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2005  
ZDF Jahrbuch
Programmbouquet und Beteiligungen
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Engelbert Sauter

3sat – Kultur und Wissen, Bildung und Wissenschaft

 
Engelbert Sauter
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Logo von »Kulturzeit extra«
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Logo der Sendung »nano«
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Logo der Sendung »delta«
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Kultur und Wissen, Bildung und Wissenschaft, das sind die vier Begriffe, die die Maxime für die Gestaltung des 3sat-Programms bilden. Es war und ist daher das Bestreben von 3sat, all seine Aktivitäten programmlicher Art daran zu messen, ob und wie weit sie inhaltlich einen Mehrwert für die Zuschauer in einem der vier genannten Schwerpunktbereiche kreieren. Mit dieser Programmphilosophie und Handlungsmaxime entspricht 3sat einerseits dem Programmauftrag und der Selbstverpflichtungserklärung des ZDF. Andererseits entsteht so auch ein inhaltlicher Impuls, der mit zur gesellschaftlichen Orientierung beitragen kann.

Wir wissen, dass unsere so genannte Mediengesellschaft geprägt ist von einer immer größer und breiter werdenden Informationsflut und dass es immer schwieriger wird, mit dieser Informationsflut richtig umzugehen, sie zu ordnen und zu bewerten. Daraus ergibt sich eine wichtige Aufgabe für die Medien, die darin besteht, diesen Wust von relevanten und irrelevanten Daten nicht nur zu transportieren, sondern den Zuschauern auch Hilfestellung zu bieten, die jeweiligen Informationen beurteilen und sortieren zu können. Nur so kann auf Dauer verhindert werden, dass Informationen eine ausschließlich quantitative oder gar spekulative Wirkung zeitigen. Ein Programm, das sich an Kultur und Wissen, Bildung und Wissenschaft ausrichtet, trägt zu einer Informationsvermittlung bei, die wertorientiert und dadurch auch zukunftsträchtig ist. 3sat will mit seinem Programm seine Zuschauer befähigen, einen eigenen Standpunkt zu finden.

Für die Verantwortlichen und die Macher von 3sat besteht die permanente Herausforderung, sich darüber klar zu werden, welche Instrumentarien und welches Handwerkszeug notwendig sind, bei der Programmgestaltung den oben genannten Ansprüchen zumindest annähernd gerecht zu werden. Auf verschiedenen Wegen und Ebenen hat 3sat diese Aufgabe angepackt: Überaus wichtig ist es, die sich an den vier Begriffen Kultur und Wissen, Bildung und Wissenschaft orientierende Programmphilosophie möglichst nachhaltig bei den Mitarbeitern in allen Bereichen zu verankern. Die im Jahr 2005 erstmals vorgesehenen Zielvereinbarungsgespräche mit den Redaktionen wurden vornehmlich unter diesem programmphilosophischen Aspekt geführt und abgeschlossen.

In einer Reihe von Seminaren und Workshops wurden diese Gespräche über das Selbstverständnis von 3sat und seine Programmphilosophie im Kreis der Mitarbeiter differenzierend und vertiefend weitergeführt. Den Auftakt bildete Ende 2004 ein Programmseminar, in dem die Eigenproduktionen in Arbeitsgruppen von Kolleginnen und Kollegen aller 3sat-Bereiche sowohl inhaltlich und formal als auch nach ihrer Funktion innerhalb des 3sat-Programmportfolios beurteilt wurden. Die Ergebnisse wurden anschließend mit der 3sat-Leitung diskutiert und haben 2005 in mehreren Fällen zu Formatveränderungen und bei der Gesprächsreihe »gero von boehm begegnet ...« sogar zu einem kompletten Relaunch geführt. Ein weiterer Relaunch ist für die 3sat-Ratgeber in Vorbereitung.

Ziel eines Themenworkshops im Juni 2005 war es dann, die vier Leitbegriffe Kultur und Wissen, Bildung und Wissenschaft inhaltlich weiter zu füllen und im 3sat-Programm umzusetzen. Angeregt von Referaten Dr. Frank Schirrmachers, Herausgeber der FAZ, sowie Professor Ernst-Ludwig Winnackers, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, wurden in kleinen redaktionsübergreifenden Arbeitsgruppen mögliche zukünftige Themenstellungen im 3sat-Programm diskutiert: am Vormittag für den Bereich Kultur und Bildung, am Nachmittag für Wissen und Wissenschaft.

Im November 2005 wurde ein zweites Programmseminar durchgeführt, das sich nach der inhaltlichen Beschäftigung mit den vier Leitbegriffen dem Erscheinungsbild von 3sat zuwendete. In gemischten Arbeitsgruppen bewerteten Kolleginnen und Kollegen der Bereiche Redaktion, Regie, Kamera, Bühnenbild, Produktion, Grafik und Promotion die Eigenproduktionen und diskutierten Möglichkeiten einer optimalen visuellen Umsetzung der 3sat-Prorgramminhalte. Die Anregungen dieses Programmseminars werden in den Zielvereinbarungsgesprächen 2006 aufgegriffen und weiterdiskutiert.

Programmlich zeigte 3sat seine Kompetenz auf den vier Feldern Kultur und Wissen, Bildung und Wissenschaft – neben den Angeboten in den Reihen »Kulturzeit«, »nano«, »delta« und »hitec« – vor allem mit Programmschwerpunkten und Thementagen.

Nach den überaus erfolgreichen Thementagen »Russland entdecken« und »Amerika entdecken« in den Jahren 2003 und 2004 vermittelte 3sat mit dem Thementag »China entdecken« im Jahre 2005 Wissen über ein faszinierendes Land im Wandel. Auch dieses Angebot hatte wieder einen außergewöhnlichen Erfolg: Durchschnittlich 1,8 Prozent der Zuschauer schauten an diesem Tag zu. 3sat wird diese Reihe konsequent fortsetzen und plant daher für 2006 einen Thementag »Indien entdecken« zum Schwerpunktland der nächsten Frankfurter Buchmesse.

Bildung und Wissen vermittelten die Thementage »Schiller« am 1. Mai und »Freiheit!« am Tag der Deutschen Einheit, dem 3. Oktober. Dem Thema Wissenschaft widmete 3sat unter anderem im Februar 2005 den Programmschwerpunkt »Albert Einstein«. Aus Anlass seines 50. Todestags stellte 3sat eine Woche lang in Dokumentationen, Porträts und seinen Magazinen den Menschen, Wissenschaftler, Philosophen und engagierten Weltbürger vor. Am 8. Dezember zeigte 3sat den Wissenschaftsabend »Superlative der Technik«. Fast eine Million Zuschauer verfolgte dieses dreistündige Programmangebot.

Kultur sozusagen pur bekamen die Zuschauer im 3sat-Festspielsommer geboten. Von Juni bis September 2005 war 3sat als Produzent bei den wichtigsten Festspielen im Lande präsent: beim Schleswig-Holstein Musik Festival, beim Rheingau Musik Festival, bei den Salzburger Festspielen, bei den Händel-Festspielen in Halle, bei den Festspielen in Mecklenburg-Vorpommern, bei den Richard-Strauß-Festspielen in Garmisch-Partenkirchen ebenso wie bei der JazzBaltica in Salzau.

Die kulturelle Kompetenz von 3sat zeigte sich einmal mehr aus Anlass des zehnten Geburtstags der Sendung »Kulturzeit«. In vielen öffentlichen Äußerungen wurde die Bedeutung dieser 3sat-Sendung für die Kulturszene im deutschsprachigen Raum gewürdigt.

Bei den 55. Internationalen Filmfestspielen in Berlin wurde die besondere kulturelle Ergänzungsfunktion von 3sat für das Mutterprogramm ZDF deutlich. Nachdem 3sat nicht ganz unmaßgeblich daran beteiligt war, dass das ZDF erstmals Hauptmedienpartner der Berlinale war, übernahm 3sat einen großen Teil der koordinierenden und produktionellen Arbeiten vor Ort und steuerte außerdem über fünf Stunden Programm aus Berlin bei – darunter auch die Ausstrahlung der Eröffnungsgala und der Preisverleihungen.

Insgesamt haben die Aktivitäten im Jahre 2005 gezeigt, dass sich 3sat mit seinem Programm konsequent weiter als Plattform für Bildung und Wissen, Wissenschaft und Kultur profiliert. Besonders erfreulich dabei ist, dass 3sat dadurch immer mehr zum aktiven Bestandteil des kulturellen und wissenschaftlichen Diskurses unserer Gesellschaft wird. Das gibt Mut und macht darüber hinaus auch einen Riesenspaß.

Und daher werden wir diese Bemühungen auch 2006 authentisch, mutig und überraschend fortsetzen – als große mediale Herausforderung: anders fernsehen eben.
 
 
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