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2003  
ZDF Jahrbuch
Programmbouquet und Beteiligungen
Gottfried Langenstein
Engelbert Sauter
Heiko Holefleisch
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Heiko Holefleisch

ARTE macht sich stark für Europa

 
Heiko Holefleisch
Heiko Holefleisch


Aus der Reihe »Zu Tisch in … «: Mallorca
Aus der Reihe
»Zu Tisch in … «: Mallorca


und … in der Schweiz
und … in der Schweiz
              
 

Der ARTE-Zuschauer ist wählerisch, doch es sind immerhin gut 13 Millionen Bürger Europas, die sich mindestens einmal die Woche für ein ARTE-Programm entscheiden. ASTRA und Eutelsat machen ARTE nicht allein den Europäern, sondern auch den Menschen in Nordafrika und im Vorderen Orient zugänglich. Für Intellektuelle in vielen nahöstlichen Staaten ist ARTE oft das einzige unabhängige kulturelle Informationsmedium. Dass die Wahrnehmung des Islam kenntnisreich und differenziert ist, dass der deutsch-französische Kulturkanal ein facettenreiches Bild europäischen kulturellen und gesellschaftlichen Lebens zeichnet und dabei nicht zur Nabelschau neigt, wird geschätzt. Etwa 34 Millionen der insgesamt 50 Millionen Kabelhaushalte Europas können ARTE empfangen. In den Kabelnetzen vieler osteuropäischer Länder ist ARTE eingespeist, ein beachtlicher Erfolg, müssen doch dort die Zuschauer angesichts der Konkurrenz immer wieder neu für ARTE votieren.

Wie kein anderer Sender lenkt ARTE mit seinem Programm den Blick auf Europa und blickt von Europa aus in die Welt – beispielhaft in seinen internationalen Koproduktionen und nützlich für seine Partner. Ohne ARTE hätte die Dokumentation »Chavez – Ein Staatsstreich von innen« nicht ihren Weg ins ZDF-Hauptprogramm finden können, die Entscheidung von ZDF/ARTE, es für ARTE zu produzieren, war zuvor eine Voraussetzung für ihr Entstehen. Insgesamt 20 Auszeichnungen – darunter zwei Rocky Awards, Goldene Nymphe, Prix Italia, Global Television Grand Prize in Banff – würdigen einen Film, der zunächst nur als Porträt auf den Weg gebracht worden war und dann unversehens zur Chronik der Ereignisse wurde, welche im April 2002 zu Sturz und Wiedereinsetzung des ebenso charismatischen wie fragwürdigen Staatspräsidenten Venezuelas führten.

Die dreiteilige Dokumentation »Von Falken und Tauben – Israels Generäle in der Politik«, die auch in einem Nahost-Themenabend Berücksichtigung fand, wurde durch die Partnerschaft von ZDF/ARTE, BBC, YLE, RTBF, ARTE France und NOGA möglich. Große Produktionen wie diese beweisen Vitalität und Potential der europäischen Vernetzung von ARTE – durch ihre Assoziierungen und Kooperationen oder ergiebige Koproduktionsabkommen wie mit BBC und SVT.

In seiner Produktivität und in seinem Programm nimmt ARTE Europa ernst. Dabei ist auch das beispielhaft, was dem wöchentlichen Magazin »ARTE Europa« gelingt. Nicht die Brüsseler oder Straßburger Institutionen, nicht Aktenberge, Verordnungsdickicht und Kompetenzgerangel, sondern die konkreten, im Alltag der Bürger Europas spürbaren Auswirkungen europäischer Politik stehen im Mittelpunkt dieser von ZDF, SWR, WDR und MDR gemeinsam entwickelten Nachmittagssendung. Beispielhaft auch die aus dem ZDF beigesteuerten europäischen »Schulgeschichten«, in welchen der schulische Alltag von Schülern und Lehrern, Unterschiede in Standards und Konzepten spannend und unterhaltsam geschildert werden. Die Menschen interessiert dieser menschennahe sinnliche Blick auf ihren Kontinent. Das zeigt die ebenfalls von ZDF/ARTE verantwortete langjährige Reihe »Zu Tisch in … « stets aufs Neue. Sogar das familiäre Leben, die gewöhnliche Küche einer ukrainischen Familie stoßen auf verblüffende Resonanz. Die Europäer kommen bei ARTE eben zu Wort. So auch in den Themenabenden, vor allem am Dienstag, in den Fernsehspielen oder in Einzeldokumentationen wie beispielsweise »Fremd in Masuren« von ZDF/ARTE, die in eine Region entführt, über welche die Menschen in Frankreich und Deutschland unbedingt mehr wissen wollten, als sei dieses Land mit seiner wechselvollen Geschichte exemplarisch für das moderne Abenteuer eines gemeinsamen Europa.

ARTE macht sich stark für Europa. In diesem Jahr wurde das neue Programmschema entwickelt, das ab Januar 2004 greifen wird – mit besserer Übersichtlichkeit und durch eine Reihe neuer, regelmäßiger Programmformate, die Menschen und Dinge aus ungewohnten, überraschenden Blickwinkeln betrachten. Zwei der Bausteine sind neben anderen »ARTE Entdeckung«, montags bis freitags um 19 Uhr, und das bis auf Sonntag tägliche 15-minütige Kulturjournal um 20 Uhr. »ARTE Entdeckung« zeigt hochwertige Dokumentationen, die einem Familienpublikum kurzweilig und opulent Wissens- und Entdeckenswertes zugänglich machen: Fauna, Flora, Naturphänomene, Alltagsdinge, Medizin wie Geologie, Evolution und Zivilisation stehen auf der Agenda. Mit dem 15-minütigen Kulturjournal schaut ARTE neugierig und wach in das kulturelle Schaffen in Europa: von Bühnenkunst bis Büchermarkt, von Event bis Trend, vom Hohen bis Populären streift der Blick und nimmt das Wichtige, Aktuelle auf.

Den Annäherungs- und Verständigungsprozess der europäischen Nationen aktiv zu begleiten, abzubilden und überall in Europa zugänglich zu machen, ist ein Auftrag von ARTE. Wie dornenreich und steinig dieser Weg noch sein kann, zeigen die Auseinandersetzungen um eine gemeinsame Verfassung, um die Definition kultureller und ethischer Werte. Wie »europäisch« sind die Gesellschaften der neuen Mitgliedsländer schon? Wie »europäisch« sind es die alten noch? Der heftige Streit um die in der europäischen Verfassung intendierte oder verwehrte Berufung auf Gott, die Frage der potenziellen Aufnahme der Türkei, also der Einbeziehung eines laizistischen, islamisch geprägten Staats, sind Prüfsteine für den zukünftigen Weg Europas.

ARTE wird diesen Diskurs mit seinem europäischen, deutsch-französischen Selbstverständnis begleiten und beeinflussen. Die spannende Reise Europas findet im europäischen Projekt ARTE Motor und Abbild. Die beiden neuen Claims von ARTE sind programmatische Wegweiser: »ARTE – So hab ich das noch nie gesehen!« oder »ARTE – Vivons curieux!«.

 
 
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