Fernsehfilmproduktion nach der Buchvorlage Anonyma, den Tagebuchaufzeichnungen einer Frau in Berlin aus den letzten Kriegs- und ersten Nachkriegswochen in Berlin 1945.
Mit dem einzigen Theatermagazin im deutschen Fernsehen, »FOYER«, erschließen 3sat und der ZDFtheaterkanal dem breiten Publikum Inszenierungen, Festivals und aktuelle Entwicklungen aus dem Bereich der »Performing Arts«. Ein Schwerpunkt der Berichterstattung wird 2007 das 44. Theatertreffen Berlin. 2007 wird der ZDFtheaterkanal zusammen mit 3sat und/oder ARTE zwei bedeutende Theaterfilme für die ZDF-Programmfamilie entwickeln: »Maria Stuart« (Friedrich Schiller) und »Mein Kampf« (George Tabori). In einer neuen Produktion des ZDFtheaterkanals, »Meisterwerke der Menschheit«, werden Beispiele aus der UNESCO-Liste des zu schützenden immateriellen und mündlichen Kulturerbes, »Local Culture – Global Heritage«, vorgestellt.
Klassische Musik werden die ZDF-Programme kontinuierlich in Konzert- und Ereignisübertragungen wie zum Beispiel dem Silvester- und Neujahrskonzert sowie jahreszeitlichen Events wie der »Sommernachtsmusik« im Hauptprogramm und den Übertragungen von herausragenden Konzertveranstaltungen aus den Regionen in 3sat anbieten.
Die gestiegene Nachfrage nach ethisch-moralischer Orientierung und Themen des Glaubens wird das ZDF in seinen Regelsendungen wie zum Beispiel »sonntags«, »Das Philosophische Quartett«, »nachtstudio«, »delta« (3sat) aufgreifen. Programmakzente wie beispielsweise der 3sat-Thementag Religion im Januar 2007 dienen der Vertiefung. Über wichtige religiöse Ereignisse und Zusammenkünfte wie zum Beispiel die Kirchentage der beiden großen Kirchen wird das ZDF regelmäßig weiterhin berichten.
Das ZDF bleibt Kulturproduzent. Neben originären fiktionalen Programmen und systematischer Nachwuchsförderung unter anderem im Kleinen Fernsehspiel (vgl. 4.) wird es Theater- und Musikwerke besonders herausstellen, wie im 3sat-Festspielsommer 2007 mit dem Schwerpunkt Richard Wagner und 2008 mit Puccini.
In den kommenden Jahren wird das ZDF in seinem Hauptprogramm und seinen Partner- und Spartenkanälen seine Anstrengungen zur Unterstützung der Restaurierung der Berliner Museumsinsel als einem zentralen Projekt zur Sicherung der öffentlich zugänglichen kulturellen Überlieferung verstärken. Als zentraler Spielort der monatlichen Denkmalschutzsendung »Bürger, rettet Eure Städte« soll ihr Bild einem großen Publikum präsenter werden. Darüber hinaus wird es in Kooperation mit Kulturfestivals, beispielsweise der Berlinale und regionalen kulturellen Großereignissen, den Stellenwert des Kulturlebens unterstreichen.
3. Bildung, Wissen, Service – Erkenntnisgewinn und Nutzwert für die Zuschauer
Die ZDF-Programme tragen zur Vermittlung und Aneignung von Wissen und Bildung, einer der Schlüsselressourcen der Zukunft, bei. Sie vermitteln Wissen und Kenntnisse über Geschichte und Zeitgeschichte, Wissenschaft, Technik und Natur. Sie geben Orientierungshilfen für die alltägliche Lebensbewältigung. Die ZDF-Programme nutzen dabei alle Darstellungsformen des Fernsehens, vom Magazin über Dokumentationen bis hin zu inszenierten, fiktionalen Erzählprogrammen. Sie setzen auf anschauliche optische und grafische Darstellung von Zusammenhängen und bemühen sich besonders, allen Zuschauern komplexe Sachverhalte nachvollziehbar darzustellen. Schlüsselfelder der Wissenschaft und Technologie werden neben alltags- und gesellschaftsrelevanten Themenfeldern wie Umwelt, Ernährung und Gesundheit im Mittelpunkt der ZDF-Wissensprogramme stehen. Die ZDF-Wissenssendungen werden sie an alltagspraktischen, nachvollziehbaren Beispielen erläutern und neben der Darstellung von Fakten und Zusammenhängen auch wissenschaftliche und wissenschaftspolitische Hintergründe aufgreifen.
Die Geschichte aller Epochen vom Altertum bis in die Neuzeit werden die Geschichtsprogramme des ZDF 2007 bis 2008 in den Mittelpunkt stellen: beispielsweise eine zehnteilige Geschichte der Deutschen von Otto I. (10. Jh.) bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs (»Die Deutschen«), des Weiteren regelmäßige jahrestagsbezogenen Beiträge in einzelnen Dokumentationen oder dem Magazin »History«.
Aufwändig produzierte, repertoirefähige Dokumentationen werden Protagonisten, Ereignisse und Themen der Religions- und Kirchengeschichte aufgreifen. An Ostern 2007 wird »Das Wunder von Manoppello« und an Weihnachten 2007 der heilige Franziskus von Assisi vorgestellt. Darüber hinaus ist für 2007 eine dreiteilige »Geschichte des europäischen Islam« in Planung.
Dokumentationen am Dienstag um 20.15 Uhr, »Abenteuer Wissen«, die ZDF-Beiträge zum 3sat-Wissenschaftsmagazin »nano« und die 3sat-Dokumentationsreihe »hitec« werden das Verständnis der aktuellen Wissenschafts- und Technikentwicklung und ihres Zusammenspiels mit Alltagsanwendungen und wirtschaftlicher Vermarktung erhöhen. 2007/2008 werden sie dem Klimawandel (Stichwort »Globale Erwärmung«) sowie dem Thema Gesellschaft und Wissenschaften der Zukunft besondere Aufmerksamkeit widmen. Ergänzende Informationen werden im Onlinedienst zur Vertiefung bereitgestellt.
Die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen, die Bedeutung des Prinzips der Nachhaltigkeit für Wirtschaft und Gesellschaft sowie den Natur- und Umweltschutz werden die ZDF-Wissenschaftsprogramme, das Magazin »ZDF.umwelt« sowie Dokumentationen, unter anderem der Reihe »Wunderbare Welt«, regelmäßig im Hauptprogramm und den Partnerprogrammen thematisieren – im Zusammenhang mit dem Fragenkomplex Artenvielfalt unter anderem in einer zweiteiligen Dokumentation über bedrohte Tierarten.
Wissenschaftsschwerpunkte im Hauptprogramm und 3sat werfen darüber hinaus einen Blick auf zentrale Zukunftsfelder – unter anderem 2007 auf 3sat in einem Raumfahrtschwerpunkt, in einer Themenwoche »Eiswelten« sowie in Thementagen und neuen Dokumentationsreihen zu den Themen Medizin, Zukunft und Zoologie. Den 150. Geburtstag Max Plancks werden die Programme des ZDF 2008 besonders würdigen. 3sat wird zudem mehrere Wissensabende realisieren, unter anderem zu den Themen Energie und Wasser.
Wissen und Wissenschaft mit ergänzenden Informationen und Materialien zu »Abenteuer Wissen«, »Joachim Bublath« und den ZDF-Dokumentationen werden in den nächsten Jahren als Themenschwerpunkt von ZDFonline weiter ausgebaut. Hierbei wird das ZDF bewährte Kooperationen mit Verbänden und Wissenschaftseinrichtungen fortführen.
Das Thema Schule und Bildung wird die ZDF-Programmfamilie nach dem Auftakt im Mai 2006 und dem Programmschwerpunkt im September 2006 mit weiteren Dokumentationen, Reportagen und Magazinbeiträgen kontinuierlich behandeln und zum erkennbaren Element des Themenprofils der ZDF-Informationsprogramme machen. Das ZDF wird darüber hinaus als offizieller Medienpartner künftig alljährlich den an den Sieger eines Wettbewerbs allgemeinbildender Schulen vergebenen Deutschen Schulpreis der Robert-Bosch- und der Heidehof-Stiftung begleiten. Geplant sind Berichte über den Wettbewerb und die Preisverleihung in den regulären Magazinsendungen des ZDF. Die Preisverleihung wurde im Dezember 2006 auf PHOENIX übertragen. Der ZDFthe­aterkanal wird seine erfolgreiche Aktion »Schüler spielen Schiller« mit einem bundesweiten Schultheaterwettbewerb fortsetzen.
Die Zukunftsbedeutung der Wissenschaften werden die ZDF-Programme durch Kooperationen mit Wissenschaftseinrichtungen, in hervorgehobener Berichterstattung über den Deutschen Zukunftspreis sowie mit dem nanoCamp für junge Wissenschaftler unterstreichen.
In seinen Servicesendungen »WISO«, »ZDF.umwelt« und »Volle Kanne« wird das ZDF den Zuschauern laufend Informationen über Arbeits-, Verbraucher-, Naturschutz-, Erziehungs- und Beziehungsfragen geben und dabei zum Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge beitragen. In seinem neuen Magazin »vivo« wird 3sat Serviceinformation mit neuer Akzentuierung bieten: Themen werden monothematisch und umfassend dargestellt und um Hintergrundinformationen ergänzt.
4. Fiktionale Erzählprogramme – Entspannung, Unterhaltung und Auseinandersetzung mit den Themen der Zeit
Die fiktionalen Programme des ZDF sollen das Publikum unterhalten. Sie sollen Anregungen zur Reflexion individueller wie gesellschaftlicher Verhaltensweisen, Themen und Prozesse bieten. Facettenreichtum der Inhalte, Genres und Handschriften sowie Originalgeschichten und die Adaption literarischer Vorlagen charakterisieren die fiktionalen Programmleistungen des ZDF. Die fiktionalen Programme des ZDF begreifen Popularität nicht als Einschränkung, sondern als Chance. Die fortwährende Erneuerung des Programms aus sich selbst heraus ist dabei Maxime der ZDF-Fiktion. In ihrer Gesamtheit leisten die fiktionalen Angebote des ZDF einen Beitrag zur Wahrung und Weiterentwicklung der audiovisuellen Erzählkultur in der Bundesrepublik.
Zeitgemäß, lebendig und nah am öffentlichen Diskurs – nach diesen Kriterien wählt das ZDF im Fernsehfilm seine Geschichten, Themenfelder, Lebenswirklichkeiten und Milieus. 2007/2008 zum Beispiel mit »An die Grenze«, der packenden Geschichte einer anrührenden Liebe und einer Selbstfindung im authentisch erzählten Milieu der DDR-Grenztruppen, mit »Mein alter Freund Fritz« von Dieter Wedel, einer facettenreichen und kritischen Arztgeschichte über Freundschaft und Karriere.
Nach dem überragenden Erfolg des Zweiteilers »Dresden« setzt das ZDF weiterhin auf inhaltlich, thematisch und produktionell herausragende Mehrteiler, die der Zuschauer zum Ereignis macht. Zum Beispiel mit »Neger, Neger, Schornsteinfeger«, dem Zweiteiler nach dem autobiografischen Bestseller von Hans-Jürgen Massaquoi über einen kleinen Jungen mit schwarzer Hautfarbe, der im Hamburger Arbeiterviertel Barmbek die Nazizeit erlebt, mit dem Zweiteiler »Die Krupps«, dem packenden zeitgeschichtlichen Familiendrama über das Wohl und Wehe einer der einst mächtigsten deutschen Familiendynastien und mit dem Dreiteiler »Afrika, mon amour« über die Lebens- und Liebesgeschichte einer unkonventionellen Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Bei den genrenahen Filmen wird das ZDF künftig noch stärker Erzählansätze realisieren, die Genregrenzen und -möglichkeiten ausloten und neu definieren. Die Bandbreite reicht von tragikomisch-lebensnah erzählten Partnerschaftsgeschichten bis hin zu Kriminalfilmen, die Spannung und Leichtigkeit komödiantisch verbinden. 2007/2008 zum Beispiel in »Der russische Geliebte«, einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte zwischen einer älteren Frau und einem jungen Mann und in »Eine Stadt wird erpresst« von Dominik Graf, einem außergewöhnlichen und realistischen Krimi um eine Erpressung der Stadt Leipzig.
Innovation wird weiter gefördert und gefordert. Der Einsatz kreativer Talente aus dem Kleinen Fernsehspiel in anderen Sendereihen wird weiter ausgebaut – zum Beispiel mit »Freundinnen fürs Leben« in der Regie von Buket Alakus, mit »Hochzeit um jeden Preis« in der Regie von Eoin Moore, mit »Krieg der Frauen« in der Regie von Katinka Feistl.
Das kleine Fernsehspiel als erste Adresse für den Filmnachwuchs setzt sein Engagement als Talenthaus für das ZDF fort. Projektausschreibungen geben Impulse und ermöglichen Innovation. 2006/2007 im Programm: die Ergebnisse der dokumentarischen Ausschreibung »Agenda 2020 – Wie werden wir leben?«. Auch für 2007 wieder geplant: eine Reihe mit den interessantesten und besten Filmen des jungen deutschen Films im Spätabendprogramm. 3sat wird sein Engagement als Förderer des Dokumentarfilms fortsetzen.
Das ZDF wird neue Serien-Sujets etablieren, um das Interesse der Zuschauer am Genre der Fernsehserie zu steigern. Zur Verstärkung und Erneuerung des Freitagskrimis werden neue Formate mit hochkarätig besetzten Ermittlerfiguren produziert (»Stolberg« mit Rudolf Kowalski und die Krimiserie »Der Kriminalist« mit Christian Berkel). Mit »Doktor Martin« wird eine neue Typologie der Arztserie entwickelt. In der neuen Serie »KDD – Kriminaldauerdienst« werden Migranten eine herausgehobene positive Rolle innehaben.
Die Fernsehfilm-Krimis und Melodramen am Samstag und Sonntag sollen mit kontinuierlicher Innovation weiter gestärkt werden und in jungen Zuschauergruppen an Profil gewinnen. Am Samstag zum Beispiel mit »Lutter«, einer Krimireihe mit Joachim Król als Ruhrgebietskommissar und mit dem ersten Dreiteiler, der als besondere Ausgabe der etablierten Reihe »Rosa Roth« neue Aufmerksamkeit für den Sendetermin schaffen soll.
Mit der Beteiligung an viel versprechenden inhaltlich und formal ambitionierten Kinoprojekten wird das ZDF auch weiterhin sein Engagement für den deutschen Film dokumentieren. Viel beachtete Kinofilme, an denen das ZDF beteiligt ist, wird es auf angemessenen Sendeplätzen ausstrahlen, darunter preisgekrönte Filme wie »Lichter« von Hans-Christian Schmid und Dokumentarfilme wie »Das Goebbels-Experiment« von Lutz Hachmeister.
Aus der internationalen Fernseh- und Spielfilmproduktion wird das ZDF regelmäßig im Montagskino und dem Sonntagskrimi sowie an herausgehobenen Terminen an Feiertagen und Sonderterminen Qualitätsprogramme ins deutsche Fernsehen bringen.
5. Show – Erlebnisse, Überraschungen und Anregungen ermöglichen
ZDF-Unterhaltungssendungen verbinden Entspannung mit dem gewachsenen Bedürfnis nach Abwechslung und Anregung. Sie präsentieren spannende Wettbewerbe und Spiele. Sie eröffnen überraschende Begegnungen mit Prominenten und Mitbürgern. Sie ermöglichen die spielerische Auseinandersetzung mit Themen aus dem Alltag, dem Wissensfundus der Gesellschaft und der Kultur. Sie bieten professionelle Showartistik und Musik. Die ZDF-Unterhaltung bedient sich aller Genres und Formen der Showproduktion. ZDF-Shows setzen Standards der Produktion und Umsetzung in Dramaturgie, Bühnenbild, Licht und Moderation.
»Wetten, dass ..?« als die erfolgreichste Show Europas wird das ZDF kontinuierlich fortentwickeln und in jeweils einer jährlichen Sonderausgabe jahreszeitliche und themenbezogene Facetten hinzufügen.
Wissens-/Themenshows stellt das ZDF 2007/2008 in den Mittelpunkt seiner Showproduktion. Mit dem Format »Unsere Besten« sowie darüber hinaus mit Einzelsendungen wie dem Drei-Länder-Wettbewerb »Der große Drei-Länder-Check« werden die ZDF-Shows auf entspannt-amüsante Art und Weise neue Wissenshorizonte eröffnen.
Das ZDF wird weiterhin neue Spielshows erproben und die inhaltlichen und gestalterischen Standards zeitgemäßer Showproduktion fortentwickeln.
Seine Spätabendleiste »Johannes B. Kerner« wird das ZDF verstärkt nutzen, um Zuschauern über die Begegnung mit interessanten Zeitgenossen hinaus Erfahrungen und Orientierungen für den Umgang mit existenziellen Lebens- und praktischen Alltagssituationen zu vermitteln.
Die erfolgreiche Mischung von Service und Unterhaltung aus dem »Fernsehgarten« wird das ZDF pflegen und in zusätzlichen Shows fortentwickeln.
ZDF-Musikshows präsentieren die ganze Bandbreite des musikalischen Schaffens von Pop über deutschen Schlager bis hin zu klassischen Musikrichtungen.
Für das Hauptprogramm wird das ZDF, aufbauend auf der Übernahme von Elementen der monatlichen 3sat-Kabarettsendung, ein eigenes Kabarett-Programmformat entwickeln und dabei die Ansprache mittlerer Altersgruppen besonders berücksichtigen. Gleichzeitig wird das ZDF die Comedy-Programme weiter ausbauen und neben »Nachgetreten« weitere Formate entwickeln.
Kleinkunst und Kabarett stehen im Mittelpunkt der 3sat-Unterhaltungsangebote, unter anderem mit dem jährlichen Kleinkunstfestival sowie den weiteren Kabarettsendungen.
6. Kinderprogramm – Unterhaltung, Wissen und Orientierung für junge Zuschauer
ZDF-Kinderprogramme machen Angebote zur Identitätsbildung und sozialethischen Orientierung der jungen Zuschauer. Sie vermitteln Wissen. Sie regen zur Eigenaktivität an. Sie unterhalten auf fantasievolle, lebendige und thematisch vielfältige Weise. Sie helfen Kindern, sich die Welt anzueignen und eine eigene Position darin zu finden. Mit seinen Beiträgen zum ARD/ZDF-Kinderkanal leistet das ZDF-Kinderprogramm einen wesentlichen Beitrag für ein durchgehend gewaltfreies Programmangebot für Kinder. Konsequenter Jugendmedienschutz bleibt im ZDF Basiskriterium für die redaktionelle Arbeit aller Programmbereiche.
Das Kinderprogramm ist ein fester Bestandteil des Wochenendvormittags- und des Feiertagsangebots im ZDF-Hauptprogramm. Seine Themen-, Formen- und Genrevielfalt entwickelt die Redaktion fortlaufend weiter und gewährleistet eine altersgruppendifferenzierte und -gerechte Ansprache von Kindern.
Mit vielfältigen Programmgenres von der Fiktion bis hin zu den Nachrichten will das ZDF-Kinderprogramm Wissen vermitteln. Das ZDF fördert dabei die Eigeninitiative und Neugier der Kinder und wird mit einem neuen Magazin den gemeinsamen Wissenserwerb von Kindern und Erwachsenen fördern.
Der verantwortungsvolle Umgang mit der Natur und mit Tieren wird im Kinderprogramm dauerhaft thematisiert und steht im Zentrum des Tiermagazins »Wombaz«.
Interesse und Sensibilität für Gesellschaft und Politik will das ZDF-Kinderprogramm mit seinen Nachrichten »logo!« wecken. Ein neues Format, das sich mit politischen Protagonisten und Themen auseinandersetzt, soll diese Aktivitäten intensivieren. Zum Themenspektrum der Sendungen gehören regelmäßige Berichte über die Situation von Kindern mit Migrationshintergrund.
Das ZDF-Onlineangebot für Kinder, »tivi.de«, wird seine multimedialen, die Anschaulichkeit unterstützenden Elemente pädagogisch verantwortet ausbauen. Darüber hinaus wird es Angebote zur interaktiven Beteiligung an Sendungen etablieren und die zuschauenden Kinder in die Rolle von Akteuren versetzen.
Das ZDF-Kinderprogramm erzählt in Serien und Reihen Geschichten, die Kindern ihre Umwelt und ihre Beziehung zu ihren Mitmenschen verstehen helfen und Verhaltensmöglichkeiten zur Ausbildung sozialer Orientierung aufzeigen, unter anderem mit neuen Folgen der Reihe »Anja und Anton«.
Sein Programm für Klein- und Vorschulkinder pflegt das ZDF und setzt mit einem neuen Magazin zur Bewegungs- und Sprachförderung Drei- bis Fünfjähriger einen neuen Akzent.
Das ZDF-Kinderprogramm versteht sich als Förderer und Wahrer der Inte­ressen der Kinder in der Gesellschaft. Kooperationen mit Verbänden und Schulen gehören zum festen Bestandteil der Programmarbeit.
Das ZDF wird im Interesse des Jugendmedienschutzes die Beiträge verstärken, die Wirkungsmechanismen des Mediums transparent und hinterfragbar machen, um so Kompetenz im Umgang mit Medien zu vermitteln. Es wird zugleich in eigenen Beiträgen, Kongressen und Veröffentlichungen seine Grundsätze und seine Praxis der Öffentlichkeit vorstellen und seine Mitwirkung an der Aktion »Schau hin!« fortführen.
7. Digitalangebot – offene Standards und ergänzende Inhalte
Die sich beschleunigende Digitalisierung des Fernsehens wird seine Produktion, seine Verbreitung und seine Angebotsformen nachhaltig verändern und den Zuschauern neue Nutzungsoptionen eröffnen. Das ZDF wird diese Veränderung des Fernsehens aktiv mitgestalten und tritt dafür ein, Programme, die der Allgemeinheit und nicht allein wirtschaftlichen Verwertungsinteressen verpflichtet sind, digital allen Zuschauern jederzeit zugänglich zu machen und dadurch die Qualität des gesamten Programmangebots im digitalen Fernsehen zu steigern. Es wird in seinen eigenen Digitalkanälen Kernfelder und -kompetenzen öffentlich-rechtlicher Programmarbeit in Kultur, Wissen und Service sowie Information pflegen, weiterentwickeln und extensiv anbieten.
Das ZDF wird seine Digitalkanäle der Entwicklung der technischen Reichweite folgend ausbauen. 2007/2008 wird es die aktuellen Informations- und Serviceangebote im ZDFinfokanal stärken, beispielsweise durch regelmäßige Nachrichten, sowie die Digitalkanäle verstärkt zur Erprobung neuer Fernsehformate nutzen. Ab 50 bis 60 Prozent technischer Reichweite wird es seine Anstrengungen weiter erhöhen und in Abkehr von der bisherigen Schleifenprogrammierung täglich wechselnden Angeboten breiteren Raum geben und die Kanäle als Versuchswerkstatt für neue Fernseh(produktions)formen nutzen. Der Ansatz, die Digitalkanäle mit geringstmöglichem Aufwand unter weitgehender Nutzung des Programmstocks des ZDF als Ergänzungs­angebot zu betreiben, wird weiterhin beibehalten.
Das ZDF wird sein Programm auf allen relevanten technischen Verbreitungsplattformen anbieten. Das ZDF tritt für den barrierefreien, auf offenen technischen Standards beruhenden Zugang zu allen Digitalangeboten ein. Das ZDF wird sein Engagement im digital-terrestrischen Fernsehen unverändert fortsetzen und gut 90 Prozent der Zuschauer Zugangsmöglichkeiten eröffnen. Das ZDF wird sein Programm darüber hinaus über den Standard IPTV verbreiten und seine Angebote auch auf mobil empfangbaren Verbreitungsplattformen bereitstellen.
Das ZDF wird zunehmend langlebige Repertoireprogramme im Standard hochauflösenden Fernsehens produzieren. Es entwickelt Szenarien, wie auch in der Ausstrahlung HDTV in wirtschaftlich vertretbarer Form eingeführt werden kann.
Das ZDF wird den begonnenen Aufbau digitaler Produktionsinfrastruktur im Interesse flexibler und effizienter Herstellungsstrukturen und -prozesse beschleunigt fortführen.
8. Online- und Mediendienste – zeitunabhängige, vertiefende und interaktive Angebote
Die Onlineangebote des ZDF sind programmbezogen. Sie spiegeln die Vielfalt des Programms und seine Schwerpunktbildung wider und bieten Rubriken zur aktuellen und Hintergrundinformation, Ratgeber, Sport, Wissen und Kultur, Unterhaltung, Fiktion und Kinderangebote. Als Begleitmedium vertiefen, verlängern, ergänzen und bündeln sie die Themen des Fernsehprogramms mediengerecht mit Text, Bild und Film. Darüber hinaus ermöglichen sie zunehmend neben der Verbreitung von Fernsehprogrammen die zeitunabhängige Nutzung von Fernsehsendungen und die Interaktion mit Zuschauern. Mit der weiteren Digitalisierung wachsen diese Funktionen immer stärker zusammen. Live und zur zeitunabhängigen Nutzung bereitgestellte Sendungen erhalten als programmbegleitende Angebote zunehmende Bedeutung. Die ZDF-Onlineangebote haben den Auftrag, zu informieren, zu bilden, zu unterhalten und die Kultur zu fördern. Sie unterliegen den journalistischen und handwerklichen Anforderungen der Richtlinien für die Sendungen des ZDF. Mit der zunehmenden Verbreitung der Onlinemedien kommt dem nutzerfreundlichen, barrierefreien Zugang und Aufbau von Onlineangeboten erhöhte Bedeutung zu. Die ZDF-Onlineangebote verstehen sich als Vorreiter für die Umsetzung dieser Kriterien.
Die Erklärung komplexer Sachverhalte bildet neben der aktuellen, schnell und jederzeit zugänglichen Information den Kern der ZDF-Onlineangebote. Er wird durch neue Schwerpunktangebote, beispielsweise zur Globalisierung und zur Bedeutung der aufstrebenden Wirtschaftsnationen Asiens, verstärkt.
ZDFonline wird die Mediathek mit ihren sendungsergänzenden, jederzeit zugänglichen Bewegtbildmaterialien in den nächsten Jahren ausbauen.
ZDFonline wird in den nächsten Jahren Angebote entwickeln, die programmbegleitend und unter Anwendung der journalistischen Standards des ZDF von Zuschauern produzierte Beiträge präsentieren.
Onlineinformationen wird das ZDF so formatieren, dass sie auf mobilen Kommunikationsgeräten frei empfangbar sind.
Übersichtlichkeit, Auffindbarkeit und Zugänglichkeit des ZDF-Onlineangebots werden im Zuge der Neugestaltung des ZDF-Portals 2006 verbessert und dauernd optimiert, um einen weitgehend barrierefreien Zugang zu ermöglichen.
Der ZDF-Fernsehtext wird sein Angebot mit der Untertitelung von Sendungen weiter ausbauen und damit seine Position als führender Anbieter auf diesem Feld unterstreichen.

Ausblick
Das ZDF wird mit der Umsetzung dieser Programmperspektiven einen unabhängigen Beitrag zum gesellschaftlichen Gespräch leisten und die Vielfalt der gesellschaftlichen Positionen und Kräfte zu Wort kommen lassen. Es wird Programme schaffen, deren Wert über den Tag hinaus geht und die zum Kernbestandteil des audiovisuellen Gedächtnisses der Gesellschaft werden. Seine Richtlinien zur Wahrung der journalistischen Qualität des Programms und zur Sicherung der Unabhängigkeit von externen Einflüssen wird das ZDF umsetzen und dauernd weiterentwickeln. Dazu zählen nicht zuletzt die zum Schutz der Integrität der Programmgestaltung eingeführten Kontrollmechanismen und Transparenzregeln. Es wird seine Programmvorhaben im dauernden Abgleich mit der gesellschaftlichen und der Wettbewerbsentwicklung realisieren und die bewährte Kooperation mit der ARD auf wichtigen Feldern des Programms fortführen. Diese können kurzfristige Änderungen und Neuakzentuierungen der Programmperspektiven erforderlich machen. Sofern diese erforderlich werden, wird das ZDF sie unter Berücksichtigung der Zuschauerbedürfnisse entwickeln und gemeinsam mit dem Fernsehrat umsetzen. Um Wünsche und Anregungen der Zuschauer zu erhalten, wird das ZDF den Dialog mit ihnen über Mail, Telefon, Brief und Umfragen kontinuierlich fortführen. Dieser Dialog trägt dazu bei, seine Programme zu dem zu machen, was sie sein sollen und wollen: Kommunikationsinstrumente der Gesellschaft für die Gesellschaft.

Prof. Markus Schächter

 
 
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