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2002  
ZDF Jahrbuch
Aus der Programmarbeit
Nikolaus Brender
Peter Frey
Thomas Bellut
Wolf von Lojewski/Claus Kleber
Bettina Schausten
Elmar Theveßen
Eberhard Piltz
Udo van Kampen
Uwe Kröger
Dirk Sager
Alexander von Sobeck
Maria von Welser
Joachim Holtz
Eberhard Figgemeier/Dieter Gruschwitz/Rainer Deike
Hans Janke
Heike Hempel/Claudia Tronnier
Hans Helmut Hillrichs
Werner von Bergen
Carola Wedel
Susanne Krummacher
Claus Beling
Birte Dronsek/Axel Laustroer
Anca-Monica Pandelea

Anca-Monica Pandelea

Apropos Musik

 
Anca-Monica Pandelea
Anca-Monica Pandelea


Der Moderator des »Sonntagskonzerts« Björn Casapietra auf Rügen
Der Moderator des »Sonntagskonzerts« Björn Casapietra auf Rügen


Die Preisträger der »Echo Klassik«-Verleihung
Die Preisträger der »Echo Klassik«-Verleihung
              
 

Musik ist uns gegenwärtig wie keine andere Kunstform omnipräsent, Musik ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Ob als Radiomusik beim Rasieren, als Berieselung beim Einkauf oder als Soundtrack im Kino – Musik gehört dazu, man kann ihr nicht entkommen. Auch ist unser Interesse an Musik größer geworden: CD-Brenner und MP3 haben die Verbreitung von Musik enorm gesteigert; der Zugriff auf Musik ist leichter und ihr Austausch zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Damit sind aber auch die Erwartungen der Hörer gewachsen, man kennt mehr, kann besser vergleichen, ist kritischer und anspruchsvoller geworden.

Der Vormarsch von digitaler Fotografie – neuerdings auch mit dem Handy – und Mini-DV haben die Sensibilität der Menschen für Bildgestaltung verändert. Schnitt und optische Korrekturmöglichkeiten sind mit herkömmlichen Heim-PCs bis zu einem Grad machbar, wie sie vor nicht allzu langer Zeit nur Profis vorbehalten waren. Auch in diesem Bereich sind die Ansprüche des TV-Publikums gewachsen. Musik im Fernsehen zu präsentieren, ist aufgrund dieser Entwicklungen eine spannende Herausforderung. Die Zuschauer erwarten Interpreten ersten Ranges und eine fesselnde optische Gestaltung; ein bloß abgefilmtes Sinfoniekonzert genügt ihnen lange nicht mehr.

Der Programmbereich Musik hat seine Abteilungen Klassik und Sonntagskonzert dementsprechend reformiert. »Das Sonntagskonzert« wird seit September von einem neuen Moderator präsentiert: Björn Casapietra. Sein jugendlicher Charme und sein dynamisches Auftreten haben frischen Schwung in die Sendung gebracht. Erste Publikumsbefragungen haben ergeben, dass sich neben den Stammsehern auch jüngere Zuschauer von ihm angesprochen fühlen. Dabei hat sich auch herausgestellt, dass das neue Konzept dieser Traditionsmarke des ZDF-Musikprogramms sehr gut angenommen wird. »Das Sonntagskonzert« bereist eine beliebte Urlaubsgegend, zeigt schöne Landschaften, weist mit dem »Soko-Tipp« auf besondere Sehenswürdigkeiten hin und präsentiert neben Stars auch regionale Künstler. Die Musikmischung – Schlager, Volksmusik und leichte Klassik – kommt beim Publikum gut an. Das, was »Das Sonntagskonzert« auszeichnet, ist nicht nur eine hohe handwerkliche Qualität in der optischen Darstellung, sondern auch ein musikalischauthentischer Zugang zu den bereisten Gegenden.

Neben Landschaft und Dialekt wird besonders die Musik als typisch für eine bestimmte Gegend wahrgenommen. Ob der norddeutsche Shanty-Chor oder die Alphornbläser aus dem Süden: Die Kunstform Musik prägt die Vorstellung der Menschen wie außer ihr nur noch die Architektur. Musik ist Ausdruck eines Lebensgefühls und der Verwurzelung der Menschen in ihrer Heimat – kurz: Sie ist identitätsstiftend. Damit erfüllt die Musik auch eine wichtige psychologische Funktion: Musik kann Kraft geben und Mut machen. Anfang September veranstaltete das ZDF als Dank an die Helfer bei der Flutkatastrophe an der Elbe ein Benefizkonzert in Dresden. Die Rührung der Menschen, die das Konzert live vor Ort erlebten, hat uns wieder einmal gezeigt, welch stärkende Macht und tröstende Wirkung Musik ausüben kann.

Es sind die nicht alltäglichen Augenblicke im Leben, an denen die Menschen sich nach dem Außergewöhnlichen sehnen – nach Musik. Der Anspruch der Musik ist universell; er beschränkt sich keinesfalls auf einen Experten- und Liebhaberkreis. Auch das breite Publikum fordert Musik ein. Das gilt vor allem für die Oster- und Weihnachtszeit und den Jahreswechsel. In solch festlichen Zeiten gehört Musik – und hier besonders die klassische – einfach dazu. Auch Menschen, die sich sonst nicht für Musik im Fernsehen interessieren, schalten dann ein.

Von dieser Erfahrung ausgehend, dass auch ein großes Publikum mit Musik zu erreichen ist, wird der Klassik-Bereich der Musikabteilung umgestaltet. Künftig wird das ZDF vier große Musik-Galas im Jahr veranstalten. Neben den schon etablierten Formaten »Sommernachtsmusik« im Juni und der Preisverleihung »Echo der Stars« im Herbst werden noch zwei weitere Gala-Events das Programm ergänzen. Daneben bleiben die bisherigen Produktionen »Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker«, »Neujahrskonzert aus Wien« und das Adventskonzert aus der Dresdner Frauenkirche bestehen. Nicht zu vergessen, die sehr erfolgreiche Klassik-Show mit Senta Berger »Klassisch!«.

Die Umsetzung einer Partitur in ein Fernsehbild muss den gestiegenen Ansprüchen der Zuschauer Rechnung tragen. Puls, Bewegung und Spannungsverlauf von Musik in Bilder zu verwandeln, ist eine sehr reizvolle und komplexe Aufgabe. Musik wirkt unmittelbar, diese Lebendigkeit kann eine gelungene TV-Regie den Zuschauern ins Wohnzimmer überbringen.

Das ZDF als Hauptprogramm mit dem höchsten Musikanteil – übrigens in dieser Qualität vom Publikum als einzige TV-Anstalt mit einem solchen Programm wahrgenommen – hat selbstverständlich den Anspruch, nur die besten und wertvollsten Künstler zu verpflichten. Ihr Charisma und ihr Können erreichen selbst diejenigen Zuschauer, denen die Musik, der sie begegnen, weniger sagt. Hier hat das Fernsehen gegenüber dem Radio und wohl auch gegenüber so manchem weit hinten gelegenen Konzertsessel den Vorteil, direkt an die ausübenden Künstler heranzukommen, ihre Interpretation hautnah zeigen zu können in einer Intensität, der sich keiner entziehen kann. So erreicht das Fernsehen durch eine geschickte Regie und atmosphärische Bilder eine qualitative Steigerung des eigentlichen Hörerlebnisses und schenkt seinen Zuschauern Momente der Unterhaltung auf höchstem Niveau.

 
 
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