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| 4. Juli
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»Der Krieg im Irak 2003 war der erste weltumspannende Fernsehkrieg in Realzeit. Im journalistischen Vergleich zu anderen Sendern kann sich das ZDF gut sehen lassen.« Diese Bilanz zieht Intendant Markus Schächter vor dem Fernsehrat in Mainz. Nie zuvor habe ein Krieg so viele Bilder aus unterschiedlichen Quellen geliefert, so der Intendant. Die ZDF-Reporter wie Ulrich Tilgner hätten mit ihrer Sachkenntnis, ihrer Erfahrung und faktenorientierten Berichterstattung das Informationsprofil des Senders gestärkt. Dabei habe die Sicherheit der Mitarbeiter für das ZDF immer absoluten Vorrang gehabt. Insgesamt waren mit Kriegsbeginn 58 Mitarbeiter für das ZDF im Irak und den Anrainerstaaten tätig. Bewährt hat sich nach Ansicht des Intendanten die Einrichtung eines zentralen Krisenzentrums in unmittelbarer Nähe zu den aktuellen Redaktionen im Mainzer Sendezentrum. Diese Koordinationsstelle sei zum »wichtigsten Relais« in der Kriegsberichterstattung des ZDF geworden. Dort konnten alle eingehenden Quellen beobachtet werden, dort wurden die Korrespondenten und Kamerateams zentral koordiniert und disponiert. Das räumliche Miteinander der verschiedenen Bereiche habe einen reibungslosen Informationsfluss sichergestellt und »entscheidend zu Effizienz und Reaktionsfähigkeit beigetragen«, so Schächter. Diese Anstrengungen hätten auch die Zuschauer honoriert – sowohl die Einschaltquoten für die »heute«-Sendungen als auch für das »heute-journal« seien während der Zeit des Irak-Kriegs erheblich gestiegen. Die »ZDF spezial«-Sendungen zum Krieg kamen im Schnitt auf eine Zuschauerzahl von 4,77 Millionen (das entspricht einem Marktanteil von 17,7 Prozent).
Der Fernsehrat beschäftigt sich mit dem nachträglich bekannt gewordenen Beratervertrag seines ehemaligen CSU-Vertreters und Vorsitzenden des Richtlinien- und Koordinierungsausschusses. Das Resultat lautet: »Der Fernsehrat stellt fest, dass der zwischen Herrn Wilfried Scharnagl und der KirchGruppe während seiner Mitgliedschaft im ZDF-Fernsehrat bestehende Beratervertrag geeignet war, eine Interessenkollision im Sinne von § 21 Abs. 9 ZDF-StV zu begründen. Der Abschluss dieses Vertrags war gemäß § 6 Abs. 2 Satz 1 der ZDF-Satzung dem Vorsitzenden des Fernsehrats unverzüglich anzuzeigen. Dieser Anzeigepflicht ist Herr Scharnagl nicht nachgekommen und hat damit gegen die ZDF-Satzung verstoßen. Herr Scharnagl gehört dem ZDF-Fernsehrat seit dem 16. März 2002 nicht mehr an.«
Intendant Markus Schächter wertet den Umstieg vom analogen Fernsehen auf digitale terrestrische Ausstrahlung (DVB-T) im Raum Berlin/Potsdam als Erfolg. Nun gelte es, den Zeitplan für den Umstieg in den anderen Ballungsräumen in Deutschland umzusetzen, da sonst große betriebliche und dauerhafte finanzielle Probleme bei der terrestrischen Versorgung zu befürchten seien. Der terrestrischen Rundfunkversorgung und ihrer langfristigen Absicherung durch Digitalisierung werde von Seiten der Länder mittlerweile eine große Bedeutung beigemessen, erklärt der Intendant. Anders als bei Kabel und Satellit erlaube sie eine direkte Gestaltungsmöglichkeit der föderalen Rundfunkzuständigkeit. Die nächste »Umstellungsinsel« sei der Ballungsraum Köln/Bonn.
Der Fernsehrat genehmigt den Jahresabschluss 2002 mit einem operativen Überschuss aus Betriebs- und Investitionshaushalt von 46,1 Millionen Euro. Dieser Überschuss wird zur Kredittilgung eingesetzt, um das als Folge der Werbeeinbrüche aufgelaufene Defizit zu reduzieren. Intendant Markus Schächter wertet dieses Ergebnis als deutlichen Beleg für den Erfolg des strikten Sparkurses, den der Sender eingeschlagen habe. Das ZDF habe gezeigt, dass der konzeptionelle Umbau des Hauses zu einem modernen und effizienten Medienunternehmen gute Fortschritte gemacht habe. Dies weise auch den Weg für die kommenden, wirtschaftlich schwierigen Jahre: »Unsere ganze Konzentration gilt dem Programm und dem Public Service für die Zuschauer. Ein straffes Finanzmanagement wird dafür die erforderlichen Grundlagen schaffen«, so Schächter.
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