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2004  
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Programmperspektiven des ZDF
2004 bis 2006

               
 

Das ZDF steht für öffentlich-rechtliches Qualitätsfernsehen in Deutschland. Sein Angebot ist geprägt von einer großen Bandbreite der Genres und Formate, von programmlicher Vielfalt und handwerklicher Qualität. Aktuelle und hintergründige Informationssendungen und hochwertige Dokumentationen geben den Zuschauern Orientierung in einer komplexer werdenden gesellschaftlichen und politischen Wirklichkeit. Die Sendungen des ZDF vermitteln Wissen, sie bieten Service, Kultur, Sport, Kinderprogramme und tragen zur Unterhaltung und Entspannung bei. Als großer Auftraggeber etwa von Film- und Kulturproduktionen ist das ZDF ein wichtiger Faktor im Bereich der kulturellen Produktion. Mit vielen Sendungen und Partnerschaften mit karitativen Einrichtungen und Initiativen, wie der Aktion Mensch oder der Stiftung Denkmalschutz, bietet das ZDF Foren für den gesellschaftlichen Dialog.

Mit dem zum 1. April 2004 neu in Kraft getretenen Siebten Rundfunkänderungsstaatsvertrag sind ZDF, ARD und DeutschlandRadio nunmehr aufgefordert, ihre programmlichen Perspektiven für die jeweils kommenden zwei Jahre zu konkretisieren und öffentlich zu machen. Das ZDF hat diese Aufgabenstellung gerne angenommen, da mit dem neuen Instrument ein wichtiger Beitrag zur Versachlichung der Diskussion über die Rolle und den Stellenwert des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland geleistet werden kann. Am 1. Oktober 2004 haben wir daher zum ersten Mal die vorliegenden Programmperspektiven des ZDF für die Jahre 2004 bis 2006 abgegeben.

Die auf diesen Seiten dokumentierte Erklärung beschreibt das Selbstverständnis des ZDF als Anbieter eines einzigartigen, hochwertigen nationalen Fernsehprogramms. Sie macht deutlich, wo die erheblichen Unterschiede im Verhältnis zu den kommerziellen Sendern liegen. Und sie beschreibt damit auch den Wert, den das öffentlich-rechtliche System für die Gesellschaft hat.

Prof. Markus Schächter

Präambel

Das ZDF gehört mit Umfang, Vielfalt, Vitalität und Innovationskraft seines Angebots zu den qualitativ führenden, akzeptanzstarken Programmanbietern auf dem deutschen Fernsehmarkt. Zuschauer sehen in Umfragen das ZDF in vielen Programmgenres als kompetenten Anbieter. Das ZDF-Hauptprogramm gehört zu den meistgesehenen. Die Programme des ZDF sind den publizistischen, ethisch-moralischen und gesellschaftlichen Standards und rechtlichen Vorgaben der Sachlichkeit, Objektivität, Ausgewogenheit, Unabhängigkeit und Fairness verpflichtet. Das ZDF löst seinen Programmauftrag zu informieren, zu bilden, zu beraten und zu unterhalten sowie insbesondere Beiträge zur Kultur anzubieten, auf zuschauernahe Weise ein. In mehr als 40 Jahren Programmarbeit ist es als Medium und Faktor der gesellschaftlichen Kommunikation zu einem der maßgeblichen publizistischen Anbieter des Landes geworden und hat die Vielfalt der Ausdrucksformen des Fernsehens entscheidend geprägt.

Im dualen Rundfunksystem hat sich das ZDF seit jeher zur Maxime gemacht, einer größtmöglichen Bandbreite von Themen, Genres und Handschriften, von Mehrheiten- und Minderheiten-Programmen dauerhaft publizistische Resonanz zu verschaffen. Hierzu hat es sein öffentlich-rechtliches Programmprofil geschärft, seine Sendungskonzepte zuschauernäher gestaltet, das Programm übersichtlicher strukturiert sowie komplementär zum Hauptprogramm in den Spartenkanälen 3sat, ARTE, KI.KA und PHOENIX und in ZDFvision mit seinen digitalen Programmen spezielle Zuschauerinteressen aufgegriffen. Auch im sich weiter verschärfenden Wettbewerb des digitalen Zeitalters will es mit einem substanziellen und attraktiven Programmangebot bei breiten Zuschauergruppen Resonanz finden. Hierzu verfolgt das ZDF auch in den nächsten Jahren die folgenden Programmziele.

Das ZDF will

  • Menschenwürde, Achtung gegenüber Mitbürgern, Fairness und Toleranz als Grundlagen des gesellschaftlichen Miteinanders fördern, Voyeurismus, Bloßstellung von Mitmenschen, Sensationslust und alle Formen spekulativer Gewalt vermeiden und damit zur Festigung zentraler Werte unserer Gesellschaft beitragen;
  • die zentralen gesellschaftlichen und politischen Fragen der Zeit im Programm thematisieren, in gesellschaftlichen Debatten Themen setzen und damit einen Beitrag zur Verständigung über notwendige gesellschaftliche Richtungsentscheidungen leisten;
  • die Qualität seiner Programme dauernd überprüfen und verbessern und in allen Programmgenres die Standards der inhaltlichen und gestalterischen Möglichkeiten des Mediums einlösen, mitprägen und erneuern;
  • das Publikum anregen und fordern sowie zu seiner Entspannung beitragen;
  • die Position des ZDF-Hauptprogramms als eines der von den Zuschauern am meisten genutzten Vollprogramme dauerhaft sichern;
  • an der altersgruppenübergreifenden Zuschaueransprache als Element des gesellschaftlichen Integrationsauftrags festhalten;
  • seine Akzeptanz in der Gruppe der 14- bis 59-Jährigen verbessern und die Bindung jüngerer Publikumsgruppen durch gezielte Programminnovationen weiter angehen;
  • den Jugendmedienschutz in seiner Programmarbeit in besonderer Weise berücksichtigen;
  • die Regionen Deutschlands und darunter stärker als bislang die ostdeutschen national herausstellen und damit zur Stärkung des Regionalbewusstseins beitragen;
  • das Zusammenwachsen Europas fördern;
  • die voranschreitende Ausdifferenzierung der Sehinteressen des Publikums in ZDFvision und den Partnerkanälen aufgreifen und die ZDF-Programmfamilie entsprechend entwickeln;
  • seine Eigenproduktionsfähigkeit in den zentralen Fernsehgenres erhalten.

Im Bewusstsein seiner Gebührenfinanzierung akzentuiert das ZDF besonders Vielfalt, Qualität, Zuschauer- und Wirklichkeitsbezug seiner Programme. Wichtige Orientierungen hierzu erhält es aus seiner pluralen Verankerung in der Gesellschaft, die sich in der Zusammensetzung seines Fernsehrats spiegelt. Auf der Grundlage des Rundfunkstaatsvertrags beschreibt das ZDF in dieser programmlichen Selbstverpflichtungserklärung erstmals die für 2004 bis 2006 vorgesehenen Programm- akzente, mit denen seine Programmziele umgesetzt werden. Die Erklärung verbindet die programmatisch-bilanzierende Beschreibung der aktuellen ZDF-Programmkonzeption mit den Selbstverpflichtungen für 2004 bis 2006. Mit diesen, zukünftig alle zwei Jahre zu erstellenden Erklärungen will das ZDF im kritischen Austausch mit Fernsehrat, Zuschauern und Öffentlichkeit die Qualität und das Profil seiner Programmarbeit überprüfen und verbessern.

1. Programm-Mischung – Vielfalt als Grundsatz, Information als elementare Säule

Das Fundament der ZDF-Programmkonzeption ist die Vielfalt ihrer Themen, Sendungen und Angebote. In allen Fernsehgenres, beginnend bei Nachrichten über Themenmagazine, Serien, Filme, Übertragungen bis hin zum Filmessay, bietet sie den Zuschauern ein breites Spektrum an Themen, Programmformen und Handschriften. In der Mischung des ZDF-Hauptprogramms zu rund der Hälfte aus Information, zu rund einem Drittel aus Fiktion und zu je rund sieben Prozent aus Show-Unterhaltung, Sport und Kinderprogramm kommt Vielfalt programmstrukturell zum Ausdruck. Vielfalt prägt auch die Untergliederung der Informationsangebote als umfangreichste Säule des ZDF-Programms. Aktuelle und Hintergrundinformation zum politischen und gesellschaftlichen Geschehen, Wirtschafts- und Kulturberichterstattung, Programme über religiöse, kirchliche und philosophische Themen sowie die Wissens-, Wissenschafts- und Serviceprogramme markieren die Kernfelder.

Der Umfang der Informationsangebote, ihr Facettenreichtum und die schwerpunktmäßige Ausrichtung der ZDF-Digital- und der Partnerkanäle mit der ARD auf Information und Kulturberichterstattung machen die Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit zum Kernelement der ZDF-Programme. Damit löst das ZDF Kultur als übergreifendes Prinzip seiner Programmarbeit ebenso ein wie mit der Orientierung an den kulturellen Werten und Standards unserer Gesellschaft und dem durchgängigen Bestreben, selber Programme von bleibendem kulturellem Wert zu produzieren.

Selbstverpflichtung:

  • Information bleibt stärkste Säule des ZDF-Programms. Das ZDF wird den quantitativen Anteil der Information am Hauptprogramm beibehalten und ihren Stellenwert durch die herausgehobene Platzierung wesentlicher Teile in der Hauptsendezeit zwischen 19 und 23 Uhr untermauern.
  • Vielfalt der Programm-Mischung und Kultur als Leitprinzip der Programmarbeit bleiben Grundorientierungen der ZDF-Programme. Dies schließt ein, dass neben Information die Kultur, Unterhaltung, Fiktion, Sport und Kinderprogramme unverzichtbare, gewichtige Grundbestandteile des ZDF-Programms bilden.

2. Aktualität und Zeitgeschehen – zuverlässig und schnell, umfassend und hintergründig

Die ZDF-Nachrichten, -Magazine, -Reportagen, -Gesprächssendungen und -Sportprogramme lassen die Zuschauer an den Ereignissen des Tages und den Entwicklungen der Zeit teilhaben. Sie sichern zuverlässige Information als eine der Voraussetzungen gesellschaftlicher Integration, persönlicher Orientierung und aktiver Teilnahme am politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Prozess. Hierzu bilden sie Ereignisse und Prozesse ab und geben darüber hinaus in eigenrecherchierten Beiträgen Einblicke in Ursachen, Zusammenhänge und Hintergründe. Rund ein Drittel des ZDF-Hauptprogramms in der ganzen Bandbreite der journalistischen Genres trägt hierzu bei:

Nachrichtlichen Überblick über alle relevanten Ereignisse des Tages bieten umfassend, schnell und zuverlässig rund sechs Stunden pro Tag die »heute«-Sendungen und das »heute-journal« sowie »ZDF-Morgen«- und »ZDF-Mittagsmagazin« – wenn notwendig, erweitert um »ZDF spezials«.

Vertiefende Hintergrundinformation und investigative Recherche prägen die wöchentlichen zeitkritischen Magazine des ZDF. »WISO«, »Frontal 21«, »ZDF.reporter« und »Berlin direkt« bringen mit ihren Sendeplätzen im Zentrum des Abendprogramms ihren herausgehobenen Stellenwert zum Ausdruck. Besondere Themenschwerpunkte im Verbund von Nachrichten, »ZDF spezial«-Sendungen, Magazinen, Reportagen und Dokumentationen, wie zum Beispiel beim Rententag Anfang 2004, ordnen Einzelfragen in Gesamtzusammenhänge ein. ZDF-Beiträge in ARTE und PHOENIX vertiefen in Themenabenden und großflächigen Übertragungen das Bild gesellschaftlicher und politischer Ereignisse. Mit dem Stilmittel der Reportage in »37°«, »ZDF.reporter«, »Die ZDF-reportage« werden darüber hinaus die Auswirkungen politischer Entscheidungen und gesellschaftlicher Entwick- lungsprozesse auf den Einzelnen atmosphärisch und spannend dargestellt. Indem das ZDF Vorgänge und Hintergründe verstehbar macht, trägt es dazu bei, Distanz zum politischen Prozess abzubauen und zu konstruktiver Kritik zu ermutigen.

Dem dienen auch die politischen Gesprächssendungen des ZDF. »Berlin Mitte«, »Was nun … ?« und »halb 12« lassen das Publikum am politischen Diskurs in der Breite der Positionen teilhaben und tragen durch sachlich-argumentative und nachhakende Gespräche zur zivilisierten Streitkultur bei.

Die Länderberichterstattung des ZDF mit »Länderspiegel«, »blickpunkt«, »drehscheibe Deutschland«, Länderberichten in Nachrichten, Magazinen und Dokumentationen sowie den »Bildern aus Deutschland« in 3sat gibt dem nationalen Publikum ein Bild der Länder und Regionen und fördert zugleich Regionalbewusstsein in Zeiten der Globalisierung.

Den täglichen Blick in die Welt ermöglicht das ZDF mit seinem umfangreichen Auslandskorrespondentennetz und regelmäßigen Sendungen über internationale Entwicklungen, andere Länder und Gesellschaften, zum Beispiel im »auslandsjournal«, in »heute – in Europa« und ARTE. Durch die ständige Präsenz und fundierte Landeskenntnis leisten die Korrespondenten unter Berücksichtigung der Informationsinteressen des deutschen Publikums einen Beitrag zum Verständnis der Globalisierungsprozesse.

Das ZDF-Hauptprogramm berichtet über Spitzenereignisse des nationalen und internationalen Sports sowie über die Breite des nationalen Sportgeschehens. Mit Ereignis-Übertragungen sowie kontinuierlicher Berichterstattung, zum Beispiel im »ZDF SPORTstudio« und der »ZDF SPORTreportage«, bedient es sich der ganzen Bandbreite der Berichterstattungsformen und informiert über das Geschehen hinter den Ereignissen. Ein wichtiger Akzent liegt dabei auf den integrativen Möglichkeiten des Sports in der Gesellschaft und seiner gesundheitsfördernden Funktion.

Selbstverpflichtung:

  • Verlässliche Nachrichtengebung im engen Raster seiner »heute«-Sendungen sowie schnelles, flexibles Reagieren auf herausragende aktuelle Ereignisse in Form von Laufschriften, »Breaking News« und Sondersendungen bleiben zu allen Tageszeiten die Maxime des ZDF in der aktuellen Information.
  • Die kompetente und umfassende Berichterstattung über Hintergründe und Gesamtzusammenhänge virulenter gesellschaftspolitischer und wirtschaftlicher Entwicklungen wird das ZDF verstärken. Geplant sind in Thementagen und Dokumentationen unter anderem Beiträge zur demografischen Entwick- lung, zur Zukunft der Sozialsysteme, zur europäischen Integration und zur inneren Sicherheit. 3sat wird an seiner Konzeption der informativen und hintergründigen 24-stündigen Thementage festhalten (unter anderem November 2004 »Amerika erleben«, 2006 »China«).
  • Das ZDF wird die demokratischen Institutionen und Prozesse unter anderem durch Übertragungen wichtiger Bundestagsdebatten sowie der Berichterstattung von den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt sowie von den Bundestagswahlen kontinuierlich abbilden. Das »Politbarometer« wird verstärkt über das Meinungsbild in der Bevölkerung zu aktuellen Fragen informieren.
  • Mit Reisereportagen aus aller Welt wird das ZDF in den nächsten Jahren Lebensverhältnisse, Alltag und Politik vor allem in Europa einem breiten Publikum vermitteln und nahe bringen. Das ZDF wird im »auslandsjournal«, seinen politischen und Nachrichtensendungen sowie mit seinen ARTE-Beiträgen den europäischen Integrationsprozess nach dem Beitritt der zehn neuen EU-Länder begleiten. Im ZDF-Onlineangebot wird über den »europäischen Fortschritt« berichtet. Zweiter Schwerpunkt der Auslandsberichterstattung wird unter anderem mit Reportagen aus China die wachsende Bedeutung des asiatischen Kontinents sein.
  • Die Auswirkungen der wirtschaftlichen Internationalisierung und Globalisierung wird das ZDF am Beispiel der unmittelbar erfahrbaren Probleme und Lebensverhältnisse der Migranten in Deutschland verstärkt in Magazinen, Dokumentationen und Reportagen thematisieren und so einen zeitgemäßen Beitrag zur gesellschaftlichen Integration leisten.
  • Die kontinuierliche Berichterstattung aus den Regionen in seinen Nachrichten und Regionalmagazinen wird das ZDF durch regelmäßige Vor-Ort-Produktionen besonders herausstellen. Mit »Deutschlandreise« wird es ab 2005 das Genre der Reisereportage auch für die Berichterstattung aus den Regionen nutzen.
  • Die Gesamtdarstellung wichtiger politischer und gesellschaftlicher Ereignisse für ein breites Publikum wird das ZDF durch großflächige Übertragungen in PHOENIX und bei besonderen Anlässen im Hauptprogramm sicherstellen. Parallelausstrahlungen im ZDF und im Ersten Programm wird das ZDF durch verstärkte Absprache mit der ARD zu vermeiden suchen.
  • Sportliche Spitzenereignisse wird das ZDF mit Übertragungen von der Leichtathletik-WM 2005, den nordischen und alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2005, der Biathlon-WM 2005, den Olympischen Winterspielen 2006, der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 und der Tour de France präsentieren. Vertiefende Hintergrundberichte über die Protagonisten und die beteiligten Länder werden die Übertragungen verstärkt ergänzen. In seinen Mediendiensten wird das ZDF die Sportberichte insbesondere durch umfangreiche aktuelle Ergebnisinformationen und sendeterminunabhängige Streaming-Angebote ergänzen.
  • Das ZDF macht es sich weiterhin zur Aufgabe, junge Zuschauer für das gesellschaftspolitische Geschehen zu interessieren – unter anderem mit den Kindernachrichten »logo!« im Kinderkanal und durch die »logo!«-Wochenausgabe im ZDF-Hauptprogramm.
  • Das ZDF wird den jederzeitigen Zugang des Publikums zu den aktuellen Informationen unterstützen und sie anknüpfend an seine »heute«-Nachrichten in den Mediendiensten Online und Teletext nahezu rund um die Uhr aktualisieren und verbreiten und darüber hinaus möglichst umfassend die Nachrichtensendungen zum sendezeitunabhängigen Abruf anbieten. Das ZDF wird die Qualität seiner Videostreams verbessern und wichtige Themen durch interaktive Elemente vertiefen.
  • Das ZDF wird zur Unterstützung der gesellschaftlichen Integration behinderter Menschen sein Angebot an live untertitelten aktuellen Sendungen für Hörgeschädigte weiter ausbauen.

3. Kultur – programmliches Leitprinzip des ZDF

Kultur ist für das ZDF mehr als nur eine Säule im Programm, sie markiert ein Leitprinzip seiner Programmphilosophie und seiner gesamten programmlichen Leistungen. Mit seinem in der deutschen Fernsehlandschaft einzigartigen Kulturverbund aus Hauptprogramm, 3sat, ARTE und ZDF Theaterkanal bietet das ZDF das umfangreichste Kulturprogramm im deutschen Fernsehen. Die Vermittlung von Kultur, Religion und Philosophie, die Produktion von Programmen mit eigenem, bleibendem kulturellem Wert sowie die Kulturförderung betreibt das ZDF in dem Bewusstsein, dass Kultur einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung eines demokratischen, zivilisierten und pluralistischen Gemeinwesens leistet. Kultur verbindet und fördert den Dialog zwischen Generationen, Gesellschaftsgruppen und Völkern.

Die kontinuierliche Berichterstattung über das aktuelle Kulturgeschehen leistet das ZDF neben aktuellen Kulturbeiträgen in den täglichen Nachrichtensendungen mit seinem wöchentlichen Prime- time-Magazin »aspekte«. Vertieft wird dieses Angebot durch die Federführung des ZDF beim werktäglichen 3sat-Kulturmagazin »Kulturzeit«, dem in 3sat und ZDF Theaterkanal vierzehntägig ausgestrahlten Theatermagazin »FOYER«, den ZDF-Sendungen des wöchentlichen ARTE-Kulturmagazins »Metropolis« und den ARTE-Themenabenden sowie einer Vielzahl von Dokumentationen und Berichten zu kulturellen Debatten und Ereignissen. Im »nachtstudio« zum Beispiel greift es mit eigenen Beiträgen in den kulturellen Diskurs ein.

Den Stellenwert von Glaube und Religion mit ihren unverzichtbaren Beiträgen zur moralisch-ethischen Orientierung des Einzelnen und der Gesellschaft reflektiert das ZDF zum Beispiel im wöchentlichen Ethikmagazin »sonntags«, wöchentlichen Gottesdienst-Übertragungen der christlichen Kirchen sowie Reportagen und Dokumentationen wie »37°« an der Schnittstelle zwischen Religion und Kultur, Mensch und Gesellschaft. »Das Philosophische Quartett« im Hauptprogramm, das interdisziplinäre 3sat-Denkmagazin »delta« und regelmäßige Programmschwerpunkte in 3sat thematisieren die Philosophie mit ihren Beiträgen zur Welterkenntnis wie zur ethischen Fundierung menschlichen Handelns.

Literatur ist ein exponierter Bestandteil des ZDF-Kulturprogramms. Mit »Lesen!« im Hauptprogramm, dem Sachbuchmagazin »bookmark« auf 3sat, den Buchvorstellungen in »aspekte«, »ZDF-Morgenmagazin«, »Kulturzeit« und »Metropolis« bilden Bücher kontinuierlich ein Thema im ZDF.

Mit der Übertragung von Kulturereignissen aus Musik und Theater leistet das ZDF einen wesentlichen Beitrag zur Bewahrung der Vielfalt des kulturellen Gedächtnisses und lässt einen erheblichen Anteil von Zuschauern, denen ein Theaterbesuch nicht möglich ist, an bedeutenden Inszenierungen teilhaben. Die Angebotspalette reicht von regelmäßigen Bühnen- und Konzertübertragungen und großen Musik- und Bühnengalas, wie zum Beispiel »Klassisch!« und »Sunday Night Classics« im Hauptprogramm, über die wöchentliche Präsentation von Aufführungen bedeutender Werke aus Musik, Ballett und Theater in 3sat und ARTE bis hin zu den täglichen Theaterangeboten des ZDF Theaterkanals.

Neben den Bühnenproduktionen tritt das ZDF mit seinen Filmen, Dokumentationen und Serien als Kulturproduzent auf. Das ZDF ist einer der größten deutschen Auftraggeber und trägt damit sowie mit seiner Beteiligung an der regionalen und nationalen Filmförderung zur Sicherung einer Vielzahl von Arbeitsplätzen und der Eigenständigkeit der nationalen audiovisuellen Programmproduktion bei. Nachwuchsarbeit gehört dabei zur kulturellen Programmarbeit des ZDF von Beginn an. Das kleine Fernsehspiel hat einer Vielzahl von Autoren, Regisseuren und Schauspielern erste Realisationsmöglichkeiten gegeben. Für das ZDF ist Nachwuchsarbeit ein existenzieller Beitrag zur Kulturförderung. Darüber hinaus liefert der Sender mit seiner Präsenz bei wichtigen, vor allem deutschsprachigen Theater-, Musik- und Filmfestivals diesen Institutionen eine mediale Bühne und trägt somit zur Verbreitung und Existenz solcher Kultureinrichtungen bei.

Selbstverpflichtung:

  • Das ZDF wird seinen Kulturverbund aus Hauptprogramm, 3sat, ARTE und ZDF Theaterkanal und den begleitenden Onlineangeboten weiter ausbauen. Im Hauptprogramm sollen regelmäßig große Musik- beziehungsweise Bühnenprogramme ausgestrahlt und dabei unter anderem Eckdaten der Kulturgeschichte wie zum Beispiel im Mozart-Jahr 2006 markiert werden. Musiktheater- und Schauspielinszenierungen sowie Ballett- und Konzertmitschnitte bleiben auf 3sat wöchentlich samstags um 20.15 Uhr das Komplementärangebot zum Unterhaltungsprogramm der großen Sender. Aktuelle Primetime-Kulturberichterstattung in »heute« und »heute-journal«, »aspekte«, »Kulturzeit«, »Metropolis« und »FOYER« wird die nationale und internationale Kulturszene weiterhin kontinuierlich kritisch begleiten. Kulturelle Debatten von nationaler Bedeutung sollen verstärkt in eigenen Programmbeiträgen angeregt und aufgegriffen werden.
  • Die Literaturprogramme des ZDF werden weiterentwickelt. Im Oktober 2004 wird im Hauptprogramm in der Reihe »Unsere Besten – Das große Lesen« das Lieblingsbuch der Deutschen ermittelt und auf populäre Weise die ganze Bandbreite der Literatur vermittelt. Aus Anlass des 200. Todestags von Friedrich Schiller 2005 ist ein Programmschwerpunkt im Hauptprogramm, 3sat, ARTE und ZDF Theaterkanal geplant mit Dokumentationen über Leben und Werk, einer filmischen Adaption von Kabale und Liebe und einem Schultheater-Wettbewerb im Mittelpunkt. Die 3sat-Berichterstattung von den Buchmessen Frankfurt/Main und Leipzig bleibt fester Bestandteil des Programms.
  • Das religiöse Programmangebot am Sonntagvormittag bleibt Grundbestandteil des ZDF-Hauptprogramms. 2005 wird das ZDF-Hauptprogramm darüber hinaus mit Berichten und Übertragungen vom Weltjugendtreffen und dem evangelischen Kirchentag die wichtigsten Foren der beiden großen christlichen Kirchen im Programm präsentieren. In großen historischen Dokumentationen wird das ZDF zentrale Themen und Figuren der Religionsgeschichte aufgreifen: Ende 2004/Anfang 2005 mit Dokumentationen über die Geschichte des Judentums, 2005 mit einer Dokumentation über König David. Darüber hinaus wird das ZDF andere Religionen, insbesondere die jüdische und die muslimische Religion, in seinen journalistischen Beiträgen thematisieren und so zum Dialog der Religionen beitragen.
  • ZDF und 3sat fördern Kulturinitiativen und -institutionen, unter anderem als Medienpartner des Berliner Theatertreffens, des Denkmalschutzes und des Projekts Museumsinsel.
  • Mit Berichterstattung über und Aufzeichnungen unter anderem vom Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Rheingau Musik Festival, der JazzBaltica und den Händel-Festspielen in Sachsen-Anhalt wird das ZDF weiter das Profil von 3sat als kulturellem Dienstleister des deutschen Sprachraums stärken und dabei die Vielfalt des regionalen Kulturlebens dem nationalen Publikum näher bringen.
  • Den künstlerischen Dokumentarfilm wird das ZDF in 3sat und ARTE auch in Zukunft kontinuierlich anbieten und pflegen.
  • Das ZDF wird – sofern die Finanzierung des Hauses dies zulässt – mit einem kontinuierlich fortgeschriebenen Auftragsvolumen die Produktionswirtschaft Deutschlands stabilisieren und dabei im Rahmen der infrastrukturellen Gegebenheiten auf eine regional ausgewogene Verteilung von Produktionsvorhaben hinarbeiten. Seine Beteiligung an der regionalen und nationalen kulturellen Filmförderung wird es im bisherigen Umfang aufrecht erhalten.
  • Die ZDF-Programmarbeit bleibt für Nachwuchskräfte offen, unter anderem im Kleinen Fernsehspiel, in Kooperationen mit Filmhochschulen und im On- line-eScript-Projekt, das Nachwuchsautoren an der Entwicklung von Drehbüchern beteiligt. Das ZDF strebt an, Produktionen von Nachwuchskräften auffälliger im Programm zu platzieren.

4. Bildung, Wissen, Service – Erkenntnisgewinn und Nutzwert für die Zuschauer

Die Bildungs-, Wissenschafts- und Ratgeberprogramme des ZDF erweitern die Wissenshorizonte der Zuschauer und geben Orientierungshilfen für die alltägliche Lebensbewältigung. Sie helfen dem Zuschauer, den permanenten Wandel und die gewachsene Komplexität des Lebensalltags in der arbeitsteiligen, von Wissenschaft und Technik geprägten modernen Gesellschaft zu bewältigen. Das ZDF-Programm nutzt dabei die besonderen Möglichkeiten des Bildmediums Fernsehen. Mit seinen allgemeinverständlichen und spannenden Beiträgen unterstützt es in modernen Bildungsprogrammen eine breitenwirksame Vermittlung von Wissen gerade an nachwachsende Zuschauergenerationen. Dabei konzentriert es sich auf drei Themenfelder:

Geschichte und Zeitgeschichte. Dokumentationsreihen wie zum Beispiel »Terra X«, »Sphinx« sowie »Hitlers Helfer«, »Flucht und Vertreibung« haben einem breiten Publikum verständlich und sachlich fundiert zentrale geschichtliche Entwicklungen nahe gebracht und zur Schaffung historischen Bewusstseins als Voraussetzung der Ausbildung gesellschaftlicher Identität beigetragen.

Wissenschaft, Technik und Natur. Die Sendungen »Abenteuer Wissen« und »Joachim Bublath«, »nano« und »hitec« auf 3sat sowie Dokumentationsreihen wie »Chaos im Universum«, »Die Erde live«, »Mission X« und »Wunderbare Welt« greifen Fragen der Entwicklung von Technik und Wissenschaft sowie der Bewahrung von Natur und Umwelt auf. Des Weiteren thematisiert das ZDF interessante Fragestellungen der Geistes- und Lebenswissenschaften, wie zum Beispiel der Evolutionsgeschichte, der Soziologie, der Archäologie und Ethnologie. Damit trägt es zum Brückenschlag zwischen wissenschaftlichen Fachdisziplinen und breiten Publikumskreisen bei und fördert die rationale, sachorientierte Diskussion wissenschaftlicher, technischer, ökologischer und gesellschaftlicher Grundfragen in der Gesellschaft.

Service. »WISO«, »reiselust« und »Volle Kanne – Service täglich« sowie »tipps & trends« auf 3sat bieten Hilfen und Informationen zur Alltagsbewältigung. Der digitale ZDFinfokanal macht die gesamte Bandbreite der Serviceprogramme des ZDF als zusätzliche Orientierungshilfe ständig verfügbar.

Platzierung und Umfang machen die Wissensprogramme im ZDF zu einem Kernelement des Informationsangebots. Am Sonntag um 19.30 Uhr und am Dienstag um 20.15 Uhr bietet das ZDF zwei große Dokumentationstermine als Auftakt des Abendprogramms. Mit seinen derzeit zwei werktäglichen Dokumentationsleisten »Wunderbare Welt« und »Discovery« setzt es im Nachmittagsprogramm einen komplementären Programmakzent. Über 500 historische, Wissens-, Natur- und politische Dokumentationstermine im Hauptprogramm jährlich, die Beiträge des ZDF für die fünf wöchentlichen 20.15-Uhr- Primetime-Dokumentationsplätze von 3sat und der ZDFdokukanal stehen dafür, dass das ZDF der Dokumentation als einem Kernangebot der Information besonderen Stellenwert in seiner Programmarbeit einräumt. Dieser drückt sich auch darin aus, dass das ZDF auf die Weiterentwicklung der Gestaltungsformen der Dokumentation besonderes Augenmerk legt. Die mit »Sternflüstern« Anfang 2003 entwickelte Form der Erlebnisdokumentation wird es weiterentwickeln.

Selbstverpflichtung:

  • Das ZDF wird die anhaltend hohe Bedeutung von Bildung, Wissen und Service durch neue Programmakzente unterstreichen: die Weiterentwicklung der Wissenschaftsmagazine; die verstärkte Berichterstattung über die Grundlagenforschung und die Alltagsbedeutung von Schlüsselfeldern der Wissenschaft und Technik wie zum Beispiel Gentechnik, Raumfahrt und Nanotechnologie; neue anschaulich-erlebnisorientierte Serviceprogramme; vermehrte Servicethemen mit aktuellem Bezug in den »heute«-Nachrichten.
  • Das ZDF wird in Hauptprogramm, 3sat, ARTE und PHOENIX wie im digitalen ZDFdokukanal Themenschwerpunkte und -tage zur umfassenden Darstellung von Fragestellungen besonders pflegen: im Hauptprogramm und in 3sat 2005 in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft mit einem besonderen Programmschwerpunkt zum Einstein-Jahr sowie in 3sat zum Beispiel mit dem Schwerpunktthema Schönheit im März 2005.
  • Geschichte bleibt ein Informationsschwerpunkt des ZDF: in der Zeitgeschichte mit Dokumentationen zum 90. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs, zu Karriere-Biografien der NS-Zeit und dem darin liegenden Spannungsverhältnis von Mitläufertum und Verantwortung (»Hitlers Manager«), zum 60. Jahrestag des Bombenangriffs auf Dresden sowie zum Lebensalltag in der DDR (»Wir im Osten – Leben in der DDR«) sowie mit Doku-Dramen zum Kriegsende, zum Nürnberger Prozess und zu Wendepunkten der dramatischen Geschichte Berlins; in den Geschichtsdokumentationen mit »Geschichte der Deutschen« und »Giganten, German Classics« zu entscheidenden Epochen deutscher Geschichte und großen Deutschen von Goethe bis Einstein. Die Bedeutung des Themenfeldes Geschichte wird durch ständige Themeninnovationen unterstrichen, zum Beispiel in »D-Day – Tage der Entscheidung«, in Sendungen über welthistorische Wendepunkte wie zum Beispiel die Zerstörung des Azteken-Reichs und über den Ausbruch der französischen Revolution.
  • Die Bedeutung von Natur und Ökologie für die Gesellschaftsentwicklung wird das ZDF unter anderem in Dokumentationen über die Naturräume der deutschen Regionen sowie in Reihen zur naturgeschichtlichen Basis der Kulturgeschichte besonders betonen. Zur Natur- und Kulturgeschichte Europas sowie zur Entwicklungsgeschichte des Lebens (»Journey of life – Odyssee des Lebens«) werden zwei große Dokumentationsprojekte für 2005/2006 vorbereitet. Das ZDF wird in diesen, wie auch in seinen sonstigen Programmen, die Bedeutung des Prinzips der Nachhaltigkeit für die weitere Entwicklung der Gesellschaft besonders herausstellen.
  • Mit sendungsbezogenem Service zu den Geschichts- und Wissenschaftsprogrammen wird das ZDF-Onlineangebot die Informationstiefe vergrößern und zeitunabhängig Daten zugänglich halten. Das ZDF wird, soweit möglich, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen kostenfreien Zugang zu den für sie interessanten Informationen und Materialien geben. Vor allem im Servicebereich wird der Onlinedienst in themenbezogenen Diskussionsforen den direkten Kontakt mit Experten ermöglichen.
  • Wissenschaftlichen Nachwuchs wird das ZDF mit der Fortführung des »nanoCAMP« für Jugendliche und Nachwuchswissenschaftler fördern.

5. Fiktionale Erzählprogramme – Entspannung, Unterhaltung und Auseinandersetzung mit den Themen der Zeit

Das Fernsehen ist der große Geschichtenerzähler unserer Zeit. Diesem Umstand tragen die fiktionalen Programmangebote des ZDF Rechnung. Sie sollen das Publikum unterhalten, aber auch Anregungen zur Reflexion individueller wie gesellschaftlicher Verhaltensweisen, Themen und Prozesse bieten und damit einen Beitrag zur Identitätsstiftung leisten. Original-Fernsehfilme und -Serien bilden ihren Kern. In- und ausländische Spielfilme bringen darüber hinaus Werke des unterhaltenden und des künstlerischen Kinoschaffens aus zeitgenössischer Produktion und Repertoire einem breiteren Publikum nahe.

Internationale TV-Produktionen zeigen, wie das Fernsehen in anderen Ländern Geschichten erzählt und inszeniert. Facettenreichtum der Inhalte, Genres und Handschriften sowie Originalgeschichten und die Adaption literarischer Vorlagen charakterisieren die fiktionalen Programmleistungen des ZDF. Die fiktionalen Programme des ZDF in ihrer Gesamtheit leisten einen wichtigen kulturellen Beitrag, indem sie zur Wahrung und Weiterentwicklung der audiovisuellen Erzählkultur in der Bundesrepublik beitragen.

Originäre Geschichten profilieren den Fernsehfilm im ZDF. Er erzählt in der ganzen Bandbreite der fiktionalen Genres, von Komödie über Drama bis Krimi, Geschichten aus dem Alltag der Bundesrepublik und bringt die besten Autoren, Regisseure, Darsteller und Produzenten Deutschlands ins Spiel.

Die ZDF-Serien setzen auf spannende, familientaugliche Geschichten und prägen die Standards vor allem im Genre des Krimis und der regional gefärbten Unterhaltungsserie. Ein Schwerpunkt dabei sind ostdeutsche Regionen. Dafür stehen unter anderem »Hallo Robbie!« und »SOKO Leipzig«.

Der Spielfilm im ZDF besetzt eine Komplementärposition zu den großen kommerziellen Anbietern. Das Montagskino markiert unter Rückgriff auf ausgewählte Spitzentitel und populäre Qualitätsangebote aus europäischen und überseeischen Märkten die Nahtstelle zwischen Unterhaltungs- und Programmkino und belegt den einzigen kontinuierlichen Spielfilmtermin eines öffentlich-rechtlichen Hauptprogramms in der Primetime. In 3sat und ARTE leisten Klassiker-Rekonstruktionen und Filmreihen des zeitgenössischen, vor allem europäischen Kinos und der Filmgeschichte einen Beitrag zum audiovisuellen Gedächtnis der Gesellschaft.

Selbstverpflichtung:

  • Das ZDF wird sein Konzept des fiktionalen Qualitätsprogramms fortführen und weiterentwickeln. Es wird die Bandbreite seiner Sujets und Handschriften beibehalten und Stoffe von Dramatik und Erheblichkeit realisieren. Neue Themen, neue Autoren, Regisseure, Produzenten und Darsteller werden Innovation gewährleisten. Das kleine Fernsehspiel bleibt Entwicklungswerkstatt für den Nachwuchs und wird sich verstärkt der Qualifizierung von Machern und Protagonisten für das Hauptprogramm widmen.
  • In seinen Mehrteilern und Serien wird sich das ZDF Realstoffen aus Geschichte und Gegenwart zuwenden. Gesellschaftlich prägende Orte und wichtige Ereignisse und Personen wird es rekonstruierend und interpretierend ins Bewusstsein rücken: zum Beispiel 2005 mit dem Drama um Krieg und Vernichtung in einem Mehrteiler aus Anlass des 60. Jahrestags des Bombenangriffs auf Dresden; zum Beispiel mit dem Mehrteiler »Nero« in der Reihe der Produktionen um Herrscher der antiken Geschichte; zum Beispiel mit Einblicken in den Politikbetrieb in der Serie »Kanzleramt«. Das ZDF strebt darüber hinaus an, das Zusammenleben von Deutschen und Ausländern stärker als bislang durch Identifikationsfiguren und geeignete Geschichten realistisch und klischeefrei zu thematisieren.
  • Der Fernsehfilm wird die Tradition des Genrefilms im Samstagskrimi und mit den Sonntagsfilmen ebenso fortführen wie die des modern erzählten und umgesetzten Originalstücks mit Themen aus der gesellschaftlichen Lebenswirklichkeit, zum Beispiel mit Produktionen über ärztliche Kunstfehler und die Verantwortung der Mediziner oder das Problem des Adoptionstourismus.
  • In seiner Serienproduktion wird das ZDF neben der Erneuerung seiner bewährten Freitagskrimis die Familienserie verstärkt in den Fokus der Entwick- lung stellen. Mit komödiantischen Familienserien wird das anwachsende Interesse an diesem Genre im Programm aufgegriffen.
  • Die erkennbare regionale Ansiedlung bleibt ein Grundelement der ZDF-Serienproduktion. Unter anderem mit einer weiteren »SOKO«-Reihe wird das ZDF in den nächsten Jahren die ostdeutschen Bundesländer wahrnehmbarer im Programm präsentieren.
  • Das ZDF wird dem ausländischen Film- und Fernsehschaffen in Europa mit Premieren bemerkenswerter Fernseh- und Kinoproduktionen besonderen Raum geben und wird hierzu neue Krimis nach literarischen Vorlagen und Originalproduktionen am Sonntag um 22 Uhr ausstrahlen.
  • Beim Spielfilm wird das ZDF neben dem Montagskino den Zuschauern attraktives Unterhaltungskino vor allem an Feiertagen bieten.
  • In 3sat und ARTE wird das ZDF durch seine Spielfilm- und Fernsehfilmzulieferungen Beiträge zur Verbreitung des anspruchsvollen europäischen Films, zur Förderung der internationalen Koproduktion und zur Sicherung des filmhistorischen Erbes leisten – unter anderem mit Reihen zu Hitchcock, Belmondo und Pasolini sowie zum israelischen Kino.
  • Das ZDF wird seine führende Position im deutschen Fernsehen als Anbieter von Hörfilmen untermauern. Es strebt an, die bereits von 2003 auf 2004 erhöhte Summe an Mitteln für Audiodeskription nochmals zu erhöhen und mehr Hörfilme anzubieten.

6. Unterhaltung – Erlebnisse, Überraschungen und Anregungen ermöglichen

Die ZDF-Unterhaltungssendungen greifen die Entspannungsbedürfnisse des Publikums auf. Sie bieten interessante, professionelle, mitreißende Darbietungen von Künstlern. Sie zeigen die besonderen Fähigkeiten von Kandidaten. Sie bieten anregende und überraschende Begegnungen mit Prominenten und Normalbürgern. Sie präsentieren spannende Wettbewerbe und Spiele. Sie regen zur Auseinandersetzung mit Mitbürgern, Herausforderungen, Geschmackstrends an und operieren mit allen Genres und Formen der Showproduktion.

»Wetten, dass …?« wird in der Verbindung von spielerisch vorgetragenen besonderen Fähigkeiten der Kandidaten und Zusammentreffen prominenter Gäste regelmäßig zum Ereignis. Nicht zuletzt dank des Moderators Thomas Gottschalk ist es eine der letzten großen, generationenübergreifenden Spielshows im Fernsehen und steht damit idealtypisch für die Grundkonzeption der ZDF-Unterhaltung.

Neben klassischen Musikshows hat in den letzten Jahren der »ZDF-Fernsehgarten« neue Unterhaltungsakzente gesetzt. Seine Mischung aus Nummernshow, Gästen und Servicebeiträgen steht für Unterhaltung, die das Entspannende mit dem für die Zuschauer Nützlichen verbindet.

Diese Entwicklungslinie weiterführend, hat das ZDF im letzten Jahr zum Beispiel mit »Unsere Besten« und »Gottschalks große Benimm-Show« neue Showformate etab- liert, die Unterhaltung und Wissensvermittlung in neuer Form kombinieren. In der Tradition der ZDF-Unterhaltung stehend, markieren sie eine wichtige Entwick- lungsrichtung für die nächsten Jahre.

Selbstverpflichtung:

  • Das ZDF wird in seinen Shows die Verbindung aus Ereignis, Erlebnis und nützlichem Wissen in den Mittelpunkt stellen. Hierzu wird es die große Familienshow als Kernelement seines Showprogramms mit dem Klassiker »Wetten, dass …?« fortführen und zugleich verstärkt Themenshows anbieten, die unterhaltend Zeitgeschehen, Zeitgeschichte und Alltagskultur aufgreifen. Geplant sind unter anderem Shows zur Geschichte der Popmusik. Die Eventshows werden crossmedial mit dem Onlineangebot des ZDF vernetzt.
  • Comedy-Programme, die sich lebendig mit Themen und Trends der Alltags- und Popkultur auseinandersetzen und Unterhaltungskünstlern eine Bühne bieten, wird das ZDF neu entwickeln.
  • Das gesamte Spektrum populärer, volkstümlicher und klassischer Musik wird das ZDF weiterhin in Musikshows anbieten und dabei auch die regionale Vielfalt des Musikschaffens verdeutlichen.
  • Das ZDF wird seine Shows weiter in den Dienst sozialer Anliegen stellen und unter anderem auch auf diesem Weg sein Engagement in der Aktion Mensch fortführen.
  • Das ZDF wird weiterhin das jährliche 3satfestival ausrichten und im 3sat-Programm Nachwuchskünstlern und Stars der Kleinkunst- und Kabarettszene eine Bühne geben.
  • Das ZDF wird im Internet und im digitalen Fernsehen neue interaktive Unterhaltungsformen entwickeln und erproben, die Zuschauern aktive Beteiligungsmöglichkeiten eröffnen.

7. Kinder- und Jugendprogramm – Unterhaltung, Wissen und Orientierung für junge Zuschauer

Die ZDF-Kinderprogramme im Hauptprogramm und im Kinderkanal stellen sich in ihrer Gesamtheit der Aufgabe, altersgruppengerecht, informativ und unterhaltsam zur sozialethischen Orientierung beizutragen, aus einer pädagogisch verantwortlichen Perspektive für die Fragen der Zeit zu sensibilisieren und so Kindern zu helfen, sich die Welt anzueignen und eine eigene Position darin zu finden. Sie sprechen mit der ganzen Bandbreite informierender und unterhaltender Genres Kleinkinder, junge und ältere Schüler sowie Jugendliche altersgruppengerecht an. In der Beteiligung am ARD/ZDF-Kinderkanal etabliert das ZDF-Kinderprogramm ein durchgehend gewaltfreies Tagesangebot für Kinder.

Die ZDF-Kinderprogramme prägen die Standards der lehrreich-anregenden Unterhaltung und Wissensvermittlung für Kinder im Fernsehen: »Tabaluga tivi«, »1, 2 oder 3« und »1fach Super!« greifen spielerisch die kognitive und körperliche Geschicklichkeit der Kinder auf; »Löwenzahn« vermittelt unterhaltend Wissen zu allen Fragen aus Natur, Wissenschaft und Alltag; »PuR« und »logo!« informieren aktuell und vertiefend über das politische Geschehen beziehungsweise alle Kinder betreffende Fragen aus Schule, Elternhaus und Gesellschaft; Kinderserien und Kinderfilme, wie zum Beispiel »Küss mich, Frosch«, erzählen Geschichten, die Kindern Beziehungen und Verhaltensweisen bewusst machen und die Ausbildung eigener sozialer Verhaltensorientierungen unterstützen.

Ältere Kinder von elf bis 13 Jahren und Jugendliche bis 17 Jahre werden unter anderem mit einem Jugendmagazin angesprochen, das an ihre Freizeitinteressen anknüpft. Mit Hilfen zur Identitätsentwicklung führt es das Konzept des verantwortlichen Zielgruppenangebots aus dem Kinderprogramm fort.

Der Grundsatz der ethisch verantworteten und altersgerechten Zielgruppenansprache wird ergänzt durch konsequente Jugendschutzrichtlinien und -praxis, die für das gesamte Programm gelten. Die größtmögliche Vermeidung von Gewaltdarstellungen nach dem strikten Prinzip der dramaturgisch-inhaltlichen Unumgänglichkeit, die Begrenzung ihrer bildlichen Umsetzung und die freiwillige Platzierung von Grenzfällen der Gewaltdarstellung zu späteren Sendezeiten als gesetzlich vorgegeben bringen den hohen Stellenwert des Jugendschutzes in der ZDF-Programmarbeit zum Ausdruck.

Selbstverpflichtung:

  • Das ZDF-Kinderprogramm wird als fester Teil des Hauptprogramms einen markanten Platz im Wochenend- und Feiertagsprogramm einnehmen. Das ZDF wird im Hauptprogramm und im Kinderkanal die Angebotsvielfalt des Kinderprogramms pflegen und weiterentwickeln. Es wird damit die Sehbedürfnisse der Kinder nicht eindimensional, sondern altersgerecht in ihrem jeweiligen Facettenreichtum ansprechen.
  • Um Kinder nicht als passive Konsumenten anzusprechen, sondern zu Eigenaktivität und Eigenständigkeit anzuregen, wird das ZDF-Kinderprogramm neue Angebote unterstreichen, die Trends der Alltagskultur aufgreifen. Mitmach-TV zum Beispiel wird ab 2005 Kreativität und kreatives Gestalten, vom Basteln über Musik bis hin zu Computern und zur Freizeitgestaltung, behandeln und Kindern Aktionsräume jenseits des Fernsehens aufzeigen.
  • Besonderes Augenmerk wird das ZDF seinem Programmangebot für junge Kinder widmen und hierzu ein neues Rahmenprogramm für sein edukatives Vorschulangebot entwickeln.
  • Das Kinder-Informationsprogramm wird mit einem neuen Tiermagazin, einer Dokumentationsreihe über die Geschichte der Tiere und Pflanzen und der Interview-Sendung für Kinder »logo! – wie jetzt?« um neue thematische Facetten angereichert.
  • Seine fiktionalen Angebote wird das ZDF-Kinderprogramm mit altersgruppengerecht erzählten originären Geschichten in Realserien für Kinder und Eltern erweitern, die in Deutschland produziert werden.
  • tivi.de, das spezifische Onlineangebot für Kinder, wird weiter ausgebaut, um die Medienkompetenz junger Menschen zu entwickeln. Die Sicherheitsstandards des ZDF-Onlineangebots werden erhöht, um Eltern und Kindern eine möglichst sichere Nutzungsumgebung bereitstellen zu können.
  • Die ZDF-Richtlinien zur Sicherung des Jugendschutzes und die ZDF-Kriterien zur Sicherung des Jugendschutzes bei der Beurteilung von Sendungen des ZDF werden auch weiterhin engere Jugendschutzvorgaben beinhalten als die geltenden gesetzlichen Verpflichtungen.

8. Digitalangebot – offene Standards und ergänzende Inhalte

Das ZDF unterstützt die für das Jahr 2010 von der Bundesregierung angestrebte vollständige Digitalisierung der Fernsehangebote. Das ZDF tritt im Interesse der Zuschauer und der Chancengleichheit der Anbieter für offene, einheitliche und hardwareunabhängige Anwender-Programmschnittstellen und die einheitliche Endgeräte-Plattform MHP ein.

Die digitalen Programmangebote ZDFvision und ZDFmobil greifen mit komplementären Angeboten spezifische Informations- und Kulturbedürfnisse des Publikums auf. Mit den Produktionen des Theaterkanals und dem Dokumentationsangebot ZDFdokukanal will das ZDF Kerngenres des Kultur- und Informationsprogramms einen festen Platz in der digitalen Angebotswelt schaffen.

Selbstverpflichtung:

  • Das ZDF wird sich weiter aktiv an der Umsetzung der Digitalisierung der Programmverbreitung und der Durchsetzung offener technischer Standards beteiligen.
  • Das ZDF wird die Anzahl seiner digitalen Kanäle einfrieren und sie inhaltlich unter Beachtung des Primats der Wirtschaftlichkeit, das heißt vor allem der Ausnutzung von Programm-Synergien und des ZDF-Programmvermögens, weiterentwickeln.

9. Online- und Mediendienste – zeitunabhängige, vertiefende und interaktive Angebote

Die Onlineangebote des ZDF sind programmbezogen. Sie spiegeln die Vielfalt des Programms und seine Schwerpunktbildung wider. Als Begleitmedium vertiefen, verlängern, ergänzen und bündeln sie die Themen des Fernsehprogramms mediengerecht. Wie dieses, haben sie den Auftrag zu informieren, zu bilden, zu unterhalten und die Kultur zu fördern. Die ZDF-Onlineangebote sind werbe- und sponsoringfrei. Sie unterliegen den journalistischen und handwerklichen Anforderungen der Richtlinien für die Sendungen des ZDF, die zudem insbesondere inhaltsbezogene Links sowie die Betreuung von Chats und Foren klar regeln.

Am Beginn des dritten Jahrtausends ist es Standard im Fernsehen, Sendungsinhalte programmbegleitend im Internet zu vertiefen und die Plattformen TV und Online crossmedial zu vernetzen: So kommt es auch der sich verändernden Mediennutzung entgegen, für die zeitliche Selbstbestimmung und räumliche Unabhängigkeit ebenso bedeutend sind wie Interaktivität und Kommunikation.

So wie das ZDF als Vollprogrammsender alle Zielgruppen bedienen möchte, haben auch die Onlineangebote das breite Publikum im Blick und gliedern sich in:

  • das Nachrichtenportal heute.t-online.de (ab Januar 2005 heute.de);
  • das Portal zdf.de mit den Themen Sport, Unterhaltung und Kultur, Ratgeber, Wissen und Entdecken, Politik und Zeitgeschehen sowie Unternehmensinformationen;
  • das Kinderportal tivi.de;
  • die spezifischen Onlineangebote zu den Sparten- und Partnersendern.

Für sein Onlineangebot legt das ZDF besonderen Wert auf eine qualitativ hochwertige visuelle und interaktive Umsetzung seiner Inhalte. So kann sich jeder Nutzer – seinen individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten entsprechend – die Inhalte intuitiv, interaktiv, spielerisch oder kommunikativ aneignen. Damit ermutigt das ZDF seine Nutzer zur Teilhabe an der digitalen Zukunft.

Die Onlineangebote des ZDF sind auch Verbreitungswege für Fernsehbilder, die live oder zeitunabhängig zum Abruf bereitstehen. Programmbegleitende Chats und Foren binden darüber hinaus Zuschauer in die Kommunikation ein und stärken die Rückkopplung des Senders zu den Zuschauern.

Selbstverpflichtung:

  • Das ZDF wird in seinem Onlineangebot gezielt die Qualität und Tiefe ausbauen, die Breite der Themen aber reduzieren.
  • Das ZDF wird Konzepte für den barrierefreien Zugang zu seinen Mediendiensten entwickeln.
  • Das ZDF wird beim Setzen inhaltsbezogener Verlinkungen besondere redaktionelle Sorgfalt anwenden. Verlinkungen mit Verweis auf Web-Informationen Dritter erfolgen zur substanziellen Ergänzung der ZDF-Onlineinhalte. Die Verlinkung soll in der Gestaltung allein Informationszwecken und nicht der Kommerzialisierung dienen.
  • Das ZDF wird die Suchfunktionen auf seinen Seiten verbessern und hier auch als unabhängiger Führer zum Beispiel zu Regierungsseiten oder Seiten von anerkannten NGOs (Non-Governmental Organisations, Nichtregierungsorganisationen) fungieren.
  • Das ZDF verzichtet weiterhin auf lokale und regionale Informationsangebote wie Veranstaltungskalender, Restaurantführer, Auto- oder Reisemärkte.

10. Kooperationen im Programm und Telefonmehrwertdienste

Kooperationen mit privaten Dritten sind über die elektronischen Medien hinaus heute von öffentlichen Anlässen bis hin zu staatlichen Institutionen, zum Beispiel des Bildungswesens, zu geläufigen Formen der Projektrealisation geworden. Kooperationen stellen ein dem Wirtschaftlichkeitsgebot dienendes Finanzierungspotential dar. Stets absolut zu wahren ist dabei die Unabhängigkeit der Programmgestaltung. Die Programm- und Werberichtlinien des ZDF enthalten die hierfür erforderlichen Vorgaben.

Die im ersten Halbjahr 2004 öffentlich und in den Gremien des ZDF geführte Diskussion über die Kooperationspraxis im ZDF hat gezeigt, dass schon dem Anschein einer unzulässigen Verquickung des Programms mit kommerziellen Interessen stärker entgegenzuwirken ist. Hierzu hat das ZDF ein Bündel von Maßnahmen eingeleitet, die konsequent umgesetzt und dauernd überprüft werden:

Der Schutz des Vertrauens in die Integrität der Programmgestaltung gebietet es, Kooperationen und die mit ihnen verbundenen Einkünfte künftig transparenter auszuweisen. Dem Eindruck einer Selbstkommerzialisierung des Programms soll dadurch begegnet werden, dass die Zahl bildschirmpräsenter Kooperationen verringert wird. Die Binnenkontrolle aller Kooperationsvorgänge soll verstärkt, bei der Inanspruchnahme von Telefonmehrwertdiensten sollen Kostentransparenz und Zuschauerfreundlichkeit verbessert werden.

Selbstverpflichtung:

  • Die journalistische Unabhängigkeit bildet den obersten Grundsatz für jegliche Kooperationsform. Wo diese gefährdet erscheint, unterbleiben Kooperationen.
  • Die vom ZDF eingeleitete Reduzierung von Kooperationen und Gewinnspielen im Programm und im Onlinedienst wird fortgesetzt.
  • Im fiktionalen Programmbereich werden nur noch klassische Beistellungen, wie zum Beispiel die Überlassung eines Kreuzfahrtschiffs zur Realisation der Sendereihe »Das Traumschiff«, eingesetzt.
  • Das ZDF wird seine Zusammenarbeit im Nachrichtenbereich mit T-Online zum 31. Dezember 2004 beenden und auch in Zukunft keine vergleichbare Kooperation mit einem Dritten anstreben.
  • Das ZDF wird die Transparenz seiner Kooperationspraxis unter anderem durch Nennung von Kooperationspartnern in den Programmabspännen erhöhen.
  • Erträge aus Kooperationen werden künftig im Haushaltsplan ausgewiesen.
  • Das ZDF arbeitet darauf hin, Telefonmehrwertdienste nicht mehr zeitabhängig, sondern pro Anruf abzurechnen und den Zuschauern von vornherein den zu erwartenden finanziellen Aufwand transparent zu machen. 0190er-Servicenummern werden künftig nicht mehr eingesetzt.
  • Das ZDF wird über seine Kooperationspraxis zukünftig regelmäßig seinen Gremien berichten.

Ausblick

Erfolgreich kann das ZDF seine Programmziele und -vorhaben nur durch glaubwürdige, das heißt weiterhin unabhängige, unbestechliche und ausgewogene Programmangebote einlösen. Dies setzt eine dauernde Überprüfung und Veränderung seiner Sendungen und Formate voraus. Hierfür ist das ZDF auf die kritische Resonanz aus dem Publikum, der Öffentlichkeit und seinen Gremien angewiesen. Anregungen aus dem Fernsehrat und seinen Programmausschüssen, an seine Zuschauerredaktion, aus der Fernsehkritik, unter anderem auf den Mainzer Tagen der Fernseh-Kritik, nimmt es in seine Programmarbeit auf.

Selbstverpflichtung:

  • Das ZDF wird die hier niedergelegten Leitlinien und Programmprojekte im ständigen Abgleich mit den gesellschaftlichen Entwicklungen und Wettbewerbsanforderungen umsetzen. Es wird Anregungen und Kritik aus Publikum, Fachdiskussion und Gremien konstruktiv aufnehmen. Daraus können sich für die konkrete Programmplanung zwingende Veränderungsnotwendigkeiten gegenüber dieser Erklärung ergeben, die auf Grundlage der tragenden Grundsätze öffentlich-rechtlicher Programmarbeit realisiert werden. Im zusammenfassenden Bericht zur Umsetzung dieser Erklärung wird das ZDF 2006 Verlauf und Art ihrer Einlösung bilanzieren, gegebenenfalls notwendige Veränderungen erläutern und Konsequenzen für die Folgejahre daraus ableiten.
 
 
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