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2002  
ZDF Jahrbuch
Aus der Programmarbeit
Nikolaus Brender
Peter Frey
Thomas Bellut
Wolf von Lojewski/Claus Kleber
Bettina Schausten
Elmar Theveßen
Eberhard Piltz
Udo van Kampen
Uwe Kröger
Dirk Sager
Alexander von Sobeck
Maria von Welser
Joachim Holtz
Eberhard Figgemeier/Dieter Gruschwitz/Rainer Deike
Hans Janke
Heike Hempel/Claudia Tronnier
Hans Helmut Hillrichs
Werner von Bergen
Carola Wedel
Susanne Krummacher
Claus Beling
Birte Dronsek/Axel Laustroer
Anca-Monica Pandelea

Eberhard Figgemeier/Dieter Gruschwitz/Rainer Deike

Sport als Höhepunkt des Programms

 
Eberhard Figgemeier
Eberhard Figgemeier


Dieter Gruschwitz
Dieter Gruschwitz


Rainer Deike
Rainer Deike


Armin Bittner, Fritz Strobl und René Hiepen
Armin Bittner, Fritz Strobl und René Hiepen


Wolf-Dieter Poschmann zwischen den Gesandten Japans (links) und Koreas (rechts)
Wolf-Dieter Poschmann zwischen den Gesandten Japans (links) und Koreas (rechts)


Fußballfans vor dem ZDF-Studio im Sony-Center
Fußballfans vor dem ZDF-Studio im Sony-Center


 
Vitali Klitschko
Vitali Klitschko


Vitali Klitschko
Vitali Klitschko


Heike Drechsler
Heike Drechsler


Yvonne Buschbaum
Yvonne Buschbaum
              
 

Gold für das ZDF: die Olympischen Winterspiele 2002 von Salt Lake City

Es waren die Spiele der Superlative: Superstimmung trotz überall präsenter Sicherheit, Supererfolge für die Sportler Deutschlands als erfolgreichste Wintersportnation der Welt und Supereinschaltquoten für das ZDF. Und das trotz oder gerade wegen des Zeitunterschieds von acht Stunden zu Salt Lake City. Prime-Sportarten in der Primetime, das gab’s sonst nur bei Spielen in der europäischen Zeitzone, zuletzt 1992 in Barcelona. Diesmal aber flimmerten Vormittagssportarten wie Biathlon, Langlauf, Eisschnelllaufen oder Skispringen zur Primetime über die Bildschirme, mit Prime-Quoten. »Gold für das ZDF«, lautete nicht nur die Überschrift eines dicken Lobes des Intendanten an die Crew in Utah, auch eine forsa-Umfrage bestätigte die hohe Qualität der ZDF-Berichterstattung. 76 Prozent der Zuschauer bewerteten die Olympia-Übertragungen von ARD/ZDF als »sehr gut« oder »gut«. 84 Prozent freuten sich über besonders »schöne Bilder« im Ersten und im ZDF, 77 Prozent bewerteten die Berichte als »gut und professionell gemacht«, 76 Prozent fanden die Sendungen »sympathisch moderiert«, 71 Prozent beurteilten die Übertragungen als »spannend gemacht«.

In den Top-Ten der Olympia-Einschaltquoten gewann das ZDF die Goldmedaille. 11,91 Millionen Zuschauer sahen am 18. Februar bei einem Marktanteil von 42,2 Prozent das Mannschafts-Skispringen von der 120-Meter-Schanze, das damit zur besteingeschalteten Olympia-Übertragung überhaupt wurde. Herausragende Quoten erreichten auch die ZDF-Übertragungen der 4 x 7,5-km-Staffel der Biathletinnen und des 5 000-Meter-Eisschnelllaufs der Frauen am vorletzten Olympiatag. Den Goldlauf von Katrin Apel, Uschi Disl, Andrea Henkel und Kati Wilhelm sahen im ZDF 10,43 Millionen Fans bei einem Marktanteil von 31,2 Prozent. 10,08 Millionen Eisschnelllauf-Begeisterte (entspricht einem Marktanteil von 35,3 Prozent) fieberten am Samstag, 23. Februar, bei dem überragenden Lauf der Goldsiegerin Claudia Pechstein mit.

Zwar hing der überragende Erfolg der ZDF-Berichterstattung auch von den Erfolgen der deutschen Sportler ab, aber eben nicht nur. 34 eigene Kameras ergänzten das Weltbild, zeigten die Geschichte hinter der Geschichte. Das ZDF-Exklusivinterview mit dem des Dopings überführten Langläufer Johann Mühlegg ging ebenso durch die ganze Welt wie der Besuch des neuen IOC-Präsidenten Jacques Rogge bei ZDF/ARD im Olympia-Fernsehzentrum in Utah.

Insgesamt knapp 250 ZDF-Mitarbeiter aus Produktion, Technik und Redaktion haben während der olympischen Wochen nachdrücklich unter Beweis gestellt, dass öffentlich-rechtliches Fernsehen auch in der Meinung unserer Zuschauer als Synonym für Kompetenz und Qualität steht. Interessant in diesem Zusammenhang ist sicher auch die Tatsache, dass die ZDF-Sportredaktion mit 20 Mitarbeitern weniger als die ARD das exakt gleiche Sendevolumen zu stemmen hatte.

Über 150 Stunden erfolgreiches Programm an acht ZDF-Sendetagen lassen sich aber nur produzieren, wenn man das Vergnügen hat, und es war tatsächlich eines, mit hochqualifizierten Mitarbeitern zusammenzuarbeiten. Als Programmchef Olympische Winterspiele Salt Lake City 2002 möchte ich mich noch einmal für das enorme Engagement der Kolleginnen und Kollegen des gesamten Teams bedanken, das zeitweilig unter Bedingungen arbeiten musste, die nur der nachvollziehen kann, der vor Ort war. Einmal mehr ist bei einem solchen Großereignis deutlich geworden, über welch herausragendes Know-how Mitarbeiter des ZDF verfügen.

E. F.

Fußball-WM 2002 – die Wahrheit neben der Quote

Gibt es noch eine Wahrheit neben der Quote? Die Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Korea und Japan ist bestens zur Nachbetrachtung und zum Nachdenken geeignet. Eine WM unter einem unglücklichen Stern – dachte man, als die nationale deutsche Brille vor dem Beginn aufgesetzt wurde. Spiele zu ungünstigen Vormittags- und Mittagszeiten, in einem fußballerischen Niemandsland, nur eine Liveübertragung pro Tag im frei empfangbaren Fernsehen, mit einem Völler-Team ohne Chancen. Pustekuchen! Es wurde eine WM der Superlative – für alle vor Ort, daheim und für das ZDF. Und sie wurde ein Erfolg, für Rudi Völler und seine Jungs, und für ARD und ZDF.

Unvergessen bleiben die Bilder aus den Stadien von Seoul bis Yokohama, die Begeisterung der Einheimischen, ihrer Freude an dem Spiel Fußball. Oder erinnern wir uns an die von roten T-Shirts getränkten Straßen in Korea vor und nach den Auftritten der Jünger von Bum Kun Cha. Und wer hatte mit der internationalen Auferstehung der deutschen Nationalmannschaft gerechnet? Vize-Weltmeister – kein Titel, aber ein blendendes Zeugnis.

Das ZDF hat auch gewagt und gewonnen, mit dem Sony-Center in Berlin als zentralem Moderationsort seiner WM-Übertragungen. Der markante Bau in Berlin-Mitte wurde zu einer Begegnungsstätte von Fußballfans aus aller Welt. Zu Tausenden pilgerten sie an den Spieltagen dorthin, zeichneten für eine einmalige Atmosphäre verantwortlich und gaben den ZDF-Übertragungen einen kultigen Rahmen.

Deutschland erlebte plötzlich eine Fußball-WM – in den Wohnstuben, in Büros und Fabrikhallen, auf Bahnhöfen und Flughäfen. Ein Kollege glaubt, in der Verknappung des Fernseh-Liveangebots einen Grund für die Entwicklung zum Event zu sehen. Ein interessanter Aspekt, der bei der nächsten Weltmeisterschaft allerdings kaum noch greifen wird. 2006 in Deutschland – da werden wohl alle Spiele live und frei empfangbar im deutschen Fernsehen zu sehen sein. Da wird sich keiner den Forderungen und Erwartungen der Fußballfans in den Weg stellen können.

Das WM-Finale in Yokohama setzte den würdigen Schlusspunkt. Brasilien gegen Deutschland, 26,52 Millionen Zuschauer im Durchschnitt, ein Marktanteil von 88,2 Prozent, die beste deutsche Fernsehquote 2002. Ein letztes Mal war Anchorman Poschmann im Sony-Center, Sympathikus Klinsmann mit Partner Hiepen im Stadion, Reporter Réthy vor dem Mikrophon – geballte Kompetenz. Doch verbietet sich eigentlich eine Auflistung einzelner Namen, es war schließlich und allein eine wunderbare Teamarbeit, die den ZDF-WM-Erfolg möglich machte. Ein Dank an Kolleginnen und Kollegen aus Technik, Produktion und Redaktion! Sie alle haben, auch mit der emotionalen Übertragung des glorreichen Empfangs der deutschen Nationalmannschaft in Frankfurt, die Antwort gegeben.

Ja, es gibt eine Wahrheit neben der Quote!

D. G.

Klitschko, B.E.S.T. und TRAM

Das Openair-Festival am Frankfurter Römer um Rudis Boy Group musste den letzten Zweifler überzeugen: Sport ist Entertainment. Wir, das Fernsehen, tun das Unsrige, die Show dar- beziehungsweise herzustellen. Kein Lächeln, keine Träne bleibt der Kamera verborgen – das Konzept heißt Emotion: Der Zuschauer möge sich fesseln lassen. Und er ließ sich fesseln mit hochkarätigen Sportübertragungen auch außerhalb von Olympia und Fußball-WM.

Vitali Klitschko boxte am 23. November erstmals live im ZDF. 8,41 Millionen Menschen verfolgten den vorentscheidenden Fight von »Dr. Eisenfaust« auf seinem Weg, den Schwergewichtsweltmeister Lennox Lewis herauszufordern. Mit einem Marktanteil von 32,7 Prozent war »Boxen live im Zweiten« die mit Abstand besteingeschaltete Sendung am späten Samstagabend. Während des dramatischen Zehn-Runden-Kampfes gegen den Amerikaner Larry Donald stieg die Zuschauerkurve steil an – auf 10,5 Millionen beim Knock-out und der Siegerehrung für den Ausnahmeathleten aus dem Hamburger Boxstall Universum.

Zwei Wochen danach verteidigte Vitalis jüngerer Bruder Wladimir seinen WBO-Titel in Las Vegas gegen Jameel McCline (USA). Auch das wurde zu einem Fernsehereignis. Mehr als zwei Millionen Bundesbürger verzichteten am Sonntagmorgen kurz nach fünf auf den Schlaf, um Wladimirs Sieg live zu erleben. Die Wiederholung des Kampfs am Nachmittag – ohne große Vorankündigung – sahen fünf Millionen Zuschauer bei einem Marktanteil von 32 Prozent.

Schwimmen gilt nicht unbedingt als telegene Sportart. Dieses Urteil ist zu revidieren, wenn modernste Fernsehtechnik eingesetzt wird. Gesellen sich nationale Erfolge und Stimmung auf den Zuschauerrängen hinzu, dann wird aus einer »normalen« Veranstaltung ein Event. Genau so gestalteten sich die Schwimm-Europameisterschaften in Berlin vom 25. Juli bis 4. August.

B.E.S.T. (Berlin European Swimming Television), eine gemeinsame Arbeitsgruppe von ZDF und ARD, produzierte neue Perspektiven. Auf einer Unterwasserschiene fuhr eine Kamera ständig mit – über Wasser tat dies eine ferngesteuerte »Gocam«. Beim Kunst- und Turmspringen lieferte eine »Hothead-Kamera« permanent Unterwasserbilder, eine »Polecam« die Eintauchphase. 15 Europatitel für die deutschen Athletinnen und Athleten – bis zu dreieinhalb Millionen Fernsehzuschauer (nachmittags!) – Marktanteil um die 30 Prozent: Berlin was B.E.S.T.!

Die Leichtathleten sprachen danach bei den Europameisterschaften in München (6. bis 11. August) von einer Hypothek, aber auch von einer Herausforderung. Sie wurde bestanden – trotz des Tiefs »Hanne«. Mehr Regen als Sonne, mehr Silber als Gold – den Zuschauern im Olympiastadion und an den Bildschirmen war es gleichgültig. »München war ein Fest der Leichtathletik«, sagte Hansjörg Wirz, der Präsident des Europäischen Leichtathletik-Verbandes. Der »Vize« des Weltverbandes, Helmut Digel, gleichzeitig Chef des Organisationskomitees, fügte hinzu: »Für mich als Sportwissenschaftler ist es historisch, dass wir am Samstag eine höhere Einschaltquote hatten als die Fußball-Bundesliga an ihrem Eröffnungsspieltag.«

TRAM (Television Radio Athletics Munich) lieferte das beste Bildangebot, das je bei einer Veranstaltung zu sehen war. Bis zu 43,9 Prozent betrug der Marktanteil am Schlusstag der Leichtathletik-Europameisterschaften bei den dramatischen Staffel-Entscheidungen. Chefredakteur Nikolaus Brender resümierte: »Der große Sport ist bei den öffentlich-rechtlichen Sendern gut aufgehoben!«

R. D.

 
 
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